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Fanfiction

Die Leiden eines jungen Vaters - Schmökerstunde

von Roya

Huhu
heute mal tatsächlich ein neues Kapitel ihr müsst nicht bis Sonntag warten ^^
Na ja es ist auch nur ein Übergangskapitel und eh nicht so spannend, aber wenn ihr mir trotzdem alle ein liebes, kleines Review hinterlasst, kann ich das nächste Kapitel ja schon Sonntag oder Montag on stellen ;)

Viel Spaß

Eure Roya


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~



Kapitel 11: Schmökerstunde

Claire starrte auf Freds Hinterkopf und konnte kaum fassen, was sich gerade vor ihren Augen abspielte. Der Zwilling war vollkommen in sich zusammengesackt und umklammerte Chrissie mit einer solchen Krampfhaftigkeit, das die Schwarzhaarige Angst um die Kleine bekam. Auch wenn man sein Gesicht nicht sehen konnte, seine zuckenden Schultern und sein unkontrolliertes Zittern verrieten, dass er weinte. Das leise Einrasten der Tür ließ Claire aufschrecken. Ron stand dort und starrte blass auf seinen großen Bruder. Ginny überwand schließlich ihren ersten Schock und hockte sich neben den Zwilling. Sie legte ihre beiden Arme um ihn und zog ihn ein wenig zu sich. Fred schien ihren Bewegungen zu folgen, ohne wirklich mitzubekommen, was geschah. Auch Mrs Weasley eilte nun zu ihrem Sohn und hockte sich vor ihn hin. Ihr Mann setzte sich zusammengesunken an den Tisch und rieb sich müde die Augen. Claire wusste zuerst nicht, was sie tun sollte, immerhin war dies eine private Sache, die nur die Familie etwas anging. Dann fiel ihr ein, was sie eventuell tun könnte. Sie ging leise zur Anrichte und nahm einen großen Kessel in die Hand. Niemand der Anwesenden beachtete sie und so widmete sich Claire der Aufgabe, Tee aufzusetzen. Ihre Mum hatte auch immer Tee gekocht, wenn etwas nicht in Ordnung war, das beruhigte die Gemüter ungemein. Es war unnatürlich still in der kleinen Küche im Fuchsbau, nur das Zischen des fast schon kochenden Wassers und das leise Schluchzen von Fred waren zu hören. Claire erschauderte bei dem Geräusch, denn sie hatte noch nie einen Jungen, nein, einen jungen Mann, weinen gesehen oder gehört. Das war etwas, was man einfach nicht für wirklich hält. Jungen und Weinen gehörten in etwa so zusammen wie Snape und eine Dusche. Beklommen bereitete die junge Frau den Tee zu und schüttete ihn dann in sechs Tassen. Mit Hilfe ihres Zauberstabs beförderte sie diese auf den Tisch, auf den sie mit einem eintönigen Klong aufsetzten. Mrs Weasley sah auf. Sorgenfalten durchfurchten ihr Gesicht und Claire meinte, eine Träne in ihren Augen glitzern zu sehen. Aber bei dem Anblick der dampfenden Tassen breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus.
„Ein wunderbare Idee, Claire.“
Sie zog sanft Freds Hände auseinander und er hob langsam seinen Kopf. Claire konnte nicht anders, sie musste hinsehen. Sein Gesicht war rot, genau wie seine Augen. Doch am schlimmsten war sein Blick, der sie kurz fixierte und dann wieder ins Leere wanderte. Er war hoffnungslos. In Claire zog sich alles zusammen und trotz des heißen Teedampfes wurde ihr eiskalt. Der arme Fred!
Mrs Weasley und Ginny halfen dem jungen Mann auf die Beine, er blieb wackelig stehen und wankte dann zum Tisch. Dort ließ er sich auf einen der Stühle direkt neben Claire plumpsen und wiegte Chrissie weiter hin und her. Der Rest der Familie setzte sich ebenfalls und die Schwarzhaarige verteilte die heißen Tassen.

