GHudvA - Wie alles begann - Neue Gesichter
von Sunnygirl140@web.de
Junge Leute übernehmen in der Leitung und Durchführung von Geschäften mehr,
als sie zu bewältigen vermögen,
fliegen auf das Ziel zu, ohne Mittel und Maße zu bedenken,
folgen einigen wenigen Grundsätzen, auf die sie zufällig gestoßen sind,
führen Neuerungen ein ohne Rücksicht auf etwaige Nachteile,
wenden sofort die schärfsten Mittel an und sind, was ihre Irrtümer verdoppelt,
nicht dazu zu bringen, sie einzugestehen oder rückgängig zu machen,
gleich einem ungezogenen Pferd,
das weder stehen noch wenden will.
Ich würde später nicht mehr genau sagen können, wie ich zum Verboten Wald gelangt bin. Verschwommene Bilder, zugerufene Fragen, sonst nichts.
Ich schaltete erst ab, als mich der Wald mit dem herben Geruch von Moos und Tieren empfing.
Ich wanderte ein wenig zwischen den Bäumen umher und ließ alles von mir abfallen.
Hogwarts war für mich immer eine Art zweites Zuhause gewesen, was bei einem Internat auch nicht wirklich verwunderlich ist. Im Moment kam es mir eher vor wie ein Drachen, der mich aufgenommen hatte und am zweiten Tag bereits damit begann, mich zu durchkauen.
Insgeheim fragte ich mich, ob ich übertrieb. Immerhin suchten wir nur nach Informationen, und solange keiner von einem Buch erschlagen werden würde, sollte da nichts schlimmes passieren. Aber weit gedacht … Meine Gedanken schweiften zu den Anderen. Ich konnte mir lebhaft vorstellen, wie alle erstaunt aufsahen, Ana und Nicklas sich einen Blick zuwerfen und einer von beiden zuerst auf steht und mir folgt.
Ich rappelte mich auf und blickte den Pfad entlang, den ich gekommen war. Und richtig - knapp fünfzig Meter von mir entfernt kam Nicklas den Weg entlang.
Ich ging ihm entgegen bis wir uns trafen. Seine brauen Augen ruhten auf meinen, mit einen fragenden Blick. Ich schüttelte kaum merklich den Kopf. Ich würde ihm nicht meine bescheuerten Gedanken verraten. Er nahm mich in die Arme und drückte mir einen Kuss auf die Haare.
Ich sah auf und merkte, dass mein Gesicht tränennass war. Wann hatte ich geweint?
Er lächelte und strich mir mit seinem Daumen eine einsame Träne weg.
„Komm Bambi“ flüsterte er kaum hörbar, „die anderen warten bestimmt schon.“
Als wir die Bibliothek betraten, saßen die anderen aufgeregt um ein Buch herum.
Ich vernahm Ana' s Stimme: „Klappe jetzt! Einen Moment, ich lese es vor.“
Sie sah in die Runde, erblickte Nicklas und mich, nickte uns zu und beute sich über die Seiten:
„Es wird nie einem Slytherin gelingen, in den Gryffindorgemeinschaftsraum zu gelangen, ebenso wenig wie ein Ravenclaw erfährt, was sich hinter den Türen Hufflepuff' s abspielt oder ein Hufflepuff versuchen wird, die Geheimnisse der Slytherin' s zu lüften.“ las sie vor.
Ich fragte mich, was daran denn so bahnbrechend sein sollte, doch Ana durchbrach meine Gedanken.
„So, und darunter steht in Handschrift, muss wohl von einem Schüler geschrieben worden sein oder so, auf jeden Fall steht da:
Die Herren Krone, Wurmschwanz, Moony und Tatze wollen doch anmerken, dass er sehr wohl möglich wäre. Mister Wurmschwanz rät zu Guten Freunden, Mister Moony meint, man bräuchte nur etwas Verstand, Mister Krone pflichtet dem Tarnumhang bei und Mister Tatze sagt, das Wichtigste sei: Die Karte der Rumtreiber.“
„Tarnumhang?“ Das kam von Lars.
„Karte der Rumtreiber?“ fragte James ungläubig.
Ana nickte. „Wenn ich bloß wüsste, wer die Leute sind, dann -“
„Die braucht ihr nicht zu kennen!“ Lars klang aufgeregt wie ein Kleinkind.
„Ach, und warum nicht?“ giftete Ana. „Soweit ich weiß -“
„Mensch, Rodriguez, James hat einen Tarnumhang!
„Und wohlgemerkt, die Karte der Rumtreiber!“ ergänzte James.
