von Roya
Moin,
so heute gehts mal schnell und ohne viel Drumrum weiter!
Danke an alle Kommischreiber! Viel Spaß!!!
Kapitel 41: Nette Gespräche
Gemeinsam gingen die Schüler durch die Große Halle, die prächtig geschmückt war. Das hatten die Schulsprecher zum Glück nicht machen müssen. Die Haustische waren verschwunden, stattdessen waren runde Tische überall im Raum verteilt, an denen Geschwister, Eltern und ein paar Freunde der Siebtklässler saßen und sie anstrahlten. Charlie sah suchend durch die Reihen und sein Blick blieb an einem der größeren Tische hängen, ein Grinsen auf seinem Gesicht. Sein Herz schlug schneller gegen seine Brust, als er seine Familie sah. Es waren tatsächlich alle gekommen: Mum und Dad, neben ihnen Ginny und Ron, die hibbelig hin und her rutschten und sich mit großen Augen umsahen. Die Zwillinge strahlten um die Wette und hielten im einen hoch gestreckten Daumen entgegen. Percy sah hochmütig umher und versuchte, aufzufallen. Charlie grinste noch breiter, als er das sah, typisch Perce. Dann fiel sein Blick auf Bill, der ihn grinsend ansah. Schon freute sich der Achtzehnjährige noch mehr auf die Feier, denn seinen älteren Bruder hatte er lange nicht mehr gesehen.
Die Siebtklässler stellten sich in zwei Reihen auf ein Podest, das die Position der Lehrertische eingenommen hatte. Die Lehrer selber saßen am Rande der Halle an runden Tischen. Charlie stand zwischen Jason und Max und ließ seinen Blick durch die Halle wandern. Aufgeregt war er, sein Herz klopfte schnell. An einem der Tische konnte er Lucia, Javier und Mia entdecken, die dort mit ein paar der anderen Schüler, die eingeladen wurden, saßen und lächelnd nach vorne sahen.
„Willkommen!“
Professor Dumbledore war hinter ihnen erschienen und schritt nun durch die Mitte der Siebtklässler hindurch nach vorne. Er blieb auf dem Podest stehen und hob die Arme. Charlie konnte ihn nur noch von hinten sehen, aber seine Worte waren laut und klar zu verstehen, als er weiter redete.
„Ich bin glücklich, diese jungen Menschen hinter mir nach sieben langen, aber schönen Jahren in diesem Schloss zu verabschieden. Sie haben gemeinsam Höhen und Tiefen erlebt, seitdem der Sprechende Hut sie in ihre Häuser eingeteilt hat. Mit Freuden kann ich sagen, dass sich auch innerhalb der verschiedenen Häuser Freundschaften gebildet haben, was mir persönlich sehr am Herzen liegt. Ich wünsche euch allen, Eltern, Schülern und Freunden, einen wunderschönen Abend und den 37 Schülern hinter mir einen guten Start ins richtige Leben.“
Applaus brandete auf und Charlie klatschte laut und strahlend mit. Dann trat Professor Sprout mit einem Stück Pergament in der Hand vor und drehte sich zu den Siebtklässlern.
„Meine liebsten Hufflepuffs.“
Ihre Augen strahlten, als sie einen Vortrag über ihr Haus hielt und die Errungenschaften aufzählte, die in den letzten sieben Jahren von ihrem Jahrgang erreicht wurden.
Wieder brandete Applaus auf und jetzt trat Professor McGonagall vor. Auch ihre Augen funkelten und sie setzte eines ihrer äußerst seltenen Lächeln auf, als sie begann zu reden.
„Gryffindors!“
Charlie grinste breit und wechselte einen Blick mit Jason und Max, die zurück grinsten.
„Als ihr hier in Hogwarts ankamt, ward ihr neugierige, junge Schüler, die genug Mut in sich hatten, um vom Sprechenden Hut in mein Haus gewählt zu werden. Ihr habt euch gut geschlagen und eurem Haus alle Ehre gemacht. Auch wenn ich es äußerst ungern zugebe, muss ich euch sagen: Ich bin stolz auf euch!“
Das Grinsen des Rothaarigen wurde noch breiter, jetzt wurden sie sogar von McG gelobt.
„Einen besonderen Dank möchte ich Charles Weasley als Schulsprecher und Julie Walter als Vertrauensschülerin aussprechen, sie haben sich stark für die Schüler und ihre Rechte eingesetzt. Auch die anderen Mitschüler haben ihren Teil zu einem guten Zusammenleben und einem schönen Schulalltag beigetragen und ich bin stolz, ihre Hauslehrerin zu sein.“
Der Applaus nach diesen Worten war am Lautesten bisher, man hört Pfiffe und Gejohle. Auch Charlie strahlte übers gesamte Gesicht und konnte es kaum fassen, was McG da gerade gesagt hatte. Die strenge Frau lächelte noch einmal kurz und trat dann zurück.
