Kennt ihr das, wenn man morgens aufwacht, und alles um euch scheint einfach perfekt zu sein? Und setzt du dich in deinem Bett auf und überlegst kurz - dein Leben ist tatsächlich perfekt.
Ich hätte mein gesamtes Taschengeld der Welt darauf verwetten können, dass ich das glücklichste Mädchen der Schule war, denn gestern war mein Tag gewesen.
Das erste Quidditschspiel der Saison - Gryffindor gegen Slytherin. Ich bin die äußerst fantastische Jägerin des Gryffindorteams, und zusammen mit Sirius Black und Andrew Newton hatten wir unzählige Tore geschossen.
Und nach dem Spiel, welches wir hochhaus gewannen, als James Potter nach einer Viertelstunde den Schnatz gefangen hatte?
Richtig, Party! Alle Gryffindor's haben ordentlich einen draufgemacht, mit Alkohol und allem.
Da steh ich noch mit Shayenne, meiner besten Freundin, vor dem Poträtloch, wir hüpfend da gerade so kreischend im Kreis, kommt -imaginärer Trommelwirbel- Sirius Black aus dem Poträtloch.
Glücklicherweise habe ich noch daran gedacht, meinen Mund zu zumachen, sonst wäre es echt peinlich geworden.
Und dann spricht der Mann aller Männer die magischen Worte aus: „Gutes Spiel, Shirley.“ In diesem Moment schwebte ich bereits auf Wolke Vier. Für Fünf hätte er mich zu irgendetwas einladen müssen, und drei ist nur so eine kindische Verknalltheit, nein, Wolke Vier war in diesem Moment perfekt für mich.
Und dann - Bääms - geh ich hoch auf Wolke sechs, denn er spricht weiter: „Hast du Lust eine Runde um den schwarzen See zu drehen, ich brauch kurz eine Pause von Menschenaufläufen.“ Also, jetzt hätte ich rein theoretisch auf Wolke Sieben geschwebt, denn er wollte Ruhe vor Menschen, aber MICH nahm er mit. Trotzdem kam ich nur auf Wolke Sechs, der Sirius fügte folgende Worte hinzu.
„Shayenne, willst du den Mund nicht zumachen?“
Bei seinen Worten genehmigte ich meinen Augen eine Pause von den attraktiven Köper Black's und ließ sie zu meiner besten Freundin schnellen.
Natürlich. Sie hatte es nicht geschafft, den Mund zu schließen, so wie normale Menschen das machen. Normale Menschen wie ich!
„Shay!“ Sie hat sich zu mir umgedreht, und mit einer Tonlage, als wäre es völlig abwegig mich zu etwas einzuladen, hat sie tatsächlich gesagt: „Er hat dich gebeten mit ihm zu gehen, Shar. Dich!?“
Ich kam nicht mehr dazu, ihr einen bitterbösen Blick zu zuwerfen, den Sirius kicherte.
„Was?“ hatte ich ihn angefahren, es klang böser als beabsichtigt.
„Naja, eure Namen. Shayenne und Shirley, Shay und Shar. Das klingt -“
„Wenn du jetzt witzig sagst -“
„Wird dich Shar nirgendwo hin begleiten.“
„Was?“
Ich sah Shayenne noch wütender an. Er, Sirius, hätte alles sagen können, von witzig bis bescheuert, natürlich wäre ich mit ihm überall hingegangen.
„Ich hatte eigentlich cool sagen wollen.“
„Oh.“ Noch ein wütender Blick. Was geistreicheres fiel ihr nicht ein?
„Wenn du wirklich willst, würde ich dich natürlich gerne begleiten.“ Ich setzte mein charmantestes Lächeln auf und legte den Kopf schief, für gewöhnlich schmolzen die Jungen dann nur so dahin.