Fred wusste nicht mehr ein noch aus. Was sollte er jetzt nur machen? Er konnte doch seine Tochter nicht einfach im Stich lassen und Miriam übergeben, das würde er nicht über sich bringen können. Aber was hatte er schon für eine andere Wahl? Sie war die Mutter, ihr gehörte das Sorgerecht. Der Anwalt würde ihm Chrissie für immer entreißen und in die Fänge einer zur Liebe scheinbar unfähigen Frau geben, die sich nicht ein Mal wirklich um das kleine Mädchen gekümmert hatte. Fred wusste nicht, was zu tun war. Seine Gedanken wirbelten umher, blieben mal hier, mal dort ruhen, nur um kurz darauf wieder in eine andere Richtung davon zu huschen und andere Erinnerungen zu wecken. Sein Kopf dröhnte ohne Unterlass und ein bitterer Geschmack hatte sich auf seiner Zunge eingefunden. Was sollte er tun?

„Das kann doch nicht so weitergehen!“
Ginny warf frustriert ihre Arme in die Luft, ließ sie dann wieder fallen und schmiss sich auf ihr Bett. Neben ihr auf dem Klappbett lag Claire und starrte an die Decke. Die Rothaarige legte sich auf den Rücken und blickte böse auf das Poster über ihr von den Holyhead Harpies. Selbst ihr Testspiel in einer Woche konnte sie nicht aufmuntern. Fred war seit Miriams überraschendem Besuch nicht mehr er selbst. Er lag oder saß nur noch auf der Couch, spielte mit Chrissie oder starrte Löcher in die Luft, gesprochen hatte er seit dem Vorfall nur wenige Worte und es war schon drei Tage her. Ginny seufzte und drehte sich zur Seite, um Claire anzusehen. Die wand ihren Kopf zu Ginny.
„Und es ist immer noch kein Brief angekommen?“
Die Rothaarige schüttelte den Kopf. Die ganze Familie erwartete den alles entscheidenden Brief, dass Miriam ihren Anwalt eingeschaltete hatte und er Fred dazu auffordern würde, Chrissie abzugeben.
„So kann es doch nicht weitergehen!“
Die Schwarzhaarige setzte sich auf und Ginny erkannte sofort, dass in Claires Augen ein ihr allzu bekanntes Feuer brannte. Sie schien eine Idee zu haben oder wenigstens einen Gedanken. Und schon fing sie an.
„Du hast Recht und ich hab da eine Idee.“
Ginny musste schmunzeln, so begann ihre Freundin immer den ersten Satz bei einer neuen Idee.
„Ich bin es total Leid, dass ihr die ganze Zeit rum sitzt und an die Decke starrt, so kann es echt nicht weiter gehen! Du hast in einer Woche einen verdammt wichtigen Tag und Fred wartet eigentlich nur missmutig auf sein Todesurteil.“
Trauer stieg in der Rothaarigen hoch, denn diese Worte trafen die Situation auf den Punkt. Schnell widmete sie sich wieder Claire, um nicht weiter in ihrem Gefühlschaos zu versinken.
„Und was sollen wir deiner Meinung nach tun?“
Claire sprang so heftig vom Bett auf, dass es laut knarrte und Ginny befürchtete, es würde zusammen klappen.
„Wir gehen jetzt in die Bibliothek!“
Und mit diesem seltsamen Auswurf schnappte sich die Schwarzhaarige ihre Jacke, Mütze und Schal und zog Ginny hinter sich her. Ohne einen Ton folgte diese ihr, denn aus Erfahrung wusste sie, wann man Claire nicht widersprechen durfte. Im Wohnzimmer angekommen schritten sie geradewegs auf Fred zu, der dabei war, Chrissie zum Laufen zu bringen. Allerdings schaffte die Kleine nur ein oder zwei Schritte, dann ließ sie sich auf den Po plumpsen und gluckste dabei vergnügt.
„Du!“
Der Zwilling sah verdutzt hoch und Ginny konnte milde Überraschung in seinem Gesicht lesen. Eine der ersten nicht negativen Gefühlsausdrücke seit den letzten Tagen.
„Gib Chrissie an deine Mum oder an irgendwem ab und zieh dich an. Wir gehen in die Stadt.“
Ginny unterdrückte ein Grinsen, als sie Freds Mimik beobachtete und sagte schnell, während Claire schon in den Flur marschierte und Jacken für die Zwei holte:
„Widersprich ihr nicht, mach am Besten, was sie sagt. Sie hat eine Idee und wenn sie diese so verfolgt, ist sie meistens gut.“
Immer noch skeptisch nahm Fred seine kleine Tochter auf den Arm und wandte sich zur Küchentür, aus der just in dem Moment Molly heraus trat.
„Mum, kannst du dich eine Weile um Chrissie kümmern? Claire will uns irgendwo hin schleppen.“
Molly schaute kurz überrascht, dann strahlte sie übers ganze Gesicht und nahm Fred das kleine Mädchen ab.
„Natürlich, lasst euch ruhig Zeit. Wird auch mal nötig, dass ihr einmal aus dem Haus kommt, ihr ward ja nur drinnen in letzter Zeit.“
Dann war Claire wieder da und zog die zwei mit sich nach draußen.

