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Fanfiction

James Potter jr. und der Schlüssel der Macht - Traurige Erkenntnis

von HufflepuffsUrenkel

Wie jedes Mal, wenn James und Lucy in ihrem geheimen Kabinett aufgewacht waren, öffnete sich die Tür zur Seite gegenüber der, auf der sie hinein gegangen waren. Wie jedes Mal traten sie hinaus in den Gang auf dem dritten Stock. Es war inzwischen Abend, aber noch nicht Schlafenszeit. Arm in Arm gingen die beiden Jugendlichen zu ihrem Gemeinschaftsraum zurück. James fiel auf, dass Lucy, sobald sie saßen, in ihrer Handtasche wühlte, aber nichts herausholte. Sie verzog sich, ohne etwas zu sagen, in den Mädchenschlafraum und kam nach kurzer Zeit wieder.
„Mir ist bloß etwas Wimperntusche ins Auge gelaufen“, sagte sie. „Das brennt scheußlich und deshalb hab ich es rausgewaschen und mich nachgeschminkt.“
James machte sich weiter keine Gedanken. Sie blieben die halbe Stunde, die sie noch durften, im Gemeinschaftsraum und unterhielten sich mit den anderen.
Pünktlich zur Schlafenszeit erschien auch Sean, der sich sofort in den Schlafraum verzog. James gab Lucy noch einen Gutenachtkuss, ehe er folgte.

Am nächsten Morgen hörte James eine Unterhaltung einiger Slytherins mit, die er zunächst nicht beachtete. Dann bekam er plötzlich interessante Gesprächsfetzen mit:
„...einfach so dagelegen, echt, Flint. Jemand hat ihn geschockt“, erzählte Lucius Crockett.
„Hast du ne Ahnung, wer das war?“, fragte der Angesprochene zurück.
Crockett schüttelte den Kopf. „Zabini hat uns in den Gemeinschaftsraum geschickt. Und als Mary-Sue rausgespitzt hat, hat er sie angebrüllt wie blöd.“
„Und das habt ihr euch gefallen lassen? Es war doch noch keine Schlafenszeit“, wunderte sich Gordon Smith.
„Zabini ist zurzeit auf 1000 und ich hab keinen Bock, noch mal den Gemeinschaftsraum auf Muggelart zu putzen oder dieser Pfeife Shunpike zu helfen.“
„Habt ihr nicht nen Tarnmantel?“, fragte ein Fünftklässler, den James nicht kannte.
„Ich nicht. Mary-Sue hat einen, hatte ihn aber nicht dabei und außerdem Stöckelschuhe an. Als sie ihn geholt und andere Schuhe angezogen hat, war – was stehst du so blöd da, Potter?“
„Ich kann stehen, wo ich will, Crockett!“, gab James zurück.
„Zieh ab!“, bellte Smith und zog den Zauberstab. Unter anderen Umständen hätte James gekämpft, doch waren keine anderen Gryffindors zu sehen und alleine hatte er keine Chance gegen fünf. So verzog er sich.

Als er in die Große Halle kam, war Lucy noch nicht da, jedoch saßen Sean und Kevin bereits. James erzählte den beiden, was er gehört hatte und fragte, ob ihnen etwas aufgefallen sei. Beide verneinten, doch Kevin legte die Stirn in Falten: „Du bist dir sicher, Crockett hat gesagt, dass die Nott aus ihrem Gemeinschaftsraum herausgeschaut hat?!“
„So hab ich es verstanden“, bejahte James. „Crockett hat ja gesagt, Zabini hat sie dorthin geschickt.“
„Also ist vor ihrem Raum etwas passiert. Das heißt...“, schlussfolgerte Kevin.
„... vor diesem Kellereingang, in dem angeblich irgendwelche Geheimnisse liegen und in den Lucy und du das ganze Jahr schon versuchen, reinzukommen“, vollendete Sean.
„Hört sich logisch an“, bestätigte James. „Aber wer hat wen geschockt?“
„Tja, das musst du wohl die Slytherins fragen“, meinte Kevin, während James durch Lucys Ankunft abgelenkt wurde.