Jetzt kam Professor Snape und Charlie grinste weiter. Das würde was werden. Der Schwarzhaarige Lehrer schaute finster in die Runde, er hatte kein Stück Pergament vor sich, stattdessen seinen schwarzen Mantel wie sonst um seinen Körper geschlungen wie eine Fledermaus. Dann begann er mit schnarrender Stimme zu reden.
„Slytherins. Ihr habt eurem Haus alle Ehre erwiesen und euch gut geschlagen.“
Und schon verschwand er wieder. Die Zuhörer und Siebtklässler klatschten höflich in die Hände, doch Charlie musste sich ein Lachen verkneifen. Das war ja so was von klar gewesen!
Sie verstummten, als der kleine Professor Flitwick nach vorne ging und sich auf einen Stuhl stellte, damit man ihm überhaupt sehen konnte.
„Liebe Ravenclaws!“
Charlie sah zu Summer hinüber, die übers ganze Gesicht strahlte. Er freute sich schon auf später, denn er musste ihr noch etwas erzählen…
„Ich bin glücklich, mich euren Hauslehrer nennen zu dürfen! Als ihr mit Elf Jahren ins Hause Ravenclaw gewählt wurdet, wusste ich sofort, dass wir eine neue Generation von eifrigen und fleißigen Schülern erhalten haben, die uns auf unserem Erfolgsweg nach vorne bringen. Und ich habe mich nicht getäuscht. Ich bin so stolz, euch hier vor mir zu sehen und freue mich, noch einen letzten Abend mit euch verbringen zu können.“
Ihm standen tatsächlich Tränen in den Augen und auch Summer wischte sich über ihr Gesicht, wie der Rothaarige erkennen konnte. Auch er war gerührt über Flitwicks Rede und die gesamte Halle applaudierte lautstark dem kleinen Lehrer, der peinlich berührt von seinem Stuhl kletterte und sich wieder in den Hintergrund stellte.
„Das waren bewegende Worte, ich danke euch Vieren.“
Dumbledore war wieder nach vorne getreten und strahlte in die Runde.
„Jetzt bleibt mir nur noch eines, um die Feier richtig zu eröffnen.“
Eine Liste erschien in seiner Hand und er blickte auf.
„Lasst sie uns alle beglückwünschen. Helena Aberly.“
Applaus ertönte und eine junge Frau aus Slytherin trat vor und nickte mit leicht grimmigem Gesichtsausdruck in die Runde.
„Summer Adams.“
Sofort verdoppelte sich der Lärm und Charlie pfiff durch seine Zähne. Die Kurzhaarige trat einen Schritt vor und hob ihren Arm. Auf ihrem Gesicht hatte sich ein Strahlen ausgebreitet, was alles in den Schatten stellte. Sie schien überglücklich zu sein und Charlie konnte es vollkommen verstehen. Endlich kam sie aus dem Schatten ihrer Schwestern heraus und konnte ihrem Traum nachgehen. Seinem Traum…
„Cortes, Amber. Freeze, Tina.“
Dumbledore zählte immer weiter die Namen auf und immer wieder applaudierten die Gäste.
„Nymphadora Tonks.“
Als die Metamorhpmaga mit einer Grimasse im Gesicht vortrat, hörte man im Chor von den anderen Hufflepuffs:
„Es heißt Tonks!“
Daraufhin färbten sich Tonks Haare wieder knallrot und sie strahlte in die Runde. Charlie schüttelte lächelnd den Kopf, als Julie Walter aufgerufen wurde. Und schon war er dran.
„Charlie Weasley.“
Der Rothaarige machte ein Schritt nach vorne und strahlte. Sein Herz klopfte ein wenig schneller und er grinste zu seiner Familie hinüber, die ihn ebenso anstrahlte.
„So, dann würde ich sagen, gibt es jetzt erst einmal etwas zu futtern.“
Dumbledore strahlte sie an und klatschte in die Hände. Die Siebtklässler kamen in Bewegung und eilten zu ihren Familien und Freunden. Charlie ging schnellen Schrittes vom Podest hinab und traf kurz auf Summer, die ihn anstrahlte.
„Wir sehen uns gleich!“
Er nickte ihr lächelnd zu und ging weiter, auf seine Familie zu. Mum war aufgesprungen und hatte Tränen in den Augen, als er sie erreichte und ihn in die Arme zog. Fest drückte er sie und hob sie in die Luft.
