von Krümelmonster
Draco's Griff festigte sich. Er wollte nicht los lassen. Er wollte nicht weiter gehen. Wollte zurück gehn, die Treppe hochstolpern, die schwere Tür seines Zimmer laut zuknallen in sein Bett springen, die schwarze Samtdecke über den Kopf ziehen und so tuen als wäre alles normal.
Aber Draco konnte nicht. Er wusste er konnte so nicht weiter leben. Malfoys sind keine Weicheier. Malfoys wissen was sie wollen und kriegen es auch. Malfoys kneifen nicht. Malfoys stehen ihren Mann.
Sein Brustkorb hob sich und Draco konzentrierte sich mit jeder Zelle seines Gehirns auf das Gefühl zu atmen. Zu leben.
Er musste sich zwingen das Geländer los zulassen und die letzte Stufe ins grand Foyer hinab zusteigen.
Ein letztes Mal hielt der Junge inne und rufte sich alle Stufen seines Planes hervor. Dann stieß er die große Doppelttür ins Wohnzimmer offen.
Sein Vater saß vor dem Kamin in einem Ledersessel, in der einen Hand ein Glas Feuerwiskey, in der andren seinen Zauberstab mit dem eisernen Schlangenkopf. Mit hochgezogener Augenbraue beobachtete Lucius wie sein Sohn über den Parkettboden zu ihm schritt.
Draco kannte den Blick seines Vaters nur zu gut. Er hatte ihn oft genug selbst im Spiegel geübt um klug und überlegen wie sein Vater zu wirken. In Gedanken schüttelte Draco seinen Kopf über seine kindliche Dummheit.
Das Wohnzimmer schien auf einmal viel größer, der Gang zum Kamin viel länger. Das klacken seiner Schuhe auf dem Pakett war das einzige Geräuscht das durch den Raum schallte. Draco fragte sich ob sein Vater diese Spannung in der Luft auch spüren konnte, ob er wusste was Draco vorhatte.
"Vater" hörte Draco sich selbst sagen als er endlich vor Lucius stand.
"Draco? Was gibt es neues mein Sohn?" Lucius Lächeln war so falsch wie Dolores Umbridge im Minirock.
"Ich muss mit dir reden", Draco hasste das Zittern in seiner Stimme. "Dann sprich, Draco"
What if I wanted to break
Laugh it all off in your face
What would you do?
What if I fell to the floor
Couldn't take this anymore
What want you do (do, do)?
"Ich..." Draco atmete tief ein und aus.. Er konnte das durchstehen! Wenn nur dieses doofe Zittern aufhören würde.
"Was? .. Draco, ich habe nicht den ganzen Tag für dich Zeit, du weißt wir erwarten heute Gäste" Der Junge verdrehte die Augen, also könnte er das vergessen haben, seit Tagen sprach Vater von nichts andrem. Und gerade weil es zuspät war wenn die Gäste kommen würden, mussten die verfluchten Worte JETZT raus.
"Ich will kein Todesser werden"
Draco war überascht von seiner festen Stimme. Er klang auf einmal so erwachsen, so mutig, so überzeugt. Also könnte nichts in der Welt seine Worte und ihre Beudeutung ändern.
Zu doof das Lucius mehr als "nichts" war.
Lucius lachte spöttisch auf "Guter Scherz Draco. Jetzt tu deiner Mutter einen Gefallen und zieh dich um. Wir wollen das heute alles perfekt abläuft, schliesslich ist doch heute ein ganz besonderer Tag für uns alle" Obwohl sein Vater eben noch gelacht hatte klang seine Stimme kalt und befehlend, wie die eines Diktators.
Draco wusste er sollte dich umdrehen und weg gehen. Tun was sein Vater im befohlen hatte. Doch heute war der Tag. Heute musste er einmal in seinem Leben darauf hören was sein Kopf im sagte, und wiederstand leisten. Denn wenn nicht heute, wann hätte er je wieder die Chance dazu?
"Nein", brachte Draco hervor, und das Lächeln auf dem Gesicht seines Vaters starb.
Come
Break me down
Bury me, Bury me
I am finished with you
"Was hast du gesagt?" Lucius erhob sich aus seinem Sessel und schmiss das Glas mit dem Wiskey in den Kamin. Mit einem Knall explodierte das Glas, während das Feuer, fast schon vor Freude wie es schien, vom Alkohol genährt in die Höhe stieg.
"Nein" wiederholte Draco erneut, diesmal war seine Stimme noch Stärker, sicherer. Er wusste was er tat und wofür. Das erste mal in seinem Leben legte er sich mit seinem Vater an. Für sichselbst. Auch wenn die Gryffindors glaubten Draco würde NUR an sich denken (was nciht unbedingt falsch war), so war doch jede Tat, jeder Streich, jede Hänselein an Schlammbüter, nur für seinen Vater gewesen. Damit dieser Stolz auf ihn war.
Doch heute war es anders. Er würde Kämpfen. Auch wenn er keine Chance hatte. Er kannte die Konzequenzen und es war ihm egal.
What if I wanted to fight
Beg for the rest of my life
What want you do (do do)?
You say you wanted more
What are you waiting for
I'm not running from you
"Jetzt hör mir mal zu Freundchen" Lucius schritt noch näher an seinen Sohn heran. Obwohl Draco letzten Sommer einen ziehmlichen Wachstumschub hatte, so war Lucius doch mindestens noch um einen Kopf größer.
