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Fanfiction

Slytherin Hearts - Rauchschwaden und Neonlichter

von SaphiraMalfoy

[der Titel klingt so nach Rotlichtmilieu... :'D]

+

Von der untergehenden Sonne geblendet, blinzelt ein junger Mann, der an der Ecke zwischen Fortess Road und Tufnell Park Road steht, und verengt die dunkelblauen Augen zu Schlitzen, während er nach seiner Verabredung Ausschau hält. Gelangweilt streicht er sich die braunen Haare aus der Stirn, die mal wieder seine Sicht behindern. Offensichtlich ist ein Friseurbesuch längst überfällig.
Ein ungeduldiger Blick auf die Uhr verrät ihm, dass die beiden Mädchen, auf die er wartet, bereits eine Viertelstunde zu spät sind. An und für sich ist dies kein Beinbruch, wenn man Tracey Davis heißt und Meisterin der unüberschaubaren Zeitplanung ist, ohne Sinn für Organisation oder Pünktlichkeit. Aber wem will er etwas vormachen? Diese Eigenschaften gehörten, bevor er seine Ausbildung begann, auch nicht gerade zu seinen Stärken. Dennoch beunruhigt ihn die Verspätung, denn er würde schwören, dass man nach Saphira, die heute ebenfalls mitkommen soll, die Uhr stellen kann. Zweifelnd fragt er sich, ob letztlich doch etwas dazwischen gekommen ist, sie erwischt wurden, als sie versuchten, sich aus dem Haus zu schleichen, oder sich auf dem Weg von der Winkelgasse hierher verirrt haben? Nein, diese Möglichkeit schließt er aus, denn in diesem Fall hätte Tracey ihm mit Sicherheit eine Nachricht geschickt.

Noch während er darüber nachgrübelt, ob es Sinn macht, die Freundinnen irgendwie zu kontaktieren, springt ihm plötzlich jemand von hinten auf den Rücken und klammert sich fest an seinen Hals, die Beine in der Luft baumelnd.
„Buh!“, kreischt Tracey unangenehm schrill direkt in sein linkes Ohr und drückt ihm einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange.
„Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du aufhören könntest, meinen Kehlkopf zu zerquetschen!“, keucht er, woraufhin die Schwarzhaarige augenblicklich von ihm ablässt.
„Stell dich nicht so an, du Waschlappen“, kichert sie, als sie wieder festen Boden unter den Füßen hat.
„Es ist auch schön, dich wiederzusehen“, entgegnet er schmunzelnd und verstrubbelt mit einer Hand ihre Haare.
„Hallo, Augustus“, erklingt eine Stimme hinter Tracey, die der angehende Heiler seit Monaten nicht mehr vernommen hat, und sein Blick fällt auf Saphira, die er einige Sekunden lang sprachlos von oben bis unten mustert, ehe er sich an ihren Anblick gewöhnt hat.
„Wow“, sagt er halb lachend. „Ein Alien hat Saphira gefressen und halbwegs ihre Gestalt angenommen, es aber versäumt, sich vorher gründlich über sie zu informieren... Tracey, du hohle Nuss! Siehst du denn nicht, dass es sich hierbei um eine Fälschung handelt? Das ist nicht die echte Saphira!“
„Ein... bitte was hat mich gefressen?“ Stirnrunzelnd verzieht die Blonde den Mund und zupft unsicher an ihren Haaren.
„Ein Außerirdischer, ein Marsmensch, ein-“, beginnt Augustus zu erklären, aber Tracey fährt ihm dazwischen:
„Vergiss es, Gus. Unser Science-Fiction Filmabend war zwar sehr aufschlussreich für mich, aber Saphira kann mit all dem trotzdem nichts anfangen. Zauberer glauben nicht an eine fremde Lebensform in dieser Galaxie.“
„Das ist keine Glaubensfrage...“, wirft Augustus ein. „Denk nur an all die Zeichen. Kornkreise, Botschaften... Woher willst du wissen, dass es auf dem Mars nicht auch eine Zaubererschule gibt? Eine Schule ganz ähnlich wie Hogwarts, deren Schulleiter, Rumbleroar, ein sprechender Löwe ist und in der es anstelle oder zusätzlich zum Sprechenden Hut noch den Schal der sexuellen Vorlieben gibt, der einem ganz genau sagt, ob man schwul, hetero, lila, orange, oder beispielsweise ein Dinosaurier ist...“
„Ein Dinosaurier?“, prustet Tracey los und nun ist auch Augustus nicht mehr in der Lage, seine gespielte Ernsthaftigkeit aufrecht zu erhalten und stimmt in ihr Gelächter ein.