Ich sah ihn erstaunt an. Er nickte selbstgefällig.
„Gehörte meinem Dad. Hab sie aus seinem Schreibtisch geklaut. War nicht einfach.“
„War er einer dieser Typen?“ James selbstgefällige Miene fiel in sich zusammen.
„Ich glaube nicht. Dad hat doch immer mit Onkel Ron und Tante Hermine rumgehangen, die waren nur zu dritt, mal abgesehen davon, das Hermine eine Frau ist, und da steht 'Die Herren.'“
„Hab ich da grad Ron und Hermine gehört? Oh, hallo liebster Cousin, du beehrst die Bibliothek? Hätte ich nicht erwartet, ehrlich.“
Jenny, Anne und Ana kicherten. In die Ecke der Bibliothek, die wir belegt hatten, waren einige, mir unbekannte, Personen getreten.
Die Sprecherin war ein rothaariges Mädchen, im Altern von James' Bruder, der gleich hinter ihr stand, zusammen mit einem anderen Jungen. Albus drängelte sich an dem Mädchen vorbei und sagte zu James gewandt:
„Ich hab gedacht, wir wollten nach Plätzen für die Treffen suchen? Wo warst du?“ fragte er vorwurfsvoll.
„Weit weg.“ nuschelte dieser, sagte dann aber mit klarer Stimme: „Ist ja egal, wozu sind die hier?“
„Sie wollen sich der Sache anschließen.“ antwortete Albus und trat zu Seite.
Ana grinste und zog ihren Stuhl herum.
„¡Perfecto! Vamos a empezar! ¿Quién quiere pensar?“
Kollektives genervtes Aufstöhnen unserseits. Sie zog eine Schnute.
„Also gut, ich hab gefragt, wer beginnen will, sich vorzustellen. Mehr nicht.“
Die Sprecherin von vorhin trat vor.
„Hallo, ich bin Rose Weasley und das -“ sie zog den Freund von Albus nach vorne, „ist mein Bruder Hugo. Ich gehe in die vierte Klasse und er in die zweite. James, Al und Lily sind unsere Familie, und wir lassen unsere Familie nicht im Stich.“
Sie nickte um die Bedeutung ihrer Worte zu unterstreichen. Ana winkte sie zu hinter sich. Rose und Hugo waren dabei.
In dem Moment stolperten zwei Jungen und ein Mädchen nach vorne. Die eine trat einen Schritt mehr und sagte:
„Dominique Weasley, und das sind Louis, Molly, Lucy, Fred und Roxanne. Wir gehören auch zu ihnen. Ich und Molly sind in der siebten Klasse, Louis, Lucy und Fred in der sechsten und Roxanne in der fünften. Sie ist aus Ravenclaw, wir aus Gryffindor.““
Ana winkte sie mit einem leicht säuerlichen Gesicht weiter und wandte sich dann an James. „Mensch, wie viele kommen noch?“
James runzelte die Stirn und überblickte die wenigen übriggebliebenen und blieb bei zwei blonden Zwillingen hängen. „Das sind zwar keine Familienmitglieder, aber Freunde von uns. Darf ich vorstellen? Lorcan und Lysander Lovegood.“
Die Beiden traten vor. Sie waren verdammt noch mal nicht zu unterscheiden. Ich suchte nach irgendetwas, was anders sein könnte - nichts.
„Hallo, ich bin Lorcan - und ich bin Lysander.“ Man könnte meinen, diese Worte kamen nur aus einem Mund, den selbst die Stimme schien gleich. Nur an den Mundbewegungen konnte man festmachen, wer sprach.
„Wir sind - Ravenclaw' s - und in der vierten Klasse .Wir sind Freunde - von des Weasley's - und den Potter's - wir haben und gedacht - das hier wäre mal - etwas anderes - verrücktes - abenteuerliches - spaßiges - etwas wo wir Freunde - finden - und behalten.“
Ana lachte los und Jenny und Anne stimmten mit ein. Lorcan und Lysander betrachten das kurz mäßig interessiert, dann verschränkten sie synchron die Arme vor der Brust und setzten einen leicht vorwurfsvollen Blick auf. Anne fasste sich als erste.
„Kommt schon, ihr seid natürlich dabei. Wie lehnen keine ab - wir brauchen euch.“
Die Zwillinge setzten sich zu uns. Nun standen nur noch ein zwei Jungen und ein Mädchen.
Alle drei waren dunkelhäutig. Der eine trat vor und machte eine gewichtige Miene.
