Fanfiction
GHudvA - Der Trank von Bill Barachee - Für immer die Deine
Von euren lieben Kommentaren angespornt, folgt schon ein neues Kapitel :)
Lunmine:
Hallo, fast Vergessene! ;)
Nein Scherz :) Danke für dein Lob, wie immer!
MuggellEin:
Danke für deinen lieben Kommi! Ich hoffe, dieses Kapitel wird dich zufrieden stimmen ;)
Trüffelschweinchen:
Eigentlich wollte ich mir noch zwei/drei Kapitel Zeit lassen, bevor ich diese Stelle schreibe, aber wenn ihr alle so -das übernheme ich mit größter Freude- Gines abfahrt, ziehe ich es vor :)
Ja, Spanien wird auf jeden Fall noch eine Rolle spielen. Und Scorpius? Insgeheim ist er ja auf Ginger's Seite, nur liebt er seine Familie. Aber hey, ließ selbst!
Bis zum (hoffentlich) nächsten Kommi, deine Jessie
Liebe (von mhd. liebe, „Gutes, Angenehmes, Wertes“)
ist im engeren Sinne die Bezeichnung für die stärkste Zuneigung, die ein Mensch für einen anderen Menschen
(auch zu einem Tier u. a. m.) zu empfinden fähig ist.
Der Erwiderung bedarf sie nicht.
Die Tage zogen ins Land. Nicklas kümmerte sich weiterhin um den Trank, ich kümmerte mich um meine Hochzeit, James kümmerte sich um Quidditsch, Ana kümmerte sich um Sean. Jeder schien seinen eigenen Weg zu gehen, und trotzdem gingen wir zusammen.
Wochen vergingen, der Sommer verließ Hogwarts und der Herbst erhielt Einzug. Mit jedem weiteren Blatt, das von den Bäumen herabsegelte, wuchs meine Angst vor dem Winter. Meiner Hochzeit.
Mein intensivster Gesprächspartner in dieser Zeit war Matthew Hanks. Der Weddingplaner hatte täglich hundertausende von Anliegen. Ich hatte nie gewusst, das es für eine Hochzeit wichtig war, wieviel Zucker die Torte enthalten oder ob man für das Menü französische oder deutsche Kartoffeln nehmen sollte.
Ehrlich gesagt, war es mir auch völlig egal.
Eines Abends brütete ich über einem Katalog mit hellgrünen Farbnuancen, diese Farbe sollten die Servierten haben. Ich saß am See, mit den Gedanken woanders, als mich jemand antippte. Ich fuhr herum.
>James! Was tust du denn hier?<
>Ich konnte nicht schlafen.< antwortete er leichthin. Er warf einen Blick auf den Katalog. >Streichst du dein Zimmer neu?<
>Nein. Eine dieser Farben sollen die Servierten haben. Für die Hochzeit.<
James besah sich die Seite näher. >Ich würde dieses Grasgrün nehmen.< sagte er schließlich.
>Dann nehme ich das.< antwortete ich ihm dankbar und schlug den Katalog zu. >Mir ist diese Farbe eh scheißegal. Ich will es nur hinter mich bringen, von mir aus heirate ich auch in Jeans.<
>Du klingst nicht sehr begeistert. Ich dachte immer, Frauen lieben diese Vorbereitungen.<
>Jaa, aber die meisten Frauen lieben auch ihre Ehemänner.<
Er lachte leise. >Da hast du Recht.<
>Kommt ihr?< James sah mich nachdenklich an.
>Willst du das denn?<
>Würde ich sonst fragen?<
Er sah auf den See hinaus. >Dad wird auf jeden Fall kommen. Er und Malfoy haben vor Jahren beschlossen, wenigstens so zu tun, als würden sie sich mögen. Malfoy's Einladung ist mehr ein Akt der Höflichkeit als der Freundschaft. Also gut. Ich werde ihn begleiten.<
Er stand auf und zog mich. Kurz sahen wir uns an, dann zog er mich in seiner Arme. Eng umschlungen standen wir da, während die Sonne unterging. Mit ihrem Verschwinden wurde es kühl, was James nicht sonderlich zu stören schien.
Er warf einen Blick auf den Steg, der nur wenige Meter entfernt war.
>Ginger?<
>Mh?< nuschelte ich an seine Brust.
>Wir sind doch verrückt, oder?<
Ich sah ihn an. >Woher diese plötzliche Erkenntnis?<
>Lass uns baden gehen.<
So wie er es aussprach, klang es nicht nach einer Bitte, auch nicht nach einem Befehl, sondern einfach nach einem Vorschlag.
