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Fanfiction

Slytherin Hearts - Schein und Sein

von SaphiraMalfoy

Ich unterbreche nur kurz die Signalübertragung der Nozizeptoren über den spinothalamischen Trakt zum Kortex, um das Kapitel hochzuladen.

______________________________________


„superwitziger“ Untertitel
My father won't hear about this.

Der Gemeinschaftsraum war beinahe leer, da die Schüler der niedrigeren Klassen noch regulären Unterricht hatten und nur wenige Sechst- und Siebtklässler eine Freistunde genossen.
Wortlos deutete Blaise auf eine weniger gut einsehbare Sitzgruppe im hinteren Teil des Raumes und während sie sich dort niederließen, fragte sich Tracey zum ersten Mal, was Blaise eigentlich von ihr wollte. Sie konnte sich nur vorstellen, dass es um Saphira ging, und darauf war Tracey nun wahrlich nicht sonderlich erpicht, zumal sie noch immer fürchtete, Blaise habe Gefühle für die gemeinsame Freundin.
„Tja“, begann Blaise schließlich und wirkte ungewohnt verunsichert. „Um nochmal auf meinen attraktiven Arsch zurück zu kommen …“
„Ja?“, lachte Tracey auf und musterte den Dunkelhäutigen amüsiert.
„Nun, deiner ist auch nicht zu verachten …“, schmunzelte er, doch in seinem Gesicht lag noch etwas anderes, etwas, das Tracey nicht zu deuten vermochte. War es Verlegenheit?
„Zabini, was möchtest du?“, verlangte sie argwöhnisch zu erfahren und ließ ihren ehemaligen Liebhaber nicht aus den Augen.
„Zunächst könntest du mich Blaise nennen, immerhin waren wir schon intimer und diese geheuchelte Distanz ist allmählich etwas lächerlich, findest du nicht auch?“, schlug Blaise vor, was er für eine erwachsene Geste hielt, doch Tracey sprang nicht darauf an.
„Und das fällt dir über ein halbes Jahr später ein? Hör zu, wenn du nur akut untervögelt bist und nicht weißt, bei wem du sonst Druck ablassen sollst -“, konstatierte Tracey abwehrend, setzte sich aufrecht hin und stemmte die Fäuste in das weiche Polster der Couch, auf welcher sie saßen, als wollte sie sich erheben, blieb jedoch, wo sie war. Noch haderte sie mit ihrer Entscheidung, Blaise eine Abfuhr zu erteilen. Rational betrachtet wäre es im Prinzip egal, schließlich verließ sie Hogwarts ohnehin in wenigen Wochen, demnach konnte sie theoretisch ruhig noch ein letztes Mal schwach werden, ihre Sehnsucht befriedigen und unbestreitbar guten Sex mit Blaise Zabini haben. Doch ihre allzu realen Gefühle waren Grund genug, sich dagegen zu sträuben. Was brachte es ihr, die Schule mit gebrochenem Herzen zu verlassen?

„Nein“, warf Blaise rasch ein und legte ihr unwillkürlich eine Hand aufs Bein, um sie zurückzuhalten, was Tracey mit einem tadelnden Räuspern quittierte.
„Hör zu“, begann er mit der Sprache herauszurücken und hustete umständlich, als wollte er Zeit schinden. „Man sollte einem Mädchen niemals sagen, dass man es mag, denn es lässt einen aussehen, wie der letzte Vollidiot. Da du das bereits von mir denkst, habe ich nichts mehr zu verlieren“, druckste er herum, ließ den Blick jedoch auf Tracey ruhen, die verwirrt, beinahe ungläubig aussah.
„Soll heißen?“, brachte sie hervor und meinte, sich verhört zu haben.
„Ich mag dich.“ Die Worte trafen sie unvermittelt, obgleich sie die Bedeutung seiner Aussage bereits aus den vorherigen Sätzen hätte ableiten können, doch noch immer konnte sie nicht fassen, was er ihr mitzuteilen versuchte. Wie sehr er mit sich rang war unverkennbar, und es wirkte nicht, als erlaubte er sich einen üblen Scherz mit ihr, was auch keinen Sinn ergäbe. Derart kindisch war er schon lange nicht mehr, verurteilte Malfoy schließlich aufs Schärfste dafür, wie dieser mit Saphira umsprang. Unaufrichtiges Gesülze passte nicht zu Blaise Zabini, dennoch schien dieser Sinneswandel so widersinnig.
Als sie nicht reagierte, fuhr Blaise mit undeutbarer Miene fort:
„Tracey, bitte würdige, was es für mich heißt, das auszusprechen. Allgemein und - insbesondere einer Frau gegenüber, die … nun ja, nicht reinblütig ist.“
Ob dieser Aussage lachte die Schwarzhaarige trocken auf. Wenn er nur wüsste, dass sie dies sehr wohl war, wie würde die Erklärung seiner scheinbaren Zuneigung dann aussehen? Aber Tracey würde den Teufel tun, ihm dies zu offenbaren.