„Charlie!“
Er setzte sie ab, strahlte sie an und wurde dann von seinem Vater in den Arm genommen. Dad schien ausnahmsweise mal nicht von der Arbeit gestresst zu sein und Charlie freute sich darüber. Fred und George grinsten ihn frech an, als er ihnen durchs Haar strich.
„Alter Sack.“
„Ernsthaft.“
„Wenn du weg bist, machen wir nur Quatsch, also…“
„…Überlegs dir gut.“
Er grinste und klopfte Percy auf die Schulter.
„Percy passt auf euch auf.“
Der zog eine Grimasse und ließ sich ermattet auf seinen Stuhl zurück sinken. Dann stand Bill vor dem Achtzehnjährigen und nachdem die beiden Brüder sich ein paar Augenblicke lang fest in die Augen gesehen hatten, fielen sie sich in die Arme.
„Hey, kleiner Bruder.“
Er zog eine Grimasse und grinste dann.
„Na, alter Sack.“
„Sag uns doch nicht alles nach!“
Die Zwillinge hatten sich auch wieder hingesetzt und spielten nun mit Messer und Gabel herum. Charlie kniete sich hin und sah zu Ron und Ginny, die vor ihm standen. Seine kleine Schwester strahlte übers ganze Gesicht und fiel ihm um den Hals.
„Charlie!!!“
Er drückte sie und wuschelte dabei Ron über den Kopf, der ihn auch anstrahlte. Charlie stand mit Ginny auf dem Arm auf und sah sie dann an. Die Achtjährige hatte ihren Kopf auf seine Schulter gelegt und krallte sich mit der linken Hand in sein Hemd. Zusammen setzte er sich mit ihr an den runden Tisch und grinste alle noch einmal an.
„Wollte Tantchen Muriel nicht mit?“
Mum schüttelte milde lächelnd den Kopf, während Charlies Geschwister aufstöhnten, was ihn zum Lachen brachte.
„Puh, ich hab Hunger. Wie geht’s denn mit dem Essen hier, Charlie? So wie letztes Mal?“
Charlie nickte und setzte Ginny auf ihren Platz neben ihm. Vor zwei Jahren waren sie alle zusammen auf Bills Abschiedsfeier gewesen.
„Genau. Einfach in der Karte gucken, was ihr wollt und es laut sagen.“
Er schnappte sich seine Karte und sagte dann laut:
„Schweinemedaillons mit Kroketten, Salat und Pfifferlingsoße.“
Sofort erschien das Essen vor ihm auf dem Teller und kurz darauf waren alle am Essen.
Auch Summer bahnte sich einen Weg zu ihren Eltern und versuchte, ihr unglaublich schnell hämmerndes Herz zu beruhigen. Da saßen sie. Mum, Dad, und natürlich Viviane, Clarice und Jeanne, die sich umsahen. Mal sehen, wie dieses mal das Treffen wurde…
„Ah, da bist du ja, mein Schatz!“
Mrs Adams stand auf und lächelte ihre Tochter an, aber Summer sah sofort, dass das Lächeln aufgesetzt war und unterdrückte ein Seufzen. Sie ließ sich von ihrer Mum in den Arm nehmen und auch von ihrem Vater. Ihre Schwestern waren sitzen geblieben und schauten sich weiter um. Summer setzte sich auf den letzten freien Platz und sah ihre Familie an.
„Hier hat sich nichts verändert.“
Vivian schaute sich mit erhobener Augenbraue um.
„Ich hab schon ein paar aus meiner Stufe gesehen. Schade, dass du mit Weasley nicht mehr befreundet bist, Bill sieht echt scharf aus.“
Stimmt ja, sie hatte zusammen mit Bill ihren Abschuss gehabt vor zwei Jahren.
Summer sah sie ausdruckslos an und sagte dann:
„Pech.“
Ein herablassender Blick ihrer Schwester war die Antwort. Ohne ein weiteres Wort schnappte sich Summer die Karte und las nach, was sie denn Essen wollte.
„Die Leute aus deiner Stufe sehen ja nicht besonders interessant aus.“
Clarice starrte umher, die Arme vor der Brust verschränkt. Wieder erwiderte Summer nichts, doch sie war froh, dass sich kurz darauf alle ihrem Essen widmeten.
Es machte sie schon traurig, dass ihre Familie nicht normal sein konnte wie andere, aber man konnte schließlich nicht von jedem verlangen, so herzlich und freundlich zu sein wie die Weasleys. Ihre Familie begann, sich über die Arbeit zu unterhalten.