„Wir werden es niemals herausfinden... Nicht ohne ein Raumschiff“, murmelt Augustus gedankenverloren.
„Würdet ihr eventuell die Freundlichkeit besitzen, mir zu erklären, worüber ihr redet?“ Saphira klingt leicht gereizt und verschränkt, beleidigt wie ein Kleinkind, die Arme vor dem Körper, was die Aufmerksamkeit des jungen Mannes wieder auf sie lenkt.
„Tut mir leid, wir wollten dich nicht ausschließen, aber keine Sorge, Phia, wir haben nur Blödsinn geredet“, beschwichtigend legt Tracey ihrer Freundin einen Arm um die Schultern. Nach wie vor starrt Augustus unentwegt Saphira an, die sich seit ihrem Abschied im St. Mungo enorm verändert hat. Schließlich bleibt sein Blick an ihren, auf unerklärliche Art und Weise vergrößerten, Brüsten hängen.
„Egal wie viele Fortschritte du gemacht haben solltest... dass DIE echt sind, kannst du mir nicht erzählen!“, platzt es ungeniert aus ihm heraus und er deutet auf ihre Oberweite.
„Oh nein!“, sagt Saphira schnell und schüttelt mit verzerrter Miene den Kopf. „Das sieht schrecklich aus, nicht wahr? Das ist Traceys Schu-“
„Willkommen in der Pubertät, Süße. Auch wenn wir ein bisschen gemogelt haben, sieht es toll aus. Ohne diesen extrem ausgestopften Push-Up BH wirkst du wie eine Zwölfjährige. So kämen wir nie in die Bar rein. Wo wir schon mal beim Thema sind... Gehen wir jetzt endlich, oder wollen wir hier Wurzeln schlagen?“, fragt Tracey, die Saphira ins Wort gefallen ist, und schaut ungeduldig in Richtung des Pubs namens Aces and Eights.
„Ja, lasst uns gehen“, bestätigt Augustus und als Saphira sich zu der Leuchtreklame umdreht, fügt er breit grinsend hinzu:
„In der Hose hast du übrigens einen richtig geilen Arsch.“
Errötend senkt die junge Black den Kopf und beißt sich verlegen auf die Unterlippe. Im Krankenhaus hatte sie sich an seine direkte, unverschämte Art gewöhnt, sie schätzen gelernt und sich vielleicht auch ein klein wenig in den älteren Jungen verknallt. Nicht ernsthaft, aber eine Schwärmerei war es durchaus. Nun ist sie erstaunt darüber, wie schwer es ihr fällt, ganz normal mit ihm umzugehen, ihm Kontra zu geben, oder einfach über den Dingen zu stehen.
„Das war ein Kompliment“, sagt Tracey, die Saphiras unsichere Haltung bemerkt.