„In Ordnung“, schloss Blaise. Angesichts dessen, dass sie ihn offenbar alles andere als ernst nahm, hielt er diese Unterredung nicht länger für sinnvoll. Es war von Anfang an eine dumme Idee gewesen und er könnte sich ohrfeigen für den Leichtsinn, welchen er an den Tag gelegt hatte.
„Ich werde dich nicht weiter behelligen. Ich wollte nur, dass du es weißt. Nun, jetzt weißt du es.“ Er machte Anstalten, aufzustehen, doch Tracey streckte unwillkürlich den Arm nach ihm aus und hielt ihn zurück.
„Moment“, warf sie ein und bedeutete ihm, sich wieder hinzusetzen. „Blaise, versteh mich nicht falsch, aber das kommt gerade etwas unerwartet.“ Rasch, um nicht den Mut zu verlieren, fügte sie hinzu: „Und um ehrlich zu sein: So übel finde ich dich auch nicht.“
„So?“, fragte er und machte es sich neckisch grinsend wieder bequem, doch Traceys nächste Aufforderung weckte sein Unbehagen erneut.
„Definiere mag.
Zunächst schwieg er, rutschte unruhig auf seinem Platz nach vorne und kam sich mehr als bescheuert vor. Ja, verdammt, er würde gerne - bei Merlin, wie gerne würde er ausführen, welch erbarmungsloser Krieg seit Monaten in ihm tobte, ihr zeigen, wie sehr er sie mochte, aber das sollte er nicht, wirklich nicht. Die geistige Umnachtung, welche ihn dazu veranlasst hatte, vor Saphira vage Ãœberlegungen anzustellen, über seinen Schatten zu springen, und sich von ihr indirekt dazu überreden zu lassen, Tracey die Wahrheit zu sagen, war doch bloß ein Gedankenexperiment gewesen. Was war nur in ihn gefahren, dass er dies nun wahrhaftig in die Tat umsetzte? Sie war und blieb ein Halbblut, das konnte nicht gut gehen. Und seine Mutter … Ihre Reaktion auf eine derartige Mesalliance wollte er sich nicht einmal in seinen schlimmsten Alpträumen ausmalen.

„Gut, anders formuliert“, murmelte Tracey, die sich innerlich köstlich über Blaise` Unsicherheit amüsierte. Es war erfrischend, den sonst so überheblichen und stolzen Reinblüter mit den simpelsten Worten aus der Fassung bringen zu können und zu beobachten, wie schwer ihm diese Konversation fiel. „Warum magst du mich?“
Blaise dachte einen Moment lang nach. Beinahe fiel er in regressive Verhaltensmuster zurück, die ihm früher beim Anbaggern leichtgläubiger Hühner hilfreich gewesen waren, doch inhaltsloses Geschmeichel darüber, wie hübsch und besonders und anders als andere Mädchen sie war, fühlten sich fehl am Platz an. Stattdessen antwortete er frei heraus mit dem ersten Satz, der ihm in den Sinn kam und der am besten beschrieb, was er empfand, doch nicht in tiefsinnigere Worte zu fassen vermochte:
„In vielen Punkten bist du wie ich … nur mit Brüsten. Das ist heiß.“
„Verstehe ich das gerade richtig? Wenn du nicht du wärst würdest du dich am liebsten selbst flachlegen?“, griente Tracey, die erleichtert war, keine abgedroschenen Phrasen hören zu müssen, diesen Vergleich jedoch nicht vollständig nachvollziehen konnte.
„Das wäre natürlich der Idealfall, aber um realistisch zu bleiben: Wir haben genug Parallelen, um über den Umstand hinwegsehen zu können, dass du nicht ich bist.“
„So, so“, schmunzelte die junge Davis und hob nicht ganz überzeugt eine Augenbraue. „Du meinst also, wir wären gleich? Das erschließt sich mir offen gestanden nicht so recht.“
Zwar hatten sie sich in ihren ersten sexuellen Erfahrungen sowohl miteinander als auch mit anderen Partnern promiskuitiver verhalten als das Gros ihrer Mitschüler, waren unabhängig, keine verkitschten Klammeräffchen, die vor aufgesetzter Romantik nur so triefende Liebesbriefchen schrieben oder alberne Kosenamen für ihre Partner erfanden - Merlin, wenn sie nur daran dachte, wie Malfoy Saphira in aller Öffentlichkeit Engelchen genannt hatte, wurde ihr schlecht - doch waren dies nicht eher verhaltensbedingte Oberflächlichkeiten? Zugegeben, Oberflächlichkeiten, die seine Gesellschaft angenehm machten; Gemeinsamkeiten, die Grundlage für eine gute Beziehung sein konnten?

