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Fanfiction

Slytherin Hearts - Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins

von SaphiraMalfoy

Irgendwann, wenn ich zu faul bin, alles auszuformulieren, tippe ich einfach nur noch Wort für Wort meine Notizen zu den Kapiteln ab und setze die FF auf Parodie ...
Saphira: „Fünf Jahre? So lange dauert die Ausbildung? Krass, alter, laber nich, das ist verfickt lang!“
Augustus: „Weißt du, ich kenne noch etwas, das verfickt lang ist.“ *wackelt mit den Augenbrauen*

______________________________________



Verwirrt richtet sie sich auf und mustert den jungen Mann, der ihren Blick aus dunkelblauen Augen erwidert. Unergründlich und undefinierbar. Normalerweise ist er leichter zu durchschauen, aber momentan weiß Saphira selbst nicht, was diese Situation zu bedeuten hat, weshalb sie plötzlich nervös wird und sich nach körperlichem Kontakt zu diesem Menschen sehnt, den sie überhaupt nicht treffen dürfte ...

„Woran denkst du?“, will Augustus wissen, nachdem sie eine Zeit lang beharrlich geschwiegen haben.
„Du bist im letzten Lehrjahr, richtig?“ Es ist das erstbeste Thema, das Saphira einfällt, um ihre plötzlich aufkeimende Unsicherheit zu überspielen und das Gespräch wieder in unverfängliche Bahnen zu lenken. „Dann hast du die Ausbildung bald abgeschlossen.“
„Mitnichten“, widerspricht Augustus und sein unbefangenes Grinsen lässt Saphira nervös den Blick von seinem Gesicht abwenden. „Ich kann bald Halbzeit feiern. Zweieinhalb Jahre stehen mir allerdings noch bevor.“
„Fünf Jahre? So lange dauert die Ausbildung?“, fragt die Blonde überrascht und Augustus nickt.
„Wow, das ist lange“, befindet sie und stochert dabei lustlos in ihrem Essen herum. Es ist ihr unangenehm, wie genau er jede ihrer Bewegungen beobachtet, offenbar unsicher ist, inwiefern er ihren Sinneswandel ernst nehmen kann. Die Kontrolle von außen macht das Mädchen wahnsinnig, doch sie schweigt, lässt sich nichts anmerken, denn sie will keinen Streit provozieren. Schließlich meint er es nur gut. Genau wie Tracey all die Jahre nur ihr Bestes gewollt hat.
„Eigentlich ist es in Ordnung“, meint er und legt die Gabel beiseite, da er den Hauptgang beendet hat, während Saphira sich damit noch schwer tut.
„Im ersten Halbjahr hatten wir hauptsächlich theoretischen Unterricht, mussten viel lernen und sogar Klausuren schreiben. Man hat uns die Grundlagen des Heilens beigebracht, wichtige Zauber zur Ersten Hilfe und eine Menge über verschiedene Heilkräuter und Tränke. Im Laufe dieser Einstiegsphase hat sich die Anzahl der Bewerber um etwa die Hälfte verringert.“
„Wieso das denn?“ Erstaunt blickt die junge Black von ihrem Teller auf und ärgert sich insgeheim darüber, dass sie so verdammt langsam isst. Doch die Mahlzeit hinunter zu schlingen ist auch keine kluge Alternative, denn das Risiko, sich zu übernehmen und schlussendlich eine Dummheit zu begehen, wäre zu groß.
„Nun ja, die einen haben sich die Ausbildung ein wenig spannender und actionreicher vorgestellt, wollen nicht noch einmal die Schulbank drücken, sondern gleich zur Sache kommen, aber das wäre selbstverständlich unverantwortlich. Offenbar haben viele sich zuvor nicht gründlich informiert. Andere fallen durch die Prüfungen, die unbestreitbar schwer sind. Und manche orientieren sich um und streben einen anderen Beruf an“, erklärt Augustus ihr und Saphira nickt.
„Ich verstehe. Und dann? Wer hat entschieden, auf welche Station ihr kommt?“

„Ich will dich damit nicht langweilen“, sagt er und erinnert sich daran, wie sie ihm einst erzählt hat, dass sie durchaus gerne einen Beruf erlernen würde, es ihr jedoch niemals gestattet sein wird. Wozu ist das alles dann überhaupt gut?, hat sie gefragt, ohne wirklich eine Antwort von ihm zu erwarten. Weshalb muss ich zur Schule gehen, warum ist es wichtig, welche Noten ich habe? Wen interessiert später schon mein Abschluss? Ich brauche ihn gar nicht.
Und Augustus verstand schon damals sehr gut, was sie damit meinte. Die Welt der Reinblüter ist ein in sich geschlossenes System, bestehend aus Heuchelei, Lügen, Vertuschung und einer netten Fassade. Man sucht vergeblich nach einem Sinn, dem begründeten Zweck hinter all den Regeln und Vorschriften, denen sie sich beugen und unterwerfen. Alles nur für den schönen Schein. Es verwundert nicht sonderlich, dass ein junges Mädchen aus diesen Kreisen heutzutage Selbstfindungsschwierigkeiten bekommt. Insbesondere wenn es in seiner unmittelbaren Umgebung erfährt, wie viel freier und unbesonnener andere Jugendliche leben. Sie probieren sich aus, widersetzen sich ihren Eltern und finden schließlich ihren Platz in der Gesellschaft, heiraten oder bleiben glückliche Junggesellen. Für was auch immer sie sich entscheiden, es ist in Ordnung, solange sie ihr Leben nur nicht in den Sand setzen. Die Welt steht ihnen offen, sie können sich frei entfalten und tun, wonach ihnen der Sinn steht.
Laut Saphiras eigener Aussage ist sie in ihrem beschränkten Universum nur ein nettes Beiwerk, eine Marionette, die zu funktionieren und gehorchen hat. Von Geburt an war ihr Leben vorbestimmt. Es besteht kein Zweifel daran, wohin ihr Weg führen wird; darüber wird gar nicht erst diskutiert. Sie ist eine Frau, hat nett auszusehen, das Haus zu hüten und Erben in die Welt zu setzen. (Letzteres könnte für die junge Hexe kompliziert werden, wenn sie nicht endlich die Kurve bekommt und anständig mit ihrem Körper umgeht.) Die Schulbildung nur dazu da, ein gewisses Maß an Intelligenz zu schaffen, damit Frau - sofern erwünscht - ab und an einen von Weisheit zeugenden Satz einwerfen und beweisen kann, durchaus des Denkens fähig zu sein.

