von Slothy
Fleur stand müde auf und sah in den Himmel. Es war schon recht dunkel und Louis war noch nicht zurückgekehrt. Sie ging kurz in den Flur und holte ihre Jacke. Vic und Dominique waren wohl schon nach oben gegangen, beziehungsweise los gegangen. "Isch gehe zu Louis", rief sie nach oben, schnappte sich ihren Schlüssel. Sie ging ein Stück am Strand entlang, aber es war nicht nötig weit zu gehen, da sie Louis schon aus der Ferne sah. Ihr blondes Haar war einfach bei allen Kindern durchgekommen. Vorsichtig schlich sie sich von hinten an ihn heran und sah ihn ruhig an. Er starrte auf die Wellen und sagte nichts zu ihr. Er wollte nicht wissen, was sie alles sagen wollte, wem sie die Schuld in die Schuhe schieben wollte. "Louis", sagte sie leise und legte ihre Hand auf seine Schulter. Er ließ es zu und sah sie nur an. Er wollte nicht seine Familie verlieren und das sah man ihm an. "Es ist nischt deine Schuld" versicherte sie ihm und drückte ihn leicht an sich. Louis nickte und stieß sie wieder ein Stck weg. Die Umarmung war ihm überhaupt nicht angenehm und das sollte sie auch merken. "Und wer dann?", wollte er wissen. "Du? Oder Dad?Wer hat hier wen nicht geliebt?"
Fleurs Blick wurde hart. Sie durfte ihm nun nicht die Wahrheit sagen, obwohl diese alle betraf. "Ich muss sicher zu Dad", erzählte Louis weiter und sah sie traurig an. Was war denn nur geschehen? Seine ganze Familie war unfreiwillig auseinander gebrochen und das gefiel ihm nicht. Seufzend sah er sie an.
"Louis, ´ör mal. Isch weiß, dass es schwierig ist su verstehen, aber isch versischere dir, es ist gans anders als es ausschaut. Du musst uns vertrauen."
Louis sah ihr ins Gesicht, ein geschockter Gesichtsausdruck lag darin. "Willst du mich auf den Arm nehmen? Ich soll euch vertrauen? Ihr trennt euch mir nichts dir nichts und wir erfahren erst davon, als wir zu Hause sind." Er sah sie verletzt an und schaute dann weg. Er konnte ihr nicht ins Gesicht sehen, irgendwas war komisch darin. Sie sagte die Wahrheit, aber er wollte es nicht glauben.
"Lass mich", sagte er nur noch, als sie ihn sanft anfasste und riss sich grob weg. "Ich will...", fing er an, drehte sich um und rannte zum Haus.
Fleur sah ihm hinterher. Sie war verzweifelt und hatte einfach den Mut nicht mehr ihm noch hinterher zu laufen. "Oh Bill, das war eine serr schlechte Idee", murmelte sie verzweifelt Richtung Himmel.
Am Abend verzog sich Louis auf sein Zimmer. Er wollte nicht mit seiner Mutter reden. "Alle lassen sie einen alleine", murmelte er wütend und packte seine Sachen. Wenn sie wollte, dass er ginge, dann würde er es tun, aber dahin, wo er wollte. Er sah zu ein Bild, welches auf seinem Schreibtisch stand. "Hey, großer, bald bin ich bei dir", versprach er leise und musste unwillkürlich lachen. Seine Eltern würden ihn nie finden. Dann würden sie sicher merken, was sie alles verbockt hatten durch ihre unfaire Entscheidung.
Leise wurde an der Tür geklopft. "Louis, darf ich reinkommen?" Dominique steckte den Kopf hinein, doch schnell schob er sie wieder nach draußen und schloss die Tür ab. "Lass mich in Ruhe Dominique! Lasst mich einfach in Ruhe! Ich habe keinen Bock mehr darauf nun einen auf heile Familie zu spielen, verzieh dich sofort!"
Er hörte sie die Treppe hinuntergehen und fühlte sich mies. Sie war seine kleine Schwester und er beschimpfte sie. Richtig war das aber garnicht. "Es tut mir leid", murmelte er und eine einzelne Träne rannte ihm über das schmale Gesicht.
Er fiel in einen unruhigen Schlaf, aus dem es kein Erwachen gab.
Fleur sah Dominique traurig an, welche ihren Kopf auf deren Schulter gelegt hatte. "Er meinet es sischer nicht so, Dominique. Er ist nur serr enttäuscht und will es nicht wahrhaben." Domin nickte und seufzte. "Warum nur, Mum? Warum nur?"
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