„Keineswegs. Das wäre auf Dauer wohl etwas langweilig, doch deshalb gefällst du mir noch mehr. So viel wir gemeinsam haben, so unterschiedlich sind wir auch. Du bist eine reizvolle Herausforderung. Ich glaube, unsere Auseinandersetzungen können zur positiven Horizonterweiterung führen, wenn wir lernen, diese erwachsen auszufechten, denn obwohl ich dir in vielen Punkten widerspreche, halte ich dich weder für unintelligent noch deine Ansichten für vollkommen verkehrt“, führte er aus, doch Traceys Lächeln schwand langsam, während sie ernsthaft darüber nachsann.
„Du kennst mich doch gar nicht“, meinte sie und nahm erneut eine verschlossene Körperhaltung ein.
Blaise nickte leicht und erwiderte:
„Nicht auf die Weise, wie man jemanden kennen sollte, mit dem man eine ernsthafte Beziehung eingeht, doch genug, um behaupten zu können: Ich möchte dich näher kennen lernen.“
Tracey spitzte skeptisch die Lippen und antwortete nicht, wusste nicht recht mit der Situation umzugehen, war schier überfordert mit all den widersprüchlichen Gefühlsregungen und der drohenden Stimme in ihrem Hinterkopf, die sie daran erinnerte, dass ihre verbleibende Zeit in Hogwarts knapp bemessen war; zu knapp, um sich jetzt noch in ein abstruses Abenteuer zu stürzen.
„Keine Panik“, ergänzte Blaise und legte wie beiläufig einen Arm auf die Sitzlehne hinter Traceys Kopf. „Das ist kein mündlich vorgetragenes Willst du mit mir gehen - ja, nein, vielleicht - Ankreuzzettelchen. Doch wenn du mich, wie du bereits eingestanden hast, ebenfalls nicht so übel findest, sollten wir ergründen, was dahintersteckt, ob unsere Gefühle Bestand haben oder bloß auf triebgesteuerte Hormonreaktionen zurückzuführen sind. Meine Meinung, aber wenn du nicht willst … auch kein Ding“, sagte Blaise in betont lockerem Plauderton, als wäre ihm dies gar nicht so wichtig, als brächten ihn seine Gedanken an dieses Mädchen nicht seit Monaten um den Schlaf. Doch so deutlich wollte er keinesfalls werden, schließlich beabsichtigte er nicht, sich zum Horst zu machen, während Tracey möglicherweise nicht einmal ansatzweise ähnlich für ihn empfand.

Unsere Gefühle?“ Als hätte sie ihn genau durchschaut sprach Tracey seinen wunden Punkt exakt an, rückte jedoch gleichzeitig näher an ihn heran und sah ihm direkt in die Augen.
„Tracey und Blaise halten Händchen, Tracey und Blaise reservieren einen Tisch bei Madam Puddifoots … Sei ehrlich, das macht doch keinen Sinn.“
„Sinn wird nicht gemacht, Sinn ergibt sich“, erwiderte Blaise trocken, ehe er grinsend hinzufügte: „Wer zwingt uns dazu, solchen Nonsens zu treiben? Was spricht dagegen, dass wir einfach wir selbst bleiben?“
„Verliebte tun eklige Dinge, die sie sich selbst nicht zugetraut hätten“, erklärte Tracey und berührte dabei sacht seine Hand, ohne den Blick von seinen dunkelbraunen Augen abzuwenden. „Ist was Hormonelles, wirkt wie eine Droge.“
„Tu as des yeux charmants“, säuselte der dunkelhäutige Slytherin wie zur Bestätigung ihrer Aussage.
„Gesundheit“, kam es ironisch von Tracey, die sich eine neckische Ergänzung nicht verkneifen konnte: „Handelt es sich dabei eigentlich um eine degenerative neurologische Krankheit oder um eine Sprache?“
„Pouvez-vous arrêter de parler?“, raunte Blaise und verschränkte seine Finger in ihren.
„Baguette, Croissant, Portemonnaie …“, entgegnete Tracey mit leiser Stimme und als sie sich vorbeugte, verrutschte der Kragen ihres Pullovers, gab den Blick auf ein kleines ovales Muttermal in der Beuge zwischen Hals und Schulter frei, welches Blaise` Aufmerksamkeit fesselte. Unwillkürlich flackerte vor seinem geistigen Auge eine sehr grafische Erinnerung daran auf, wo an ihrem Körper sie ein ganz ähnliches Mal besaß … Rasch blinzelte er, war ihr unbewusst so nahe gekommen, dass er ihren Atem auf seinem Gesicht fühlte, den angenehmen Geruch ihrer Haut wahrnahm - unverfälscht, kein Parfum.

„Blaise“, hauchte sie und stupste mit der Nase gegen seine.
„Mh?“
„Wenn du mich küssen willst, wäre jetzt der perfekte Zeitpunkt dafür, viel länger kann ich in dieser unbequemen Haltung nicht verharren, sonst bricht mir das Kreuz“, murmelte sie und für den Bruchteil einer Sekunde schloss Blaise die Augen, verspürte den Drang, dieser Aufforderung nachzukommen und seine Lippen auf die ihren zu legen, sie in die Arme zu schließen, an sich heranzuziehen, doch …
Nein, solange er sich nicht sicher war, wollte er dies in der Öffentlichkeit definitiv nicht tun, denn so gerne er es auch ausblendete, war und blieb Tracey ein Halbblut. Vielleicht war sie es wert, darüber hinwegzusehen, aber dessen musste er sich sicher sein, ehe er einen Skandal auslöste, der seinem Ruf einen nicht wiedergutzumachenden Schaden zufügte.