„Erzähl ruhig weiter, es interessiert mich wirklich“, beteuert Saphira aufrichtig und reißt den Dunkelhaarigen aus seinen Grübeleien.
„Nun ja. Wo war ich denn?“, fragt er kurzzeitig verwirrt, ehe er fortfährt. „Im zweiten Halbjahr der Ausbildung haben wir auf jeder Station Pflichtpraktika absolviert. Das Nervige daran waren die Berichte, welche wir schreiben mussten. Jeden verdammten Tag hatten wir zu protokollieren und wenn du nicht viel tust, außer den Heilern diverse Tränke anzureichen, Klemmbretter herumzuschleppen und als lebender Federkielhalter zu fungieren, gehen dir bereits nach kurzer Zeit die Ideen aus. Auf den meisten Stationen herrscht Tag ein, Tag aus dieselbe Routine. Aber es war wichtig, sich die aufkommende Langeweile und Trägheit nicht anmerken zu lassen, da man vom jeweiligen Stationsleiter eine Beurteilung und - wenn man sich nicht allzu dumm angestellt hat - auch ein Empfehlungsschreiben erhalten hat, welches zusammen mit den verfassten Berichten und den Zensuren aus den ersten sechs Monaten entscheidend war, als wir uns schlussendlich auf unseren Wunschstationen beworben haben“, schildert er und legt eine kurze Pause ein. „Ich kann dir sagen, so hart habe ich in meinem ganzen Leben nicht gelernt und geschuftet wie in diesem einen Jahr. Doch es hat sich gelohnt, ich habe die Stelle bekommen.“ Seine Stimme klingt ein wenig stolz und selbstzufrieden, was er durchaus sein darf.
„Du hattest die Ausbildung also bereits begonnen und musstest dich trotzdem noch einmal neu bewerben?“, will Saphira wissen, die endlich mit der winzigen Portion auf ihrem Teller fertig ist.
„So ist es“, bestätigt Augustus. „Nachtisch?“
„Nein, danke“, murmelt die Blonde hastig und nippt an ihrem Wasser, während ihr Begleiter nach der Karte greift und sie erneut studiert.
„Obstsalat?“, schlägt er schließlich vor. „Wir können ihn uns auch teilen, wenn du magst.“ Zaghaft deutet sie ein Nicken an, weiß genau, warum Augustus das tut. Die wenige Zeit, die sie miteinander verbringen, will er dazu nutzen, ihr auf den richtigen Weg zu helfen, ohne dauernd ermahnende Worte an sie zu richten. Und obgleich es sie unweigerlich nervt, ist Saphira ihm dankbar für seine unermüdliche Unterstützung.
„Aber es bestand nicht mehr die Gefahr, dass du nirgendwo genommen wirst, oder? Der Ausbildungsplatz war dir sicher, wenn auch vielleicht nicht in deinem bevorzugten Gebiet“, hakt sie weiter nach, will endlich mehr über ihn erfahren und sich nicht länger nur mit ihren eigenen Belangen befassen.

„Wären meine Referenzen nicht gut genug gewesen, so hätte in der Tat die Möglichkeit bestanden, auf keiner Station angenommen zu werden. Aber ich wollte das, ich wollte das wirklich und bin deshalb kein Risiko eingegangen. Weißt du, Saphira, wenn man ein Ziel hat, das man ernsthaft verfolgt und alles daran setzt, es zu erreichen, dann schafft man es auch. Wenn du also gesund werden willst ...“ Den Satz lässt er unbeendet im Raum stehen und beobachtet die junge Frau genauestens, die nachdenklich wird und schließlich sagt: „Ich will es versuchen.“
„Das ist zumindest ein Anfang“, seufzt Augustus, doch das Wort versuchen stört ihn ungemein. Eine Diskussion darüber wird er jedoch nicht erneut anfachen, denn im Grunde genommen obliegt es ihrer eigenen Entscheidung. Ohnehin muss er einsehen, dass er niemanden ändern kann, geschweige denn jemandem helfen, der sich nicht helfen lassen will. Es ist ein langer und steiniger Weg, den die betroffene Person selbst gehen muss, und sich als Außenstehender emotional zu sehr hineinzusteigern bringt keinen weiter.

„War es denn dein Wunsch, genau dort zu arbeiten?“, fragt Saphira und vermeidet es gründlichst, die Station beim Namen zu nennen.
„Ja, die Psychosomatik war mein favorisierter Arbeitsplatz“, bestätigt er. „Glücklicherweise ist für mich alles gut gegangen. Aber ich habe auch nichts dem Zufall überlassen. Es war das Ergebnis harter Arbeit und endloser Nächte, die ich mir über den Lehrbüchern um die Ohren geschlagen habe. Glück und Zufall spielten keine große Rolle. Seitdem macht die Ausbildung allerdings richtig Spass und langsam wird es ernst. In den vergangenen Wochen hatte ich wieder zumeist theoretischen Unterricht und habe lediglich einigen Therapiesitzungen beigewohnt, denn vor Weihnachten steht mir eine wichtige Prüfung bevor.“
„Als ich im Krankenhaus war, hast du dich aber immer auf der Station aufgehalten oder ist mir da etwas entgangen?“, will Saphira wissen und erinnert sich an die Zeit, in der Augustus ihr einziger Lichtblick des Tages war.
„Richtig, das war ein rein praktisches Jahr, in dem ich mich einleben und die Abläufe kennenlernen sollte. Sozusagen meine Bewährungszeit. Und die hätte ich wegen dir fast nicht erfolgreich bestanden“, sagt er und grinst sie schief an.
„Wegen mir?“ Verständnislos runzelt die Blonde die Stirn.
„Man sollte keine Freundschaften mit Patienten knüpfen. Ich habe den Bogen an dieser Stelle etwas überspannt. Bis zu einem gewissen Grad befand man es für gut, dass ich mit dir zurecht kam, du mit mir geredet hast, aber ... Es wurde zu viel. Ich habe mich zu sehr reingehängt und keine gesunde Distanz mehr gewahrt“, sagt Augustus, während der Kellner die Nachspeise serviert, wovon Saphira, die schuldbewusst dreinblickt, kaum Notiz nimmt.
„Oh“, haucht sie betreten und fühlt sich plötzlich sehr schlecht. Eine weitere Person, der sie zur Last gefallen ist, Schwierigkeiten bereitete. Wieso fügt sie allen Menschen in ihrer Umgebung ungewollt Schaden zu? Es scheint, als bringe sie Unheil in die Welt, zerstöre jeden, der ihr zu nahe kommt. Seit ihrer Geburt schon erschwert sie ihrer Mutter das Leben, macht sie unglücklich und ist niemals genug, nicht das Kind, welches Cecilia sich gewünscht hat. Es zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Leben. Sie ist die Quelle ihres eigenen Leids und reißt alle Menschen, die ihr etwas bedeuten, mit sich in den Abgrund ...
„Das war mir nicht bewusst. Ich wollte nicht ... Es tut mir so leid.“ Ihre Stimme klingt unnatürlich hoch und erschrocken spürt sie heiße Tränen, die ihre Wangen herabströmen. Die Emotionen lassen sich nicht länger bändigen, übermannen die junge Hexe und bemächtigen sich ihres Denkens.