Auch Lucy interessierte sich sehr für das Vorgefallene, hatte aber auch keinen Vorschlag, wie man an die Informationen kommen könnte. „Selbst wenn wir einen Slytherin zwingen, uns etwas zu sagen“, überlegte sie laut. „Niemand von uns kann Gedanken lesen und wir haben auch kein Veritasserum. Wer garantiert, dass er uns nicht anlügt.“
„Ich könnte Scorpius fragen“, schlug Albus, der sich inzwischen hinter dieGruppe gestellt hatte, vor.
„Und du meinst, der antwortet dir ehrlich?“, ätzte James.
„Einen Versuch ist es wert“, unterstützte Rosie ihren Cousin. „Kann mir zwar nicht vorstellen, dass Scorpius mit der Nottzicke oder Crockett wirklich befreundet ist, aber er könnte etwas mitgehört haben. Und mehr als nein sagen kann er nicht.“
„Was haben wir denn hier für eine Verschwörung?“, fragte Professor Longbottom eher belustigt. „Holen Sie Ihre Sachen! Der Unterricht beginnt in zehn Minuten.“
Die Gryffindors gehorchten ihrem Hauslehrer ungern, aber doch.

Professor Brown versprach sich ständig und verwechselte Dinge, sodass am Ende des Unterrichts niemand mehr wusste, von welchen Flüchen er eigentlich sprach. Inzwischen war es unabsehbar, dass er geistig mitunter weggetreten war.
Einige der Schüler nutzten dies aus, um sich zu unterhalten oder ‚Snape explodiert’ zu spielen. Brown schimpfte zwar die Betreffenden, doch die ließen sich davon nicht stören.
Umso mehr Disziplin forderte dagegen wie üblich Penelope Weasley in Zauberkunst, sodass die Viertklässler ziemlich geschafft in die Mittagspause gingen.

Nach dem Mittagessen gingen Lucy, James, Fiona und einige andere in die Bibliothek, da sie noch Aufsätze für Verwandlungen und Zauberkunst schreiben mussten.
Während sie bei der Arbeit waren, verabschiedete sich Lucy mit den Worten „Brown will mich sprechen.“
„Warum?“, fragte James.
„Ich hab ihn wegen diesem schwedischen Lied – Rotgarsang oder so – gefragt und er will wissen, warum genau ich das Buch haben will. Er sagt, er kennt jemand, der es besorgen kann.“
„Der Hrothgarssanget? Na dann viel Glück! Und lass mich auch lesen, wenn du es bekommst! Weißt du, was du ihm sagst?“
„Ja. – Sorry, ich muss schnell machen. Er hat gesagt, um halb drei – und ich will ihn ja nicht ärgern, weil ich zu spät komm’.“
James küsste sie zum Abschied und sie lief aus der Bibliothek. Lange blieb Lucy abwesend und James fragte sich allmählich, was sie mit Brown zu diskutieren hatte, als plötzlich sein Bruder neben ihm stand.
„Hi James! Ganz ungewohnt, dich so fleißig zu sehen und ohne Lucy.“
„Soll vorkommen“, antwortete James gleichgültig. „Was gibt’s?“
„Scorp hat mitgehört, wen es erwischt hat.“
„Und wen? Brown?“
„Weil der völlig neben der Kappe steht zurzeit? Hätte ich erst auch gedacht. Aber es war Perot.“
„Und wer hat ihn geschockt?“
„Das hat Scorp noch nicht rausgefunden. Und er glaubt auch nicht, dass es sonst jemand weiß â€“ außer Zabini, vielleicht Pomphrey und natürlich Perot selbst. Natürlich gibt es schon Gerüchte.“
„Und zwar?“
„Entweder Brown war es – hat Streit mit Perot bekommen wegen irgend etwas, hat irgend etwas zu verbergen und ist deshalb so nervös – oder der Typ mit den Harpyien.“
„Oder der Typ, der sich im Dezember als Brown ausgegeben hat“ mutmaßte James. „Wenn das nicht der Typ mit den Harpyien ist. Schade, dass ich das nicht vor einer halben Stunde gewusst habe, dann hätte ich Lucy darauf ansetzen können; die ist gerade bei Brown. Vielleicht hätte sie ihm stecken können, dass er einen Doppelgäng...“
„Was sagst du? Lucy ist gerade bei Brown?“, unterbrach Albus.
James nickte. „Warum? Wundert dich das?“
„Lily ist mir gerade entgegengerannt. Sie hat mit ein paar anderen Erstklässlern Quidditch gespielt, also inoffiziell natürlich, und gesagt, sie muss schnell duschen und dann in Verteidigung und hat’s eilig.“
James sah auf die Uhr. Es war eine Minute vor drei. „Dann hat sie wohl gleich. Vielleicht kommt Brown zu spät – obwohl das eigentlich nicht seine Art ist.“

