von soulfairy
Chap 10: Rain Days oder Sturm der Gefühle (Part I)
Am nächsten Morgen wachten alle mit Kopfschmerzen und einigen schönen Erinnerungen an den gestrigen Tag, vor allem an den Abend, auf. Stöhnend stieg Claire aus dem Bett und zog sich an. Auch Lily, Becky und ihre zwei anderen Zimmergenossinen waren müde und sie hätten liebend gern wieder kehrt gemacht und wären ins Bett gefallen, aber heute war wieder ein Hogsmedatag und das wollte sich keiner von ihnen entgehen lassen.
Mit leicht zerzausten Haaren suchte sie sich Jeans und einen grünen Pullover, der ziemlich gut zu ihren schwarzen Haaren passte, aus ihrem Schrank und zog sich an. Nachdem sie auch halbwegs gekämmt war machten sich Lily, Becky und sie auf den Weg zum Frühstück.
In der Großen Halle trafen sie auf Sirius und James, die nach ihnen reinkamen. James setzte sich sofort zu Lily und die beiden vertieften sich in ein „Gespräch“. Es gab immer noch verwunderte Blicke, obwohl die zwei jetzt schon seit gut einer Woche miteinander gingen. Sirius setzte sich breit grinsend neben Remus, der ihr gegenüber saß. Bevor er aber etwas sagen konnte retteten sie die Posteulen, die in diesem Augenblick durch die großen Fenster segelten und ihr den Tagespropheten brachten. Schnell versteckte sie sich hinter der Zeitung um ihn nicht ansehen zu müssen, sie wusste das sie dann vielleicht rot wie eine Tomate werden würde und das war das letzte, was sie jetzt wollte. Gleichzeitig war ihr klar, das sie mit ihm reden würde müssen. Dass Claire sich einfach versteckte würde er nicht zulassen. Als er endlich mit James und Remus weitergezogen war stand auch sie auf, um sich für Hogsmeda fertig zu machen.
Fröstelnd wickelte Claire sich den Schal enger um den Hals. Es war kalt und die Sonne versteckte sich hinter den dicken Regenwolken, die Unheil verheißend am Himmel hingen. Sie überlegte gerade wann es wohl zu regnen anfangen würde, als ihr jemand von hinten die Hände auf die Augen legte.
„Na wer glaubst du bin ich?“ fragte eine Stimme, die ihr nur zu bekannt war.
„Lass den Blödsinn Sirius!“ sagte sie nur lachend und drehte sich um. Seine Hände rutschten nach unten und lagen nun auf ihren Hüften, ihre Gesichter Zentimeter von einander entfernt. Sie spürte wie die Wärme ihren Körper hoch kroch und dort, wo seine Hände lagen spürte sie ein leichtes Kribbeln. War sie etwa wirklich in ihn verliebt?? *Quatsch! Sicher nicht, er sieht doch nur gut aus, deshalb reagierst du so!* schallte sie sich selbst im Gedanken und wandte den Blick von seinen blauen Augen ab und zu Boden. Sirius sah sie nur breit grinsend an und trat dann zwei Schritte zurück.
„Also wir sind dann im Drei Besen falls ihr zu uns kommen wollt!“ sagte er noch, drehte sich dann um und die drei Jungs gingen weiter. Claire atmete tief durch und drehte sich dann zu Becky und Lily um.
„Du bist in ihn verliebt!“ stellte Becky trocken fest und Lilly neben ihr grinste.
„Blödsinn!“ stritt sie alles heftig ab, aber vielleicht etwas zu heftig den ihre beiden Freundinnen begannen prompt zu lachen.
„Magst du sie wirklich?“ fragte Moony seinen Freund als sich dieser neben ihm auf die Bank im Drei Besen setzte. „So komisch es klingt, ja eigentlich schon. Ich weiß nicht aber sie hat etwas, etwas besonderes.“ erklärte Sirius und bestellte sich ein Butterbier. „Ich meine es ist einfach ihr Art und ihr Aussehen und einfach alles, aber ich weiß einfach nicht wie ich an sie rankommen soll. Meine normale Masche zieht nicht und ich will auch nicht, das sie denkt ich spiele nur mit ihr. Mädchen sind so kompliziert!“ Seufzend nahm er einen Schluck aus der Flasche, die der alte Wirt ihm brachte.