Ich zuckte mit den Schultern. >Du hast Recht, wie sind verrückt.<
Grinsend durchwühlte James seine Schultasche, die er bei sich trug. Er griff hinein und zog eine Boxershorts und zwei Seidenschäle heraus.
>Woher -?<
>Seitdem Lars mir mal Kleber in die Hose gemacht hat, habe ich immer einen Ersatz dabei. Und die Schäle sollten mal ein Geschenk für Lena sein -< Er verstummte, drückte mir den Stoff in die Hand.
Wir beide drehten uns den Rücken zu, eine stumme Handlung aus Respekt. Ich hörte wie seine Kleidung zu Boden fiel, entledigte mich meiner und band einen Schal um meine Brust, den anderen um meinen Unterleib.
Ich wartete nicht auf James, sondern ging vor zum Steg, wo ich stehen blieb. Unter mir lag das Wasser, glatt, schwarz. Es wirkte nicht bedrohlich, sondern irgendwie tröstlich.
Es hätten Stunden vergehen können, ich hätte es nicht gemerkt. Irgendwann spürte ich James neben mir, seine Wärme auf meiner Haut.
Ich sah in von der Seite her an.
>Ich finde es bewundernswert. Was du für deinen Vater tust.<
Meine Visionen schossen in mir hoch, wie ich meinen Vater rettete, wie wir uns stritten.
>Miss Hales, Visionen sind fiktiv. Wenn sie in einer Situation anders handeln sollten, weil sie nun etwas der Zukunft erfahren haben, dann ändert das alles!<
Die Sätze Firenze' hallten in meinem Kopf nach.
>Wirst du ihn retten?<
>Ich weiß es nicht.<
>Du liebst deinen Dad.<
Ich senkte den Kopf. >Natürlich tue ich das. Er war mein einziges Elternteil. Ich vermisse ihn. Ich vermeide alle Gedanken an ihn, weil es weh tut. Ich komme mir egoistisch vor, das ich zögere ihn zu retten. Was für eine Tochter bin ich denn bitte?<
>Gin, das ist verständlich. Du wurdest mit der Zukunft konfrontiert, ads ändert eine Person. Ich weiß, du wirst dich richtig entscheiden.<
>Und was ist 'die richtige Entscheidung'?<
>Das wirst du dann erfahren. Hör zu Gin: Du bist eine wunderbare Tochter. Und ich weiß, das du deinen Vater liebst. Nur für ihn machst du das hier schließlich alles durch!<
Ich ließ mich nieder und hielt meine Füße in das lauwarme Wasser, James tat es mir nach.
>Wie ist Scorpius so?< fragte er mich auf einmal unvermittelt.
>Scorpius?< Ich überlegte kurz. >Er ist nett. Er will mir helfen, aber gleichzeitig seinen Vater nicht enttäuschen. Aber wenn er sich entscheiden müsste, würde er seine Familie unterstützen. Er liebt sie, egal wie böse sie sind.<
>Und du liebst ihn wirklich nicht?<
>Ein wenig, vielleicht. Für seine Hilfe und seine Freundschaft. Aber so richtig, wie ich zum Beispiel Nicklas geliebt habe – nein.<
>Was ist mit mir? Ich bin nicht doof, du hast mich auf die Stirn geküsst, als du mich geweckt hast.<
>Ich weiß es nicht. Du bist vor zwei Jahren einfach so in mein Leben getreten, und seitdem … bist du da. Wenn ich dich brauche.<
>Hast du Gefühle für mich? Oder war jeder Kuss, den du mir gegeben hast, nur aus alkoholischen Gründen?<
Ich lächelte leicht. >Ich mag dich sehr, James. Was ist mir dir?< Ich fürchtete beinahe die Antwort.
>Was soll ich drumherum reden? Ich liebe dich Ginger. Ich habe lange gebraucht, um das zu verstehen und zu akzeptieren. Aber du bist einfach toll.<
Ich sah zu Boden. >Danke James.<
>Das einzige, was ich nicht mag, ist deine Art mit deinen Freunden umzugehen. Ich weiß, du liebst sie, aber manchmal könnte man denken sie sind die egal. Ich meine, du begibst dich in Gefahr, schottest dich ab – sie sind immer für dich da, du bist es nicht. Aber das konnte mich nicht davon abhalten. Gin, du bist das tollste Mädchen was ich kenne.<
Ich spürte, wie mir die Röte in die Wangen schoss.
>Und du? Was empfindest du genau für mich?< James sah mich dabei nicht an.
