von Roya
Huhu,
so, heute ist Sonntag, draußen liegen gefühlte 10 Meter Schnee und ich hab grad sher gute Laune ^^
Grund genug euch das neue Kapitel zu geben.
Wünsche euch viel Spaß!
LG Roya
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Kapitel 16: Abschied
Molly schaute von einem der Jungen zum anderen. Ginny unterdrückte ein Lachen, denn es sah zu komisch aus, als würde sie zum ersten Mal in ihrem Leben sehen, dass ihre zwei Söhne eineiige Zwillinge waren. Dann begannen ihre Augen zu leuchten.
„Ihr redet wieder miteinander!“
Fred sah sie an, seine Mundwinkel zuckten.
„Mum, also ehrlich. Wenn wir das nicht täten, dann würden niemals solche super Dialoge raus kommen wie gerade.“
Bevor Molly etwas erwidern konnte, kam ein Spruch von Claire, die Fred angrinste:
„Na. Also das gerade war aber nicht gerade kommunikativ hochwertig, eher suboptimal artikuliert.“
Sie lachten, dann sagte Fred:
„Das tangiert mich perrifer, meine liebste Claire.“
„Jetzt wird er auch noch zum Dichter. Bei Merlin!“
In dem Moment machte sich Chrissie bemerkbar, die mit großen Augen zu George hochblickte.
„Hey, kleine Maus. Erkennst du mich noch? Ich bin dein Papa ohne Ohr.“
Ginny grinste und beobachtete mit warmen Herzen die Begegnung zwischen George und seiner kleinen Nichte, die ihm nach kurzer Ratlosigkeit bedingungslos vertraute und sich von ihm in die Luft werfen lief.
„Jetzt setzt euch, Kinder, ich mach einen Kakao.“
Lachend und schwatzend setzten sich die Jugendlichen an den Tisch und tranken zusammen mit Molly den heißen Kakao. Auch Ron und Percy gesellten sich zu ihnen, Arthur war mal wieder in seinem Schuppen am basteln.
Als Molly begann, das Abendessen vorzubereiten, setzten sich Fred, George, Ginny und Claire mit Chrissie auf dem Schoß ins Wohnzimmer. Stumm starrten sie eine Weile ins Feuer, dann wandte sich George an Claire.
„Sag mal, wie habt ihr das eigentlich gemacht gestern? Woher kanntest du unsere Wohnung?“
Ginny grinste, als Claire anfing zu erklären.
„Na ja, ich habe Fotos gesehen und konnte mir somit eurer Wohnzimmer recht gut vorstellen. Ich hatte richtig Schiss, dass ich zusammen mit Fred in einer Wand lande, das wäre eher nicht so toll gewesen.“
Sie lachten, dann sagte Fred, der mit einem Strahlen in den Augen zu der Schwarzhaarigen sah, was Ginny mit einem Schmunzeln erkannte:
„Warum bist du eigentlich mit mir in die Wohnung und nicht Ginny? Dann hätten wir das Problem nicht gehabt.“
„Ist doch klar.“
Alle wandten sich zur Rothaarigen, die nun ihrerseits grinste.
„George kannte Claire doch vorher gar nicht, es käme also etwas blöd, wenn da ein wildfremdes Mädchen vor dir steht und vorschlägt, hoch in die Wohnung zu gehen.“
Der Zwilling mit dem fehlenden Ohr sah zu Claire und legte den Kopf schief.
„Ach weißt du? Vielleicht wäre ich doch mitgegangen, immerhin bist du ganz nett und hübsch und so… Autsch!“
Er rieb sich den Arm und sie lachten, denn Fred sah ihn erzürnt an.
„Mensch, George.“
„Lass das Fred, nicht, dass ich wieder sauer auf dich bin.“
Das Hin und Her ging noch eine ganze Weile so weiter und Ginny hatte richtig Bauchschmerzen vor Lachen. Nach einem gemeinsamen Essen verabschiedete sich George wieder und Fred begleitete ihn nach draußen.
„Morgen ist echt schon der 20.?“
Claire schmiss sich auf ihr Bett und sah missmutig an die Decke. Es war Dienstagabend und am nächsten Morgen würden ihre Eltern aus dem Urlaub wiederkommen. Das hieße, sie würden zu dritt nach Schottland fahren und dort zwei Wochen Ferien machen. Claire hatte sich die ganze Zeit darauf gefreut, aber jetzt war sie ziemlich traurig. Ihre Gedanken kreisten um den Rothaarigen, der einfach nicht mehr aus ihrem Kopf verschwinden wollte.
„Leider ja.“
Ginny setzte sich im Schneidersitz auf ihr Bett und starrte aus dem Fenster. Endlich hatte es aufgehört zu schneien, doch all das war kein Trost für die beiden Mädchen.
„Wann sehen wir uns denn?“
„Keine Ahnung, ich fang ja auch schon bald mit dem Quidditch an. Aber keine Sorge, das schaffen wir schon!“
Trotzdem redeten sie in der nächsten halben Stunde nicht viel. Claire hatte schon ihre Sachen gepackt und war abreisefertig.