James und Albus verließen die Bibliothek und gingen zu Browns Klassenzimmer. Der Lehrer schloss gerade die Tür, als die Brüder davor standen. Von Lucy war weit und breit nichts zu sehen.
„Entweder sie ist mit Browns Doppelgänger unterwegs oder sie erzählt dir Märchen“, stellte Albus fest.
„Spinnst du? Wieso sollte Lucy mich anlügen?“, fuhr James ihn an.
Dennoch war er selbst skeptisch und ging in seinen Schlafraum, um auf der Karte des Rumtreibers nachzusehen, wo Lucy blieb.
Als er Lucy gefunden hatte, erschrak er: Sie ging vom Wald aus auf das Schloss zu, doch fünf Slytherins – die Crockett-Brüder, die Geschwister Nott und Rufus Flint – bewegten sich schnell auf sie zu.
Er ließ die Karte verschwinden, holte seinen fluchsicheren Umhang und seinen Besen, rannte durch das Porträtloch und startete durch das nächstgelegene Fenster nach draußen.
Er flog zum ersten Mal aus dem Fenster, doch als geübter Flieger brachte er seinen Besen schnell genug unter Kontrolle. Als er sich Lucy und den Slytherins näherte, hatte der Angriff schon begonnen. James atmete auf, als er sah, dass Lucy nicht ihre Schuluniform, sondern ihre Jacke aus Opalaugenleder trug. Folgerichtig prallte Flints erster Fluch ab und traf den Angreifer selbst, wenn er ihm auch keinen größeren Schaden zufügte.
„Mann! Das hättest du sehen können, Idiot! Ziel halt auf ihre Beine oder ihr Gesicht!“, brüllte Lucius Crockett, während Lucy mittels ihres Rings Rodolphus’ Zauberstab an sich brachte. Mary-Sues Fluch auf Lucys Oberschenkel wurde abgelenkt, während ihr Bruder einem Fluch Lucys knapp auswich.
„Ihr Schweine! Zu fünft auf ein Mädchen!“, brüllte James von oben und schockte Colin Nott von hinten. Lucius verfehlte James, während Mary-Sue konzentriert einen zweiten Angriffsversuch startete. Gerade im richtigen Moment konnte James sie entwaffnen, während Lucy Rodolphus Crockett schockte. Mary-Sue griff nach dem Zauberstab ihres Bruders, doch James konnte sie rechtzeitig schocken. Flint griff nun an, reagierte aber zu langsam und wurde von Lucy getroffen. Lucius, der nun allein Lucy und James gegenüber stand, zog es vor zu flüchten. James versuchte, ihn zu verfolgen, doch plötzlich hörte er Perot brüllen „Was ist denn hier los?“