„Deine normale Masche zieht nicht weil sie einfach kein normales Mädchen ist, das ist wie bei Lily und mir.“ warf Krone lachend ein und genehmigte sich ebenfalls einen Schluck aus seiner Flasche. „Aber bei uns hat´s dann auch geklappt, also Kopf hoch, das wird schon werden. Manchmal braucht es eben nur einen Schubs in die richtige Richtung!“
„Wenn du das sagst…“ meinte Sirius nur ein wenig niedergeschlagen. „Ich hoffe auf alle Fälle auf das Beste.“
Nach einiger Zeit hatten die Mädchen genug von der beißenden Kälte und dem Wind, der durch das kleine Dorf fegte. Sie waren zwar schon im Honigtopf gewesen, aber auch das war nur ein kurzfristiges Vergnügen gewesen. Also beschlossen sie doch den Drei Besen aufzusuchen und sich mit den Jungs zu treffen. Als sie dort ankamen wurden sie freudig begrüßt und man spendierte ihnen sogar ein Butterbier. Lily und James saßen zusammen in einer Ecke und redeten leise und Becky, Remus, Claire und Sirius unterhielten sich angeregt. Sirius warf Claire jedoch immer wieder verstohlene Blicke zu, die diese einfach ignorierte und munter weiter redete. Schließlich gingen sie alle wieder hoch zum Schloss, doch jeder von ihnen wusste, das es zwischen Claire und Sirius noch funken würde, es war einfach nur eine Frage der Zeit….
*Oh nein! Nicht schon wieder!* dachte Claire und warf einen Blick auf ihre Uhr. Schon zehn nach, sie musste sich wirklich beeilen um noch rechtzeitig zum Unterricht zu kommen. Kräuterkunde bei Sprout also, nicht gerade ihr Lieblingsfach, aber sie konnte nichts machen. Schnell eilte sie eine der Treppen nach unten und übersprang die Trickstufe, mit der sie schon am ersten Tag Bekanntschaft gemacht hatte. Dank der Rumtreiber und ihrer übermäßigen Neugier hatte sie bald fast alle Geheimgänge von Hogwarts kennen gelernt. So hatte sie schon einige Male eine Stunde noch rechtzeitig erreichen können, doch dieses Mal würden ihr die Gänge auch nichts nützen. Sie hastete durch einen der Gänge, als sie mit jemand zusammenstieß. Bücher und Taschen flogen durch die Luft und sie wurde zu Boden geworfen. Jemand landete auf ihr und für einen kurzen Moment sah sie nur noch schwarz. „Tut mir Leid!“ entschuldigte sich eine ihr bekannte Stimme und der Junge, der sich als Severus Snape entpuppte richtete sich wieder auf. Er versuchte ein Lächeln und half ihr auf.
„Kein Problem, wir haben uns beide irgendwie gegenseitig über den Haufen gerannt.“ winkte Claire nur lächelnd ab und begann ihr Bücher wieder zusammenzusuchen. Als sie sie in die Tasche stopfte griff sie nach einem Exemplar von „Zaubertränke für Fortgeschrittene“, nach dem auch Snape gegriffen hatte. Ihre Hände berührten sich und sie wollte ihre schnell wegziehen, doch er hielt sie fest. Ein wenig verwunderte sah Claire auf und ihm in die Augen. Es lag ein wundersames Funkeln darin als er schließlich aufstand, sie mit hochzog und das Buch in der Hand behielt. Immer noch verwirrt stand sie vor ihm und wartete, was er nun tun würde.
Zu ihrem Erstaunen und irgendwie auch Entsetzten beugte er sich vor und küsste sie.
„Ich weiß was du bist!“ flüsterte er, drehte sich um und verschwand um die Ecke. Die ziemlich verwirrte Claire ließ er einfach stehen.
Natürlich war sie zu spät zu Kräuterkunde gekommen und hatte sich damit 5 Strafpunkte für Gryffindor eingehandelt, doch sie konnte einfach nicht aufhören, darüber nachzudenken, was Severus getan hatte. Lily und Becky versuchten sie zu fragen, warum sie so verstört aussah, doch sie winkte nur ab und vertröstete die beiden auf später. Sie konnte jetzt nicht reden, nicht neben Sirius von dem sie wusste, dass er an die Decke gehen würde wenn er es erfuhr und das war das letzte, was sie wollte. Seufzend machte sie sich daran den Saft von einer Blume auszupressen, die Professor Sprout ihnen gab. Immer wieder sah sie Snape vor sich und wie er sie küsste. Ihr Herz hatte in diesem Augenblick schneller geschlagen, doch sie wusste, dass es nur die Aufregung gewesen war. Sie sehnte sich das Ende des Unterrichts herbei um Lily und Becky endlich alles erzählen zu können.