„Sagst du mir Bescheid, wann der Termin beim Jugendamt ist?“
Ginny nickte.
Fred saß in seinem alten Zimmer und lächelte seine kleine Tochter an, die selig vor sich hin schlief. Währenddessen ließ er die letzten Tage Revue passieren. Claire hatte frischen Wind in sein Leben gebracht und tatsächlich geschafft, dass er sich tausend Mal besser und sicherer fühlte als zuvor. Glücklich summte er vor sich hin und lehnte sich zurück an die Wand. Sein Herz pochte schneller, wenn er an die Schwarzhaarige dachte und das tat er ziemlich oft in letzter Zeit, war ihm aufgefallen. Sie hatte wirklich sehr viel für ihn und Chrissie getan und er verspürte tiefe Dankbarkeit der jungen Frau gegenüber.
Es klopfte an der Tür und verwundert sah Fred auf seine Armbanduhr. Halb zwölf.
„Ja?“
Langsam öffnete sich die Tür und ein schwarzer Haarschopf lugte hinein. Sofort strömte Wärme durch Freds Körper und ein Lächeln zog sich über sein Gesicht.
„Komm rein.“
Claire schlüpfte durch die Tür und mit immer heißer werdendem Kopf bemerkte Fred, dass sie wieder einmal nur eine kurze Hotpants und ein enges Shirt trug, durch dass ihre Kurven deutlich zu sehen waren. Sie stand etwas unschlüssig im Raum und sah sich um.
„Hier habt ihr es aber nett.“
Er konnte ihren Sarkasmus sofort hören und er grinste.
„Hey, willst du meckern?“
„Niemals.“
Sie grinste ihn an und er rückte ein wenig zur Seite. Dadurch aufgemuntert kam Claire auf das Bett zu und setzte sich ein wenig schüchtern neben ihn. Der Zwilling grinste und rückte näher an sie heran, so dass sich ihre Beine berührten. Auch er hatte nur eine Boxershorts und ein Shirt an, da er eigentlich schlafen wollte.
„Stör ich dich?“
„Du doch nicht.“
Sie lächelte ihn an und er spürte sein Herz schon wieder schneller schlagen. Ihre Augen wanderten umher, sie waren wirklich wunderschön, das war ihm vorher noch nie so aufgefallen. Ihr Blick fiel auf seinen und sie sah ihn fragend an.
„Was ist denn?“
Etwas leiser, da er nicht wusste, wie es bei ihr ankommen würde, sagte Fred:
„Ich dachte nur gerade daran, dass ich deine Augen toll finde.“
Jetzt lief sie rot an und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.
„Danke.“
Dann wurde sie sehr ernst und Fred wusste, dass etwas nicht in Ordnung war.
„Was ist los?“
„Na ja. Ich…“
Ihre Augen trafen wieder auf seine und er konnte eine tiefe Traurigkeit in ihnen lesen.
„Ich fahr morgen nach Hause.“
Betroffen starrte er sie an, sein Herz machte einen kleinen Aussetzer, bevor es noch schneller als zuvor weiter schlug. Trauer breitete sich rasend schnell in seinem Körper aus und er sah sie bestürzt an.
„Wirklich? Aber… warum?“
„Meine Eltern und ich fahren in den Urlaub nach Schottland für zwei Wochen.“
Sie schwiegen sich eine Weile an, Fred sah traurig zu Chrissie, die immer noch tief schlief. Dann spürte er auf einmal eine warme Hand auf seiner und sah zu Claire, die ihn mit glühendem Blick ansah.
„Ich wünschte, ich könnte hier sein, denn ich will bei dir und Chrissie sein, ihr zwei seid mir so ans Herz gewachsen in den letzten Wochen, ich weiß gar nicht, was ich machen soll. Ich meine, natürlich hattest du nicht gerade die beste Zeit in den letzten Tagen, aber ich habe jede Minute mit dir genossen und wünschte, ich könnte hier bleiben.“
Fred sah ihr lange und tief in die Augen. Claire war dunkelrot angelaufen und sie begann zu zittern, wie er an ihrer Hand merkte, die immer noch auf seiner lag. Sein Herz hämmerte immer noch gegen seine Brust und er spürte so eine große Zuneigung zu der jungen Frau neben ihm, dass er sie am liebsten sofort in den Arm genommen hätte und … geküsst hätte. Der Gedanke erschrak den jungen Mann und er versuchte ihn zu verdrängen, doch die bildliche Vorstellung, wie es wäre, Claire zu küssen und im Arm zu halten, weckte ein fast unbändiges Verlangen in ihm, welches er zuvor noch nie verspürt hatte. Moment, was dachte er denn da? Claire war Ginnys Freundin, sie wollte ihm nur helfen, nichts weiter.
„Was ist los?“
Er zwang sich zurück in die Realität, doch besser machte es das auch nicht, denn er wurde sich wieder der tollen Frau neben ihm bewusst, die ihn ängstlich ansah. Seine Hand drückte ihre fester und er sah sie lange an.
„Nichts. Ich hab nur nachgedacht, keine Sorge.“
Wieder erschien ein kleines, aber nicht ganz glaubwürdiges Lächeln auf ihrem Gesicht.
