GHudvA - Der Trank von Bill Barachee - Vergesst es
von Sunnygirl140@web.de
So, nach langer langer Zeit, wieder ein neues Kapitelchen. Ich hoffe, es gefällt euch wenigstens ein wenig ;)
Da die Kommentare immer weniger werden, verzichte ich ich auf Rekommis.
***
Vergesst es
Das Vergessen kann eine
große produktive Tat sein.
>Machst du Witze?< Anne starrte mich entgeistert an. >Natürlich machst du Witze!<
Ich tastete erneut meine Brust ab. Nichts. >Ohne Scheiß, es ist weg.<
>Du musst es im See verloren, wie willst es da je wiederfinden?<
Ana stiefelte auf mich zu, Jenny eilte hinter ihr her.
>Ginger, wir schwimmen jetzt zurück. Wir haben in ein paar Stunden Mitternacht!<
>Ana, ich -<
>Ohne Wiederrede! Ich übernehme jetzt das Kommando, jetzt sofort, klar!<
Ich hätte mich fast gewundert, das ich keinen Dampf aus ihrer Nase aussteigen sah.
>Ana, sie hat ihr Amulett verloren. Im See.<
>Was? Mensch Gin, kann bei dir nicht einmal was glatt laufen?<
>Ja, das wäre echt toll. Tut mir Leid, mein Schicksal wollte es so.< entgegnete ich halb sarkastisch, halb wütend.
Meine beste Freundin gab einen undefinierbaren Grunzlaut von sich und ließ sich neben uns in den Sand plumpsen. >So ein Dreck.<
Jenny lief vor uns auf und ab und legte uns die Möglichkeiten da.
>Entweder wir schwimmen zurück, im Ungewissen darüber wo die Malfoy und der Sergeant stecken und wo das Amulett ist.<
Sie sah uns alle einzeln mit einem durchdringendem Blick an und stemmte die Arme in die Hüften, nun sah sie fast aus wie eine wilde Amazone.
>ODER WIR VERRECKEN AUF DIESER SCHEIß INSEL, WO UNS KEIN ARSCH SIEHT UND WO KEIN ARSCH WEIß, WOR WIR SIND!< Sie ließ sich nun als letzte ebenfalls nieder. >Also, zwei Alternativen, wollen wir abstimmen?< Ohne uns eine Entscheidung zu lassen hob sie die Hand. >Ich bin dafür wir schwimmen zurück, ohne zu wissen ob uns die Herren Malfoy und Bealmont erwarten.<
Anne und Ana schlossen sich ihr sofort an. Ana sah mich triumphierend an.
>Hah, wir schwimmen zurück.< Sofort machte sie den Anfang und tastete sich vor ins eiskalte Wasser. Jenny und Anne zuckten mit den Schultern und folgten ihr ins Wasser.
Wütend tappte ich hinter ihnen her. Was blieb mir auch anderes übrig?
Als wir, nach einer ganzen Weile, wieder das Boothaus erreicht hatten, trockneten wir mit unseren Zauberstäben unsere Klamotten. Hogwarts lag nun dunkel und still da, fast unheimlich.
Jenny und Anne umarmten sich glücklich und hüpften die Treppen hinauf. Ana sah mich kurz an, dann folgte sie ihnen.
>Ana, warte.< Sie drehte sich um und stieg die Treppen wieder herunter.
>Es tut mir so Leid.< Meine Stimme klang heiser.
>Mir auch. Gin, warst immer meine beste Freundin.< Wir fielen uns in die Arme, und ich schwelgte in einem kleinen Glücksmoment, bis mir der Haken auffiel.
>Warte mal – War? Ich war immer deine beste Freundin?<
Sie schniefte und wischte sich die Tränen weg.
>Gin, ich kann nicht mehr. Verstehst du das?<
>Nein. Sorry Ana, aber das kann ich nicht verstehen.<
>Ich kann es nicht mehr. Ich will es nicht mehr.< Ihre Stimme war unnatürlich hoch und hohl.