„Hallo“ sagt er „ich bin Evan Macmillian. Ein paar von euch kennen vielleicht meinen Dad, Ernie Macmillian, arbeitet ihm Ministerium. Ich bin ein Hufflepuff, sechste Klasse.“ schloss er.
Das Mädchen war sehr hübsch. Ich sah mich unauffällig nach Nicklas um, der sie sehr interessiert musterte.
„Und wer bist du?“ Ich bemühte mich so viel Unfreundlichkeit wie nur möglich in meine Stimme zu legen.
„Rania Patil. Ich gehe in die Sechste. Hufflepuff. Das ist mein Zwillingsbruder Peter, sechste, Hufflepuff.“
Nicklas trat zu ihr und legte ihr einen Arm um die Schultern. „Willkommen.“sagte er und lächelte ihr zu. Kaum hatte er sich von ihr losgemacht, zog ich ihn zu mir und küsste ihn, um gleich die wieder Verhältnisse klarzustellen.
Sie sah ein wenig verwirrt aus, sagte aber nichts. Wir setzten uns nun alle ziemlich gedrängt an den Tisch und erzählten den Neuankömmlingen unsere Geschichte.
„Habt ihr irgendwelche Fragen?“ schloss Nicklas nach einer geschlagenen halben Stunde.
Rose hob die Hand. „Eins verstehe ich nicht. Ginger, dein Vater ist doch Auror, oder?“ Ich nickte. „Warum weiß er dann nichts von dem Amulett? Ich denke die Auroren sind dahinter her?“
„Nicht ganz.“ berichtigte ich. „Also, zu allererst, mein Vater ist muggelstämmig, er konnte von dieser Sage nicht hören. Mein Dad hat mir Kette mit elf Jahren, zu meinem Beginn in Hogwarts gegeben. Er konnte die Schatulle nicht öffnen. Er meinte, es wäre indirekt ein Geschenk meiner Mum. Ich habe die Dose in meiner ersten Nacht hier geöffnet. Mein Vater weiß, das eine Kette darin war, aber ich trage sie meisten unter meinen Klamotten, deswegen bekommt auch er sie nicht so oft zu Gesicht. Er hat sie zwar ein paar mal gesehen, aber ich bezweifle, das er sie genau im Gedächtnis hat. Außerdem denke ich, das die Auroren nicht direkt hinter der Kette her sind, weil die ja an sich nichts 'Böses' macht, aber -“
„Moment“ unterbrach mich Hugo, „im Tagespropheten war heute ein Artikel, dass der 'Magische Krieger' verboten wurde. Das ist so eine kranke Zeitschrift für Reinblüter, wo viel über das Amulett drin stand. Außerdem glauben die, das die Finnigan' s von denen umgebracht worden sind.“
Meine Augen huschten zu Sean. Der sah Hugo an, mehr durch ihn hindurch, während sich Tränen in seinen Augen sammelten und sein Blick Verwirrung zeigte. Ana stand auf und zog Sean hinter sich her.
Als sie außer Reichweite waren, machte sich Nicklas über Hugo her.
„Aber sonst alles frisch bei dir? Hast du eigentlich eine geringe Ahnung, wie schwer das für Sean ist?“
„Was soll schwer für ihn sein?“
„Mein Gott, das ist Sean Finnigan! Das sind seine Eltern, die umgebracht wurden.“
„Oh, Mist, das wusste ich nicht, ey, tut mir echt leid.“
Nicklas grummelte weiter vor sich hin. Er hatte Seasmus und Sally gut gekannt, auch wenn er es nicht zugab, der Tod der Beiden ging ihm sehr nahe.
„Also,“ setzte ich noch einmal an, „ich weiß nicht, ob die Aurorenzentrale hinter den Amuletten her sind. Vielleicht verfolgen sie die Sache ein wenig, aber man kann nichts genaues über den Tod von Sean's Eltern sagen.“
„Oh. Okay. Und wie geht's jetzt weiter?“
Nicklas grinste. „Ich denke, der liebe Scorpius würde sich über einen Besuch von uns freuen. Wir ziehe das Ding am besten diesen Donnerstag durch, ich habe zufällig mitbekommen, das er seine Hausaufgaben über die Ferien nicht gemacht hat, und bei Roberts nachsitzen muss.“
Unsere erste Aktion.
Ich lehnte mich weiter nach vorne, und wir begannen die Sache zu planen.
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Samstag, 01.07.
Freitag, 02.06.
Mittwoch, 24.05.
Ich werde wie jeder andere um Mitternacht vor dem Buchladen stehen, und ich werde, da bin ich mir sicher, wie jeder andere überrascht sein.
Michael Goldenberg über Harry Potter 7