von Roya
Huhu!
Danke für eure Kommis, war ein schönes Weihnachtsgeschenk ^^
@Peitschende Weide:
Ja bin dabei keine Sorge ^^
@fanfanfan!!!:
Freut mich jedes Mal aufs neue :)
^^ das wäre echt die perfekte Zukunft da hast du Recht ^^ Mal sehen wies kommt :) Viel Spaß!
@Kati89:
Danke schön! Dann lies schnell weiter dann weißt Bescheid :)
Weiter gehts, wünsche euch allen viel Spaß!
Ach ja... die Story neigt sich dem Ende zu, also seit schon mal gewarnt ^^
LG Roya
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Kapitel 18: Der Kampf um die Zukunft Teil 1
Claire atmete noch einmal tief durch, dann betrat sie mit schnell klopfendem Herzen das Gebäude. Gut, dass sie von Ginny wusste, wo das Amt war, in dem sie den Termin hatten. Sie hatten sich vor ein paar Tagen darüber unterhalten gehabt und somit war die Schwarzhaarige richtig glücklich, dass sie es gefunden hatte. Nachdem sie bei der jungen Frau hinter der Rezeption nachgefragt hatte, wo sie hinmusste, eilte sie zum Treppenhaus und die Treppen hoch bis in den vierten Stock.
Sie wurde immer nervöser, was würden die zwei zu ihrem Plan sagen? Was würden sie überhaupt dazu sagen, dass sie jetzt hier war? Und vor allem, würden sie es nicht als zu privat bezeichnen, was Claire vor hatte? Trotzig schob die Schwarzhaarige ihre Unterlippe vor und eilte schneller die Treppen hoch. Sie war ziemlich spät, wenn sie Pech hatte, kam sie sowieso nicht rechtzeitig. Dabei wollte sie Fred doch unterstützen. Fred! Kaum, dass sie an ihn dachte, schlug ihr Herz noch schneller gegen ihre Brust als es eh schon durch das schnelle Treppensteigen tat. Da war endlich der vierte Stock und Claire öffnete die Tür. Sie folgte den Gängen genau nach Anweisung und stand schließlich in einem kurzen Gang, der in einem Raum endete, zu dem die Tür offen stand. Und schon klang eine ihr sehr bekannte Stimme ans Ohr und sie wurde wütend.
„Das wird eh nicht lange dauern, ich meine, was erwarten die denn? Dass der da meine Tochter bekommt? Bitte!“
Claires Herz schlug weiterhin seht fest und sie machte einen zögerlichen Schritt auf die offene Tür zu. Von ihrem Standpunkt aus konnte sie niemanden sehen, sie sah nur eine weitere Tür, die geschlossen war und eine Zimmerpalme, die ziemlich herunter gekommen aussah. Fred war da drinnen, genau wie Ginny, Chrissie, Miriam und anscheinend noch jemand, mit wem sollte sie sich sonst unterhalten? Sie machte noch einen Schritt auf den Raum zu und nun kam die wippende Spitze eines hochhackigen Schuhs in Sicht. Ganz klar Miriams. In dem Moment öffnete sich die geschlossene Türe und eine Frau mittleren Alters trat hinaus. Jetzt wurde es ernst, doch irgendwie traute sich Claire nicht so recht in den Raum hinein. Sie machte noch einen Schritt und konnte nun Miriam voll und ganz sehen, neben ihr saß eine biedere Frau mit blonder Krüsselfrisur, ganz klar Miriams Mutter. Die Frau begann zu sprechen.
„Mr Weasley, Mrs Miller, kommen Sie bitte hier ins Zimmer.“
Eine Bewegung war rechts zu vernehmen, aus der Ecke, die Claire noch nicht sehen konnte. Dann traten ihr Ginny und Fred ins Sichtfeld und ihr Herz machte einen riesigen Satz. Danach schlug es noch heftiger als jemals zuvor weiter und ließ Claire kurz schwindeln. Fred sah furchtbar blass und nervös aus, er hielt Chrissie im Arm, die sich an ihm schmiegte. Ginny neben ihnen sah wütend aus, Claire konnte gerade so ihren Gesichtsausdruck erahnen. Das war nicht gut. Das konnte es nur schlimmer machen. Das musste Claire doch verhindern!
„Sie sind wer?“
„Ich bin die Großmutter dieses armen Kindes.“
Mrs Miller sah so eingebildet aus wie Miriam und sie sprach auch so. Von der konnte man wirklich nicht viel erwarten.