„Natürlich will er, hätte er dich sonst gefragt.“
Arrgh! „Shay, einfach ruhig sein.“
„Du redest Unsinn Shar. Ich meine er -“ Überflüssigerweise deutete sie noch einmal auf Gottes wunderbares Geschöpf, „kann jede haben, also ich würde nicht noch einmal nachfragen, einfach die Einladung annehmen.“
„Shay!“ Ich lief tomatenrot an, ein altes Familienleiden. Meine Mutter, meine Oma, auch meine Schwester - wir liefen alle schneller rot an als Professor Slughorn, wenn er sich am Joggen versuchte.
„Also, Shirley, ich würde mich wirklich freuen, wenn du mich begleitest.“
Shayenne sah mich begeistert an. „Du hast es dir nicht versaut -“ Ich griff einfach nach Sirius Arm, unterdrückte das unglaubliche Glücksgefühl, als meine Hand seinen Arm berührte, und zerrte ihm auf die Treppe zu.
„Ich warte dann im Schlafsaal auf dich!“ rief mir meine Freundin hinterher. Sofort darauf nannte die der Fetten Dame das Passwort. Vermutlich wurde genau jetzt ganz Gryffindor, das Sirius Black mit Shirley Dewton zum schwarzen See ging. Und das war - unglaublich toll!
„Shirley, willst du mich wieder loslassen?“
Seine tiefe Stimme verschlug mir den Atem. „Alles was du willst - Ich meine Ja, jajaja, tschuldige, aber Shay -“
Peinlich. Tief Luftholen und anfangen zu denken.
„Schon okay Shirley.“
Ich versuchte einen traurigen Blick. „Ich bin so komisch, jetzt willst du bestimmt alleine gehen.“ sagte ich mit noch trauriger Stimme und drehte den Kopf weg, als müsste ich weinen.
Einundzwanzig, Zweiundzwanzig - „Shirley, rede doch keinen Unsinn. Genauso mag ich dich, als diese verrückte und geniale Jägerin.“
Ich lächelte erleichtert. Wirklich erleichtert, dieses Methode zog nicht bei allen Jungs so gut.
Zusammen schlenderten wir herunter zum See, auf dem sich leichter Nebelgebildet hatte.
„War ein gutes Spiel.“ Etwas enttäuscht nickte ich. Etwas besseres fiel ihm nicht ein? Das Spiel war erstens nicht nur gut, sondern bombastisch, außerdem wusste ich das, schließlich hatte ich mitgespielt. Aber gut. Er war hübsch, also konnte er ruhig dumm sein.
Ich wollte mich zu ihm umdrehen, doch er war stehen geblieben.
„Sirius? Alles in Ordnung?“
Er sah mich zerknirscht an. Selbst so sah er noch gut aus. „Es ist - alles!“ Er wedelte mit der Hand herum, als hätte er sich verbannt. „Ich hätte nie gedacht, dass du mitkommst.“
Ist er verrückt, ich wäre ihm sofort in die Arme gesprungen, hätte Shayenne nicht so einen Mist gelabert. „Hab ich doch gern gemacht.“
Er trat einen Schritt näher, jetzt trennte uns nur noch ein knapper Meter. Es ist offiziell - ich bin auch Wolke Sieben!
„Ich meine, du sieht immer so toll aus.“ Verbessere, Wolke Acht. „Deine Haare glänzen golden, wenn die Sonne scheint, deine Augen funkeln, und wenn du lachst“ Er machte eine Pause und verlegen den Kopf zu senken, „geht für mich die Sonne auf.“ Wolke Neun. „Die Melodie deiner Stimme bringt mich um den Verstand -“ Also, er wusste wirklich wie man Frauen schmeichelt. „und wenn ich deine Lippen noch näherkommen, werde ich sie küssen müssen.“
Oh yes. Ich hab es drauf.
So wie er mich ansah, hatte ich ihn vollkommen in meiner Hand - Hallelulja. Ich trat ein paar Schritte auf ihn zu, und hob mit zwei Fingern sein Kinn an, damit er nicht weiter auf den Boden, sonder in meine anscheinend wunderschönen Augen sah.