„Ja, ich weiß“, murmelt die Blonde und sieht unglücklich an sich herab „Ich fühle mich nur so seltsam in diesen Sachen, wie ein anderer Mensch...“
„Sagtest du nicht, du willst heute Abend Spass haben, ohne Rücksicht auf deine spießige Mutter und dein langweiliges Leben? Das entspricht so gar nicht deinem Charakter, also ist es nur passend, dass du dich wie ein anderer Mensch fühlst. Sieh es positiv und lass uns feiern gehen! Los jetzt!“ Auffordernd schiebt Tracey sie über die Straße bis sie direkt vor Aces and Eights stehen, an Augustus gewandt erklärt sie:
„Es ist eine Premiere für Saphira, denn heute trägt sie zum ersten Mal im Leben eine Hose.“
„So, so“, lacht Augustus. „Hat sicherlich viel Überredungskraft gekostet.“
„Und ob“, bestätigt Tracey. „Für die Hose mussten wir allerdings in die Kinderabteilung gehen... Phia ist schlicht und ergreifend zu klein für diese Welt.“
„Aber warum ganz in Schwarz?“, fragt er, die Augen auf Saphira gerichtet, die ein enges, schwarzes Top trägt, das vorne hochgeschlossen ist [da der Schwindel mit dem Push-Up BH anderenfalls aufgeflogen wäre] dafür jedoch einen tiefen Rückenausschnitt besitzt, dazu eine schwarze Jeans und Doc Martens Stiefel, welche, abgesehen vom Aufdruck ihres Shirts, Augustus` persönliches Highlight dieses Outfits sind.
„Das habe ich so entschieden, denn es scheint ganz so, als würden wir heute den guten Stil zu Grabe tragen und auf Beerdigungen ist schwarz nun einmal die ultimative Trendfarbe“, grinst Saphira sarkastisch und ist froh darüber, dass sie ihre anfängliche Scheu allmählich zu überwinden scheint, ihr endlich wieder die richtigen Sätze einfallen, mit denen man jemandem wie Augustus Pye begegnen muss.


Zigarettenrauch hängt wie Nebel in der Luft und taucht den Pub in schummriges Licht, aus den Lautsprechern dröhnt laute Rockmusik, die ab und an vom Gelächter einiger Gäste durchbrochen wird. Die drei setzen sich an die Bar und werden sogleich von einer hübschen Bedienung gefragt, was sie denn trinken möchten.
„Ein Bier“, sagt Augustus als erster und blickt dann zu den beiden Mädchen. „Ladies?“
Da Saphira nur stirnrunzelnd die Karte studiert und mit den Muggelgetränken nicht allzu viel anzufangen weiß, bestellt Tracey „Zwei Cosmopolitan“, für sie beide.
Während sie auf ihre Getränke warten, beobachtet Augustus unentwegt grinsend Saphira.
„Ist was?“, erkundigt diese sich, stützt ihren Ellenbogen auf dem Tresen ab, legt das Kinn auf ihre Handfläche und starrt provokativ lächelnd zurück.
„Ja, es ist etwas. Seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben, hast du dich ganz schön zum Positiven verändert. Hast wohl das Häufchen Elend, das ich im Mungo kennengelernt habe, begraben? Nicht böse sein, wegen meines Machogehabes eben... Ich wollte damit nur sagen: Du siehst umwerfend aus. Ich bin wirklich stolz auf dich. Vor allem weil ich es nie für möglich gehalten hätte, dass du ohne Hilfe so gut zurecht kommen würdest. In jedem kaputten Mädchen, das auf unsere Station kam, habe ich immer nur dich gesehen.“ Augustus sieht ihr direkt in die Augen, vollkommen ernsthaft, ohne die leiseste Spur von Ironie.
„Noch zehn Kilo mehr und man erkennt, dass du eine Frau bist“, lacht er nach einigen Momenten des Schweigens und Saphira boxt ihm freundschaftlich gegen die Schulter.
„Sehr witzig, Augustus!“, erwidert sie mit gespielt beleidigter Miene, doch dann lächelt sie milde und lässt ihre Hand auf seinem Arm ruhen.
„Das ist sehr lieb von dir und ich bin dir wirklich dankbar für alles, was du für mich getan hast, du warst mir eine große Hilfe und deshalb möchte ich ehrlich zu dir sein. Meine Gewichtszunahme verdanke ich hauptsächlich meiner Mutter, die mich in den vergangenen Wochen auf ziemlich unschöne Weise zum Essen gezwungen hat. Erpresst, um es genau zu sagen. Von alleine hätte ich das niemals getan“, gibt sie zu und würde am liebsten beschämt zu Boden schauen, doch es gelingt ihr nicht, den Blick von seinen gütigen, blauen Augen abzuwenden.