„Was macht die Arbeit im St. Mungos, Claire, Liebling?“
„Und wie ist es bei dir im Ministerium, Viv?“
„Ich bin ja so stolz auf Jeanne, sie wurde vor einer Woche befördert.“
Schließlich wandte sich die Älteste der Schwestern, mit der sich Summer immer am Besten verstanden hatte, an die Jüngste und fragte lächelnd:
„Und du hast den Job in Rumänien bekommen?“
Summer strahlte und nickte. Sie konnte in Jeannes Augen keinerlei Mitleid, Verachtung, Überlegenheit oder sonstiges lesen, was sie so oft in den Augen der beiden anderen zu sehen bekam.
„Rumänien ist bestimmt toll, da soll das Wetter immer schön sein. Und Drachen sind so majestätische Wesen.“
Verträumt sah Jeanne nach oben an die Decke, doch dann wurde die Atmosphäre von Clarice unterbrochen, die leise schnaubte.
„Ach was. Tierheilerin. Ich weiß ja nicht. Das ist doch nichts Halbes und nichts Ganzes. Richtige Heilerin, das ist ein gut bezahlter Job.“
„Es kommt aber nicht nur auf das Geld an, Claire.“
Während die beiden Schwestern disputierten, zog Summer noch einmal das Stück Pergament aus der kleinen Tasche, die sie trug und überflog ein letztes Mal die Rede, die sie nach dem Essen halten würden.
„Ich bin stolz auf dich, mein Schatz.“
Summer sah fragend hoch und stellte mit Erstaunen fest, dass ihre Mutter sie meinte und nicht wie sonst eine ihrer Schwestern. Doch jetzt lag der Blick von Mrs Adams nur auf ihr.
„Du bist so eine gute Schülerin geworden! Und dazu noch Schulsprecherin, genau wie Claire. Und Quidditch-Kapitän wie Jeanne. Ich bin sehr glücklich, wie erfolgreich du in der Schule warst. Du hattest natürlich auch große Vorbilder, die dir sehr geholfen haben.“
Beinahe hätte die Rothaarige gelacht. Na klar. Vorbilder. Ja, sie hatte ihnen nachgeeifert. Und war besser geworden. Dennoch sah ihre Mutter sie nur als Nachahmerin? Wut brodelte in der Achtzehnjährigen und sie hatte keinen Hunger mehr auf den Schokopudding vor ihr.
Es war einfach nur ungerecht. Sie hatte gehofft, wenigstens einmal im Mittelpunkt zu stehen, einmal nicht im Schatten der anderen zu sein. Aber daraus war schon wieder nichts geworden. Sie ermahnte sich, nicht darüber nachzudenken, denn schon musste sie gegen die aufkommenden Tränen ankämpfen, aber sie konnte es kaum noch aushalten.
„Sum?“
Sie zuckte zusammen und sah hoch in das Gesicht von Charlie, der sie eindringlich musterte. Sofort legte sich Sorge auf sein Gesicht, er wusste augenblicklich, dass etwas nicht stimmte. Dann wandte er sich an Summers Familie.
„Hallo. Ich denke, Sie erinnern sich noch an mich. Charlie Weasley.“
Mrs Adams nickte, aber sie sah den Rothaarigen an, als ob er von einem anderen Planeten käme. Summer lächelte ihn an und sagte dann zu ihrer Familie:
„Ich habe mich mit Charlie übrigens wieder vertragen und wie sind wieder sehr gute Freunde.“
Der Achtzehnjährige strahlte und drückte ihre Schulter.
„Die besten Freunde, wolltest du sagen.“
Er zwinkerte ihr zu und sie strahlte ebenso.
„Aha.“
Verwirrt sah Summer zu ihrer Mutter, die ihre Arme vor der Brust verschränkt hatte.
„Was ist los? Störe ich hier gerade?“
Summer konnte die Verwirrung in Charlies Stimme hören und wusste selber nicht, was los war. Doch in den Augen ihrer Mutter konnte sie sehen, dass jetzt etwas Unerfreuliches folgen würde. Ihre Stimme klang schneidend, als sie abfällig zu dem Gryffindor schaute.
„Und trotzdem hast du so einen guten Abschluss geschafft, da bin ich ja froh.“
Vollkommen verdutzt sah Summer zu ihren Eltern, die abweisend zu Charlie schauten. Sein Griff auf ihrer Schulter verstärkte sich, als Summer sagte:
„Was meinst du damit?“
Ihr Inneres brodelte, was war nun wieder los?
„Nun. Seit du dich damals von diesem Jungen nicht mehr hast beeinflusst lassen, bist du gut in der Schule geworden. Ich dachte eigentlich, dass dir das eine Lehre war. Mich wundert es tatsächlich, dass du dich wieder auf ihn eingelassen hast.“
Summer konnte nicht anders, als mit offenen Mund auf ihre Mutter zu starren.
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