„Sie haben angefangen!“, rief Lucy.
„Quatsch!“, verteidigte Lucius Crockett sich und seine Freunde. „Schauen Sie doch!“
Wortlos erlöste Perot die Slytherins aus dem Schockzustand. „Nun, was haben Sie zu sagen? Was ist passiert?“, fragte er.
Lucy berichtete, die Slytherins hätten sie angegriffen und James sei zufällig vorbeigekommen. James bestätigte, während die Slytherins zögerten. Offensichtlich wollten sie sich nicht gegenseitig verraten.
„Also, wird’s bald? Worum ging es hier?“
„Ich habe hier einen bunten Stein gefunden“, begann Mary-Sue, „und sie hat ihn mir weggenommen, mit Accio-Zauber oder so. Und Lucius hat mir geholfen.“
„Lüge!“, antwortete Lucy kurz.
„Hast du diesen runden rot-goldenen Stein eingesteckt oder nicht?“, fragte Mary-Sue scharf.
„Ich habe ihn. Aber ich habe ihn selbst gefunden.“
„Miss Stewart und Miss Nott! Es gibt eine einfache Möglichkeit, zu testen, wer lügt.“
„Veritasserum?“, fragte James.
„Das auch. Aber wenn Miss Nott diesen Stein in der Hand hatte, dann müsste eine Spur von ihren Fingern daran zu finden sein.“
„Sie hat ihn wegbeschworen, bevor ich ihn in die Hand nehmen konnte.“
„Machen wir es anders!“, entschied der Lehrer. „Miss Stewart: Geben Sie mir Ihren Zauberstab!“
Professor Perot rief so lange „Priori Incantatem“, bis die Zauber aus seiner eigenen letzten Stunde zu sehen waren.
„Sehen Sie! Da war keine Gegenstandsbeschwörung. Miss Nott, 20 Minuspunkte für Slytherin, weil Sie mich angelogen haben. Die anderen dasselbe wegen gemeinschaftlichen Angriffs auf eine Mitschülerin.“
„Aber...“, wand Rodolphus Crockett ein.
„Kein aber! Und Mr. Potter erhält zehn Minuspunkte. Sie hätten den Angriff melden sollen, statt einzugreifen. Das ist viel zu gefährlich. Außerdem bekommen alle Genannten Strafarbeiten. Miss Stewart nicht, da sie sich lediglich verteidigt hat.“

James war etwas sauer über die Strafarbeit, doch Perot ließ nicht mit sich diskutieren. Vor Aufregung vergaß er, Lucy zu fragen, ob sie wirklich mit Brown gesprochen und was sie danach getan hatte. Er begleitete sie zu den Gryffindor-Räumen, wo sie sich umzog. Von dort aus mussten sie schleunigst zu den Gewächshäusern, wo Professor Longbottom den Schülern gleich einen anstrengenden Auftrag gab: Drachenmaul, eine höchst aggressive Pflanze, musste umgetopft werden, was volle Konzentration von allen Schülern verlangte.
Erst nach der Stunde fragte James Lucy, ob der Stein eine Bedeutung hätte. „Hm“, machte sie, als müsse sie sich die Antwort überlegen. „Weiß ich nicht. Er hat mir halt gefallen.“
„Hast du ne Ahnung, warum die Slytherins hinter dem Stein her waren?“
Lucy schüttelte den Kopf.
„Kann ich ihn mir einmal anschauen?“
„Ich hab ihn im Schlafsaal. Heute Abend zeig’ ich ihn dir.“