„Er hat WAS?“ Lily schrie fast, nachdem sie gehört hatte, was passiert war.
„Pst! Schrei doch bitte nicht so!“ versuchte Claire sie zu beruhigen, den ein paar Schüler hatten sich schon nach ihnen umgedreht als sie durch die Reihen der Bibliothek schlenderten.
„Aber er hat dich geküsst!“ begann sie noch einmal, diesmal etwas leiser. „Ich meine warum und vor allem wieso und was hat das zu bedeuten?“
„Wenn ich das nur wüsste.“ antworte sie nur und fuhr sich zerstreut durch die Haare. Sie hatte den beiden verschwiegen, was er noch gesagt hatte, denn sie wollte nicht verraten, dass sie ein Animagi war. „
Warum hast du dich den nicht gewehrt?“ fragte Becky und stellte eines der Bücher zurück, in dem sie ein paar Formeln nachgeschlagen hatten.
„Weil alles so schnell ging und er sich danach gleich umgedreht hat und um die Ecke gelaufen ist.“ meinte sie nur zähneknirschend und steckte die Hände in die Hosentaschen.
„Mal sehen was er dazu sagt, wenn wir ihn darauf ansprechen. Ich meine er wird doch einen Grund gehabt haben.“ schlug Lily vor.
„Nein, lass uns bitte erst einmal abwarten. Vielleicht meldet er sich von selber, so ganz ohne Grund kann es ja wirklich nicht gewesne sein.“ wiegelte sie ab und machte sich auf den Weg zum Gryffindorturm. Sie war mit Sirius und Remus zu einer Übungsstunde verabredet und diese wollte sie auf keinen Fall versäumen.
„Was ist den heute mit dir los? Konzentrier dich doch mal!“ schallte sie Remus als ihr schon zum x-ten Mal der Versuch sich zu Verwandeln misslang. Sie hatte einfach so viel im Kopf und konnte sich auf nichts richtig konzentrierten. „Auch wenn du an vieles denkst musst du versuchen, das alles hinten an zu stellen und dich zu Verwandeln! Das ist wichtig wenn du einmal in einer Situation bist, in der du vielleicht sogar in einen Kampf verwickelt bist!“ erklärte er Claire und sah sie ein wenig streng an. „So und jetzt versuch an nichts zu denken und mach deinen Kopf frei!“ Sie atmete tief durch und konzentrierte sich so stark sie konnte. Und Remus hatte Recht gehabt: Es klappte plötzlich. Sie saß als schwarzer Wolf vor den beiden am Boden und Sirius strich ihr grinsend über den Kopf, was sie in ihrer Tiergestalt dazu veranlasste den Kopf zu schütteln und ihn gefährlich anzublitzen.
„Hey ganz ruhig meine Kleine!“ sagte er lachend und sie verwandelte sich zurück.
„Also gut ich denke das reicht für Heute!“ schaltete sich Remus ein. „Ich werde dann mal ins Bett gehen. Gute Nacht ihr zwei!“ Mit diesen Worten verließ er den Raum der Wünsche und ging davon. Auch Claire wollte gehen, aber Sirius hielt sie am Arm zurück.
„Hey, wart mal kurz bitte!“ sagte er und sah sie lange an. Ihre schönen braunen Augen ruhten auf ihm.
„Was ist denn?“ fragte sie und sah ihn leicht misstrauisch an.
„Ich wollte mit dir reden, über uns.“ begann er leicht schüchtern und ließ den Blick schweifen, er konnte ihr nicht in die Augen sehen.
„Was ist den mit uns?“ fragte sie und sah ihn weiter unentwegt an….
Gespannt blickte Claire Sirius an. Sie wollte wissen was er meinte und warum er sie zurückgehalten hatte.
„Ich…“ begann er leicht stammelnd. „Ich wollte dir sagen, dass ich dich mag. Sehr sogar!“ Als er zu Ende gesprochen hatte sah sie ihn einige Sekunden lang einfach nur an. Seine Gefühle überraschten sie nicht wirklich, aber das er es ihr gesagt hatte schon. Sie wusste ja mittlerweile dass es nicht unbedingt Sirius Art war seine Gefühle zu offenbaren oder gar einem Mädchen zu gestehen. Ein wenig unsicher ließ sie ihren Blick durch das Zimmer schweifen.
„Ich mag dich auch!“ erwiderte sie schließlich.
„Na dann ist ja alles bestens!“ sagte Sirius gut gelaunt, der wieder zu seiner alten Art zurückgefunden hatte. Ohne sie zu fragen zog er sie an sich und küsste sie lange und diesmal hatte Claire auch nichts dagegen….