Räuspernd lehnte er sich wieder zurück und betrachtete das Objekt seiner Begierde aufmerksam. Tracey jedoch schien nicht enttäuscht zu sein, kicherte sogar verwegen und warf ihm scherzhaft einen lasziven Blick zu, der Blaise` Phantasie zum Kochen brachte. Ob Tracey ebenso unbedarft und amüsiert wäre, wenn sie wüsste, was ihn abgehalten hatte? Wohl kaum …
„Sag mal, du lebst doch mit deiner Mutter in Frankreich, richtig?“, fragte sie plötzlich aus heiterem Himmel (wie sie nur darauf gekommen war, erschloss sich ihm wirklich nicht) und Blaise nickte nur unverbindlich.
„Ich wollte schon immer nach Paris und mir den Nostredame-Boulevard ansehen. Es soll protzig, aber einen Besuch wert sein. Ganz zu schweigen von der Rue Montvoisin*.“
„Nicht der Rede wert“, schnaubte Blaise und rümpfte die Nase. „Aus welchem billigen Touristenführer rezitierst du?“
„Aus gar keinem. Jeder, der dort war, berichtet nur Positives“, verteidigte sich Tracey, die seinen unerwarteten Stimmungsumschwung nicht nachvollziehen konnte.
„Kann schon sein“, meinte er harsch und zuckte die Schultern. Sicherlich konnte man den magischen Gassen in Paris eine Menge abgewinnen - wenn man nicht wie er schlicht und ergreifend alles an dieser Stadt zutiefst verabscheute.
„Nicht dein Lieblingsthema?“, mutmaßte sie ganz richtig und Blaise zuckte verdrießlich die Schultern.
„Paris ist dreckig und es stinkt“, gab er vage als Erklärung an, da er sich mit dem wahren Grund seiner Abscheu selbst nicht allzu gerne konfrontierte. „Wundere dich nicht über den Gestank, wenn du abends die nassen Treppen am Montmartre zum Sacré-Cœur hochläufst. Sie reinigen die öffentliche Kloake … Toilette dort, indem sie deren Inhalt die Treppen hinabspülen. Um nur ein Bespiel der Vorzüge dieser herzerwärmenden Stadt zu nennen.“
„Du verstehst dich wirklich darauf, einem alles madig zu reden“, schmunzelte Tracey, die nicht so recht wusste, wie sie mit seiner unerklärlich miesen Laune umgehen sollte. „Dennoch möchte ich mir die Stadt gerne einmal selbst ansehen und ich hätte nichts dagegen, mir von dir all die schrecklichen Plätze zeigen zu lassen.“ Die Vorstellung erschien gerade jetzt allzu verlockend, da sie Europa in unmittelbarer Zukunft verlassen musste. Für wie lange? Wie hoch waren die Chancen, dass die entflohenen Todesser inklusive Rabastan Lestrange bald wieder hinter schwedischen Gardinen saßen? Aufgrund der aktuellen politischen Lage wohl eher ein utopischer Wunsch.
„Mit Vergnügen“, antwortete Blaise, doch seine Miene sagte etwas anderes. „Ich würde dir sogar anbieten, bei mir zu übernachten, aber das wird nicht möglich sein“, fügte er vorsichtig hinzu und beobachtete ihre Reaktion dabei genauestens. Natürlich verstand sie sofort, worauf er anspielte, seufzte leise und verdrehte die Augen.
„Zu behaupten, meine Mutter würde durchdrehen, wüsste sie, dass ich … ist weit untertrieben.“
„Wüsste sie, dass du dich mit Abschaum einlässt?“, ergänzte Tracey die Lücke in seinem Satz und Blaise rieb sich unbehaglich mit der Handfläche über die Stirn.
„Ich will nicht leugnen, dass deine Herkunft auch für mich ein Problem darstellt und ich keinen blassen Schimmer habe, wie ich diesen Konflikt lösen soll, aber vielleicht sind meine Gefühle stärker. Vielleicht bist du es wert“, sagte er leise, während Tracey im Stillen mit sich rang, ihm einfach die Wahrheit zu sagen. Wie viel leichter es wäre … Und wie überaus dämlich. Nein, das sollte seine Meinung nicht beeinflussen, denn entweder er nahm sie so oder hatte sie anders auch nicht verdient. Unter keinen Umständen wollte sie seine rassistische Einstellung dadurch auch noch unterstützen. Irgendwann würde sie es ihm erklären, wenn sie Vertrauen zu ihm aufgebaut hatte und der Meinung war, dass er es wert war.

„Willst du es herausfinden?“, fragte sie schließlich in das unangenehme Schweigen hinein und legte behutsam eine Hand auf seinen Arm. Es war merkwürdig. Sie hatte erwartet, auf derartige Äußerungen erbost zu reagieren, ihm vorzuhalten, sich seine Vorurteile sonst wo hinzustecken, doch dem war nicht so. Brachte sie tatsächlich Verständnis für ihn auf? Hatte die Offenbarung über ihren Erzeuger sie dermaßen aus der Bahn geworfen, dass sie sich an jedes kleinste Fünkchen Zuneigung klammerte? Nein, das war es nicht, es war nur … Tracey konnte nicht in Worte fassen, weshalb sie ihm nicht böse war, doch vielleicht war es angesichts der immer düster werdenden Zustände und der ungewissen Zukunft endlich an der Zeit, die Dinge erwachsen zu betrachten und die Probleme des jeweils anderen anzuerkennen, zu tolerieren, anstatt zu verurteilen und sich gegenseitig Gelegenheit sowie Unterstützung zu geben, damit fertig zu werden.
„Wenn du mich lässt.“ Blaise grinste unsicher und ließ seinen Arm von der Lehne des Sofas auf ihre Schultern gleiten, während Tracey mit ernster Miene nickte.

„Wer weiß, vielleicht teile ich deine Bedenken, da ich mir in Wahrheit nur einen Reinblüter angeln möchte, und nun ja … ich bin immerhin nicht die einzige, die ihren Vater nicht kennt, richtig?“, schnitt Tracey scherzhaft das unangenehme Thema an, welches ihr keine Ruhe mehr ließ.
„Ach so ist das. Und ja, das ist richtig“, bestätigte Blaise mit undeutbarem Ausdruck, indes der Kopf der Schwarzhaarigen auf seine Schulter sank und sie ihre Finger in seinen verschränkte. Hin und her gerissen zwischen den unterschiedlichsten Empfindungen riss Blaise sich zusammen, seiner Mutter keinen allzu großen Raum in seinen Gedanken einzuräumen, und hasste sich dezent dafür, ausgerechnet für dieses Mädchen mehr zu fühlen, als je für einen anderen Menschen zuvor.