„Es ist nicht deine Schuld“, wirft Augustus ein, der ihre Reaktion für etwas überzogen hält. „He, deswegen musst du doch nicht weinen. Du kannst nichts dafür.“
„Tue ich nicht“, murmelt die Blonde hastig, trocknet ihre Wangen mit dem Handrücken und versucht zaghaft, zu lächeln, was ihr jedoch misslingt und ihr Gesicht eher einer grotesken Grimasse gleichen lässt.
„Es war alleine mein Fehler. Ich kannte diese Regel und hätte sie befolgen sollen.“ Behutsam greift der angehende Heiler nach ihrer Hand und langsam beruhigt Saphira sich wieder, nickt und seufzt leise: „Ich reagiere in letzter Zeit einfach so leicht über. Hast du denn großen Ärger deswegen bekommen?“
„Nicht sonderlich. Mr. Hunter war sehr nachsichtig und solange mir dies kein zweites Mal passiert, ist es in Ordnung. Und wie geht es dir sonst so? Kommst du zurecht?“, fragt er und hält ihr die Schale mit dem Obstsalat hin, die Saphira wenig begeistert entgegen nimmt.
„Ich weiß nicht. Es geht so. Ich vermisse Tracey sehr“, gesteht sie ihm und endlich auch sich selbst ein, während sie lustlos mit der Gabel eine Traube aufspießt. Die linke Hand ruht immer noch in der von Augustus und als ihr Blick seine blauen Augen trifft, spürt sie etwas in sich aufflammen, das sie ewig nicht empfunden hat und nicht gänzlich zu definieren vermag. Dennoch bringt es sie zum Lächeln.
„Und du hast bislang auch nicht versucht, mit ihr zu sprechen, oder?“, hakt er nach und wirft einen flüchtigen Blick auf die Uhr.
„Nein, das habe ich nicht. Ich fühle mich so einsam ... In der Vergangenheit war mir ihre Einmischung in mein Leben stets lästig, doch nun wünschte ich, sie würde es noch einmal versuchen. Nur ein einziges Mal. Und ich hasse mich für das, was ich zu ihr gesagt habe. Ich weiß nicht, wie ich das je wieder gut machen kann.“ Seufzend hält sie inne und schüttelt fast unmerklich den Kopf.
„Außerdem muss ich mehr lernen“, lenkt sie vom Thema ab, da die Erinnerung an die einst beste Freundin sie traurig stimmt und es nichts bringt, weiter darüber nachzugrübeln. Es lässt sich ohnehin nicht mehr ändern. „In den ersten paar Wochen bin ich dem Unterrichtsstoff kaum gefolgt. Dann hatte ich seltsame Phasen, in denen ich nichts anderes getan habe als über den Schulbüchern zu brüten und endlose Aufsätze zu verfassen, die aus tausendfachen Wiederholungen bestanden haben, weil ich alles bis ins kleinste Detail ausgearbeitet habe, nur um die Zeit totzuschlagen.“ Seufzend schiebt sie den Nachtisch zu Augustus und kaut unsicher auf ihrer Unterlippe herum, als er ihre Hand wieder loslässt. Das Gefühl des Alleinseins übermannt sie in diesem Moment mit brutaler Gewalt.

„Tracey hat mir erzählt, dass du mit deinem Verdacht in den Sommerferien gar nicht so falsch gelegen hast und dein Freund dich tatsächlich verlassen hat“, beginnt er vorsichtig, da er nicht sicher ist, inwiefern Saphira bereit ist, darüber zu reden.
„Mh“, nuschelt sie und schließlich sprudeln die Worte aus ihr heraus, ist der Drang, über Draco zu sprechen, unbezwingbar, obwohl sie dies im Augenblick für kein geeignetes Gesprächsthema hält.
„Ich komme einfach nicht darüber hinweg, auch wenn es dumm von mir ist und ich mich auf mich selbst konzentrieren sollte und nicht auf einen Mistkerl, der mich nur verarscht hat. Aber jedes Mal, wenn ich ihn mit einer anderen sehe, ist es wie ein Schlag ins Gesicht. Ich begreife das nicht. Die ganze Zeit dachte ich, zwischen uns wäre etwas Besonderes, wir wären füreinander bestimmt und würden ewig zusammenbleiben. Heiraten, zusammenziehen, ein Kind bekommen. Oder zwei. Ich dachte, er liebt mich so sehr, wie ich ihn immer noch liebe und dann ...“ Mit brüchiger Stimme unterbricht sie ihren Monolog und wendet den Blick von Augustus ab.
„Das kommt vor“, meint dieser und ärgert sich stumm darüber, dass ihm nichts Intelligenteres dazu einfällt. „Ich weiß leider nicht, was ich dir dahingehend raten soll. Dumme Sprüche und Floskeln helfen dir schließlich nicht weiter und mir selbst fehlt die Erfahrung mit richtigem Liebeskummer, muss ich gestehen. Aber apropos Kinder kriegen: Nimmst du den Trank noch, den Mrs. Cameron dir verordnet hat?“
„Momentan nicht“, erwidert Saphira niedergeschlagen. „Nicht mehr seit der Untersuchung bei Madam Pomfrey letzte Woche. Sie hielt es für zu riskant, weil ich wieder abgenommen habe. Aber zumindest bis kurz nach den Sommerferien war ich davon überzeugt, dass er wirkt, da ...“ Sie hält inne und errötet leicht. „Irgendwie hatte sich alles normalisiert, wenn du verstehst.“
„Ich denke schon“, grinst Augustus ohne eine Spur von Verlegenheit. Immerhin sprechen sie von einer ganz natürlichen Sache und Saphiras Unsicherheit diesbezüglich ist beinahe niedlich. „Das lag vermutlich nicht zuletzt daran, dass du immense Fortschritte gemacht hattest. Du sahst bedeutend besser aus, Saphira. Dein Körper wird es dir sicherlich danken, wenn du ein Normalgewicht anstrebst, und dann steht auch der Vermehrung nichts mehr im Wege“, lacht er und die Blonde nickt verdrießlich.
„Ich weiß. Es ist nur ... Momentan läuft alles schief. Egal was ich tue, es funktioniert nicht. Ich fühle mich wie gelähmt und stoße alle Menschen vor den Kopf. Eigentlich will ich das gar nicht, ich will nur, dass alles wieder in Ordnung kommt. Normal ist.“

„Vielleicht regelt sich einiges wieder“, sagt Augustus und stellt mit einem weiteren Blick auf seine Armbanduhr fest, wie spät es bereits ist. „Ich will dich nicht drängen, aber wir sollten bezahlen, sonst kommen wir zu spät.“
„Zu spät? Wohin?“, erkundigt Saphira sich verwirrt und erinnert sich an die mysteriösen Andeutungen, welche er vorhin bereits gemacht hat.
„Das siehst du dann“, antwortet er nur lächelnd und ordert beim Kellner die Rechnung. Saphira sucht in ihrer Tasche nach dem Portemonnaie, doch der angehende Heiler hat sein eigenes bereits gezückt und als er erkennt, was seine Begleiterin vor hat, sagt er mit gespielt verärgerter Miene: „Lass stecken, wenn ich eine Dame zum Essen ausführe, bezahle ich. Keine Widerrede.“
„Aber es ist verdammt teuer hier“, wirft sie schuldbewusst ein. Leider ist ihr dieser Umstand zu spät aufgefallen. Für sie spielt dies keine große Rolle, doch Augustus verdient sicherlich nicht viel in seiner Ausbildung und sie will ihm nicht auch noch finanziell zur Last fallen. „Außerdem habe streng genommen ich dich zum Essen ausgeführt.“
„Ich werde es verkraften“, schmunzelt der Dunkelhaarige und lässt keinen weiteren Widerspruch ihrerseits zu.