„Das dachte ich mir fast“, sagt der Dunkelhaarige und nickt bedächtig. „Ich war sehr überrascht, als ich sie zusammen mit dem Stationsleiter, Mr. Hunter, gesehen habe und er hat mir anschließend berichtet, dass sie sich große Sorgen um dich macht und wissen wollte, wie sie zumindest deinen gesundheitlichen Zustand verbessern kann.“
„So? Für mich hat es sich viel eher nach purer Schikane angefühlt!“, zischt Saphira zwischen zusammengepressten Zähnen hervor.
„Das glaube ich nicht. Sie kann es dir offensichtlich nicht zeigen, aber ich bin davon überzeugt, dass deine Mutter dich liebt. Ihr solltet am besten eine Art Familientherapie machen, denn genau das wird dein Problem sein.“ Nachdenklich nippt er an seinem Bier, das mittlerweile serviert wurde. Saphira zuckt nur gereizt mit den Schultern. Darauf wird sich Cecilia ohnehin nicht einlassen, was bringt es also, darüber nachzudenken?
„Selbstverständlich ist es nicht die Lösung, nur deine körperlichen Defizite in den Griff zu bekommen, trotzdem ist es ein großer Schritt in die richtige Richtung. Wenn du tot bist, brauchst du dir über deine Psyche keine Gedanken mehr zu machen. Sieh einfach zu, dass du nicht wieder abrutschst und wenn du Hilfe brauchst, sollst du wissen, dass immer jemand für dich da ist. Wenn du soweit bist, dich zu öffnen, musst du über deine Probleme reden, denn sonst entkommst du diesem Teufelskreis niemals.“
„Darf ich dich umarmen?“, fragt Saphira errötend. Ohne zu antworten drückt Augustus die Kleinere an sich und klopft ihr kumpelhaft auf den Rücken. Neben ihnen lehnt sich Tracey über den Tresen und beobachtet die beiden gespannt und breit grinsend.
„Ich wette, dein Freund ist auch froh, sich bald nicht mehr selbst an deinen Knochen aufzuspießen, wenn ihr... euch nahe kommt. Das funktioniert allerdings nur, sofern du dich weiterhin einigermaßen gesund ernährst“, lächelt Augustus und zwinkert Saphira neckisch zu.
„Ja, vielleicht“, sagt sie so leise, dass Tracey und Augustus Mühe haben, sie zu verstehen.
„Etwa nicht?“ Fragend zieht der junge Mann die Augenbrauen zusammen und stupst Saphira, die bedrückt zu Boden blickt und auf ihrer Unterlippe herum kaut, an.
„Es läuft nicht so gut, ich glaube... er will mich nicht mehr“, erwidert sie schließlich mit belegter Stimme und nimmt eine verkrampfte Haltung an. Die eigenen, schrecklichen Gedanken auszusprechen tut fürchterlich weh und augenblicklich wünscht sie sich, sie hätte es nicht getan und diese Angelegenheit lieber weiterhin verdrängt. Doch nun ist es raus.
„Was?!“ Ungläubig richtet Augustus sich auf dem Barhocker auf. „Der kleine Blonde, der mich im Krankenhaus noch mit diesem Keep-your-hands-off-my-girl-Blick zu töten versucht hat?“
„Ja, genau der“, mischt Tracey sich ein und verzieht angewidert das Gesicht. „Er ist ein Arsch, aber im Grunde genommen kann ich mir nicht vorstellen, weshalb er so plötzlich mit dir Schluss machen sollte. Der klebt doch wie eine Klette an dir.“
„Jetzt nicht mehr. Aber ich möchte nicht über Draco reden. Wir haben irgendein Problem miteinander, ich weiß nur noch nicht, welches. Er verhält sich komisch und spricht nicht mit mir darüber. Ich kann also nur abwarten, was nach den Sommerferien passiert“, schildert Saphira die Sachlage in einem Tonfall, als würde sie über das Wetter reden und vermeidet es, auf weitere Details einzugehen.