+

Eine atemlose Sekunde starrt Draco die Jüngere an, überwältigt von der Intensität, mit der sein Körper auf sie reagiert …
Dann zieht er sie ruckartig an sich, spürt ihre großen Brüste, die gegen seinen Oberkörper gepresst werden, als er seine Arme um ihre Taille schlingt, keinen Interpretationsraum seiner Absichten mehr offen lässt. Astorias volle, sinnliche Lippen liegen längst auf den seinen, drücken wortlos ihre Begierden so deutlich aus, als schreie ihre Sehnsucht mit gellend schriller Stimme, ungehört und doch verstanden; aber auch erwidert?

Astoria hatte ihre Beine um seine Hüfte geschlungen und die Wärme, welche er durch ihre dünne Strumpfhose nahe seines Geschlechts spürte, ließ seine Gedanken für ein paar süße Sekunden purer sexueller Lust vollkommen verstummen. Ihre Küsse schmeckten gleichsam nach Verlangen wie baldiger Erfüllung und ihre vollen Lippen waren so weich und angenehm, dass der junge Malfoy rein gar nichts dagegen einzuwenden hätte, diese noch an anderer Stelle zu spüren … Doch sein emotionsbetäubender Eskapismus war nur von kurzer Dauer, denn kaum einen hastigen Atemzug später spürte er den Stachel des Unbehagens erneut seine Eingeweide durchbohren. Es war Draco nicht einmal möglich zu definieren, was genau ihn derart quälte, dass es ihm physische Schmerzen bereitete; sein ganzes Leben war beschädigt, in Stücke gerissen, ihm unwiederbringlich entwendet worden. Oder hatte er es selbst weggeworfen?
Egal, egal, das war nun nicht von Belang.

Ungeduldig machten sich seine Finger an den Knöpfen ihrer Bluse zu schaffen, während Astoria leise keuchte und ihre Hüfte vor und zurück bewegte, rhythmisch über seine Erregung rieb.
„Oh, Draco“, entfuhr es ihr, als er ihren Oberkörper endlich von dem Kleidungsstück befreit hatte und dieses ruckartig über ihre Schultern streifte.
„Hiervon habe ich so lange geträumt“, flüsterte sie erregt und schmiegte sich eng an ihn, missinterpretierte jedoch den Grund, weshalb Dracos Mund den ihren nun wieder versiegelte, ihr so ungestüm die Zunge in den Hals steckte, dass sie unwillkürlich nach Luft schnappen musste.
Draco wollte nur, dass sie schwieg, keinen Ton mehr von sich gab, ihn nicht dazu veranlasste, in dem Mädchen auf ihm einen Menschen mit Gefühlen zu erkennen, mit Hoffnungen, Wünschen und Träumen, die er in Fetzen gerissen haben würde, ehe sie gewahr wurde, wie ihr geschah. Nein, alles was er in ihr sehen wollte war ein Objekt, ein Mittel zum Zweck; etwas, das ihm half zu vergessen, abzuschalten, und das die Dämonen in seinem Kopf zum Verstummen brachte.

Stur gegen die immer lauter werdenden Zweifel ankämpfend nestelte Draco am Verschluss ihres BHs herum, was ihm ungewohnt schwer fiel, denn ohne dass er auch nur ansatzweise bewusst darüber nachgedacht hatte, waren die Finger seiner linken Hand fest in den Saum des Pullovers gekrallt, welchen er noch immer trug. So lange prangte das Dunkle Mal bereits auf seiner Haut, dass das reflexartige Verstecken desselbigen inzwischen ein unbewusster Automatismus geworden war.
Abrupt hielt er inne, die Augen starr auf den buchstäblich vom Schicksal gezeichneten Unterarm geheftet; sein ganzer Körper verkrampfte sich und für den wahnwitzigen Bruchteil einer Sekunde glaubte er, Saphira vor sich zu haben, seinen vom Dunklen Lord entstellten Unterarm neben ihre vernarbte Haut halten zu können, wortlos den damit verbundenen seelischen Schmerz zu teilen und vielleicht einen Scherz über nun gleichermaßen entartete Hautmodifikationen zu machen - doch das Mädchen auf seinem Schoß war nicht Saphira.

„Draco?“, hauchte Astoria und bewegte ihre Hand über seinen Schritt unter sein Oberteil, versuchte ihn zu küssen, doch der junge Malfoy drehte unwirsch den Kopf weg und umfasste urplötzlich ihre Handgelenke, um sie von sich fortzuschieben. Wortlos starrte er in ihr verwirrtes Gesicht, während seine Vernunft immer lauter wurde, ihm Sätze durch den Kopf jagte wie Das ist es nicht wert, und Du schwanzgesteuerter Vollidiot. War nicht ohnehin bereits alles egal? Konnte es noch schlimmer kommen? Was stand schon auf dem Spiel? Doch wenn Astoria das Mal sah, dann … Musste er ihr vertrauen? Durfte sie nicht enttäuschen ... oder musste sie zum Schweigen zwingen, wie er es mit Pansy getan hatte? Noch mehr Risiko, noch mehr Drama … Nein, dies war definitiv kein ausgewogenes Kosten-Nutzen-Verhältnis, da konnte er wahrlich besser selbst Hand anlegen. Und Saphira? Sie hast du ohnehin für immer verloren. Es machte keinerlei Unterschied, die Lust war ihm dennoch vergangen.