>Was? Was kannst du nicht mehr?<
Sie sah mich aus geröteten Augen an, und versuchte ein Lächeln. >Das ist dein Kampf Ginger. Aber wenn ich dir zur Seite stehe, werde ich immer wieder enttäuscht. Du achtest nicht auf dich, du achtest auf niemanden. Ich hatte solche Angst um dich, als du im Krankenhaus lagst, weißt du das? Ich stand meine schlimmsten Ängste aus, ich hätte es nicht überlebt, dich zu verlieren. Und was hast du gemacht? Als du aufgewacht bist, und dir ging es gut, war dir alles andere scheißegal. Du hast dir eine Jagd geliefert, und hast alles heruntergespielt. Und dann vorhin, die Blätter – wieder warst du dir selber egal, du hast auch nicht daran gedacht, wie es mir dabei geht. Und wenn du dich nicht darum kümmerst, was ich fühle, brauch ich mich auch nicht um dich zu kümmern.< Sie hickste. >Ich habe es immer, immer, immer wieder zugelassen, dass du mich verletzt. Du hast mir meine Freunde weggeschnappt, ignorierst meine Gefühle. Ich habe dir alles anvertraut, du sagst mir nicht mal, warum du Scorpius liebst, oder so tust als ob. ICH habe ihn als erste akzeptiert, ICH mache das alles mit und ICH habe jetzt genug. Du behandelst mich nicht wie eine beste Freundin.< Sie sah auf den Boden. >Ich glaube die nächste Zeit wird sehr hart für dich. Aber du wirst das schaffen. Du bist stark. Ginger halt. Ich wünsche dir nur das Beste.<
Sie wandte sich zum Gehen, ich hielt sie jedoch am Arm fest.
>Ana. Ich bitte dich. Ich brauche dich!<
Müde sah meine beste Freundin mich an. >Nein Gin< antwortete sie, >du brauchst nur dich selbst.<
Ich ließ sie los. >Du denkst, ich bin eine Egoistin?< Das Entsetzten in meiner Stimme war unüberhörbar.
>Nein, ich weiß es. Und wenn du ganz ehrlich zu dir bist, so ehrlich, wie man es selten ist, dann gibst du mir Recht.< Sie drückte meine Hand noch einmal, dann sprang sie leichtfüßig die Treppen hinauf.
Stöhnend rieb ich mir die Stirn und sah hinaus auf das weite, schwarze Gewässer und seufzte.
>Ordentlich verschissen, was?<
Überrascht wirbelte ich herum.
>Lysander?< fragte ich ins Dunkel.
Grinsend schob sich sein blasses Gesicht aus der Dunkelheit.
>Was tust du den hier?< Freudig umarmte ich ihn.
>Kurz zusammen gefasst: Ich konnte nicht schlafen, habe eine außerordentliche spannende Verfolgungsjagd beobachtet, dann ein unschönes Gespräch mitangehört und dann das zwischen dir und Ana.<
Er hatte meinen bestürzten Blick bemerkt, tröstend tätschelte er meine Schulter.
>Hey, Gin. Komm schon.<
Ich wischte meine ersten Tränen weg und sah ihn an.
>Denkst du, wie sie? Denkst du, das ich egoistisch bin?<
Er öffnete den Mund und schloss ihn sofort wieder. Für mich war es Antwort genug, das er nicht aussprechen konnte, was er dachte, dass er nicht sofort Ana widersprach.
>Anders gefragt, Gin: Kamst du nach den Ferien auf mich zu, und hast mich gefragt, wie es mir geht?<
Ich schüttelte den Kopf.
>Hast du dich gefragt, warum ich mich nicht bei dir melde?<
Wieder schüttelte ich den Kopf, etwas ängstlicher.
>Dann< sagte Lysander, >frag mich nochmal. Frag mich, ob ich dich für egoistisch halte.<
Als ich nicht reagierte, griff er nach meiner Hand, doch ich zog sie weg.
>Tut mir Leid. Sollte ich dich lieber anlügen? Denn wenn das so ist – Ginger, du bist die beste Freundin die ich kenne. Du hast mich niemals auf sexueller Ebene angebaggert, mich nie runtergemacht, wir unternehmen ständig was zusammen, und wenn ich Hilfe brauche, bist du da.<
Wütend funkelte ich ihn an.