>Ich -< Ich stockte, suchte nach den richtigen Worten, >bin mir sicher, das ich dich liebe. Wenn nicht heute, dann später.<
>Was soll das heißen?< In seiner Stimme lag ein gereizter Unterton.
>Ich hatte eine Vision, in der ich meinem Vater sage, dass ich dich liebe. Immer wenn ich dich ansehe, muss ich lächeln, James. Ich kann deine Liebe zu mir nicht nachvollziehen, aber vielleicht -< Ich warf alle Risiken über Bord, >liebe ich dich deshalb so sehr.<
Es blieb lange ruhig. Ich wusste nicht, was er dachte, ob er dachte, und ob ich das lieber nicht hätte sagen sollen.
Am Rande fiel mir ein, das die Ausgangsperre schon lange überschritten war, und ich hoffte, keine Konsequenzen ertragen zu müssen.
>Glaubst du -< Als James wieder sprach, schien eine halbe Ewigkeit vergangen zu sein, >das wir beide irgendwann, wenn das alles vorbei ist, zusammen kommen können? Das wir vielleicht eine Familie gründen? Wenn du Scorpius heiratest, dich wieder scheiden lässt und zu mir kommst? Ich weiß, ich weiß, das ist weit gedacht, aber wir haben ein Jahr, dann sind wir mit der Schule fertig. Keine Ahnung, ob bis dahin auch der ganze Amulett-Mist vorbei ist, aber falls doch -<
>Ja.<
>Was?<
>James, mit dir kann ich mir eine Zukunft vorstellen. Ich habe alle Gedanken daran verdrängt, weil ich daran nicht denken darf, aber trotzdem – Ja. Du bist der einzige.<
Er nahm meine Hand, küsste sie. Dann sah er mir tief in die Augen.
>Ginger Marie Hales. Ich liebe dich. Trotz aller Widrigkeiten und Komplikationen, ich liebe dich. Und ich werde auf dich warten, das verspreche ich dir.<
Ich erwiderte seinen Blick. >James Potter. Ich liebe dich auch. Und wenn alles vorbei ist, bis ich für dich da, solange wir beiden leben. Das alles klingt jetzt nach einem kitschigem Teenietraum, aber ich meine es ernst. Wir sind erwachsen. Das habe ich erst letztens erfahren. Wir werden das schaffen.<
Er lächelte, ein liebes, warmes Lächeln.
>Ich bin Dein.< sagte er leise und ernst.
>Für immer die Deine.< erwiderte ich und dann – küssten wir uns. Es war wie unser erster Kuss, ohne Alkohol, unser Willen, unsere Herzen wollten es so.
Und da wusste ich es. James und Ich, wir gehörten zusammen, für immer. Nicht nur die Amulette, der Krieg und alles verband uns, nein, unsere Herzen gehörten zusammen. Der Kuss wurde leidentschaftlicher, bis James mich schließlich ganz in seine Arme zog und wir so eng umschlungen ins Wasser fielen.
Die leichte Wärme umhüllte uns, bis wir auftauchen. James umarmte mich immer noch.
>Ich bin glücklich.<
Ich küsste ihn. >Ich bin mit dir glücklich.<
Ich würde später nicht sagen können, ob wir miteinander geschlafen hätten, wenn der Ruck nicht gewesen wäre. Ein eisiger Stoß, der über das Wasser fuhr, tiefe Wellen hineinschlug.
>Was- was war das?< Ich sah mich irritiert um.
>Keine Ahnung.<
Und dann spürte ich auf einmal einen Sog. Eine Macht, die mich Richtung Bootshaus zog. Irrsinniger Weise wusste ich, das mir keine Gefahr drohte. Er fühlte sich eher so an, als würde ein Teil von mir irgendwo am Bootshaus auf mich warten.
James sah mich verwirrt an, als mir umschlungen langsam abtrieben.
>Hast du keine Angst?< fragte er, seine Stimme zitterte.
>Uns wird nichts passieren. Ich weiß es. Ich fühle es.<
Wir trieben durch das Wasser, bis kurz vor das Bootshaus.
>Autsch!< fluchte James auf einmal, und ließ von mir ab.
>Was?<
>Deine Haut, sie ist heiß! Ich kann dich nicht berühren!<
Erstaunt merkte ich, das ich auf einmal nach unten gezogen wurde.
Das letzte, was ich tat, war die Luft anhalten, bevor ich unter Wasser gezogen wurde.
Zitat am Anfang: Definition 'Liebe' nach Wikipedia
AN ALLE: Ich fände es nett, wenn ihr mal in meine FF's 'Céleste' oder 'Praemiditari' reingucken würdet. Danke! :)
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