„Zieh dich wieder an, mir ist doch nicht danach“, raunte Draco mit kehliger Stimme, räusperte sich und schob die Jüngere endgültig von sich. Ohne sie noch einmal anzusehen erhob er sich, glättete seine Kleidung und öffnete den Vorhang des Himmelbettes. Perplex sah Astoria zu ihm auf und rührte sich einige ungläubige Augenblicke lang nicht.
„Aber …“, stammelte sie, doch statt einer Erklärung warf Draco ihr nur die Bluse zu und ruckte ungeduldig mit dem Kopf, als er Stimmen auf der Treppe zum Schlafsaal der Jungen vernahm.

Keine halbe Minute später öffnete sich die Türe und herein traten Ariadne Crouch und Theodore Nott. Genau die unliebsamen Nervensägen, die dem jungen Malfoy gerade noch gefehlt hatten.
Irritiert blieb Aria mitten im Raum stehen und musterte Astoria geringschätzig, die mit hochrotem Kopf eilig ihre Bluse zuknöpfte und ihre zerzausten Haare glättete, indes Draco vollkommen angezogen daneben stand. Flehentlich hafteten Astorias dunkelbraune Augen auf ihm, bettelten stumm, er möge etwas sagen, doch als er den Mund öffnete, wünschte sie, er hätte geschwiegen.
„Bitte, geh“, verlangte er emotionslos und vermied es, ihr in die Augen zu sehen. Kein nettes Wort, keinen entschuldigenden Satz brachte er über die Lippen.
Gedemütigt und mit gesenktem Kopf drängte Astoria sich an den beiden älteren Mitschülern vorbei, welche die Situation mäßig interessiert beobachteten, und schluckte schwer, versuchte sich die Kränkung nicht allzu sehr anmerken zu lassen und eilte aus dem Raum.

Kopfschüttelnd ließ Ariadne den Blick von Malfoy zu Astoria und wieder zurück schweifen, ehe sie unverhohlen spottete: „Der Geschmack mancher Menschen ist wirklich widerlich!“
„Beim Barte des Merlin, Ariadne Crouch“, stieß Theo mit gespieltem Entsetzen aus und schlug theatralisch eine Hand vor dem Mund. Er senkte verschwörerisch die Stimme, setzte eine todernste Miene auf und fragte:
„Wie viele Menschen hast du gegessen?“
Ariadne blinzelte verwirrt, ehe hohnvolle Erkenntnis in ihren Augen aufblitzte und sie trocken konterte:
„Glaub mir, Theo, diese Information würde dir Verdauungsschwierigkeiten bereiten.“

Ein verächtliches Schnauben Dracos lenkte die Aufmerksamkeit Ariadnes wieder auf den elenden Schleimbeutel.
„Na, endgültig fürs Leben gestraft worden wegen deiner Betrügerei und keinen mehr hoch bekommen?“, stichelte die Schwarzhaarige und verzog missbilligend das Gesicht.
„Halt den Mund, Crouch“, drohte Draco und verengte die Augen zu Schlitzen, während er einen Schritt auf sie zuging.
„Oh, da habe ich aber Angst“, feixte sie und hob spöttisch eine Augenbraue. „Wenn ich mich recht entsinne, klebte dein Hundeblick noch vor drei Wochen am knochigen Hintern meiner geliebten Stiefschwester und deine Augen sagten Ich liebe dich für immer und ewig, mein Prinzesschen und nun bringst du durch solch eine hirnverbrannte Aktion wieder einmal zum Ausdruck, wie scheißegal sie dir ist? Wenn du herumvögeln willst, bitte, nicht mein Business, aber dann lass gefälligst deine Drecksfinger von Saphira, wenn dir in Wahrheit nichts an ihr liegt. Du widerst mich derart an!“
„Sprich nicht von Saphira, als hättest du auch nur den Hauch einer Ahnung, was sie mir bedeutet“, stieß Draco wutentbrannt aus, wurde sich jedoch noch während er dies sagte gewahr, dass sein Zorn hauptsächlich seiner eigenen Dummheit galt.
Ariadne rollte nur genervt mit den Augen und packte ihren besten Freund am Arm.
„Komm, Theo, wir gehen, oder ein Mob sabbernder, hirnamputierter Weiber lyncht mich noch heute, weil ich Malfoy kastriert habe.“

+

Als sie durch den verborgenen Eingang hinter dem Wandteppich in den Slytherin-Gemeinschaftsraum stieg, spielte Saphira in Gedanken noch immer mit der surrealen Vorstellung, Draco wahrhaftig zu sagen Ich möchte dir noch eine Chance geben, oder Lass uns von vorne anfangen, diesmal ehrlich zueinander sein, nichts verschweigen. Vielleicht packen wir es diesmal, vielleicht ist noch nicht alles verloren.
Ein fast schon als aufgeregtes Kribbeln zu bezeichnendes Gefühl breitete sich in ihrer Magengegend aus, indes sie sich in diese Imagination hineinträumte. Bei Merlin, sie sollte es nicht übertreiben, schließlich handelte es sich lediglich um ein rein theoretisches Konstrukt.

