von Roya
Huhu,
so, hier kommt das nächste Kapitel!
Ich wünsche euch allen viel Spaß und sage danke an fanfanfan!!!, Peitschende Weide und spiria für eure lieben Kommis!
Ich bin jetzt eine Woche lang im Urlaub (München, ich komme!) und hoffe, dass ich danach wieder schnell zum Schreiben komme. Also nicht wundern, wenn das nächste Kapitel evtl erst in 2 Wochen kommt, ich kann es nicht sagen.
Viel Spaß!!!
LG Roya
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Kapitel 29: Der Ausraster
Die ersten paar Tage in Hogwarts gingen schnell vorbei, denn der Schulalltag holte sowohl Summer als auch Charlie wieder ein. Die junge Frau holte noch am ersten Sonntag alles nach, was sie in der einen Woche verpasst hatte und war somit den gesamten Tag beschäftigt. An Javier versuchte sie einfach nicht mehr zu denken. Auch das Gespräch mit Cordelia noch am gleichen Tag ihrer Heimreise hatte nicht bewirkt, dass sie sich besser fühlte. Also hatte die Rothaarige beschlossen, ihre Gefühle zu verdrängen und nicht mehr an diese Person zu denken.
Allerdings fiel ihr das ziemlich schwer, vor allem, da Amber immer wieder von ihm und Lucia anfing. Immerhin hatte sie die beiden gut gekannt. Es war Mittwochmorgen und Summer ging gemeinsam mit ihren drei Freundinnen von Verwandlung weiter zu Zauberkunst. Die Gryffindors waren auch schon da und die Rothaarige sah Charlie zusammen mit Max und Jason an ihren Plätzen sitzen. Sie selber setzte sich mit Cordy in die zweite Reihe und holte ihre Sachen aus der Tasche.
„Hey, Sum.“
Sie drehte sich lächelnd um und sah zu Charlie, der sie angrinste.
„Ich soll dir schöne Grüße von Mum bestellen, sie freut sich sehr.“
„Danke schön. Liebe Grüße zurück.“
Weiter konnten sie sich nicht unterhalten, denn Professor Flitwick kam herein und wuselte durch die Reihen nach vorne. Summer lächelte selig vor sich hin, denn sie wusste, worüber Mrs Weasley sich freute. Charlie hatte ihr geschrieben, dass sich die zwei Jugendlichen wieder vertragen hatten.
„Guten Morgen.“
„Morgen.“
„So, etwas außerschulisches zu Beginn. Miss Adams?“
Summer sah ihren Hauslehrer fragend an.
„Ja, bitte?“
„Erzählen Sie doch ein wenig von Ihrer Woche in Amerika. Mr Weasley wird Sie bestimmt unterstützen.“
Die junge Frau drehte sich zu dem Gryffindor um und schnitt eine Grimasse, welche er mit einem Grinsen erwiderte. Dann begannen sie abwechseln zu erzählen. Wie schon in fast jedem anderen Fach, welches sie diese Woche gehabt hatten. Außer natürlich bei Snape, der hatte nur eine höhnische Bemerkung für die zwei übrig, mit der sich die zwei seitdem stündlich aufzogen („Wie schön, dass die beiden Schulstreber uns auch wieder mit ihrer geschätzten Anwesenheit beehren, finden Sie nicht auch? Nur, weil Sie eine Woche lang den erhobenen Standard von den Vereinigten Staaten von Amerika erleben durften, brauchen Sie gar nicht erst zu glauben, dass Sie hier eine Extrarolle spielen werden.“).
Doch nicht jeder Tag verlief so reibungslos. Summer verfiel im Laufe der Woche immer wieder in kurze Depressionen, in denen sie mit finsterem Gesichtsausdruck herum lief und nicht ansprechbar war. Drei Wochen nach Rückkehr aus den USA rastete sie aus.