+

Bibbernd vor Kälte wartet Tracey nahe der Heulenden Hütte auf Augustus und fragt sich, warum zum Teufel sie sich ausgerechnet hier mit ihm treffen soll. Hinter ihr auf einem eingeschneiten Hügel steht das alte, halb verwitterte Haus, dessen Fensterläden gespenstisch im Wind erzittern und eine unheilvolle Atmosphäre in der ansonsten märchenhaften Winterlandschaft erzeugen. Tracey verdreht die Augen und ist sich nahezu sicher, dass ihr bester Freund irgendetwas wahnsinnig Dummes plant, worauf sie wirklich keine große Lust hat.
Ungeduldig lässt sie den Blick über die beiden Wege streifen, die zu dem Spukhaus führen und als sie Augustus erblickt, der in Begleitung einer zierlichen, blonden Person auf sie zuschreitet, sinkt ihre Laune gen null.

„Das ist jetzt nicht dein Ernst, Gus“, stöhnt sie laut genug auf, dass die beiden sie hören können und mit Genugtuung sieht sie, dass Saphira betreten dreinblickend stehen bleibt und es nicht wagt, ihr in die Augen zu sehen.
Unbeirrt will Augustus die Schwarzhaarige zur Begrüßung umarmen, aber diese verschränkt wütend die Arme vor der Brust und lässt es nicht zu.
„Was soll das? Wieso ist sie hier?“, zischt sie aufgebracht und wirft der ehemaligen Freundin einen abwertenden Blick zu. „Ich dachte, du wärst auf meiner Seite! Wie lange kennen wir uns jetzt? Du solltest zu mir stehen, anstatt dich von ihr bezirzen zu lassen. Du hast selbst gesagt, dass es unfair war, wie sie mich behandelt hat, und trotzdem schleppst du sie hier an? Das ist so absurd! Ich kann nicht fassen, dass auch du auf sie reinfällst. Ich dachte, du wärst ein wenig schlauer, aber offensichtlich stehst du wirklich auf sie, nicht? Das nervt mich so dermaßen. Alle Welt liebt die wundervolle Saphira Black. Egal was sie tut, ihr kann keiner widerstehen ... Wie naiv bist du, zu glauben, sie würde sich jemals auf dich einlassen? Mach die Augen auf: Miss Reinblütig benutzt dich nur, genau wie sie mich jahrelang ausgenutzt hat. Sie ist eine miese -“
„Ja, lass dich aus, aber bitte nicht an mir“, unterbricht Augustus ihren Wortschwall und dreht sich zu Saphira um, die etwa vier Meter von ihm entfernt steht und ziemlich verloren aussieht.
„Komm her“, fordert er die Blonde auf, die zögerlich tut, wie ihr geheißen, was Tracey dazu veranlasst, sich vor unterdrücktem Zorn zitternd abzuwenden und mit finsterer Miene wüste Beschimpfungen in ihren nicht vorhandenen Bart zu nuscheln.
„Feuer frei“, schmunzelt der angehende Heiler und deutet belustigt auf die Heulende Hütte. „Ich dachte mir, das ist der perfekte Ort, an dem ihr euch ganz ungeniert alles an den Kopf werfen könnt, was ihr euch zu sagen habt. Scheut euch nicht, laut zu werden, hier fällt es wohl kaum auf.“

„Das ist eine beschissene Idee“, murrt Tracey und Saphira wagt es nicht, auch nur einen Ton hervor zu bringen. Fast zwei Minuten lang schweigen sie sich nur an und Augustus nimmt ein wenig Abstand, will sich nicht allzu sehr einmischen, bleibt jedoch in Sichtweite, für den Fall, dass die beiden eigenwilligen Zicken auf die Idee kommen, sich gegenseitig die Augen auszukratzen.
Ob sie die Zwangskonfrontation nun für gut befinden oder nicht ist ihm relativ egal, aber dies hält er für die beste Möglichkeit, ihnen endlich klar vor Augen zu führen, was sie eigentlich wollen. Beide sprechen davon, wie sehr sie sich vermissen, brauchen, zurück gewinnen möchten, doch keine von ihnen ist bereit, auf die andere zuzugehen. Vielleicht ist es tatsächlich besser, wenn sie sich fortan aus dem Weg gehen, ist zu viel zerstört worden, als dass man die langjährige Freundschaft noch retten kann, aber so haben sie wenigstens die Möglichkeit, sich Gewissheit zu schaffen, auszusprechen oder auch nur gegenseitig an den Kopf zu werfen, was stets totgeschwiegen wurde. Natürlich wünscht er sich, dass Saphira ihre Fehler einsieht und Tracey ihr verzeihen kann, doch selbst wenn dies unmöglich sein sollte, so können sie immerhin einen Abschluss finden und müssen nicht länger in stummer Verzweiflung über das Was-wäre-wenn nachgrübeln. Trennungen sind immer schmerzhaft, auch auf freundschaftlicher Basis, aber die unausgesprochenen Vorwürfe bereiten den Mädchen nur unnötiges Kopfzerbrechen.

„Es tut mir leid“, haucht Saphira schließlich fast unhörbar und Tracey schnaubt ungläubig auf.
„Sicher“, sagt sie und schüttelt abfällig den Kopf. Nur nicht schwach werden. Sie hat dich viel zu lange in der Hand gehabt. Das passiert dir kein zweites Mal.
„Ich habe nie gewollt, dass es so weit kommt“, versichert die junge Black mit flehender Stimme, was Tracey nur ein verbittertes Lachen entlockt.
„Nein, das hast du nicht. Du hast gehofft, ich würde wieder bei dir angekrochen kommen. So wie ich es immer getan habe. Mich für etwas entschuldigen, das gar nicht mein Fehler war. Aber so läuft das nicht mehr, Phia.“
„Das stimmt nicht. Ich weiß, dass ich ... Mensch, Tracey. Du kennst mich doch, du weißt, dass ich es nicht so gemeint habe“, bittend sieht Saphira ihr in die Augen - ähnlich blau wie die von Augustus, nur heller - doch Tracey starrt unbarmherzig zurück, zeigt keinen Funken Mitgefühl. Warum sollte sie auch? Das hat sie lange genug getan.
„Ach, tue ich das? Bist du dir da sicher? Oder ist es nicht viel eher so, dass du es all die Jahre über ganz genau so gemeint hast? Und deine Beteuerungen unserer Freundschaft eine abscheuliche Lüge waren? Du hast mich immer verleugnet. Vor deiner Mutter, in der Öffentlichkeit, aber in Hogwarts, da war ich gut genug für dich. Dort, wo dir niemand Vorschriften macht, denen du dich widerstandslos beugst. Wo nur du selbst dir das Leben erschwerst“, sagt sie verächtlich.
„Nein, das ist nicht ... Ich habe falsch gehandelt, das ist mir bewusst, aber bitte, versuch doch, mich -“
„Dich zu verstehen?“, fällt Tracey ihr ins Wort. „Das habe ich viel zu lange versucht. Aber dein Verhalten ist einfach nur ekelerregend. Dich kann man nicht verstehen! Kannst du selbst es?“
„N-nein. Ich weiß nicht, warum ich so handle, ich kann nicht anders, ich ...“, stammelt Saphira und die Tränen, die ihr mittlerweile die eingefallenen Wangen herabströmen, lassen ihre einst beste Freundin alles andere als kalt, doch sie will sich nicht schon wieder selbst in diese verflixte Co-Abhängigkeit stürzen, einem Menschen helfen wollen, der ihre Zuwendung nicht verdient hat.
Leise schluchzend sinkt Saphira, die nicht länger die Kraft hat, aufrecht zu stehen, auf einen der großen, eingeschneiten Steine, welche die Begrenzung zum Grundstück darstellen, auf dem sich die Heulende Hütte befindet. Das Gesicht in den Händen vergraben sitzt sie nur da und versucht vergeblich, den Schmerz zu unterdrücken, stark zu sein und zu akzeptieren, dass sie es sich mit Tracey für immer verdorben hat.
„Ich bin so sauer auf dich!“, stößt Tracey aus, die Saphira nicht weinen sehen will. Sie soll sich gefälligst mit ihr streiten, wiederholen, was sie zu ihr gesagt hat und endgültig alles beenden. Einen klaren Schlussstrich ziehen und nicht so verflucht glaubhaft um Verzeihung bitten, als meine sie ihre Entschuldigung ernst. „Du hast mir wehgetan. Wieder und wieder. Ich wollte dir helfen. Meine Intentionen waren nie böswillig, aber du hast jedes Mal gedacht, ich würde dir nur schaden. Verdammt, Saphira! Du hungerst dich fast zu Tode, zerschneidest dir die Arme, dass ich fürchten muss, du schlitzt dir irgendwann die Pulsadern auf, verweigerst jegliches Gespräch mit mir darüber und wirfst mir dann vor, ich würde dir nur eins auswischen wollen, wenn ich fachkundigere Leute darüber informiere, weil ich verfluchte Scheiße noch mal Angst hatte, dass du stirbst?!“
Sie erhält keine Antwort darauf. Was soll Saphira auch dazu sagen? Welche Rechtfertigung gäbe es für ihr Verhalten?

„Es tut mir so leid. Ich habe alles kaputt gemacht, und das wollte ich nicht“, wimmert Saphira nach einer Weile kaum verständlich und Tracey, die immer noch viel - zu viel - für die junge Black empfindet, spürt ihren Widerstand bröckeln.
Langsam geht sie ein paar Schritte auf die am Boden kauernde Blonde zu, weiß nicht recht, was sie von ihrer Reaktion halten soll. Ist alles nur Theater, ein Trick, um sie wieder als Fußabtreter nutzen zu können, oder geht es Saphira tatsächlich so nahe, ist sie wirklich buchstäblich am Boden zerstört?
„Du warst immer meine beste Freundin, die erste und einzige, der ich vertraut habe. Du warst immer für mich da und ich ... Ich bin so eine dumme Kuh. Ich habe dich nicht verdient und jetzt willst du nichts mehr mit mir zu tun haben. Ich verstehe das.“
„Ja, das bist du“, bestätigt Tracey seufzend und verschränkt die Arme vor der Brust, ist nicht bereit, so schnell nachzugeben.
„Ich will dich um nichts bitten, nichts mehr von dir verlangen“, sagt die junge Black schließlich, schnieft leise und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht, während sie sich erhebt und unruhig hin und her läuft. Die Situation ist ihr unangenehm, erscheint aussichtslos. „Aber ich wünsche mir so sehr, wieder mit dir befreundet zu sein.“

Eine Mischung aus Wut - auf die verdammte Reinblutzicke, der sie viel zu lange alles hat durchgehen lassen - und Verärgerung - darüber, wie schnell sie droht weich zu werden - macht sich in Tracey breit, vermischt sich mit der Sehnsucht nach Versöhnung und hindert sie daran, sich klar gegen die Freundschaft zu entscheiden.
„Du bist so ...“, beginnt die Dunkelhaarige und beugt sich langsam herab, greift in den Schnee und formt mit den Händen eine Kugel daraus. „He, Phia!“, ruft sie, da die Blonde sich von ihr abgewandt hat und als diese sich mit verquollenen Augen und tränenverschmiertem Gesicht umdreht, wirft Tracey den Schneeball nach ihr.
Empört blickt Saphira an sich herab und wischt die weißen Flocken von ihrem Umhang. „Was soll denn das?“, murrt sie ungehalten.
„Hör auf zu flennen, so kann man sich nicht mit dir unterhalten!“, zischt Tracey, die Augen zu Schlitzen verengt, doch ihr Zorn legt sich langsam und weicht einer ernüchternden Sachlichkeit. „Es ist nicht so, als würdest du mir nicht fehlen, aber so wie es all die Jahre über gelaufen ist, kann es nicht weitergehen. Ich bin nicht bereit, alles zu vergessen und wieder so zu tun, als wäre nichts geschehen.“
„Das sollst du auch gar nicht, Tracey. Ich verspreche dir, ich will mich ändern. Wirklich“, beteuert Saphira und Hoffnung flammt in ihr auf. Wenn Tracey eingesteht, dass auch sie die Freundin vermisst, ist es vielleicht noch nicht zu spät, um sie zu kämpfen.
„Ich weiß nicht, inwiefern ich das glauben kann, verstehst du? Es ist zu viel passiert“, seufzt die Schwarzhaarige und mustert die Kleinere eingehend.
„Bitte, versuch es. Ich schwöre dir, ich mache dieselben Fehler kein weiteres Mal, weil ich dich nie wieder verlieren will. Ich habe begriffen, was du mir bedeutest und was ich dir angetan habe. Es kommt nicht wieder vor, ich ... Es tut mir so unendlich leid“, sagt die Blonde demütig und geht auf Tracey zu, die skeptisch die Stirn runzelt und gleichzeitig ein wenig traurig aussieht.
„Hast du das?“, murmelt sie und ihr Blick ruht nachdenklich auf Saphira, die inständig nickt und so reumütig aussieht, wie Tracey es noch nie erlebt hat. Trotzdem bleiben die schlechten Erinnerung zurück.
„Ein allerletztes Mal“, sagt sie schließlich und fügt mit ernster Miene hinzu: „Aber sollte sich ein ähnlicher Vorfall auch nur ansatzweise wiederholen -“ Weiter kommt sie nicht, denn plötzlich fällt Saphira ihr um den Hals und drückt sie so fest an sich, dass der jungen Davis beinahe die Luft zum Atmen wegbleibt.

„Danke, dass du mir verzeihst“, haucht die Blonde und versucht, das Glücksgefühl festzuhalten, welches sie durchströmt, die zweite Chance wirklich zu schätzen, die ihr geboten wird. Die finsteren Gedanken, welche sie in den vergangenen Tagen beherrscht haben, sind verschwunden und weichen angenehmer Zufriedenheit. Es ist noch längst nicht alles verloren. Sie hat immer noch die Möglichkeit, ihr Leben wieder in geregelte Bahnen zu bringen, wenn sie nur möchte, es energisch genug probiert. Genau wie Augustus gesagt hat.

Zaghaft legt Tracey ihr eine Hand auf den Rücken, ist noch unsicher, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hat, doch die lange unterdrückte Sehnsucht nach der Freundin übermannt auch sie. Vorsichtig schiebt sie die blonde Hexe ein wenig von sich, um ihr ins Gesicht sehen zu können. Sacht legt sie ihre Hände an deren Wangen und wischt die Tränen fort, sieht Saphira an und sagt, ohne die Spur eines Lächelns: „Tu mir nie wieder absichtlich weh. Ich lasse mir das nicht mehr gefallen.“
„Ich verspreche es“, entgegnet die Angesprochene und klammert sich noch immer an die Größere, kann ihr Glück kaum fassen. Das unausgesprochene Ich verletze mich selbst schon genug, indem ich dich zu nahe an mich heran lasse, das sich in Traceys blauen Augen spiegelt, erkennt Saphira nicht. Ein Satz, dessen Ausmaß der Black-Sprössling aus dem Munde der Freundin ohnehin nicht wirklich begreifen könnte, da sie nicht im Mindesten versteht, welche Bedeutung hinter diesen Worten steckt.

+

Stunde um Stunde ist vergangen seitdem Draco im Büro der Verwandlungslehrerin sitzt, doch er kommt nur schleppend mit seinem Aufsatz voran, kann sich einfach nicht konzentrieren. Immer wieder schweift sein Blick aus dem Fenster und sehnsüchtig wartet er auf ein Zeichen, ein Donnergrollen oder einen spitzen Aufschrei, der ihm die Gewissheit gibt, dass sein Plan erfolgreich war. Irgendetwas. Angst und Unruhe wallen in ihm auf. Was, wenn es nicht funktioniert?
Urplötzlich wird er aus seinen Gedanken gerissen, als mit einem lauten Knall die Türe auffliegt und Hagrid in den Raum stürmt, wobei er versehentlich ein Beistelltischchen, auf dem ein Teeservice steht, umwirft.
„Professor McGonagall!“, keucht der Halbriese atemlos und nimmt keinerlei Notiz von dem blonden Jungen, der erschrocken seine Feder auf das Pergament hat fallen lassen, wo sie einen großen Fleck grüner Tinte hinterlässt.
„Eine Schülerin wurde angegriffen. Ich habe sie gerade in den Krankenflügel gebracht!“, poltert er, wild mit den mülleimerdeckelgroßen Händen in der Luft gestikulierend. McGonagall erhebt sich hastig aus ihrem Lehnstuhl, greift nach ihrem Mantel und dem Zauberstab, ehe sie sich an den Nachsitzenden wendet.
„Mr. Malfoy, Sie können gehen. Aber die fertiggestellten Aufgaben liegen Montag früh auf meinem Pult, haben Sie mich verstanden?“ Draco nickt nur paralysiert und sammelt seine Utensilien mit zittrigen Händen zusammen, während die Lehrerin mit Hagrid aus dem Raum eilt, kein weiteres Wort verliert. Das Herz schlägt dem jungen Magier bis zum Hals und als er seine Sachen achtlos in die Tasche gestopft hat, folgt er den beiden unauffällig, bleibt jedoch in der Eingangshalle stehen, wagt es nicht, nach draußen zu gehen aus Angst, sich verdächtig zu machen.

Glücklicherweise dauert es nicht lange, bis McGonagall mit - wie könnte es auch anders sein - Potter, dem Wiesel und der hässlichen Granger zurückkehrt. Schnell versteckt Draco sich in dem Gang, der zu den Kerkern führt, und lauscht Potters unablässigem Wortschwall aufmerksam. Es war also tatsächlich keine Einbildung oder krankhafter Verfolgungswahn. Der selbsternannte Retter der Zauberergemeinschaft ist ihm in den Sommerferien in die Nokturngasse gefolgt, hat gesehen, dass er bei Borgin & Burkes war und hat sogar diese Vogelscheuche von einem Schlammblut darauf angesetzt, zu erfahren, was er dort gewollt hat. Verfluchter Drachenmist, er ist so gut wie geliefert! Eine nützliche Information erhält er zumindest: Der Schulleiter ist nicht anwesend. Schon häufig ist ihm in letzter Zeit aufgefallen, dass Dumbledore bei den Mahlzeiten fehlt, doch da Draco früher nie großartig darauf geachtet hat, inwiefern der Alte diesen regelmäßig beiwohnt, konnte er bislang nicht definieren, ob dies gleichbedeutend mit seiner Abwesenheit ist. Sein Eindruck hat jedoch ihn nicht getäuscht. Dumbledore verlässt die Schule immer wieder für einige Tage, behauptet Potter und der Liebling des Direktors muss es schließlich wissen. Eine weitere Komplikation, die Dracos Pläne durchkreuzen könnte.

Die Professorin und das Goldene Trio kommen näher, sind offensichtlich auf dem Weg in den Krankenflügel und Draco zieht sich ein wenig mehr in den Schatten zurück, will unter keinen Umständen entdeckt werden. Klammert sich bebend vor unterdrückter Panik an die raue Steinmauer und würde seine Wut liebend gerne an irgendetwas oder irgendjemandem - vorzugsweise Potter - auslassen.
Es ist schief gelaufen. Nur weil diese dämliche Kuh nicht befolgen konnte, was Rosmerta ihr befohlen hat. Verzweiflung und nackte Panik vor Voldemorts Rache machen sich in ihm breit, sind so allgegenwärtig, dass er sie körperlich spüren kann wie glühend heiße Lava, die durch seine Eingeweide strömt, ihn innerlich verbrennt.
Verfluchte Weiber!, entfährt es ihm und er ballt wütend die Hände zu Fäusten. Nichts, rein gar nichts können sie richtig machen. Was auch immer man ihnen aufträgt, sie machen es falsch und ihm damit das Leben zur Hölle. Von Pansy hat er nur eine einzige Sache verlangt: loyal zu ihm zu stehen und was tat sie? Verließ ihn ohne ersichtlichen Grund. Nur weil sie glaubte, er hinge noch an Saphira. Lächerlich! Saphira ist ihm scheißegal. Diese hingegen sollte nur ehrlich zu ihm sein, ihm sagen, was sie bewegte und was tat sie? Weigerte sich, mit ihm über ihre Probleme zu sprechen und das hat sie nun davon. Nun ist auch sie ganz alleine. Genau wie Draco.
Selbst Schuld, irre, magersüchtige, unattraktive, geistig verwirrte Ziege!
Rosmertas Imperius war offenbar nicht stark genug gewesen, um diese dämliche Gryffindor dazu zu bringen, ein einfaches Päckchen in die Schule zu schmuggeln.
So schwer kann das doch verdammt noch mal nicht sein, oder?