Doch ehe sie tiefer in diese Gedanken versinken konnte, lenkte ein wahrhaft bizarrer Anblick ihre Aufmerksamkeit auf sich. Gerade war sie im Begriff, die Treppe zu den Mädchenschlafsälen zu erklimmen, als sie ihre besten Freunde Blaise und Tracey entdeckte, die gemeinsam auf einem der Sofas im hinteren Teil des Gemeinschaftsraumes saßen - was alleine schon ungewöhnlich genug gewesen wäre, in Anbetracht der Tatsache, dass niemand sonst bei ihnen saß, mit dem sie sich vielleicht zufällig gemeinsam unterhalten hätten. Nein, viel absurder noch: Blaise hatte einen Arm um die Schwarzhaarige gelegt und der Blick, mit welchem er sie bedachte, war … voller Zuneigung? Gar liebevoll?
Abrupt blieb Saphira stehen und blinzelte ein paar Mal, sah genauer hin, um sicherzustellen, dass ihre Wahrnehmung sie nicht getäuscht hatte und die beiden Schüler ihren Freunden möglicherweise nur ähnlich sahen, aber es bestand kein Zweifel.
Tracey lachte, nicht gehässig oder höhnisch, eher zufrieden und glückselig, schmiegte sich enger an ihn, was Saphira vollends verwirrte.
Träumte sie etwa? In einem Anflug der Verunsicherung streckte sie tatsächlich den Arm nach der Wand aus, um ihre Umgebung auf deren Realitätsgehalt hin zu prüfen, stieß jedoch auf festen Widerstand. Durch Wände gehen konnte sie also nicht, demnach standen die Chancen gut, dass sie wach war. Doch war dies in der Schule mit ihren unzähligen verborgenen Geheimgängen kein valider Beweis für irgendetwas. Um sicherzugehen, kniff sie sich in den Arm und stellte fest, dass auch ihr Schmerzempfinden absolut intakt war. Leider beruhigte diese Feststellung die junge Hexe nicht. Noch einmal schielte sie hinüber in die Sitzecke, vielleicht hatte es sich lediglich um eine kurzzeitige Sinnestäuschung gehandelt oder ihre Phantasie war mit ihr durchgegangen. An der Szenerie hatte sich nichts verändert.

Rückwärts stieg sie die zwei Stufen hinab, verharrte jedoch mit der Hand auf dem Geländer und konnte sich nicht dazu durchringen, sich von der Richtigkeit ihrer Beobachtung zu überzeugen, indem sie einfach zu den beiden hinüber ging.
Was, wenn sie nun vollkommen den Verstand verlor, fragte sie sich mehr ironisch denn ernsthaft besorgt, doch ein Rest Zweifel blieb. Halluzinierte sie etwa und entwickelte nun doch psychotische Symptome, verlor den Bezug zur Realität? Rein objektiv relativ unwahrscheinlich, doch verglichen mit der Vorstellung, dass Tracey und Blaise, sich aus heiterem Himmel plötzlich mochten, die logischere Schlussfolgerung.
„Ist der Patient orientiert?“, kicherte sie mit einem Funken des Wahnsinns in den Augen in sich hinein und murmelte zur Antwort: „Mein Name ist Saphira Bellatrix Black, geboren am 17.10.1980 in Exeter. Derzeit besuche ich die sechste Klasse in Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei. Ich befinde mich im Gemeinschaftsraum meines Hauses Slytherin, da ich heute keinen Unterricht mehr habe.“
Das klang soweit schlüssig und alles andere als desorientiert; andererseits war es nicht verwunderlich, dass ihre Mitschüler sie kollektiv für verrückt erklärten, wenn man bedachte, dass sie gerade mitten im Raum ein ausgiebiges Selbstgespräch führte.

Aufgrund ihre eigenen Überlegungen grinsend, gab die junge Black sich einen Ruck und bahnte sich ihren Weg hinüber zu der Couch vor dem Kamin.
„Alles … in Ordnung bei euch?“, fragte sie, woraufhin die Angesprochenen ertappt auseinanderstoben.
Peinlich berührt räusperte Tracey sich, stieß mit merkwürdig hoher Stimme aus: „Klar, wieso nicht?“, und bot Saphira den Platz neben sich an.
Mit einem Mal wurde Saphira sich des Gespräches gewahr, welches sie und Blaise vor wenigen Tagen geführt hatten, und während die Erkenntnis langsam in ihr Bewusstsein sickerte, ging ihr nicht bloß eine Kerze, sondern gleich ein ganzer Weihnachtsbaum auf, obgleich das Fest der Liebe schon vorbei war. Verdattert ließ sie sich nieder, wandte sich an Blaise und fragte ohne Umschweife:
„Du meintest aber … nicht Tracey, oder?“
„Doch, Tracey“, antwortete er schlicht - und plötzlich ergaben eine Menge Situationen Sinn. All seine kryptischen Andeutungen über das Mädchen, mit dem er bereits Sex hatte, das ihn jedoch nicht ausstehen konnte. Sogar Traceys harsche Reaktion, als Saphira sich von Blaise hatte entjungfern lassen. War sie eifersüchtig gewesen?
Aber noch immer kam ihr die gesamte Szenerie absolut widersinnig vor. Das konnte nicht sein, als beste Freundin beider beteiligter Parteien hätte sie doch merken müssen, was vor sich ging!