Vollkommen verwundert ließ sich Fred von Claire hinter sich her ziehen, ihre warme Hand hatte seine fest im Griff. Auf dem Hof drehte sie sich zu ihnen um, ihre Augen glühten voller Tatendrang und der Zwilling fragte sich, wann er das letzte Mal so voller Energie gesteckt hatte. Früher in der Schule war er immer so gewesen, hatte immer neue Streiche ausgeheckt und die Lehrer geärgert. Aber jetzt… er kam nicht weiter zum Nachdenken, denn Claire fixierte ihn mit einem intensiven Blick.
„Also, du kannst schätzungsweise apparieren?“
Er nickte irritiert.
„Gut, dann treffen wir uns vor dem tropfendem Kessel in der Seitenstraße, einverstanden?“
Wieder nickte er, auch wenn er sich absolut nicht vorstellen konnte, was los war. Claire ließ seine Hand los und verschwand mit einem Plopp. Auf einmal war seine Hand eiskalt und er sehnte sich ein wenig nach der wohligen Wärme.
„Also dann los.“
Um Ginnys Mundwinkel zuckte ein Lächeln, dann apparierte auch sie. Fred starrte auf die Stelle im Schnee, an der vor wenigen Sekunden noch seine Schwester gestanden hatte, dann stellte er sich seinem Schicksal, dem er ja anscheinend nicht entrinnen konnte, und stellte sich die Gasse bildlich vor. Dann apparierte er. Seine Eingeweide wurden zusammengedrückt und er drehte sich rasend schnell um sich selber, dann hörte es auf und er fand sich in genau der Gasse wieder, in die er wollte. Neben ihm standen Claire und Ginny, erstere trat hibbelig von einem Fuß auf den anderen und als sie ihn erblickte, redete sie auch gleich weiter.
„Gut, dann also los.“
Fred machte einen Schritt auf den Tropfenden Kessel zu, da er der Meinung war, sie wollten dorthin, doch Claire ging entschieden in die andere Richtung davon. Verwirrt folgte der Zwilling der Schwarzhaarigen und aufgrund des ebenso fragenden Gesichtes von Ginny wusste er, dass auch seine Schwester keine Ahnung hatte, wo sie hingingen.
Claire führte sie durch einige unbelebte Gassen und über stark befahrene Verkehrsstraßen, bis sie nach einer Viertelstunde endlich in einer kleinen Gasse stehen blieben. Doch alles, was Fred hier sah, waren mehrere Mülltonnen und Müllsäcke, die gegen die Wand gelehnt waren. Einer war aufgerissen worden, vermutlich von einer Katze oder einem Fuchs und der ganze stinkende Müll lag wild umher.
„Ähm, Claire?“
Doch sie ignorierte Ginnys Frage und ihren zweifelnden Gesichtsausdruck und schritt auf die mittlere der Mülltonnen zu.
„So, dann mal rein in die gute Stube.“
Sie machte einen letzten Schritt und legte dann ihre Hände auf den Deckel, um ihn aufzuschieben.
„Claire!“
Die Schwarzhaarige drehte sich um und sah Ginny und Fred fragend an. Der Zwilling konnte erkennen, dass sie es absolut nicht seltsam fand, dass sie in einer kleinen, übel riechenden Gasse in eine Mülltonne steigen wollte.
„Was denn?“
„Wohin willst du? Ich meine, im Ernst. Willst du uns tatsächlich in eine Mülltonne steigen lassen?“
Da fing Claire an zu lachen und Fred bemerkte zum ersten Mal, dass sie richtig hübsch war, wenn sie das tat. Bevor er seine verwirrenden Gedanken ordnen konnte, beruhigte sich die Neunzehnjährige und sagte dann:
„Ihr kennt die Bibliothek von London nicht, oder?“
Fred und Ginny schüttelten synchron den Kopf und Claire grinste breit.
„Das hier ist der Eingang, ihr Dummköpfe. Ich meine, was ist schlimmer? In eine Mülltonne einsteigen oder sich im Klo runter spülen?“
Mit den Worten drehte sie sich wieder um und schob den Deckel auf, der nach hinten klappte und sich nach einem leisen Klong nicht mehr rührte. Fred schüttelte den Kopf, als er sich daran erinnerte, dass man sich, um ins Ministerium zu kommen, tatsächlich das Klo herunter spülen musste. Dass hatte ihnen Dad mal erzählt.
„Kommt ihr?“
Claire stand immer noch da und sah sie beide fragend an. Ginny nickte und ging zu ihrer Freundin. Sie zog sich auf den Rand der Mülltonne und sah dann noch mal skeptisch zu Claire.
„Einfach reinspringen?“
Die nickte und Ginny sprang. Fred machte einen Schritt vor und sah in die Tonne, aber seine Schwester war verschwunden. Er schluckte und sah wieder zu Claire, die ihn anlächelte.
„Na dann.“
Er legte die Hände auf den Rand der Tonne und zog sich hoch.
„Wart kurz.“
Fragend sah er hinab zu der Schwarzhaarigen, die ihn verlegen anlächelte.
„Kannst du mir hoch helfen?“
Fred nickte und streckte seine rechte Hand aus, die Claire dankend in ihre nahm. Er bemerkte, dass sie leicht schwitzte und nervös wirkte. Dann zog er sie mit einem Ruck hoch. Bevor er es sich versah, verlor er den Halt auf der schmalen Kante und kämpfte mit seinem Gleichgewicht. Claire hielt sich überrascht an seiner Jacke fest und sie fielen zusammen nach hinten. Die Welt drehte sich um ihn, er konnte nichts mehr sehen. Dann landete er auf etwas weichem und atmete erleichtert auf. Endlich war es wieder hell und er konnte sehen, dass er auf einer roten Matte gelandet war, neben der Ginny stand und auf ihn herab sah. Sie lachte laut und schallend. Erst jetzt bemerkte der Zwilling, dass Claire immer noch in seinem Arm lag und ihn schief grinsend ansah. Ihre Nase und ihre Ohren waren rot angelaufen und auch der Zwilling spürte Hitze in sich aufsteigen.
„Danke fürs Auffangen.“
Er nickte verlegen und sie versuchten unter einigem Kuddelmuddel, sich zu befreien. Schließlich standen die drei nebeneinander in einer großen Halle und Fred gab Ginny einen Schubs, da sie immer noch lachte.
„Hör auf damit.“
„Aber es sah so köstlich aus.“
Auch Claire lachte mit ihrer Freundin, aber Fred glaubte einen nicht ganz so amüsierten Gesichtsausdruck bei ihr zu erkennen.
„So dann mal los.“
Die Schwarzhaarige setzte sich wieder an die Spitze der Dreiergruppe und jetzt erst sah sich Fred richtig um. Sie waren in einer Art Vorhalle gelandet, von der aus drei Türen abgingen. Über jeder Tür hing ein Schild mit einer Bezeichnung drauf. Der Raum war ganz aus Stein und sehr hoch, so dass man die Decke nur erahnen konnte. Claire ging zur mittleren Tür, auf dem Schild stand: Abteilung für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Sie kamen in einen Raum, der genauso hoch war wie der erste, aber kleiner. Hier gab es nur eine lange Theke und einige Stühle und Tische. Bis auf einer alten Hexe war niemand da. Claire wandte sich nach links, wo sich weitere Türen dicht nebeneinander befanden. Auch hier waren wieder Schilder befestigt und sie gingen durch eine hindurch, die auf Straf- und Familienrecht hinwies. Wieder einmal fragte sich Fred, was sie hier wollten.
„Sind wir zufällig in einer…?“
„Bibliothek, ja. Kommt mit, ich weiß in etwa, wo wir hinmüssen.“
Schweigend gingen sie in den nächsten Raum und es verschlug dem Zwilling zuerst den Atem. Sie waren in einer riesigen Halle angekommen, die voll gestopft war mit Büchern. Bis an die weit entfernte Decke waren die gesamten vier Wände gekleistert mit Büchern. Claire ging zu einer Nische, in der ein runder Tisch mit vier Sesseln stand, der von einem Kaminfeuer beleuchtet wurde. Sie setzte sich hin und Fred und Ginny folgten ihrem Beispiel.
„Also.“
Claire sah sie beide mit funkelnden Augen an.
„Ihr wisst, was wir hier machen wollen?“
Fred schüttelte den Kopf, Ginny nickte.
„Ich schätze schon. Wenn wir in der Abteilung für Familienrecht sind, willst du doch bestimmt nachforschen, wie wir Fred helfen können in der Sache mit Miriam.“
„Genau das.“