„Wie seid ihr eigentlich hierhergekommen? Sonst nimmt deine Mutter dich doch immer auf dem Weg zur Arbeit mit nach London, wenn du eine Verabredung hast“, lenkt Augustus das Gespräch wieder auf ein neutraleres Thema, um Saphira nicht weiter runterzuziehen.
„Flohpulver“, sagt sie und lehnt sich seufzend auf ihrem Barhocker zurück, bis ihr auffällt, dass dieser keine Lehne besitzt und sie mit den Armen rudernd versucht, das Gleichgewicht zurückzuerlangen.
„Bist du schon besoffen, oder was?“, prustet Augustus und kann es gerade noch verhindern, Bier auf sein Shirt zu husten.
„Nein!“, kichert sie. „Also, wir sind mit Flohpulver in die Winkelgasse gereist und dann durch den Tropfenden Kessel nach Muggellondon spaziert, um shoppen zu gehen. Merlin sei Dank haben die Crouchs ihr Haus noch an das Flohnetzwerk angeschlossen, sonst wären wir vollkommen aufgeschmissen gewesen in diesem Kaff. So wie ich es momentan zu Hause bin. Meine Mutter ist in letzter Zeit total paranoid geworden, hat den Kamin versiegelt und lässt mich kaum noch alleine nach draußen. Es ist furchtbar. Sie hat mich außerdem schwören lassen, dass Phia und ich uns nicht alleine in der Stadt aufhalten, sondern uns sofort mit dir in der Winkelgasse treffen und die ganze Zeit mit dir zusammenbleiben... Absolut lächerlich, als wenn wir nicht auf uns selbst aufpassen könnten! Du hättest dich doch nur gelangweilt, wenn du mit uns einkaufen gegangen wärst!“ Entnervt schüttelt sie den Kopf und gibt dem Barkeeper ein Zeichen, um ein neues Getränk zu ordern.
„So abwegig ist das gar nicht“, wirft Augustus ein. „Immerhin seid ihr minderjährig und dürft somit nicht zaubern und die Zeiten haben sich geändert. Gefährliche Leute treiben heutzutage dort draußen ihr Unwesen.“
„Schon, aber verteidigen dürften wir uns und wer würde uns etwas antun wollen? Saphira ist reinblütig und nun ja... ich bin zwar ein Halbblut, aber das ist noch lange nicht so schlimm, als wäre ich muggelstämmig, so wie du, oder würde mit Potter und Konsorten rumhängen“, bekräftigt Tracey ihre Aussage.
„Mir ist allerdings auch schon aufgefallen, dass deine Mutter sich merkwürdig verhält, sie wirkt gestresst und...“ Er hält inne, soll er ihr tatsächlich sagen, dass er ihre Mutter vor wenigen Tagen auf der Geburtenstation angetroffen hat, wo er eine fehlgeleitete Akte abgeben sollte, und dass er die Worte auf dem Umschlag, den sie in ihren zittrigen Händen hielt, ganz genau erkennen konnte? Abstammungsgutachten, Davis, stand in schwarzen Lettern rechts oben auf dem beigen Kuvert...
„Und was?“, hakt Tracey neugierig nach und ist teils froh darüber, nicht die Einzige zu sein, der die Veränderung ihrer Mutter aufgefallen ist, jedoch ist es ebenso sehr beunruhigend, dass Genevieve nicht einmal auf der Arbeit verbergen kann, dass irgendetwas sie derart aus der Fassung bringt.
Schweigend trinkt Augustus einen Schluck und denkt über die Begebenheit nach. Vielleicht hat es ja gar nichts zu bedeuten. Könnte es sich nicht genauso gut um eine Patientenakte handeln, von jemandem, der zufällig denselben Nachnamen trägt? Unwahrscheinlich, aber möglich. Und selbst wenn es um Tracey geht, ist es vermutlich nur eine Vorsichtsmaßnahme, um zu beweisen, dass Tracey von Magiern abstammt.
