GHudvA - Wie alles begann - Zufall?
von Sunnygirl140@web.de
Auch das Zufälligste
ist nur ein auf entfernterem Wege
herangekommenes Notwendiges.
Mit den Haaren und dem Gesichtsausdruck erinnerte mich Lars irgendwie an einen besonders großen Golden Retriever, dem gerade eröffnet wurde, dass es keine Abendmahlzeit gibt.
Er drückte Ungläubigkeit aus, wartete darauf, dass jemand den Witz auslösen würde. Wartete auf die versteckte Kamera. Ich verkniff mir mein Grinsen.
James wurde bleich und stolperte zurück, ich wusste, dass sein Dad früher mal mit Seamus Finnigan in eine Klasse gegangen war.
Lars setzte seine coole Miene wieder auf, lehnte sich an den Türrahmen und ich brauchte nur Millisekunden, um zu verstehen, dass er es nicht verstanden hatte und vermutlich jetzt etwas reichlich Unüberlegtes loslassen würde. Ich sprang auf, doch war zu spät.
„Wunderbar, wunderbar, diese Show, Finnigan.“ Ich erreichte Lars und packte ihn am Arm.
Er sah mich milde überrascht an und beugte sich dann mit mir am Arm runter zu Ana.
„Na, Rodriguez, wie viel hat er dir für deine Tränen bezahlt, he?“
Ana's Gesicht verdunkelte sich vor Zorn. Ich riss mich zusammen und zog Lars zurück.
Mein Blick viel auf James, der blass im Türrahmen stand und geschockt auf den Boden sah.
Als er aufsah, trafen sich unsere Blicke und es herrschte stilles Einverständnis.
Er packte Lars an der Schulter und zog in unsanft in den Gang.
Und wir fuhren weiter, und es kam mir so unfassbar gemein und ungerecht vor.
Sean hatte seine Eltern verloren und sollte zum Alltag umspringen, einfach so?
Er würde zurück nach Hogwarts gehen und keine Post bekommen. Lars, dieser Idiot, so etwas zu sagen. Im Grunde kam ich ganz gut mit Lars klar, nur er war furchtbar arrogant und unsensibel.
James hatte mir einmal gesagt, dass Lars eigentlich viel netter wäre, würde ich ihn erst richtig kennen. Auf dieses Bekanntschaft konnte ich getrost verzichten.
Die Ankunft in Hogwarts lief wie gewohnt ab. Sean, der sowieso ein einziges Nervenbündel war, klammerte sich Ana, die ihn versuchte zu beruhigen.
Ich sah, wir weiter links von mir Lars in einer Gruppe Mädchen stand, die ihm über den Kopf streichelten und Küsschen auf die Wange drückten. Ich verstand nicht, warum sollte Lars traurig sein?
Gerade als ich mich umdrehen wollte, verzog Lars das Gesicht und deutete auf - Sean. Es ratterte und machte klick. Lars tat so, als würde ihm der Tod von Sean's Eltern nahe gehen, er tratschte es herum. Entschlossen machte ich mich von Nicklas los, der seinen Arm um meine Taille gelegt hatte, und marschierte auf Lars zu. Nicklas kam hinter mir her.
„Du verdammtes -“ ich schlug Lars mit meiner Tasche in die Magengrube, „verlogenes -“ ich trat ihm mit aller Kraft auf den Fuß, „kaltherziges -“ ich schubste ihn zurück, „Arschloch!“
Ich verpasste ihm eine Ohrfeige. Hinter mir hörte ich Nicklas kichern.
„Was fällt dir eigentlich ein? Sean hat seine Eltern verloren und alles was du machst, ist dich lustig? Ich kann es einfach nicht verstehen, wie man mit dir befreundet sein kann, man kann dir ja eh nichts anvertrauen!“ Lars wich zurück.
„Ja, genau, hau ab, so wie du es immer tust! An deiner Stelle würde ich mal schnell deine Eier in Richtung Schloss bewegen, sonst hast du gleich keine mehr!“ Lars drehte sich um und floh mit zwei seiner Gefährtinnen zu den Kutschen. So sehr wie gerade hatte ich mich selten aufgeregt. Ich atmete einmal tief durch und versuchte mich zu beruhigen.
Ich trat zwei Schritte zurück, und blieb mit meinem Ärmel an einem Zweig hängen. Ich ruckte einmal kräftig mit dem Arm und befreite mich. Dabei rutschte das Amulett aus meiner Hosentasche, da ich hatte es kurzfristig abgenommen, ich Sean's Schmerz nicht an mir spüren können.
Bevor ich irgendetwas tun konnte, hob es eines der Mädchen auf, mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck auf. Sie begutachtete es und sah mich dann mit verstörter Miene an
„Woher hast du das?“
Ich nahm es entgegen und sah sie verwirrt an.
„Das ist eine Geschenk meiner Mum.“
„Und du weißt nicht, welche Macht es besitzt?“
„Nein, weiß ich nicht, meine Mum ist tot, das ist alles was ich von ihr habe.“
Das Mädchen sah mich schweigend an und streckte die Hand aus. Zögernd legte ich das Amulett hinein, nicht wissend, was sie vorhatte.
„Uns Reinblütern wurde verboten über diese Legende zusprechen, Gloria.“ Sie fuhr herum. Aus dem Halbdunkel trat Scorpius Malfoy. Er strich sich das lange blassblonde Haar aus der Stirn und trat näher. Schmierig lächelnd und wandte er sich Gloria.
„Nun, Gloria, da Hales ja nun eh in die Bibliothek stürmen wird, um auch wirklich alles alles über dieses seltene Schmuckstück heraus zufinden, denke ich, du kannst es ihr erzählen.“
Die Besagte wandte sich. Offensichtlich gab es da etwas, was ich nicht wusste, und auch nicht erfahren sollte. Dann holte sie tief Luft und erzählte mir die Sage des Amuletts.
„Und wer sind die Erfinder? Diese Brüder?“ Ich hatte noch so viel mehr Fragen, war begierig darauf, sie zu stellen. Doch Scorpius machte mir einen Stricn durch die Rechnung.
„Hales, hast du jemals vom 'Magischen Krieger' gehört?“
„Nein, sollte ich?“
„Das ist eine Zeitschrift für Reinblüter. Sie haben in letzter Zeit viel über das Amulett gebracht, denn es tauchen immer mehr Legenden auf. Sie beruhen auf verschiedenen Schriftstücken. Den Schriftstücken der Gebrüder Barachee. Das waren erstklassige Reinblüter, beherrschten unglaubliche Magie. Sie hießen Bill, Ben und Bibs, die Kurzformen für William, Benjamin und - und nun ja, Bibs hieß schon immer einfach so. Er war das schwarze Schaf der Drei, der der die anderen umbringen wollte.“
Ich registrierte, wie sich langsam um uns eine Gruppe bildete.
Scorpius verschwand und tauchte Sekunden später wieder mit dem verwirrten James auf, den er wie einen Hund an einem Halsband hinter sich herzog. Er griff ein wenig tiefer unter sein Hemd und zog eine Kette hervor, die meiner identisch war. Er besaß auch ein Amulett? Natürlich, die Weasley's waren eine Reinblüterfamilie. Mein Gehirn arbeitete fieberhaft, bis ich beschloss, die Tatsache vorerst auf sich beruhen zu lassen. Darüber konnte ich James später noch ausfragen.
Ich begann mich zu wundern. Konnte das Zufall sein?
Von diesem seltsamen Klatschblatt hatte ich noch nie gehört, aber Reinblüter waren ja generell seltsam. Wer hatte wohl das dritte Teilstück? Passierte etwas, wenn sie zusammenkamen?
Ich merkte, wie Nicklas langsam unruhig wurde.
„Die Frage, die wir uns nun alle stellen Hales wäre: Von wem stammst du ab? Du musst nämlich wissen, das Bibs schlussendlich doch noch mehrere Leute um die Ecke brachte.“
Haltung wahren, Ginger!
„Diese Kette ist ein Geschenk meiner Mum an mich. Wie sicher einige wissen, ist sie bei meiner Geburt gestorben und ich habe nie Ahnenforschung betrieben, weil es mir egal ist, was andere darüber denken. Das ist alles, was ich noch von meiner Mum habe.“
„Aber uns interessiert das, Hales. Wir wollen das wissen. Es geht um unsere Familienehre.“
Nicklas trat vor. „Halt's Maul Malfoy. Was weißt du schon über Familie? Oder Ehre?“
Dieser grinste nur. Gloria meldete sich wieder zu Wort.
„Eine Kleinigkeit hat Scor nicht erwähnt. Sie haben von einer weiteren Eigenschaft dieser Amulette berichtet. Die drei Brüder haben die Ketten irgendwo hier in Hogwarts geschmiedet oder die Steine mit ihren Kräften versehen.“
Scorpius Malfoy griff sich unter das Hemd und zog nun ebenfalls eine Kette heraus und zog sie nah zu uns heran.
Drei identische Amulette funkelten im Schein der Fackeln.
„Sieh an,“ flüsterte er „die Amulette sind unter dem Dache Hogwarts wieder vereint.“
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Spinnen hasse ich, aber Ratten finde ich echt cool, mir haben die Szenen mit Krätze also gar nichts ausgemacht.
Rupert Grint