„Aber Sirius“ säuselte ich, „das ist doch nichts Schlimmes!“
„Ich weiß, es ist mir nur peinlich.“
„Wieso?“ sagte ich, und dachte dabei: WIESO?
„Shirley, die Jungs fliegen auf dich!“ Hehe, und ob sie das tun. „All die gut aussehenden Typen aus Ravenclaw, die so eine tolle Zukunft haben, oder die gutherzigen aus Hufflepuff, mit denen die Mädchen so toll reden können. Was bin ich dagegen schon?“
Wie süß, er machte einen auf 'Ich bin sooo hässlich'. Eigentlich eher ein Schachzug für Mädchen, aber gut.
„Na hör mal. Du bist der Casanova Gryffindor's. Die Mädchen fliegen genauso auf dich“ Möge jemand Sirius ein wenig Selbstwertgefühl geben?
„Fliegst du auch auf mich?“ Uh, Fangfrage.
An diesem Punkt des gestrigen Tages war ich schon etwas überrumpelt. Hätte ich ja gesagt, hätte er die Macht über mich. Bei einem Nein dachte er, ich würde kein Interesse an ihm haben und es erst gar nicht versuchen.
„Sirius, ich will einen Jungen, der es ehrlich mit mir meint und ich weiß nicht - du hast jeden Tag eine Neue. Natürlich finde ich dich ganz süß -“
„Shirley, aber du bist die Einzige für mich! Ich - Du haust mich einfach vom Hocker.“
Ich trat nahe zu ihn heran, sehr sehr nahe, „Sirius, meinst du das ehrlich?“
„Ja. Ich - Ich liebe dich?“ Es klang wie eine Frage.
„Soll das eine Frage sein?“
Und dann - OH YEAH! - küsste er mich einfach, und Gott, er küsste gut, richtig richtig gut.
„Shar, willst du mit mir gehen? Das ist eine Frage.“ Er lächelte.
„Ich wäre liebend gerne deine Freundin.“
Und genau deswegen war ich heute das glücklichste Mädchen der Welt. Ach Quatsch, des ganzen Universums!
„Guten Morgen Sonnenschein!“ Shayenne steht vor meinem Bett und grinst mich an. „Oder sollte ich besser sagen, guten Morgen, Miss Black.“
Oh ja, solltest du. „Lass den Quatsch.“
Luisa und Doreen setzten sich auf mein Bett. „Es stimmt also? Du und Black?“
„Oh ja, wir sind zusammen.“ Ich lies es beiläufig klingen, obwohl ich innerlich am Schreien war.
„Wow. Toll.“ Doreen betrachtete ihre Füße. Wow? Toll? Das war Bombastisch, Großartig, oder auch Wundervoll, aber nicht einfach nur toll?!
„Finde ich auch.“ Luisa stand auf. „Na dann - alles Gute euch Beiden.“ Sie nickte mir zu und verließ den Schlafsaal.
„Denk dir nichts dabei Shar,“ setzte Shayenne an, als die Beiden den Raum verlassen hatten, „die sind einfach eifersüchtig. Du kriegst jeden den du willst.“
Da hat sie Recht, ich bekomme alles was ich wollte, und meistens muss ich auch nicht viel dafür tun. Aber an Sirius hatte ich nie gedacht, ich meine ist war - Sirius eben. Er ist die Trophäe. Nicht, das ich nicht in ihn verliebt bin, aber trotzdem.
„Komm schon, steh auf.“ Shayenne grinst. „Dein Schatz wartet nicht.“
Huhu, mein Schatz, ich komme! Schnell stehe ich auf und hüpfe ins Badezimmer. Duschen, Zähne putzen, Haare machen, Make-Up, Lipgloss und Wimperntusche - perfekt.
„Wie seh ich aus?“ frage ich meine beste Freundin, als wir uns wenig später auf den Weg zum Frühstück machen.