Das Blut steigt ihm zu Kopfe, während er sich in seine Aggression hineinsteigert. Er muss an die frische Luft, hält es keine Sekunde länger in dem beheizten Gebäude aus, sonst dreht er vollkommen durch. Die Stimmen der Professorin und seiner drei Lieblings-Gryffindors sind mittlerweile verklungen, also hastet der Blonde durch das Eichenportal hinaus auf das Gelände. Doch was ihn draußen erwartet hebt seine Stimmung nicht im Mindesten. Kaum hat er sich ein paar Schritte vom Schloss entfernt, erblickt er den einzigen Menschen, der seine Gefühlswelt noch weiter aus den Fugen zu bringen vermag. Eine der Damen, deren Handeln ihn an den Rande des Wahnsinns treibt.
Wenige Meter von ihm entfernt albert Saphira mit Davis und einem jungen Mann herum, den Draco nicht sofort identifizieren kann. Als dieser sich jedoch umdreht, erkennt der Blonde ihn. Es ist dieser Heiler in Ausbildung, mit dem Saphira sich im St. Mungo - für Dracos Begriffe - viel zu gut verstanden hat. Ein wertloses Schlammblut, das es damals gewagt hat, ihm, Draco Malfoy, gegenüber frech zu werden.

Draco schließt die Augen, will sich vom Anblick seiner Exfreundin, die mit diesem Abschaum herumturtelt, nicht länger quälen lassen. Ihr ausgelassenes Lachen dringt an sein Ohr, flutet seinen Kopf, in welchem für nichts anderes mehr Platz ist als für sie. Sacht rieseln die Schneeflocken vom Himmel herab, benetzen sein Gesicht und die Erinnerung an längst vergangene Zeiten übermannt ihn, nimmt ihn gefangen und die bittere Verzweiflung, die in seiner Seele tobt, gewinnt die Oberhand.

„Oh, Draco, sieh nur!“, sagte Saphira verzückt, spät abends auf seinem Zimmer in Malfoy-Manor, als sie aus dem Fenster hinaus in den Rosengarten blickte. In den vergangenen Tagen hatte es getaut, waren die Wiesen eher matschig gewesen, doch nun umhüllte eine dicke, weiße Schicht die kahlen Sträucher und es schneite unablässig.
„Lass uns nach draußen gehen“, forderte sie ihn freudestrahlend auf und Draco, der für gewöhnlich keine ernsthafte Begeisterung für den Winter aufbringen konnte, war ihrer Bitte nachgekommen, froh darüber, dass seine Freundin wenigstens ab und an ganz normal erschien, auch glücklich sein konnte und zumindest daran Freude empfand.
Unter sternenklarem Himmel lief sie lachend über das Grundstück und zog Draco mit sich. Ihre gute Laune war ansteckend, euphorisierend, süchtig machend wie eine Droge. Liebevoll betrachtete er die zierliche Hexe, die sich kichernd im Kreis drehte und leise hauchte: „Ist es nicht wunderschön?“
„Du bist wunderschön“, war seine Antwort darauf und er griff nach ihrer Hand, zog sie eng an sich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Einige Schneeflocken verfingen sich in ihren langen Locken, die ihr damals noch bis zur Hüfte reichten, glitzerten im Mondlicht, das sich im blütenweißen Schnee brach, die Umgebung erstrahlen ließ wie Saphiras Lächeln, ihre Augen, ihre Stimmung. Alles war hell und erleuchtet. Damals, als die Welt noch in Ordnung war, es keinen Zweifel an ihrer Zusammengehörigkeit gab, wusste Draco Momente wie diesen nicht gebührend zu schätzen.
„Ich liebe dich“, flüsterte Saphira, die ausnahmsweise nicht die Spur von Besorgnis oder grüblerischer Ernsthaftigkeit zeigte.

„Ich liebe dich auch“, sagt Draco heute zu niemandem mehr und unterdrückt den Drang, vor innerem Schmerz, Wut, Hass - auf sich selbst, der so töricht war, die Liebe seines Lebens von sich fortzustoßen; auf Saphira, die nicht versteht, nicht sieht, einfach blind für das ist, was um sie herum geschieht; auf das Schlammblut, das sich erdreistet, sie anzufassen - laut aufzuschreien. Die Szenerie, welche ihm durch den Kopf spukt, kann er so deutlich vor seinem geistigen Auge sehen, als würde er sie ein weiteres Mal durchleben, als wäre es erst gestern geschehen und nicht im letzten Jahr. Nur mit dem Unterschied, dass er den traurigen Ausgang dieser Geschichte nun kennt, die bittersüße Gewissheit hat, dass diese beiden Liebenden keine Zukunft miteinander haben werden.
Seufzend öffnet Draco die Augen, ist bereit, sich der grausamen Realität zu stellen und als er sieht, wie Saphira und dieser Widerling ausgelassen miteinander rangeln und sich gegenseitig den verdammten Schnee ins Gesicht reiben, wendet er sich ab. Ihm ist speiübel.
Langsam schreitet er wieder auf das Schloss zu, flüchtet vor dem Anblick, der ihm das Herz bricht. Er muss akzeptieren, dass Saphira nicht länger ihm gehört, aber das kann er nicht.
Die Erinnerungen an sein eigenes Glück, die Zeit der Unbeschwertheit lösen sich auf wie der Schnee vom vergangenen Jahr, zerrinnen zwischen seinen Fingern, ohne dass er auch nur die geringste Chance hat, sie dauerhaft festzuhalten und hinterlassen ein schales Gefühl der Einsamkeit. Ohne Saphira kann und will er nicht weitermachen, doch das muss er. Das Leben seiner Mutter steht auf dem Spiel. Es gibt keinen anderen Ausweg.
Kämpfen, scheitern, sterben.