„Nichts Besonderes, sie kommt mir einfach sehr zerstreut vor, als wäre sie nicht mehr ganz bei der Sache, im Gegensatz zu früher“, sagt Augustus schnell und entscheidet sich dagegen, ihr etwas von dem Gutachten zu berichten, denn egal, worum es sich dabei handelt, es hat ihn nicht zu interessieren. Das ist eine Sache zwischen Genevieve und ihrer Tochter und er sollte sich da nicht einmischen. Schließlich will er nicht die Schuld an einem Familiendrama tragen.
„Ja, da muss ich dir leider zustimmen“, bestätigt die Schwarzhaarige und beißt sich auf die Lippe. „Merkwürdige Ideen hat sie außerdem auch noch. Vorgestern hat sie mich gefragt, was ich von einem „Tapetenwechsel“ halten würde und dann hat sie mir Broschüren von Zaubererschulen in den USA und Australien gezeigt... Total verrückt. Mal ganz abgesehen davon, dass sie dort oftmals früher eingeschult werden und andere Lehrpläne haben, weshalb ich mindestens ein, wenn nicht sogar zwei Schuljahre wiederholen müsste, habe ich nicht vor, zwei Jahre vor dem Abschluss Hogwarts zu verlassen... vor allem nicht meine Freunde. Als ich sie dann gefragt habe, wie sie auf das schmale Brett kommen würde, hat sie nur mit den Schultern gezuckt und gemeint, es wäre eine blöde Idee gewesen. Mehr wollte sie mir dazu nicht sagen. Das ist sonst überhaupt nicht ihre Art, wir haben immer über alles gesprochen, aber nun kommt es mir so vor, als würde sie mich aus allem ausschließen. Wir sprechen nur noch darüber, was es zu essen gibt und es endet jedes Mal in einer endlosen Diskussion, wenn ich mich mit jemandem treffen will, weil sie darauf besteht, mich überall hinzubringen. Das ist zum verrückt werden!“, macht Tracey ihrem Ärger Luft und gestikuliert dabei wild mit den Händen.
„Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie schwer es war, die Erlaubnis zu bekommen, Saphira zu besuchen, weil Mum heute Frühschicht hatte, mich also nicht persönlich zu ihr bringen konnte. Noch dazu scheint sie nicht mehr allzu begeistert davon zu sein, dass ich mit Phia befreundet bin... Sie fand es eigentlich immer ganz lustig, dass wir mit der Fehde brechen, da sie und Cecilia Steel sich in der Schule nicht ausstehen konnten. Aber neuerdings hält sie nicht mehr viel davon, zumindest habe ich den Eindruck... Mit Flohpulver konnte ich nicht reisen, also hat sie mir einen Portschlüssel besorgt. Dabei habe ich darüber nachgedacht, ob man nicht auch einen Menschen in einen Portschlüssel verwandeln könnte. Wäre doch witzig, oder?“
„Nein, das wäre absurd!“, entgegnet Augustus lachend und zieht dabei ein Päckchen Zigaretten aus der Hosentasche. „Stell dir vor, du würdest jedes Mal, wenn du dich selbst anfasst...“, er lacht dreckig und ahmt eine anrüchige Handbewegung nach „...andauernd an einen anderen Ort transportiert werden. Portschlüssel sind meist scheinbar harmlose Objekte, wie ein Football... oder... ein Delfin. Nur so als äußerst repräsentatives Beispiel.“
„Ein Mensch also nicht, aber ein Delfin schon?“, kichert Saphira kopfschüttelnd und lehnt ihren Kopf an Traceys Schulter.

„Glaubst du, ihr seid in Gefahr, du und deine Mum?“, fragt die Blonde und mustert ihre beste Freundin besorgt.
„Nein, auf keinen Fall. Warum sollte man es ausgerechnet auf uns abgesehen haben? Mum macht bloß ihren Job, verbündet sich mit niemandem und ich bin auch kein großer Fan von Potter. Wieso sollte ich mich fürchten? Dafür gibt es keinen Grund!“ Der bestimmende Ausdruck auf ihren gebräunten Zügen macht klar, dass dieses Thema für sie beendet ist und Saphira lässt es darauf beruhen, obwohl sie sich weiterhin Gedanken macht.