Hand in Hand spazierten sie durch die dunklen Korridore zurück zum Gemeinschaftsraum um dort festzustellen dass es schon fast nach Mitternacht war. Also wünschten sie einander gute Nacht und gingen leise in ihre Schlafsäle. Erst da ließ das Gefühl das sie beobachtet wurde, das sie schon hatte seit sie den Raum der Wünsche verlassen hatten, nach. Ein wenig erleichtert ging sie schlafen und beruhigte sich, in dem sie sich selbst einredete das sie sich alles doch nur eingebildet hatte. Seufzend deckte sie sich zu und fast Augenblicklich fielen ihr die Augen zu.
Claire träumte schlecht in dieser Nacht und immer wieder erschien die Szene des Kusses zwischen Snape und ihr in ihren Träumen. Sie wusste einfach nicht wieso, aber dieser Kuss ließ sie nicht los. Vor allem aber beunruhigte sie der Satz, den er gesagt hatte.
„Ich weiß was du bist!“ geisterte ihr immer und immer wieder durch den Kopf. Sie musste einfach wissen was er damit meinte und immer, wenn die Antwort zum greifen nahe schien, entschlüpfte sie ihr wieder wie ein Fisch, den man fast gefangen hat und der einem immer wieder entgleitet. Sie musste etwas tun und zwar bald…
Am nächsten Morgen kam Severus nicht zum Frühstück und auch den ganzen Tag über begegnete sie dem Schüler aus Slytherin nicht. Es war merkwürdig, denn sonst hatte sie ihn so oft gesehen, dass es ihr nun stark auffiel, dass er fehlte. Bald hatten sie allerdings Zaubertränke und Claire war gleichermaßen gespannt wie auch beunruhigt über ein erneutes zusammen treffen. Sie hatte Lily und Becky ihre Ängste anvertraut, allerdings immer noch verschwiegen dass sie ein Animagus war, denn sie wollte nicht dass es noch mehr Menschen wussten.
*Tief durchatmen!* mahnte sie sich als sie mit Lily und Becky an der Seite die Treppe zu den Kerkern hinunter stieg. Unten standen schon James, Peter, Remus und Sirius die sich wie immer unterhielten und Scherze machten, aber Severus konnte sie nirgendwo entdecken.
„Vielleicht ist er ja krank!“ flüsterte Becky neben ihr und sah sich leicht suchend um während Lily nach dem Lehrer Ausschau hielt.
„Meinst du wirklich dass er krank ist? Ich glaube eher er hat sich verspätet oder kommt absichtlich so spät.“ gab Lily zu bedenken als auch schon ihr Lehrer für Zaubertränke um die Ecke bog, der schnurstracks auf die Kerkertür zuging und sie alle hineinwinkte. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen ging sie dort zu ihrem Platz und lauschten den Erklärungen des Lehrers für die heutige Aufgabe den Ansatz eines Liebestrankes zu brauen.
Das eifrige Kratzen der Federn als sie alle die Zutaten von der Tafel abschrieben wurde von dem plötzlichen Aufschlagen der Kerkertür unterbrochen. Snape kam viel zu spät zum Unterricht, entschuldigte sich und ging mit fünf Strafpunkten für Slytherin zu seinem Tisch. Er sah sie kein einziges Mal an und doch war es so, als würden in Claires Bauch Flugzeuge ihre Loopings fliegen.
*Ich bin doch nicht in ihn verliebt! So ein Blödsinn!* redete sie sich selbst ein, war sich dessen aber nicht wirklich sicher. Sie wusste zurzeit einfach nicht was mit ihr los war und wie ihre Gefühle zu wem waren. Immer noch verwirrt begann sie einen Skarabäus mit ihrem Mörser zu zerstampfen, aber in diesen zwei Stunden musste Lily ihr noch oft aus der Patsche helfen den mit ihrem Gefühlswirrwarr im Hintergrund ging so einiges schief.
Froh das die zwei Stunden endlich vorbei waren verließ sie als erste den Kerker und erst zwei Stunden später fanden Lily und Becky ihre Freundin in der Bibliothek.
„Hey ihr zwei!“ grüßte sie die beiden während sie in einem der Bücher für Verwandlung nachschlug.
„Severus wird wirklich immer seltsamer, er hat dich kein einziges Mal angeguckt.“ bemerkte Lily fast beiläufig und ließ sich auf einen Stuhl neben ihr fallen. Ihre grünen Augen ruhten auf Claire, die fast krampfhaft versuchte, ihr nicht in die Augen zu blicken. Sie hatte Angst das man darin etwas sehen konnte, vor dem sie sich selbst fürchtete.