+

Saphira, die sich bei Tracey eingehakt hat, mit ihr zurück zur Schule geht, fühlt sich so gut wie schon seit Monaten nicht mehr. Endlich geht es bergauf, ist die depressive Phase ihrer Trauer hoffentlich überwunden und ein Blick nach vorn wieder möglich.
„Und, wie geht es Zabini so?“, erkundigt Tracey sich, während sie sich ein Stück von Augustus entfernen, der an den Toren von Hogwarts noch kurz mit Tonks spricht und gleich nachkommen wird. Etwas anderes fällt ihr derzeit nicht ein, zu ungewohnt und seltsam ist es noch, wieder freundschaftlich mit der jungen Black zu reden. Unnatürlich und gezwungen, doch geht es offenbar nur ihr so.
„Ganz gut, denke ich“, antwortet Saphira, die fast schon gruselig fröhlich und unbekümmert wirkt, stirnrunzelnd. „Warum interessiert dich das? Ich dachte, ihr hasst euch.“
„Das tun wir“, bestätigt die Schwarzhaarige und beißt sich missmutig auf die Unterlippe. Die Wahrheit kommt ihr zu abstrus vor, als dass sie diese laut aussprechen kann. Saphira würde das ohnehin nicht verstehen und ... Nein, es macht keinen Sinn, ändert nichts an den feststehenden Tatsachen. Zabini ist ein widerwärtiges Arschloch, mit dem Tracey nichts mehr zu tun haben will. Nur zähneknirschend wird sie ihn in Saphiras Nähe erdulden, sich jedoch nie, nie, nie wieder auf ihn einlassen. Sie haben sich benutzt. Gegenseitig. Aber irgendwann musste dieses Spiel ernst werden, irgendjemand wird immer verletzt, und dieses Mal ist Tracey diejenige, die darunter leidet. Und unter der sicheren Ablehnung einer weiteren Person, der sie ihre Gefühle nicht offen gestehen kann, geschweige denn will. Selbst wenn Saphira sich nicht angewidert von ihr abwenden würde, wäre es die denkbar schlechteste Idee. Wüsste sie, wie Tracey für sie empfindet, hätte Saphira sie in der Hand und würde diesen Umstand ausnutzen, dessen ist die junge Davis sich nahezu sicher.

„Ich bin so froh, dass du mir -“, beginnt Saphira, doch in diesem Moment fahren die Mädchen kreischend auseinander, da Augustus sich von hinten an sie herangeschlichen hat, beide Hände voller Schnee, den er ihnen in die Krägen ihrer Mäntel stopft. Eiskalt schmilzt dieser auf der warmen Haut ihres Rückens und rinnt schließlich in dicken Tropfen daran herab. Tracey stürzt sich laut fluchend auf den Freund, während Saphira sich angeekelt schüttelt und vergeblich versucht, ihren Nacken trocken zu reiben.
„Du Idiot!“, ruft Tracey und holt zum Gegenschlag aus, während Augustus lachend die Flucht ergreift, einen Blick über die Schulter wirft und in Saphira hinein läuft, die ihn nicht hat kommen sehen. Stolpernd landen sie am Boden und rangeln miteinander, so ausgelassen und zügellos, wie die junge Black sich noch nie gezeigt hat.
„Das war gemein“, kichert sie zitternd vor Kälte und reibt ihm als Rache eine Hand voll Schnee ins Gesicht, den er sich prustend fortwischt. Um sie davon abzuhalten, das selbige noch einmal zu tun, greift Augustus nach ihren Handgelenken und hält sie fest. Ein paar Sekunden lang wehrt die Blonde sich lachend, gibt dann jedoch auf und ringt um Atem; ihre Gesichtsmuskeln schmerzen allmählich von so viel Anstrengung, die sie nicht gewohnt sind. Lächelnd liegt sie neben ihm am Boden, vergisst die Welt um sich herum, all ihr Unglück und Leid für diesen Moment, versinkt in seinen blauen Augen und haucht: „Danke, für den schönen Tag.“
„Keine Ursache“, erwidert Augustus leise und zieht sie unwillkürlich näher an sich heran, kann sich ihrer Anziehungskraft nicht erwehren, obgleich er weiß, dass er falsch handelt, nicht das ist, was sie braucht, wonach sie sich sehnt und das auch gar nicht sein möchte.
Und während die Magie des Augenblicks die beiden übermannt, Saphiras Blick aufgeregt zwischen Augustus` Augen und Lippen hin und her wandert, nervös und gedankenlos, töricht, baut Tracey sich mit verschränkten Armen neben ihnen auf, kann nicht fassen, was dort vor sich geht. In den Sommerferien dachte sie noch, sie wäre auf den langjährigen Freund nicht eifersüchtig, doch nun ist sie es, mischt sich das Gefühl der Missgunst mit einem weiteren. Sie weiß ganz genau, dass die junge Black es niemals ernst meinen wird mit dem Muggelstämmigen und auch, dass dieser bisher noch nie eine Beziehung geführt hat, die länger als drei Monate andauerte. Vor einem halben Jahr noch hätte sie eine Annäherung zwischen den beiden für gut befunden, doch sie glaubt nicht, dass sich Augustus in irgendeiner Art und Weise geändert hat und tiefgreifende Gefühle für Saphira hegt. Das Letzte, was Tracey nun gebrauchen kann, ist ein bester Freund, der betrogen und verarscht wird, oder eine beste Freundin, die erneut im Liebeskummer versinkt, nur weil diese hirnlosen Trolle nicht für fünf Knuts nachdenken können, ehe sie sich in Schwierigkeiten bringen. Außerdem tut der Gedanke daran fürchterlich weh, dass Saphira sich lieber von dämlichen Kerlen das Herz brechen lässt, als jemals zu erkennen, wer sie bedingungslos liebt. Aufrichtig und ehrlich, ohne böswillige Hintergedanken, sie nur ins Bett zu bekommen. Aber Augustus hat recht, für diese Art von Liebe ist Saphira nicht geschaffen, kann nicht im Mindesten verstehen, welcher unerbittliche Kampf in ihrer besten Freundin tobt, die lange Zeit so viel mehr sein wollte als nur das. Wie es heute um ihr Herz bestellt ist, vermag Tracey noch nicht zu definieren. Zu viel ist passiert, zu viel zerstört worden.

Vorsichtig und mit wild in der Brust pochendem Herzen nähert die junge Black sich dem verbotenen Objekt der Begierde, will nur für ein paar Sekunden nicht sie selbst sein, jemand anderes, ein Mädchen, das tut, wonach ihr der Sinn steht, auch wenn sie weiß, wie verkehrt dies ist, sie diesen Kerl nicht liebt, selbst wenn sie es dürfte. Augustus` Hand ruht in ihrem Nacken, sein Atem streift ihre Haut und Saphira schließt die Augen, will nicht länger auf die Stimme der Vernunft hören, als -


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Wer gebeten wird, in einem Harry-Potter-Film mitzumachen, würde niemals ablehnen. Und mir hat die Rolle Spaß gemacht. Bellatrix’ Persönlichkeit ist offenbar ernsthaft gestört. Sie findet es richtig toll, besonders böse zu sein. Wahrscheinlich ist sie in Lord Voldemort verliebt; immerhin hat sie für ihn 14 Jahre im Gefängnis gesessen. Jetzt ist sie wieder draußen und noch fanatischer als je zuvor.
Helena Bonham Carter