>Ich dachte, wir hätten Silvester vergessen.<
>Nein, Gin, du hast Silvester vergessen. Dachtest du, das ein Junge dich einfach so vergessen kann? Die Nacht gehört zu den fünf besten meines Leben!<
>Dann hast du mich damals angelogen?<
>Nein, ich habe dir geholfen. Du hattest gerade eine Trennung hinter dir, oder nicht?<
Betreten senkte ich den Kopf.
>Ginger.< Mit ernster Stimme drehte Lysander mich zu ihm um und hob mit zwei Fingern mein Kinn an. >Auch wenn das nicht unwichtig ist, es gibt im Moment wichtigeres. Bealmont und Lucius. Ich habe gehört, wie sie miteinander geredet haben.<
Ich weitete die Augen. >Was haben sie gesagt?<
Lysander begann zu erklären. >Zuerst haben sie sich furchtbar aufgeregt, und Lucius wollte Bealmont zwingen, ins Wasser zu springen. Dann, auf einmal, ging ein Ruck durch den Boden, wie ein Erdbeben. Die beiden Männer sind total panisch geworden, sie schienen zu wissen, warum es gebebt hatte. Und dann haben sie gezaubert. Bealmont hat auf Spanisch geredet, und dann, zusammen mit Lucius, auf einen Zauber auf Spanisch gesprochen. Olvida pasó esa noche, olvídate hiciste por, olvídalo. Soviel habe ich behalten. Was denkst du, was heißt das?<
Ich dachte nach. >Olvidere heißt vergessen. Pasó kenne ich nicht, esa noche ist diese Nacht. Olvidate hiciste por … olvidalo. Genau sagen kann ich es nicht, aber irgendetwas soll vergessen werden.< sagte ich achselzuckend, und noch während ich dies mit einer gleichgültigen Miene abtun wollte, durchzuckte mich die Erkenntnis.
>Ohoho mein Gott!< kreischte ich und sprang Lysander fast auf den Arm. >Vergessen, wir sollen unsere – OH MEIN GOTT!<
Ich rannte bereits die Treppen zur Schule hoch, als Lysander fragte: >Was habe ich jetzt wohl wieder verpasst?<.
Keuchend erreichte ich zehn Minuten später den Gryffindorgemeinschaftsraum, in dem sich schon die Anderen befanden. James und Lars lagen auf dem Sofa, umringt von Anne, Ana und Jenny.
Hektisch griff ich nach einem Blatt und einem Stift, und hielt schriftlich fest, was wir in dieser Nacht herausgefunden hatten. Meine Freunde beobachteten dies mit gerunzelter Stirn. Lysander, der sich unerlaubt mit in den Gemeinschaftsraum gedrängt hatte, verfasste derweil ein kurze Zusammenfassung des Abends.
>Was zum Teufel tut ihr da?<
>Lucius und Bealmont haben einen Vergessenszauber gesprochen. Vermutlich werden wir den ganzen Abend vergessen, genau wissen wir es nicht. Ahh ..< stöhnend rieb er sich den Kopf. >Verdammt, wo kommen die Kopfschmerzen auf einmal her?<
Nun bemerkten auch die Anderen die Kopfschmerzen.
>Das muss der Zauber sein.<
Anne sah auf die Uhr. >Es ist Mitternacht.<
Die Umgebung um uns wurde dunkel, als hätte jemand das Licht gedämpft. Zitternd hockten wir uns zusammen auf den Boden, während die Kopfschmerzen stärker und um uns alles dunkler wurde.
>Was werden wir vergessen?< fragte Jenny ängstlich.
>Keinen Dunst. Lysander, hast du die Zettel?<
Ich hörte wir er schimpfend auf dem Tisch herumsuchte.
Dann, urplötzlich, wurde es wieder heller und heller, im schneller, bis es in einem gleißenden Licht endete.
Das letzte was ich sah, war Lysander, der verzweifelt nach dem Zettel griff.
***
Zitat am Anfang: Hans Arndt
INFORMTION:
Erinnert ihr euch noch an Sandy? Die Freundin von Lars? Bei der Überarbeitung von GHudvA habe ich eine weitere Information eingefügt: Sandy ging NICHT nach Hogwarts.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel
Samstag, 01.07.
Freitag, 02.06.
Mittwoch, 24.05.
Ich habe Angst vor Spinnen. Ich hasse sie. Wie Ron.
Rupert Grint