Lucy hielt ihr Versprechen jedoch nicht und war nach dem Abendessen plötzlich aus dem Gemeinschaftsraum verschwunden. Als sie nach einer Stunde noch nicht aufgetaucht war, schaute James auf die Karte und sah, dass sie gemeinsam mit Professor Perot und einem gewissen Gregory Hoover in einem der Kerker war.
Er sprach sie darauf an, als sie zurückkam, doch sie gab nicht nur keine Antwort, sondern reagierte außerdem beleidigt: „Liebst du mich oder nicht? Wenn ja, warum musst du mir ständig nachspionieren?“
„Entschuldige, ich hab nur gedacht, nach dem Angriff heute Nachmittag und wenn sich hier Fremde rumschl...“
„Gregory Hoover ist ein Bekannter von Professor Perot. Dass er heute da war, war reiner Zufall.“

James hatte zum ersten Mal das Gefühl, dass Lucy ihm bewusst etwas verheimlichte. Natürlich konnte sie Fragen zu einer Hausaufgabe gehabt haben, aber dass sie sich längere Zeit im Büro eines Lehrers aufhielt, während dieser Besuch hatte? Aber welchen Grund hatte Lucy, ihn anzulügen?

Immerhin war Lucy am nächsten Morgen wieder zugänglicher. Sie erzählte James sogar, dass Perot einiges über den Stein, den sie gefunden hatte, wissen wollen und sie deshalb überraschend in sein Büro bestellt hatte. Sie sei etwas geladen gewesen, weil es ihr vorgekommen war, als ob Perot sie verdächtigte, mit dem Stein etwas anstellen zu wollen.
„Was kann man denn mit diesem Stein anstellen?“, fragte James.
Sie zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung. Perot hat irgend etwas von ‚geheimen Kräften’ gesagt, aber keine Antwort gegeben, als ich ihn gefragt habe, was er genau denkt. Wir müssen uns bei Gelegenheit mal erkundigen, was das für ein Stein ist oder schauen, ob wir eine Abbildung finden.“

An diesem Tag hatten sie allerdings zu wenig Freistunden, um längere Zeit in der Bibliothek zu suchen. Am späten Nachmittag wurde James auch noch von seinem Bruder aufgehalten, der scheinbar einiges mitbekommen hatte. Lucy verabschiedete sich schnell, wobei sie sagte, sie müsse „für kleine Mädchen“.
„Worum ging es denn gestern, als ihr mit den Slythies gekämpft habt?“, wollte Albus wissen.
„Die haben Lucy angegriffen, wegen irgendeinem Stein, den sie gefunden hat.“
„Stein, ach so – nicht zufällig ein auffälliger, rot-golden gemusterter?“
„Woher weißt du das?“
„Von Scorp. Er hat mitbekommen, wie sich Mary-Sue und ihr Freund, dieser Lucius Crockett, und sein Bruder unterhalten haben. Der Stein war genau an der Stelle, wo sie zwei- oder dreimal mit Brown war.“
„Was? Lucy? Mit Brown?“
„Keine Ahnung. Hast du sie nicht gefragt, was sie dort tut und Brown von ihr will?“
„Nicht genau. Ich krieg auch nicht immer alles mit, was sie macht. Aber ich frage sie gleich“
Lucy blieb allerdings lange weg und als sie wieder kam, ermahnte Professor Vector bereits die Klasse, in den Unterrichtsraum zu kommen.

Nach der Arithmantikstunde sprach James Lucy allerdings darauf an.
„Das sind lauter Lügen von den Slytherins“, antwortete sie. „Ja, ich war ein paar Mal dort, weil mir die Ecke gefällt und einmal war Brown auch dort und wollte mich irgendwelchen Blödsinn fragen, das ist alles.“

Eine böse Überraschung erlebte James, als er vor dem Abendessen seine Schulsachen in den Schlafraum stellen wollte: Sein Schrank und sein Bett waren durchwühlt worden. Er suchte alles durch, ob etwas gestohlen war und stellte schließlich fest, dass die Karte des Rumtreibers fehlte. Er erschrak beinahe noch mehr, dass sonst nichts gestohlen war, was bedeutete, dass der Dieb es auf die Karte abgesehen haben musste – doch nur Lucy und Sean, vielleicht noch Rosie und Albus wussten, dass er diese Karte überhaupt besaß.