„Zum Anbeißen.“ lacht diese. Ich bin glücklich, auch mein Zorn auf sie ist verflogen.
Auf einmal stoppte Shayenne, mitten auf der Treppe. Bevor ich meckern konnte, sah ich, was sie aufhielt.
Genau vor der Treppe stand Sirius, breit lächelnd, flankiert von Remus, Potter und Pettigrew. Dahinter ist alles frei - und am Poträtloch stapeln sich die Gryffindor's quasi.
„Jungs, das ist mein Baby.“ Stolz reicht er mir die Hand und hilft mir die letzten Stufen herunter.
„Nicht schlecht Tatze.“ meint Potter anerkennend und küsst mir die Hand. „Hallo Shirley.“
Ich lächele geziert. Soviele Jungs, so wenig Zeit.
„James.“
Sirius legt den Arm um mich und HALLELULJA küsst mich, vor allen anderen.
Dann drehen wir uns in Richtung Ausgang. Dort stand kein einziger mehr, alle waren verschwunden. Mann, waren die gut.
Genauso perfekt läuft dieser Tag weiter: Sirius bringt mich zu Zauberkunst, holt mich Zauberkunst ab und bringt mich zu Zaubertränke.
Kann ein Mädchen glücklicher sein? Ich wage es doch zu bezweifeln.
Dann, als der Unterricht zu Ende zu Ende ist, kriegt meine gute Laune doch einen erheblichen Dämpfer.
Nach Verwandlung gibt es einen kleinen Menschenauflauf auch dem Innenhof. Shayenne und Ich gehen hin, und als wir fast da sind, bleibt Shay plötzlich stehen und will mich wegziehen.
„Was?“
„Lass und zurückgehen, Shar.“
„Warum sollten -“
Dann höre ich es auch: „Ich geb dir Zehn Pete, auf 46 Stunden! Er macht Schluss.“
„Die wetten, wann meine Beziehung in die Brüche geht -“ Ich werfe ihnen einen ungläubigen Blick zu, „und wer von uns beiden Schluss macht?“
„Shirley, das sind Kinder, lass denn ihre Spielchen.“
Widerwillig lasse ich mich von ihr wegziehen. Wir schweigen, während wir uns auf den Weg zum Eulenturm machen. Shayenne möchte einen Brief an ihre Mutter abschicken.
„Und was denkst du, wie lange?“ frag sie mich dann plötzlich unvermittelt.
„Shay! Sirius und Ich lieben uns!“
„Stimmt, sorry.“
Und dann am Abend, geht dieser perfekte Abend zu Ende. Ich bin mit Sirius Black zusammen. Ich liebe mein Leben.
Shay und Ich steuern den Gemeinschaftsraum an. Drinnen werde ich von Sirius empfangen, der keinen Anstalten macht mich zu küssen, geschweige denn zu umarmen. Was zum -?
„Shar, Baby, ich -“
„Sirius, willst du mit mir Schluss machen?“ Warum frage ich das? Wenn er es wirklich vor hat -
„Also, ich hatte es zumindestens -“
Wieder stehen alle Leute um mich herum. Hinter mir werden noch schnell ein paar Wetten abgegeben.
„Na dann, Black, ist es aus. ICH mache Schluss.“ Er sieht überrascht aus. Ein Stöhnen geht durch die Reihen, alle die darauf gesetzt hatten, das er Schluss macht, zerreißen ihre Wettzettel.
Wo ist Shay? Ich schlucke meine Tränen hinunter und wende mich ab, lasse meine Mitschüler zurück und flüchte in den Schlafsaal.
Oben werde ich dann von Shayenne empfangen. Ich spüre die Tränen auf meinem Gesicht.
„Oh nein, Baby, er hat Schluss gemacht?“
Verheult sehe ich sie an.
„Nein, ich habe es beendet.“
Sie sieht mich völlig entgeistert an, fast ungläubig.
„Was?“ frage ich sie genervt.
„Ich hatte auf ihn gesetzt.“
WTF?
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