"Du bist ein Malfoy", knurrte der alte bedrohlich. "Aber ein junger. Du hast noch keine Ahnung vom Leben. Alles was ich tue, tue ich für dich und deine Mutter. Und jetzt hör auf deine Vater und zieh dich um. Wir wollen doch unsre Gäste nicht enttäuschen"
Draco spürte deutlich den Zauberstab seines Vaters in den Rippen. Sein Vater würde alles tun für den dunklen Lord. Alles. Aber seinen Sohn umbringen? Draco schickte ein kurzes Gebet in den Himmel. Nicht das er tatsächlich an all den Gott kram glaubte mit Jesus und der Bibel. Das war Muggelschwachsinn. Aber jetzt konnte Draco wirklich jede Hilfe gebrauchen. "Nein", sagte Draco zum dritten Mal.
Come
Break me down
Bury me, bury me
I am finished with you
Look in my eyes
You're killing me, killing me
All I wanted was you
"Du willst dich also wirklich mit MIR duellieren?", ein spöttisches Grinsen erschien auf Lucius Gesicht. "Draco? Hat deine Mutter dich etwa falsch erzogen?" Und für einen kurzen Moment war alles was Draco für seinen Vater spürte Hass. Langsam schüttelte Draco den Kopf und ging einen Schritt von seinem Vater weg. Er wiederte ihn an. "Das ist alles deine Schuld. >Vater<. Du ganz allein. DU hast mich zu dem gemacht was ich bin. Und ich bin nicht gekommen um mich zu duellieren."
"Ach nein?" wieder war Lucius Augenbraue oben, als würde sie an der Decke kleben. Diesmal war es an Dracos Reihe für ein spöttisches Lachen. "Hällst du mich denn wirklich für so doof? Alles was ich wollte ist dir sagen dass ich gehe. Ich werde weg ziehen. Amerika oder Australien. Es gibt dort gute Zauberuniversitäten, weißt du Vater, ich fange nochmal neu an. Niemand wird mich kennen. Und vorallem niemand wird DICH kennen."
"Draco. Was redest du denn da? Das bist nicht du!"
Draco schüttelte seine blonden Haare "Vater. Das bin ich. Was du vorher kannstest, das war wie du mich gerne hättest"
I tried to be someone else
But nothing seemed to change
I know now, this is who I really am inside
Finally I found myself
Fighting for a chance
I know now, this is who I really am
"Du hast deine Entscheidung also gefällt?" ZACK, Augenbraue an der Decke. Draco musste aufpassen nicht loszukichern. Das ihm die Macke nie vorher aufgefallen war..!?
"Ja Vater. Ich bin mir sicher"
Sein Vater hielt für einen Moment inne. Schien nicht mehr zu atmen, nicht mehr zu leben. Nur zu denken. Und dann sah Draco es, ein Licht in den Augen seines Vaters. Lucius war zu einem Schluss gekommen.
"Nun dann mein Sohn" ein lächeln lag auf Lucius Lippen.
Wow. Wer hätte gedacht das er es tatsächlich geschafft hatte. Draco jubelierte innerlich. Kurz schloss er seine Augen um diesen Moment zu verinnerlichen. Ein Moment des Triumpfs. Nicht mal er, der Sohn von Lucius Malfoy hatte soviel verständiniss und Menschlichkeit von seinem Vater erwartet.
Durch dir geschlossenen Augen sah Draco nicht, wie Lucius seinen Zauberstab auf seinen eigenen Sohn richtete. Nicht eine Träne hätte Draco in den Augen seines Vaters entdeckt, hätte er hingeschaut.
Dann geschah alles in Zeitlupe.
"AAaaaaavaaaaaadddaaaaa..." formte der Mund von Lucius. Voll Schock sprangen Dracos Augen auf. Hilflos auf die seines Vaters gerichtet. Es war vorbei. Das wars also gewesen. Er hatte nichts erreicht in seinem Leben. NICHTS.
Come
Break me down
Bury me, Bury me
I am finished with you (you, you)
Look in my eyes
You're killing me, killing me
All I wanted was you
Come, break me down
Break me down
Break me down
"STOP", die Stimme seiner Mutter klang viel zu weit weg. Doch sie verfehlte ihre Wirkung nicht. Irritiert schaute Lucius auf, zu seiner Frau, die ihn sanft aber kontrolliert den Zauberstab aus der Hand nahm. Vorher sie gekommen war, wusste Draco nicht, doch er dankte Gott innerlich, dass er ihm einen Engel geschickt hatte
"Lucius..", ihre Stimme war erstickt von Tränen die ihre Wangen herunterkullerten. Sanft nahm ihr Mann sie in den Arm und küsste ihre Stirn "Es tut mir so leid" flüsterte er. Das erste mal das Draco tatsächlich ein Gefühl in der Stimme seines Vaters vernahm. "ich wusste nicht was ich tun sollte. Der dunkle Lord würde ihn finden. Das weisst du doch. Er würde ihn nicht einfach umbringen er würde ihn quälen. Ich will nicht das unser Sohn so Stirbt. Er suchte in den Augen seiner Frau um Verständnis, als ein kühler Lufthauch aus der richtung des Grand Foyers kam.
Draco traute sich nciht umzudrehen und nach zu schauen auf was oder wen seine Eltern wie versteinert reagierten. Alles was er wusste war, dass Crucius und Avada Kedavra verdammt wehtaten.
Doch er bereute nichts. Und hätte er die Chance dazu, wäre es nicht vorbei, dann hätte er es wieder getan. Genauso wie heute. Der einzige Tag an dem er zu sich selbst gestanden hatte.
What if I wanted to break...?
What if I, What if I, What if I, What if I....( bury me, bury me)
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