Sie waren schon seit mehreren Stunden in der riesigen Bibliothek unterhalb von London und Claire summte zufrieden vor sich hin. Genau wie sie erhofft hatte, schien sie zwei Fliegen mit einem Schlag geschlagen zu haben. Ginny und Fred waren abgelenkt von ihren Sorgen und sie fanden heraus, wie sich Fred vor Gericht verteidigen konnte im Falle Chrissie. Sie hatten einige Bücher zum Thema gefunden und Claire hatte alles auf Pergament festgehalten. Müde und mit ungelenken Gliedern reckte sich die Schwarzhaarige und sah in die Runde. Ginny hing über einem dicken Wälzer über Kindesrecht, Fred hatte sich in einem kleinen, dünnen Buch vergraben, in dem es um verschiedene Gesetzesvorlagen ging. Sie betrachtete ihn eine Weile und bemerkte dann, wie ihre Aufmerksamkeit immer wieder zu seinen feuerroten Haaren und den vor Anstrengung verzogenen Augenbrauen huschte. Zu seinem Mund, der lautlos einige Wörter mitlas und zu seinen Händen, die nach und nach die Seiten umblätterten. Mit einem leichten Schauer dachte sie daran, wie sie in seine Arme gefallen war vorhin.
„So.“
Ginny legte das dicke Buch weg und rieb sich die Augen. Sie sah müde aus, aber zufrieden.
„Ich denke, das reicht, oder?“
Claire nickte und blickte noch einmal auf ihre lange Liste, die sie erstellt hatte.
„Also, wir haben alles, was wir wissen müssen.“
Sie legte den Zettel auf den Tisch und die beiden anderen schauten drauf.