„Hör Mal…“
Er sah sie fragend an und sie erwiderte seinen Blick mit glühenden Augen.
„Na ja… ich weiß nicht, ob das etwas zu fordernd oder unhöflich klingt, aber wäre es okay, wenn mich Ginny auf dem Laufenden hält, wie es hier läuft mit Chrissie und…“
Weiter kam sie nicht, er ließ sie nicht weiterreden. Bevor er länger darüber nachdenken konnte, machte sich sein Körper selbsttätig und nahm die junge Frau neben ihm fest in den Arm. Er spürte ihren Herzschlag durch sein Shirt und ihre Hitze, die auf ihn überging. Dankbarkeit machte sich wie in Wellen in ihm breit und er spürte eine einzelne Träne in seinen Augen.
„Wofür ist das?“
Er löste sich ein wenig von ihr und sah in ihre weit geöffneten Augen, die ihn fragend ansahen. Ein Lächeln breitete sich bei ihm aus und er sagte leise:
„Ich danke dir für alles, was du für Chrissie und mich getan hast, Claire. Auch wenn wir uns erst so kurz kennen, hab ich das Gefühl, dass du ein Teil von uns geworden bist und es schmerzt mich, dass du morgen abreisen musst. Natürlich wirst du alles erfahren, was passiert! Ich werde dir selber alles schreiben, das verspreche ich dir.“
Ein Strahlen verbreitete sich auf ihrem Gesicht und sie schweigen eine Weile, in der Fred in diese braunen Augen sah und versuchte, sein Herz wieder unter Kontrolle zu bekommen, das vor sich hin raste. Sie saßen immer noch dicht beieinander, Claire sah zu ihm hoch und lächelte, dann lehnte sie sich nach vorne und an seine Brust. Sanft legte er seine Arme um sie und schloss die Augen. Ihre Arme wanderten über seinen Rücken und krabbelten ihn gedankenverloren, was ihn dazu brachte, genüsslich die Augen zu schließen. Wie lange sie da saßen, wusste er nicht, erst, als sich Chrissie bemerkbar machte, lösten sich die zwei von einander. Fred sah Claire lächelnd an und drehte sich dann zu seiner kleinen Tochter, die ihn ansah und schon anfing zu schimpfen.
„Ist ja gut, Prinzessin, immer mit der Ruhe.“
Er lachte und stand auf.
„Was hat sie denn?“
Claire sah ihn neugierig an und Fred grinste zurück.
„Sie meckert immer so rum, wenn sie die Hosen voll hat. Echt seltsam, ich bin von so was Nebensächlichen früher nicht aufgewacht, so weit ich mich erinnere.“
Jetzt grinste sie ihn fies an und er wusste, dass etwas Gemeines folgen würde. Lange musste er nicht warten.
„Wenn du dich noch daran erinnern kannst, kann es ja gar nicht so lange her sein. Ist auch klar, dass ihr Jungs euch von so was nicht aus der Ruhe bringen lasst.“
Fred unterdrückte ein Lachen und sprang auf. Schnell hatte er ein Kissen gegriffen und warf es nach der Schwarzhaarigen, die sich lachend duckte und ihm dann dabei zusah, wie er Chrissie eine neue Windel machte. Danach war die kleine Rothaarige beruhigt und nuckelte an ihrem Teddy, während ihr langsam wieder die Augen zu fielen. Claire stand auf und warf ihm einen traurigen Blick zu.
„Ich geh besser ins Bett. Morgen muss ich früh raus, meine Eltern erwarten mich gegen neun
Uhr.“
Er schluckte und nickte dann mit trockenem Hals. Sie ging zur Tür und er folgte ihr langsam, bis sie sich umdrehte.
„Gute Nacht.“
„Dir auch.“
Sie sahen sich eine Weile schweigend an und Fred konnte es förmlich spüren, die Anspannung, die Trauer, die über ihnen lagen. Er machte noch einen Schritt auf sie zu und zog sie zu sich in seinen Arm. Sie schlang die Arme um ihn und brachte sein Herz mal wieder zum schneller schlagen. Er legte sein Kinn auf ihren Kopf und atmete tief ein. Sie roch wieder einmal sehr gut. Dann war der Augenblick vorbei und sie lösten sich voneinander. Doch immer noch stand Claire vor ihm und ging nicht.
„Nun dann… soll ich dich noch zum Zimmer geleiten, Allerwerteste?“
Sie grinste schief und boxte ihm in den Bauch, den er schnell anspannte.
„Vergiss es. Das schaff ich allein.“
„Schade.“
Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn dann aber wieder und legte ihre Hand auf die Türklinke. Fred wollte sie nicht gehen lassen, er wünschte, sie könnte bleiben. Doch sie öffnete die Tür und warf ihm noch einen letzten Blick zu.
„Schlaf gut.“
Dann war sie verschwunden und Fred ging langsam zu seinem Bett zurück. Er löschte das Licht und versuchte zu schlafen, doch das gelang ihm nur spärlich in dieser Nacht, zu viele Gedanken durchströmten und verwirrten ihn.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel