von soulfairy
Claire war hin und her gerissen zwischen ihren Gefühlen und dem, was Snape ihr anbot. Immer noch überrumpelt und nachdenklich kehrte sie wieder in die große Halle zurück, wo die anderen schon auf sie warteten. In der allgemeinen Heiterkeit fiel ihre Stimmung zum Glück nicht auf und niemand kam auf die Idee, nachzufragen. Seufzend ließ sie ihren Blick durch die Große Halle schweifen.
Wissen über den Dunklen Lord, ihren großen Bruder, über den sie so wenig wusste, war sicher ein sehr verlockendes Angebot. Allerdings konnte sie sich die Reaktion aller vorstellen, sollte sie auch nur in Erwägung ziehen Sirius die kalte Schulter zu zeigen, vor allem nach der heutigen Nacht, und Snape´s Freundin werden.
„Was ist den los? Du bist die ganze Zeit schon so still.“ fragte Lilly sie plötzlich und schreckte sie somit aus ihren Gedanken.
„Ach nichts… ich meine doch aber..“ begann Claire stockend, überlegte es sich dann aber anders und zog ihre beste Freundin wortlos mit nach draußen.
„Was ist den los?“ fragte diese sie nun vollends verwirrt, als sie sich in einem dunklen Korridor an die Wand lehnte. „Snape.“ war das Einzige, was sie sagen musste um, Lily hellhörig und fast schon wütend zu machen.
„Was hat er getan?“ fragte sie alarmiert.
„Getan in dem Sinn nicht unbedingt viel, aber er hat mir ein Angebot gemacht. Er hat mich beiseite genommen um mir zu sagen, dass wir nicht wissen von wem er seine ganzen Informationen bezieht, was ja auch stimmt. Allerdings hat er mir dann etwas angeboten.“ Lily´s Blick wurde forschend und sie hob fragend eine Augenbraue.
„Ich höre!“ sagte sie, gespannt darauf wartend was sie nun zu hören bekommen würde.
„Er hat mir angeboten alles über den Dunklen Lord zu erzählen und mich an seinem Wissen teilhaben zu lassen, vorausgesetzt ich werde seine Freundin und trenne mich von Sirius.“ erzählte sie schließlich stockend.
„WAS?? Wenn ich diesen Mistkerl erwische! Der kann was erleben!“ wütete Lily nur und in ihren grünen Augen blitzte es gefährlich auf. „Aber du hast doch nicht zugestimmt oder?“
„Ich? Nein, ich bin doch nicht wahnsinnig. Aber ich habe darüber nachgedacht und er könnte uns sicher mehr erzählen als jeder andere, andererseits gibt´s da natürlich auch noch Sirius.“ erwiderte Claire recht leise. Sie war sich immer noch nicht sicher und es war eine schwere Entscheidung. Sie konnte es drehen und wenden wie sie wollte: Wenn sie etwas über ihre Vergangenheit erfahren wollte, musste sie sich Wohl oder Übel mit Snape einlassen.
Lily sah ihre Freundin voller Mitleid an. Es war eine harte Entscheidung und sicher, Snape konnte ihnen einiges erzählen. Wenn Sirius aber davon erfuhr, so war sie sich sicher, dass er sehr gewillt war den Jungen aus Slytherin umzubringen.
„Und wenn du mit Sirius darüber redest? Die Wahrheit kennt er ja immerhin und vielleicht versteht er es ja.“ begann sie zaghaft um ihrer Freundin Mut zu machen.
„Lily, wir wissen beide das Sirius Snape umbringt wenn er davon erfährt.“ erwiderte diese kopfschüttelnd.
„Aber einen Versuch wär´s wert. Wir reden morgen mit ihm, heute sollten wir uns amüsieren. Dumbledore hatte Recht: Wir sollten heute Abend einfach alles vergessen, wer weiß was der neue Tag bringt.“ Mit diesen Worten zog sie ihre Freundin wieder in die Große Halle, wo diese von Sirius in Beschlag genommen wurde.
Als sie alle am nächsten Morgen mit einem ziemlichen Kater aufwachten, war die Stimmung bei den drei Mädchen im Keller. Inzwischen war auch Becky eingeweiht worden und auch diese sann auf Rache, doch zuerst mussten sie sich einen Plan überlegen. Als Lily eines der Fenster aufriss und die kalte Winterluft hereinließ, die verdächtig nach Schnee roch, waren sie mit einem Schlag putzmunter und bemerkten erst jetzt den Haufen Geschenke, die am Fußende eines jeden Bettes lagen. Richtig, es war ja Weihnachten! Sofort stürzten sie sich auf die Päckchen und mit strahlenden Mienen wurde ausgepackt.
Auch in einem anderen Raum wurde Geschenk für Geschenk entpackt und sich darüber gefreut.
„Sag mal bist du jetzt eigentlich mit Claire zusammen?“ fragte Krone seinen Freund Tatze plötzlich.
„Hey danke für das Buch über Quidditch Moony!“ bedankte dieser sich gerade bei seinem Freund.
„Keine Ahnung, ich meine wir haben uns geküsst. Ich denke schon. Du und Evans, ihr habt das ja auch nicht noch einmal extra besprechen müssen.“
„Ja, das stimmt allerdings.“ erwiderte Krone lachend. „Kommt, lasst uns runter zum Frühstück gehen!“ schlug Moony vor und begann, sich anzuziehen.
„Hey Moony, danke für dein Buch über Heilkunde, ich glaub das kann ich gut gebrauchen!“ bedankte sich Claire sogleich bei Remus, als sie die Jungs vor der Großen Halle trafen.
„Claire, wart mal kurz. Ich will dir noch mein Geschenk geben.“ sagte Sirius plötzlich und zog sie beiseite während die anderen munter schwatzend in der Großen Halle verschwanden. Ihre Abwesenheit fiel nicht auf und so konnte er sie unbemerkt in einen leeren Korridor ziehen. Er drückte seiner Freundin eine kleine Schachtel in die Hand und war gespannt, wie sie reagieren würde. Claire klappte die kleine blaue Schachtel auf, die innen mit blauem Samt ausgeschlagen war. Darin lag eine wunderschöne Kette an der ein silbernes, zierliches Kreuz hing das mit einigen Kristallen verziert war. Es war einfach wunderschön und sie war überwältigt.
„Es ist wunderschön!“ hauchte sie und gab Sirius einen langen und innigen Kuss als Dankeschön.
„Freut mich dass es dir gefällt, ich wusste nicht wirklich was ich dir schenken sollte und dann hab ich´s in Hogsmeda entdeckt.“ gab er ein wenig verlegen zu.
„Es ist wirklich wunderschön, danke!“ sagte sie nur lachend und legte die Kette sogleich an. Sie fiel ein wenig in ihren Ausschnitt und das Kreuz wurde dadurch von der Kleidung verborgen.
„Jetzt hab ich dich immer bei mir!“ sagte sie und küsste ihn abermals spontan. „Mein Geschenk bekommst du noch, ich hoffe du bist jetzt nicht sauer.“
„Nein, auf keinen Fall. Ich freue mich jetzt umso mehr!“ erwiderte Sirius und gab ihr noch einen sanften Kuss bevor die beiden zum Frühstück gingen.
„Claire wir müssen es Sirius sagen.“ sagte Lily plötzlich, als die beiden in der Bibliothek nach Büchern für ihre Hausaufgaben suchten.
„Also gut. Aber ich hab Angst Lily! Was wenn er mich nicht mehr mag? Was wenn er mich dann hasst?“ fragte sie ängstlich.
„Dann liebt er dich nicht.“ erwiderte ihre Freundin nur trocken und verschwand, um wieder in den Gemeinschaftsraum zu gehen. Claire folgte ihr und zog Sirius in einem günstigen Moment mit durch das Portraitloch nach draußen. Sie zog ihn mit bis zum Raum der Wünsche, den sie hinter den beiden zusperrte.
„Was ist den los?“ fragte Sirius sie, der bemerkt hatte wie aufgewühlt sie war. Als sie ihn ansah glitzerten Tränen in ihren Augen.
„Sirius, ich weiß nicht wie ich es dir sagen soll. Ich habe dir doch die Geschichte mit Snape erzählt.“, als sie seinen Namen erwähnte verhärtete sich sein Gesicht. Seine Miene wurde immer finsterer als sie zu erzählen begann.
„Ich will nicht, dass du mich jetzt hasst, ich liebe dich doch.“ endete sie schließlich und sah ihn ängstlich an.
„Ich hasse dich nicht Claire, ich könnte dich gar nicht hassen. Ich verabscheue ihn dafür dich vor diese Wahl gestellt zu haben, aber ich verstehe dich auch. Solange du nicht vergisst was und wer du bist, bist du frei zu wählen. Aber du musst auch mich verstehen, wenn ich nun den Wunsch habe ihm eine zu verpassen, weil er dir so weh getan hat.“ erwiderte Sirius und blickte sie aus seinen blauen Augen an.
„Ich will dich nicht verlieren Sirius, ich hoffe das weißt du. Allerdings will ich mich so lange auf ihn einlassen, bis ich alles weiß, was ich wissen muss. Dann kannst du deine Rachegelüste gerne in die Tat umsetzen.“ sagte sie und trat zu ihrem Freund.
„Ich will nicht, dass du vergisst, wie sehr ich dich liebe.“ Mit diesen Worten küsste sie ihn und jeder der anderen bemerkte, dass sich etwas verändert hatte als sie wieder zurückkehrten.
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