Sorgerecht

- Erziehungsverhältnis
- Bindung zu den Eltern
- Sonstige Bezugspersonen
- Berufstätigkeit?


So und so weiter ging die Liste.
„Eigentlich dürfte nichts schief gehen. Dass du ein tausend Mal besseres Verhältnis zu Chrissie hat als Miriam, dass sieht ja wohl ein Blinder mit Krückstock. Du hast Chrissie bisher komplett allein erzogen und man kann nicht sagen, dass sie verkommen ist oder anderweitig schlecht erzogen. Du hast eine große Familie und eine herzliche Mutter, die sich um die Kleine kümmert mit dir.“
„Aber das hat Miriam ja auch.“
Sein Ton klang ironisch und Claire wusste was er meinte.
„Dann musst du eben klarstellen, dass „sich um etwas kümmern“ nicht heißt, die Mutter jeden Tag vom Kind zu entfernen und mit ihr shoppen zu gehen oder einfach nur Geld zur Verfügung zu stellen.“
Fred nickte langsam und blickte auf den nächsten Punkt.
„Ich habe keinen Job, genauso wenig wie Miriam. Aber wenn ich kein Geld verdiene, kann ich für Chrissie nicht Sorgen. Wenn ich aber einen Job habe, stehen die Chancen schlechter, dass ich das Sorgerecht bekomme, weil ich weniger Zeit für Chrissie habe.“
„Nicht unbedingt.“
Sie sahen zu Ginny, die sich wieder zurück gelehnt hatte.
„Du weißt genau, was du tun kannst und musst.“
Ihr Blick schien ihren Bruder regelrecht zu durchbohren, aber Claire sah in seinen Augen eine Mauer, die sich rasend schnell aufbaute. Seine Stimme klang abweisend.
„Du weißt, dass das nicht so einfach ist.“
„Das ist mir egal!“
Ginnys Stimme hallte in dem ruhigen Saal umher und Claire zuckte zusammen. Die Rothaarige sah ihren Bruder wütend an und beugte sich mit funkelnden Augen vor.
„Du hast dir das eingebrockt und du bist der Einzige, der es wieder richten kann. Du musst einfach nur deinen Mut zusammen nehmen und dich entschuldigen.“
Fred sah sie hoffnungslos, aber auch defensiv an.
„Ich kann das nicht.“
Damit war das Gespräch beendet. Claire biss sich auf die Zunge, denn sie wollte nicht noch mehr Salz in die Wunde streuen. Gemeinsam machten sie sich wieder auf den Weg zum Fuchsbau.


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