„Und Sie?“
„Seine Schwester, also die Tante von Chrissie.“
In Ginnys Stimme schwang so viel Wut mit, dass die Frau vom Amt eine Augenbraue hob. Mist, so konnte das nichts werden! Genau in dem Moment hörte man ein lautes, aber glückliches Auflachen von Chrissie und Claire bemerkte, dass die Kleine sie entdeckt hatte. Das kleine Mädchen strahlte, als alle sie perplex ansahen und hob ihre Arme Richtung Claire. Dann sagte sie laut und vernehmlich:
„Dadda. Da Cala!“
Fred hob seinen Kopf und sein Blick begegnete dem Claires. Verwunderung machte sich in ihm breit, aber dann glaubte Claire auch Erleichterung und Freude in ihnen zu lesen. Doch das konnte auch alles Einbildung sein, weil sie es sich so sehr wünschte.
„Claire!“
Ginnys Ruf holte alle Anwesenden in die Gegenwart zurück. Sie kam auf ihre beste Freundin zu und umarmte sie stürmisch. Jetzt trat Claire ganz in den Raum hinein und fixierte sofort Ginny.
„Hör zu, Gin, ich muss mit dir reden.“
„Und wer sind Sie?“
„Das ist dieser Dreikäsehoch, der sich meint in unsere Beziehung einmischen zu können!“
Alle schauten zu Miriam, die Claire wütend anzischte. Dann wandten sich alle Köpfe wieder zu Claire, als ob sie erwarteten, dass sie zurück zischte. Doch das würde sie ihnen nicht geben, das Vergnügen. Stattdessen sagte sie mit normaler, ruhiger Stimme:
„Ich heiße Claire McCornly und bin eine sehr gute Freundin der Familie. Ich habe den gesamten Streit um Chrissie mitbekommen und denke, dass ich die gesamte Situation sehr gut bewerten kann.“
Jetzt wandte sie sich an Ginny.
„Und deshalb wäre es vielleicht besser, wenn du hier draußen wartest, Gin. Du bist viel zu aufgedreht und emotionsgeladen, was ich auch vollkommen verstehen kann. Aber ich glaube, du würdest die ganze Situation nur noch verschärfen, du kennst dich doch, wenn du sauer bist.“
Vollkommen fassungslos starrte Ginny sie an. Dann wechselten in ihrem Gesicht ganz schnell die Ausdrücke zwischen Verwunderung, Wut, aber dann auch Einsicht. Dafür liebte Claire sie so. Ginny war immer schon ein emotionsgeladener Mensch gewesen, aber sie wusste, wann jemand Recht hatte und wann nicht, auch wenn es sie schmerzte. Claire sah sie noch ein letztes Mal schlucken, dann sagte Ginny mit heiserer und beherrschter Stimme:
„Okay.“
Sie hörten ein genervtes Aufstöhnen von Miriam und auch die Frau vom Amt sah sie etwas missbilligend an.
„Was ist denn nun? Ein Beistand pro Person, ich würde gerne anfangen. Wie Sie sich sicherlich denken können, habe ich noch mehr Termine heute.“
Claire nickte, doch eines musste sie noch abklären. Sie wandte sich an Fred, der sie mit undefinierbarem Ausdruck ansah.
„Ist das okay für dich?“
Er nickte. Ginny setzte sich auf einen der Stühle und begann mit den Beinen zu wippen. Claire wusste, dass sie sich später etwas anhören durfte von ihr, aber es war besser so und das wussten sie beide. Gemeinsam mit Fred, Chrissie, Miriam und Mrs Miller folgten sie der Frau in ihr Büro. Hier dominierte ein großer Schreibtisch mit vier Stühlen davor. In der einen Ecke waren Bauklötze und andere Spielsachen auf dem Boden verteilt. Fred setzte Chrissie ab, die sich strahlend neben die Bauklötze setzte und anfing laut zu spielen. Die übrigen setzten sich auf ihre Plätze. Claire saß links neben Fred, neben dem dann Miriam und ihre Mutter saßen.
„Mein Name ist Amanda Herty, Sie sind dann wohl Fred Weasley und Sie Miriam Miller.“
Die beiden nickten, Fred wurde noch ein wenig blasser um die Nase.
„Gut, fangen wir an. Mrs Miller, Sie sind 21 Jahre alt und die Mutter der kleinen Christin, ein Jahr alt.“
„Ja.“
„Sie gehen nicht arbeiten, haben keine abgeschlossene Berufsausbildung hinter sich und verdienen somit kein eigenes Geld, ist das richtig?“
Miriam verschränkte die Arme vor der Brust und wollte gerade antworten, als ihre Mutter ihr zuvor kam.
„Nein, hat sie nicht. Aber so etwas braucht meine Tochter ja auch gar nicht, immerhin ist sie Mutter und Hausfrau und das sind ja wohl schon zwei Jobs, die den ganzen Tag beanspruchen. Sie hat sich immer so hingebungsvoll um meine Enkelin gekümmert, wissen Sie? Wer konnte denn ahnen, dass ihr Freund – ich meine natürlich ihren Exfreund – einer von der Sorte ist, die nach und nach immer stärker zum Parasiten werden und sowohl Job als auch alles andere aufgeben. Ich verstehe das, immerhin ist es sehr entspannend schön zu Hause zu sitzen und sich um nichts kümmern zu müssen, aber denken Sie doch mal an das scheußliche Leben meiner Tochter, dass sie in der Zeit hatte.“
Vollkommen fassungslos sah Claire die blonde Frau und fragte sich tatsächlich, ob sie sich das gerade nur eingebildet hatte. Neben ihr rutschte Fred unruhig hin und her und sie konnte in seinem Gesicht lesen, dass er sich vollkommen zusammen reißen musste, um nicht loszubrüllen dank dieser Unverschämtheit. Claire legte kurzerhand ihre Hand auf seinen Oberarm und sah ihn mit einem aufmunternden Lächeln an. Dann wandte sie sich an Mrs Herty.
„Ich glaube kaum, dass Fred diese Meinung teilt, Mrs Herty. Ich habe ihn vor einigen Wochen kennen gelernt und habe somit mitbekommen, wie er sich um Christin gekümmert hat. Wenn er ein so schrecklicher Mann wäre, hätte er sie bei Miriam gelassen und sich um sein Leben gekümmert.“
„Ts, natürlich nimmst du ihn jetzt in Schutz. Immerhin hoffst du, dass er dir damit mehr Beachtung schenkt.“
Miriam sah sie höhnisch an und Claire konnte nur den Kopf schütteln. Da meldete sich Mrs Herty zu Wort.
„Nun, diese Diskussion führt uns momentan nicht voran. Mr Weasley, Sie sind zur Zeit arbeitslos und haben somit kein geregeltes Einkommen und auch Sie haben niemals eine Ausbildung abgeschlossen, stimmt das?“
Endlich machte der Zwilling den Mund auf und redete mit ruhiger Stimme:
„Nicht ganz. Es stimmt, dass ich mir in der Zeit nach Chrissies Geburt eine Auszeit von der Arbeit genommen habe, um mich um meine Tochter zu kümmern. Ich besitze auch keine fertige Berufsausbildung, aber ich bin wieder in das Geschäft meines Bruders und mir eingestiegen und verdiene somit genug Geld, um Chrissie alles zu bieten, was sie braucht.“
Neben ihnen konnten sie Miriam mit ihrer Mutter tuscheln hören, doch Mrs Herty ignorierte das. Stattdessen widmete sie sich ihren Unterlagen und fragte dann:
„In welchem Geschäft sind Sie tätig, Mr Weasley?“
„Ich bin einer der Besitzer von „Weasleys Zauberhaften Zauberscherzen“ in der Winkelgasse.“
Sie hob eine Augenbraue in die Höhe und Claire erkannte, dass das nicht unbedingt förderlich war.
„Also haben Sie tagtäglich mit gefährlichen und lauten Gegenständen zu tun?“
Sofort veränderte sich Freds Gesichtsausdruck und er blickte bestürzt.
„Ach was, die Sachen sind nicht gefährlich, wir haben sie schließlich modifiziert. Außerdem wird Chrissie sowieso nicht den Laden betreten, wissen Sie eigentlich, wie viele Dinge wir erfunden haben, mit denen man Jungs rumkriegt? Als ob ich meiner Tochter solche Dinge verkaufen würde.“
Oh je, die Schwarzhaarige bekam langsam richtig Schiss, dass dieses Gespräch eine ganz falsche Wendung genommen hatte. Auch Mrs Herty schaute weiterhin sehr skeptisch und das nutzte Mrs Miller sofort aus.
„Sehen Sie, wie er mit dem Thema Sicherheit umgeht? Vollkommen inakzeptabel! Christin ist so ein schwaches, kleines Kind, sie muss mit Samthänden angefasst werden.“
„Das ist doch Quatsch!“
Alle sahen sie an und Claire räusperte sich noch einmal. Dann legte sie los.