Nach dem Abendessen sah er die meisten seiner Jahrgangskollegen im Gemeinschaftsraum sitzen.
„Welcher Idiot hat in meinen Sachen herumgewühlt?“, brüllte er einige an.
„Was interessieren mich deine Sachen?“, fragte Kevin giftig, doch Ray legte die Stirn in Falten: „Ich weiß nicht – ich habe vorhin, vor Arithmantik, Lucy hier rauflaufen gesehen. Hab natürlich keine Ahnung, ob sie in ihren eigenen....“
„Blödsinn!“, unterbrach James.

„Was hältst du davon, nicht rumzuschreien, sondern logisch zu überlegen?“, mischte Rosie sich ein.
„Wie? Was?“
„Man nehme Aperturis magisches Fingerabdruckpulver – hast du sicher“, bemerkte Rosie altklug. „Wenn nicht, leihe ich dir welches, damit ich meine Ruhe habe.“
Natürlich! Warum hatte er daran nicht gedacht? Mit dieser Erfindung, die eigentlich im Dienste des italienischen Ministeriums gemacht, durch einen bestechlichen Beamten aber in den freien Markt gekommen war, konnte man bis zu 24 Stunden nachträglich feststellen, wer einen Gegenstand berührt oder magisch darauf eingewirkt hatte. James besaß eine kleine Dose des teuren Präparats, doch die würde reichen.
Er bestreute seinen Koffer, seinen Schrank und sein Bett damit, worauf je zwei silbrig glänzende Fäden sichtbar wurden, die von den Objekten ausgingen. Je einer der Fäden lief auf ihn selbst zu, der andere, schwächere, aus dem Schlafsaal, in den Gemeinschaftsraum und von dort aus hoch zum Mädchenschlafsaal seines Jahrgangs, aus dem gerade Lucy, Fiona und Laura hinauskamen. Plötzlich drehte der Faden und bewegte sich direkt auf Lucy zu.

„Lucy!“, schrie James.
„Was ist denn?“, fragte sie und schien zu erschrecken. „Wieso schreist du mich an?“
„Die...die Spur... können wir miteinander reden?“
„He Lucy! Was ist das für ein Faden vom Jungenschlafsaal hierher?“, fragte Laura plötzlich. Lucy wurde bleich im Gesicht, fuchtelte mit Zauberstab und Ring herum, doch zunächst erfolglos. Danach drehte sie sich um und schlug die Schlafsaaltür hinter sich zu, während ihre Freundinnen den Kopf schüttelten, dann aber die Treppe herunterstiegen, als ob alles in Ordnung sei.

James hoffte, sich zu täuschen. Es konnte doch nicht sein, dass Lucy zu so etwas fähig war. Er rannte die Treppe zum Mädchenschlafsaal hinauf, doch plötzlich hob sich eine Stufe, sodass er mit lautem Gepolter wieder hinunter rutschte. Einige jüngere Schüler lachten, während Lucy die Tür aufriss. Ehe James seinen Zauberstab zücken konnte, hatte sie „Expelliarmus“ geschrieen und sein Stab schwebte in ihre Hand.
„Gib mir meinen Zauberstab wieder!“, brüllte er sie an.
„Ich denke nicht daran!“ kam die Antwort. „Erst, wenn du dich beruhigt hast.“ Lucy ließ ihn mit einem Schwebezauber zu sich hinauf schweben. „Petrificus Totalus!“ sagte sie leise und ließ ihn sinken, während einige Schüler applaudierten. James war verzweifelt, nicht nur, weil er, starr da liegend, spüren musste, wie Lucy ihn hoch und wieder herunter schweben ließ und die anderen kicherten, als ob es ein Spiel sei. Was er nicht hatte wahrhaben wollen, war traurige Gewissheit: Lucy kämpfte gegen ihn und sie hatte gewonnen.


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