„Wollten wir nicht Spass haben, Mädels?“ Die beiden nicken.
„Dann vergesst die ganze Scheiße einfach mal. Wer will?“, fragt er und hält ihnen die Zigaretten unter die Nase.
„Her damit! Du bist mein Retter. Ehrlich gesagt verzehrt es mich schon den ganzen Abend danach... Nein, noch länger. Es ist so schwer den Adleraugen meiner Mutter zu entkommen, trotzdem schafft Crouch es ständig. Vermutlich weil es ihr einfach egal ist. Nun ja, wahrscheinlich will sie meine Mum auch absichtlich reizen. Ist sowas wie ihr Lieblingssport.“ Schon hat Saphira sich einen Glimmstängel geschnappt und ihn mittels einer auf dem Tresen stehenden Kerze entzündet.
„Bist du wahnsinnig? Jetzt hast du einen Seemann getötet!“, ruft Augustus mit übertriebenem Entsetzen aus und schlägt theatralisch eine Hand vor den Mund.
„Bitte was?“ Interessiert neigt Tracey sich nach vorne und blickt an Saphira vorbei auf Augustus.
„Alter Muggelaberglaube, der besagt, dass jedes Mal, wenn sich jemand an einer Kerze eine Zigarette anmacht, ein Seefahrer stirbt“, erklärt er wichtigtuerisch.
„Alles klar, ich werde es mir merken“, meint Saphira zwischen zwei tiefen Zügen ihrer ersten Zigarette seit quälenden drei Tagen und lächelt zufrieden. Dieser Tag ist mit Abstand der beste in diesen verfluchten Sommerferien, in denen alles andere furchtbar schief gelaufen ist. Mit Augustus und Tracey schafft sie es tatsächlich für eine Weile, ihre Sorgen zu vergessen und einfach nur die schönen Augenblicke zu genießen.
Neben Tracey lässt sich ein Kerl, der in etwa neunzehn oder höchstens zwanzig sein könnte, nieder und spricht sie an.
„Guten Abend, schöne Dame. Was dagegen, wenn man dir einen Drink spendiert?“, fragt er selbstsicher.
„Ganz und gar nicht“, antwortet sie, wendet sich ihm zu und wirft dabei elegant ihre lockigen Haare über die Schulter.
„Okay, ich schätze mal, die beiden werden eine Weile miteinander beschäftigt sein“, stellt Augustus fest und erhebt sich von seinem Stuhl.
„Lass uns tanzen gehen, ich liebe diesen Song. Die Band hat dieses Jahr ihr Debütalbum rausgebracht, das sehr vielversprechend ist. Ich hoffe, die Jungs werden keine Eintagsfliegen. Mein Lichtblick am Horizont, nachdem Kurt sich vor zwei Jahren eine Kugel in den Kopf jagte.“
„Kurt?“, fragt Saphira stirnrunzelnd und ergreift zögerlich die Hand, die Augustus ihr hinhält, um ihr von dem hohen Barhocker herunter zu helfen, da ihre Füße gut vierzig Zentimeter über dem Boden baumeln.
„Kurt Cobain. Mensch, Mädchen. Du trägst ein Nirvana-Shirt und weißt nicht einmal, wer Kurt Cobain ist, oder besser gesagt war?“
„Tracey hat die Sachen ausgesucht!“, verteidigt sich Saphira und zuckt mit den Achseln.
„Schon klar. Weißt du... irgendwann... wenn du deinen Abschluss hast und dich frei und unabhängig von deiner Mutter bewegen kannst, lade ich dich mal zu mir nach Hause ein und dann lernst du, was richtige Musik ist“, beschließt Augustus und überreicht ihr den Cocktail, den ihm die Kellnerin soeben gebracht hat.