„Chrissie ist gesund und munter, aber das hat sie nicht Miriam und ihrer Mutter zu verdanken, sondern Fred und seiner Mutter, seiner ganzen Familie. Als ich Chrissie zum ersten Mal gesehen habe, war sie gerade Mal ein paar Tage im Fuchsbau, also bei Mrs Weasley zu Hause, und sie sah schrecklich abgemagert und vollkommen unterernährt für so ein kleines Kind aus. Es tat mir in der Seele weh, wenn ich daran dachte, dass sie vielleicht zurück zu jemand wie Miriam kommt, die das Wohl ihres Kindes hintenan stellt, wenn es um Modeerscheinungen und ihr eigenes Wohlergehen geht. Dieses Kind hat absolut keinen Bezug zu ihrer Mutter, denn die war nie zu Hause. Das ist auch der Grund, warum Fred nicht mehr zur Arbeit gegangen ist, weil sonst niemand für das Kind da gewesen wäre.“
Sie atmete tief durch und blickte mit schneller klopfendem Herzen zu Fred. Hoffentlich hatte sie nicht zu viel gesagt. Aber er sah sie nur dankbar an und widmete sich dann wieder Mrs Herty, die sie nun nachdenklich ansah. Doch schon kam der Konter von Miriams Mutter.
„So ein Quatsch. Lassen Sie sich doch nichts von einer Außenstehenden erzählen, die das alles nur fantasiert. Ich habe meine Tochter regelmäßig besucht, ich weiß, wovon ich rede.“
Stille breitete sich in dem Raum aus, die nur vom unregelmäßigen Klacken von Chrissies Bauklötzen durchbrochen wurde. Dann wandte sich die Frau vom Amt an Fred.
„Was sagen Sie denn dazu, Mr Weasley?“
Fred atmete einmal tief ein und warf Miriam noch einen Blick zu. Dann sagte er leise:
„Es stimmt, Veronika war jeden Tag da.“
Mrs Miller und Miriam schauten äußerst zufrieden drein, aber Fred redete weiter.
„Sie hat Miriam morgens abgeholt und abends wieder zurück gebracht. In der Zwischenzeit saßen sie entweder bei ihnen zu Hause und haben geredet, sie waren in der Stadt shoppen oder beim Frisör. Wenn Miriam dann doch einmal zu Hause war, hat sie über Migräne geschimpft oder über ihren Tag, während ich Chrissie zu Bett gebracht habe. Dass ich aufgehört habe zu arbeiten liegt daran, dass ich meine Tochter doch nicht einfach zu Hause lassen konnte. Nicht bei jemanden wie ihr.“
Seine letzten Worte waren immer lauter geworden, aber jetzt wurde er erst gewahr, was er da gerade alles von sich gegeben hatte und ein wenig beschämt senkte er die Augen und starrte auf seine Finger. Miriam neben ihm schien fuchsteufelswild zu sein.
„Was fällt dir eigentlich ein? Meine Familie hat dir ein Dach über den Kopf gegeben, dich zivilisiert und dir alles gegeben, was du zum guten Leben brauchst. Und du willst sagen, ich habe mich nicht gut genug um dich oder meine Tochter gekümmert? Das ist ja wohl die Höhe! Ich habe auf Christin Acht gegeben, wie niemand sonst. Damit sie ja nicht in Berührung mit irgendwelchen Keimzellen gerät, oder in die Gefahr kommt, sich zu verletzten! Wer hat denn immer darauf geachtet, dass sie eine gute Ernährung bekommt und gesund lebt?“
Am liebsten hätte Claire laut gelacht, aber sie unterdrückte den Reiz und sah zu Fred. Der hatte sich stark verkrampft und er blickte nach wie vor auf seine Finger. Vorsichtig hob Claire ihre Hand und legte sie sanft auf seine verkrampften, kalten Finger. Überrascht sah er hoch und in ihr Gesicht. Aus seinen Augen strahlte Unmut und Hilflosigkeit, aber Claire lächelte ihn an und drückte seine Hände. Er beruhigte sich wieder und sah hoch.
„Chrissie war vollkommen ausgemergelt und unterernährt, sie wog nahezu halb so viel, wie ein Baby in diesem Alter und bei der Größe wiegen sollte. Das hätte uns wahrscheinlich auch jeder Arzt gesagt, wenn Miriam denn bereit gewesen wäre, zu einem zu gehen. In den elf Monaten, die Chrissie und ich bei Miriam gewohnt haben, ist sie keine fünf Mal ans Tageslicht gekommen, denn Miriam hatte Angst vor allem und jedem. Anstatt Chrissie wie jedes andere Kind auch nach draußen zu lassen, musste sie drinnen bleiben und hatte so immer eine schlechte Gesichtsfarbe. Sie ist in letzter Zeit so aufgeblüht, dass es mich wirklich glücklich macht.“
Nach dieser langen Rede herrschte wieder eine Zeit lang Stille. Dann beugte sich Mrs Herty nach vorne und sah Fred fragend an:
„Wenn das alles so stimmt, was Sie da sagen, warum haben Sie es nicht geändert? Warum haben Sie als autonomer Mensch nicht für dich als Vater entschieden, dass Ihr Kind Veränderung braucht?“
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