Das Kapitel ist für Gwendolyn D., die es sich gewünscht hat. Viel Spaß =)
Es war laut, fürchterlich laut in Hagrids sonst eher stiller Hütte. Die Quelle dieses gewaltigen Lärms kam aus einer Ecke und sah ziemlich groß aus. Hätte ein Muggel den Berg gesehen, der Laute in Größenordnungen von Flugzeugen ausstieß, hätte er ihn wohl für einen Menschen gehalten, der einen Genfehler hatte, der sein Wachstum bestärkte. In Wirklichkeit war der laut schnarchende Mann ein Halbriese, einer der liebenswürdigsten seiner Art. Es war erst früh am Morgen und das Gelände der Hogwarts-Schule war noch dunkel. Die Sonne würde erst in einigen Stunden aufgehen. Daher war es auch kein Wunder, dass Hagrid tief und fest schlief und dabei einen Lärm machte, den man vermutlich noch in London hören konnte. Hagrid drehte sich im Schlaf um und jemandem in seiner Nähe wäre das vermutlich wie ein Erdbeben vorgekommen. Das Bett, in dem der Halbriese schlief, knackte gewaltig und wäre fast zusammen gebrochen. Andererseits schlief Hagrid schon seit mehreren Jahrzehnten in diesem Bett und es knackte schon immer und war doch nie zusammen gebrochen. Also würde es das heute auch nicht.
Das Bett brach doch zusammen. Kurz nach Sonnenaufgang drehte sich Hagrid noch einmal um, es knackte noch mal und plötzlich war das Bett kaputt. Hagrid war von einer Sekunde auf die andere wach und fluchte laut. Auch das noch! Als ob er, so kurz vor Weihnachten, nicht genug Stress hatte. Immer noch grummelnd stand er auf, kochte sich erst einmal einen Tee und ging dann hinaus, um zu arbeiten. Gewöhnlicher Weise stand er nie so früh auf, doch nach den Geschehnissen mit seinem Bett würde er sowieso nicht wieder schlafen können. Der Halbriese kümmerte sich um seine Beete, pflegte die Kürbisse und fütterte seine Tiere. Der riesige Hund Fang trottete seinem Herrchen dabei immer hinterher.
Als die Arbeit geschafft war, machte sich Hagrid auf den Weg ins Schloss, um zu frühstücken. Professor McGonnagal, seine Retterin auf Erden, hatte es ihm wieder gestatten, als Lehrer zu arbeiten, unter der Bedingung, dass Hippogreife vom Stundenplan gestrichen wurden. Daher musste Hagrid jetzt immer pünktlich zu Frühstück erscheinen, auch wenn es ihm oft schwerfiel, sich früh genug aus seinem Bett zu hieven. Naja, dachte er sarkastisch, zumindest das wird dir in naher Zukunft nicht mehr passieren. Las Hagrid die Große Halle betrat, erfüllte ihn ein gewisser Stolz. Die wunderschönen, riesigen Tannenbäume stammten aus seinem Anbau. Seit er denken konnte, versorgte Hagrid die Schule mit Weihnachtsbäumen. Jedes Jahr plagten er und die Lehrer sich ab, um die schönsten und prächtigsten Tannen ins Schloss zu hieven. Am Lehrertisch angekommen zwängte sich Hagrid zwischen Professor Flitwick und Professor Sprout. Die beiden Lehrer begrüßten ihn freundlich und wandten sich dann wieder ihrem Frühstück zu. Auch Hagrid begann, etwas zu essen. Heute morgen musste er sich nicht beeilen, da er erst mittags unterrichten würde. Die freie Zeit würde er wie immer draußen verbringen. Die Ländereien waren pflegebedürftig und es war seine Aufgabe sie in Schuss zu halten.
Als erstes kümmerte sich Hagrid um den verbotenen Wald. Seit Voldemort besiegt war, sah es im Wald viel freundlicher aus. Auch wenn es Schülern immer noch untersagt war, ich zu betreten, ging keine unmittelbare Gefahr mehr von dem mysteriösen Wald aus. Die Zentauren, die bei der Schlacht auf Seiten des Guten gekämpft hatten, waren dien Menschen gegenüber viel freundlicher gesinnt und hatten auch Firenze wieder aufgenommen. Hagrid betrat den Wald und wurde sofort von der magischen Atmosphäre, die er ausstrahlte umgeben. Hier fühlte er sich wohl, auch wenn die Erinnerungen an diesen Ort nicht nur gute waren. Hier war ein Einhorn getötet worden, Aragog hatte hier gelebt und war hier auch leider verstorben und während der Schlacht hatte der Dunkle Lord sein Lager hier aufgeschlagen. Doch nachdem das Böse besiegt worden war, ging Hagrid wieder gerne in den Wald, ganz besonders, wenn hier Schnee lag. Dann wurde die düstere Grundstimmung des Waldes erhellt und es sah hier gleich viel freundlicher aus.
Nachdem er sich um alle Tiere im Wald gekümmert hatte, bereitete er seine Stunde mit den Drittklässlern vor. Es würde die letzte vor Weihnachten sein – auch wenn es noch 13 tage bis Heiligabend waren, begannen die Ferien nächste Woche – und so sollte die Stunde etwas besonderes werden. Sie würden die Zentauren kennenlernen und vielleicht ein bisschen mit fang spielen dürfen. Aus irgendeinem, Hagrid unbekannten Grund, waren die jungen Magier ganz vernarrt in den etwas zu groß geratenen, ständig sabbernden Hund und bettelten Hagrid seit beginn des Schuljahres an, ihn streicheln und füttern zu dürfen. Weil bald Weihnachten war, würde der Halbriese zwei Augen zudrücken und Fang in die Hände der Kinder geben. Er musste bei dem Gedanken grinsen. Als er so jung gewesen war, hatte er sich auch immer ein Haustier gewünscht. Jetzt hatte sich sein Wunsch erfüllt – Fang war seit Jahren sein treuer Begleiter. Mit ihm würde er auch Weihnachten feiern. Und mit Seidenschnabel und Fluffy. Einem anderen Menschen wäre das wohl seltsam vorgekommen, doch die Tiere waren Hagrids Familie und er war der Meinung, dass man mit seiner Familie Weihnachten feiern sollte.
@ fanfanfan!!!: Pansy kann einem zwar leidtun, aber vermutlich aht sie es über die Jahre schon geahnt, wollte es nur nicht zugeben.
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