„Und … seid ihr nun zusammen oder wie soll ich das verstehen?“, erkundigte Saphira sich vorsichtig, glaubte einfach nicht, was sie da sah.
Schulterzuckend wandte Blaise sich an Tracey, die unverbindlich mit dem Kopf ruckte und mit verschwörerisch gesenkter Stimme meinte:
„Schwer zu sagen, wir sind noch unschlüssig, inwiefern uns die gegenseitige Unkenntnis unserer Väter als Partner füreinander disqualifiziert.“
„Aha?“, machte Saphira und war sich nicht sicher, ob sie lachen oder verständnislos den Kopf schütteln sollte. „Muss ich diese Gedankenverkettungen nachvollziehen können?“, erkundigte sie sich leise.
„Selbstverständlich, Phia, gerade du als Betroffene solltest das Problem kennen. Oder steht ein Date mit deines potentiellen Liebhabers Erzeuger nicht auch für dich an erster Stelle?“, raunte Blaise und zwinkerte ihr albern zu.
„Oh, doch. Natürlich“, hauchte Saphira tonlos, ging jedoch nicht weiter auf diesen Scherz ein, sondern warf Tracey einen fragenden Blick zu, die sofort verstand, was die Blonde von ihr wollte. Hinter Blaise` Rücken legte sie einen Finger an die Lippen und gebot Saphira somit, über ihre wahre Herkunft zu schweigen.
Blaise bemerkte nichts von der raschen Geste und sprach plötzlich so leise, dass die Mädchen sich vorbeugen mussten, um ihn noch verstehen zu können.
„Wisst ihr, was ich mich frage?“, murmelte er fast unhörbar. Beide schüttelten den Kopf.
„Warum bei Salazar flüstern wir eigentlich?“, fragte er laut vernehmbar und amüsierte sich ob des Schreckens, welchen er zumindest Saphira eingejagt hatte, die mit der unvermittelten Erhebung seiner Stimme nicht gerechnet hatte.

„Ich habe keine Ahnung, aber ich lasse euch wohl besser mal alleine“, grinste Saphira und wehrte jedweden Einwand der beiden, sie müsste nicht gehen, ab.
Indes sie sich jedoch umdrehte, hatte Tracey bereits Astoria Greengrass entdeckt, die mit schief zugeknöpfter Bluse und zerzaustem Haar die Treppe zum Jungenschlafsaal hinab eilte. Ein Anblick, der auch Saphiras Augen nicht entging. Um in die Gemächer der Viertklässlerinnen zu gelangen, musste Astoria direkt an ihnen vorbeilaufen und als sie die junge Black entdeckte, stahl sich ein widerwärtig selbstgefälliges Grinsen auf ihre geröteten Züge. Sie sagte kein Wort, warf nur affektiert die Haare über die Schulter und reckte das Kinn, wie zum Beweis, dass sie diejenige war, die als Siegerin aus diesem Dilemma hervorging, als sei dies ein armseliger Wettbewerb um die Gunst des größten Idioten der Schule …

Der Stich in ihrem Herzen war unleugbar wie die ersterbenden Schmetterlinge, welche erst vor kurzem zum Leben erwacht waren, doch diesmal brach Saphira nicht zusammen. Es tat weh, aber sie kam damit zurecht.
„Phia“, hörte sie Traceys besorgte Stimme und spürte, wie die Freundin ihr eine Hand auf die Schulter legte.
„Sorge dich nicht um mich“, entgegnete die Blonde mit tonloser Stimme. „Ich bin nicht unglücklich, ich bin nur noch nicht bereit, wieder glücklich zu sein.“
Und mit jeder Silbe fühlte sie die Wahrheit dieser Worte in sich hineinsickern. Schmerz zu empfinden war nicht äquivalent mit grundsätzlichem Unglücklichsein. Es war ein Teil des Lebens, gehörte dazu, und vielleicht war dies ihre Lektion, womöglich war sie Draco nur begegnet, um den Umgang damit zu erlernen.

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In diesem Sinne wünsche ich euch noch einen angenehmen Januar und melde mich im Februar mit dem nächsten Kapitel zurück, nachdem ich mit meinen Prüfungen durch bin.
Ich werde mich bis dato mal weiter damit befassen, was das Signifikanzniveau in der t-Test Situation ausdrückt … und mit genetisch veränderten schwulen Fruchtfliegen.

Wer mich aufmuntern mag, darf mir gerne ein Review hinterlassen. Ik würd mir freu'n.

Kapitelvorschau: Harry nimmt seine Teilzeitbeschäftigung als Stalker wieder auf; Luna und Saphira sprechen endlich wieder miteinander; Draco und Saphira interagieren und Tracey mischt sich ein; Blaise fällt eine Entscheidung und Saphira erhält eine schicksalsträchtige Nachricht.
Anschließend ein Kapitel zur dahinscheidenden Person, um die ich jetzt schon trauere.
Danach steht alles Kopf und nichts ist mehr so, wie es nun ist. Quasi der große Umbruch, wenn ich es mal so behaupten darf.


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Daniel ist total nett. Er ist klasse. Er spielte mir gute Musik vor. Ich hatte immer noch Beatles gehört bis ich hierher kam. Er ist sehr leidenschaftlich. Für sein Alter hat er einen guten Geschmack.
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