„Frei... Ich werde niemals frei sein. Der Tag an dem ich bei meiner Mutter ausziehe, wird der Tag sein, an dem ich bei meinem zukünftigen, selbstverständlich reinblütigen Ehemann einziehen werde. Sollte ich überhaupt jemanden finden, der mir Draco ersetzen kann... Wobei ersetzen das falsche Wort ist, denn Draco hätte es sicherlich nicht gewagt, mir Vorschriften machen zu wollen und selbst wenn... mit ihm würde ich fertig werden, doch mit einem anderen Mann...“ Wehmütig starrt die Blonde in ihr Getränk und sieht für einen Moment richtig traurig aus, doch dann fängt sie sich wieder und blickt Augustus gleichgültig an.
„So ist das Leben.“
„So muss es nicht sein“, widerspricht er ihr und wünscht sich, sie wäre stärker, würde, wie Traceys Mutter zu ihrer Zeit, einen Weg hinaus aus den Zwängen der verkorksten Reinblütergesellschaft für sich sehen und ihn auch beschreiten, denn dass sie nicht glücklich ist, womöglich daran zugrunde gehen wird, erkennt sogar ein Blinder mit Krückstock. Aber Saphira sieht nicht so aus, als würde sie sich auf eine Diskussion über dieses Thema einlassen wollen und wie zur Bestätigung sagt sie schließlich:
„Das verstehst du sowieso nicht.“
„Mag sein, trotzdem denke ich anders darüber. Und jetzt komm, ich will noch was von dem Lied haben!“ Energisch zieht er die Unwillige auf die Tanzfläche, während aus den Lautsprechern die Textzeile
“I've always been an introvert,
happily bleeding
” ertönt.
„Scheint, als würden du und der Sänger euch gut verstehen“, schmunzelt der Dunkelhaarige und deutet auf die nur notdürftig überschminkten, frischen Schnittverletzungen auf Saphiras Unterarm, doch sie tut so, als habe sie ihn nicht gehört.
„Augustus, ich kann dazu nicht tanzen!“, jammert sie und versucht sich seinem Klammergriff zu entwinden.
„Ich kenne nur klassische Tänze, aber das hier...“, verzweifelt betrachtet sie die übrigen Gäste, die seltsame Bewegungen vollführen und rhythmisch mit dem Kopf zur Musik nicken.
„Vergiss doch mal diese steifen Vorgaben... Genau so ist dein ganzes Leben: Wie ein klassischer Tanz. Alles ist einstudiert und vorbestimmt, du weißt ganz genau, wie du dich zu verhalten hast und was als nächstes kommt; sei einfach mal spontan und tu, wozu du gerade Lust hast. Lass dich fallen und beweg dich, wie du willst. Niemand schaut dich an, siehst du? Alle sind mit sich selbst beschäftigt und kein Mensch interessiert sich für das, was du machst. Also lass die Sau raus!“, lacht Augustus und drängt Saphira unbarmherzig bis ganz nach vorne an die Boxen.

Zufrieden mit sich und der Welt beobachtet Tracey von ihrem Sitzplatz an der Bar aus ihre beiden Freunde und hört dem Typ, der neben ihr sitzt und ihr irgendwas von einer Motoradtour erzählt, kaum zu.
Merkwürdig ist es schon, denkt sie, als Saphira ihre Hände auf Augustus` Schultern legt und sie nicht einmal ein winziges bisschen eifersüchtig auf ihn ist, so wie sie es auf Blaise oder Draco gewesen wäre...
„Was willst du nur, Tracey Davis, was willst du?“, murmelt sie vor sich hin und lächelt, als sie sieht, wie viel Spass Saphira zu haben scheint.
„Niemanden, der sie unglücklich macht“, beantwortet sich die Schwarzhaarige die Frage selbst und hofft, dass diese Erkenntnis der Wahrheit entspricht und sie endlich von der Sehnsucht befreit, mehr als nur Saphiras beste Freundin zu sein.


_____________________________________



Und was passiert nun in der Geschichte?
I gotta get back to Hogwarts,
I gotta get back to school.
Gotta get myself to Hogwarts,
where everybody knows I'm cool.

Back to wizards and witches, and magical beasts,
to goblins and ghosts and to magical feasts.
Its all that I love, and it's all that I need.
HOGWARTS, HOGWARTS, I think I'm going back!
*TEAM STARKID*


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