„Ja ich hab´s bemerkt. Aber immer noch besser als wenn er neben Sirius etwas gesagt hätte.“ sagte sie schließlich leicht seufzend und wandte sich wieder ihrem Aufsatz für Verwandlung zu.
An diesem Abend ging sie jedem so gut es ging aus dem Weg, etwas das zwar auffiel, aber niemand sagte etwas. Als um Mitternacht endlich alle zu Bett gegangen waren saß sie noch lange in einem der Sessel vor dem Kaminfeuer und starrte in die heruntergebrannten Flammen. Warum musste das alles ausgerechnet jetzt passieren? Was wusste Snape und vor allem warum hatte er sie geküsst? Diese Fragen ließen ihr einfach keine Ruhe und sie wusste, das sie nicht eher wieder ruhig schlafen können würde, bevor sie nicht eine befriedigende Antwort gefunden hatte. Mit einem Seufzer ging Claire schließlich doch ins Bett.
Leise schlich die dunkle Gestalt durch die Korridore des Schlosses, fast wie ein Schatten huschte es von Ecke zu Ecke. Das Rascheln hinter den schweren Wandbehängen fiel niemanden auf, den zu so später Stunde waren außer den Geistern und vielleicht zwei oder drei Schülern niemand mehr in den finsteren Gängen. Zufrieden schnarchten die Bilder in ihren Porträts und bemerkten nicht, wie unter ihnen jemand vorbeitapste. Aber ihnen fiel selten etwas auf, das nicht mit leuchtendem Zauberstab und großem Getöse durch die Korridore des alten Schlosses wandelte. Geschickt übersprang der dunkle Schatten die Trickstufe im vierten Stock und lief weiter, immer weiter. Allerdings nicht wie man vermutet hätte in die Eingangshalle und auf das Schlossgelände, nein, so ein albernes Ziel hatte die Gestalt nicht. Viel mehr machte es sich auf den Weg nach oben. Vor dem Porträt der Fetten Dame vernahm man ein paar murmelnde Worte und eine kleine Flamme leuchtete auf. Dann schwang das Bildnis zurück und gab den Weg durch den Runden Eingang in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors frei….
Am nächsten Morgen vermisste Sirius Claire beim Frühstück und von Becky und Lily hatte er nur gehört das es ihr nicht gut ginge und sie deshalb im Krankenflügel war. Was er nicht wusste war das sie ihm absichtlich aus dem Weg ging, doch sie wollte einfach nicht das er das wusste. Ein wenig verspätet sah er sie erst in Kräuterkunde wieder, wo er sich allerdings nicht mit ihr unterhalten konnte. Sie war in letzter Zeit so abweisend gewesen und er konnte sich einfach nicht erklären, warum. Verwirrt hatte er mit Krone darüber gesprochen, doch dieser hatte auch keinen Rat für ihn. Moony hatte ihm schließlich geraten einfach mit ihr zu reden um alles herauszufinden und das hatte er nun auch vor.
Nach dem Mittagessen erwischte er sie in einem der Geheimgänge, die sie ihr gezeigt hatten.
„Claire, warte mal!“ rief er als er sie ein paar Stufen über sich sah. Langsam drehte sich das Mädchen mit den schwarzen Haaren um und sah ihn an.
„Was ist denn?“ fragte sie und sah ihn ein wenig ungeduldig an.
„Ich wollte mit dir reden. Du bist in letzter Zeit so seltsam!“ brachte er es auf den Punkt, er hatte keine Lust lang und breit darum herum zu reden.
„Es tut mir Leid!“ erwiderte sie leise und fast schien es ihm so, als würden in ihren Augen Tränen glitzern, doch sie wandte den Blick ab. „Es gibt ein paar Dinge, die ich regeln muss. Ich kann dir nicht sagen um was es geht, doch es ist wichtig. Für dich und für mich.“ Diese Antwort hatte er so wenig erwartet wie ihre Entschuldigung.
„Aber was hat das den mit uns zu tun? Ich meine geht es dabei um mich und dich?“ fragte er und sah sie verwirrt an. „Nein und Ja. Ich kann es dir nicht sagen, noch nicht, du wirst es erfahren wenn es an der Zeit ist!“ Mit diesen Worten drehte sich Claire um und verschwand, den verwirrten Sirius ließ sie stehen.
Als sie um die Ecke bog floss eine Träne über ihre Wange und tropfte zu Boden….
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