Sie lief durch den Korridor hinaus in den Hof und hörte schon die Stimmen von einigen Slytherin, die sie absolut nicht leiden konnte. Im nächsten Augenblick kamen sie auch schon in Blick. Es waren Jones, Rheinhard und Miller, drei Siebtklässler. Summer hatte vor wenigen Minuten einen kleinen Zettel gefunden, der in ihrer Tasche gesteckt hatte. Er war von Javier gewesen, er hatte ihn ihr am zweiten Tag gegeben. Es war seine Handynummer. Summer kämpfte immer noch um Fassung, als auch schon der erste dämliche Spruch kam.
„Hey, Adams!“
„Willst du nicht auch unsere Freundin sein? Du sammelst doch zur Zeit gutaussehende Jungs um dich herum.“
Sie lachten laut und grob und Summer schoss einen vernichtenden Blick auf die Drei ab, der sie absolut nicht berührte. Stattdessen machten sie weiter. Sie saßen auf einer kleinen Bank im Grünen, denn seit einigen Tagen war das Wetter sommerlich warm geworden.
„Du wolltest dich vielleicht mal entscheiden, Adams.“
„Immer dieses hin und her springen.“
Sie sah die Slytherin erzürnt an und ging einfach weiter. Leider führte der Weg, über den sie schritt, im Zickzack durch den Hof und die jungen Männer hatten viel Zeit zum Reden.
„Lasst mich einfach in Ruhe“, zischte sie.
Doch damit war sie bei den Idioten am falschen Platz, hätte sie lieber den Mund gehalten. Sie biss sich auf die Zunge und ging schnell weiter. Gleich war sie am Tor. Doch die drei Jugendlichen wollten sie nicht gehen lassen und stellten sich vor die Rothaarige, mit verschränkten Armen. Summers Herz begann schnell zu schlagen, sie hasste solche Situationen. Jones grinste sie finster an und sagte dann:
„Bleib doch noch ein bisschen, Süße. Wir sind uns doch grad so gut am unterhalten.“
„Lasst mich durch!“
Ein wenig Schiss bekam die junge Frau jetzt schon. So nervig und aufdringlich waren die drei noch nie gewesen.
„Ich glaube, unsere liebe Adams braucht mal einen, der sie richtig durchvögelt.“
Das Blut gefror Summer in den Adern zu Eis.
„Hättest dir wohl mal einen geilen Amerikaner schnappen sollen, der hätte es dir richtig besorgen können!“
Klatsch. Summer hatte weit ausgeholt und Rheinhard eine schallende Ohrfeige verpasst. Schwer atmend stand sie vor den drei Jungen uns merkte gar nicht, wie sehr sie zitterte. Dann begann sie ihre Wut hinaus zu schreien:
„Haltet eure blöde Fresse! Es geht euch einen Scheiß an, was ich mache! Kümmert euch um eure eigenen Sachen! Ihr Idioten!“
Vollkommen von Sinnen begann sie, auf den nächstbesten der Drei einzuschlagen, ihre Fäuste trafen Fleisch und Knochen, Summer spürte nur den Schmerz, der sie durchzuckte wie ein Stromschlag. Dann wurde sie weggezerrt, jemand hielt sie mit eisernem Griff fest und drehte sie um. Kurz darauf fand sie sich an einer warmen Brust wieder und hörte eine sehr bekannte Stimme in ihrem Ohr.
„Beruhig dich wieder, Sum. Lass sie reden. Shht.“
Summer hörte auf, sich zu wehren und begann stattdessen in Charlies Pulli hinein zu schluchzen. All die Gefühle, die sie in den letzten Wochen verdrängt hatte, kamen wieder hoch und ließen sie immer weiter weinen und schniefen.
Charlie hielt seine beste Freundin ganz fest an sich gedrückt und wiegte sie leicht vor und zurück. Sie saßen seit einer halben Stunde auf der Bank im Freien, die drei Slytherin waren verschwunden. Auch Jason und Max waren zum Unterricht gegangen. Die beiden hatten es immer noch nicht ganz auf die Reihe bekommen, dass der Rothaarige wieder mit der Ravenclaw befreundet war.
„Es tut mir Leid.“
Charlie sah zu Summer, die ihn mit rot verquollenem Gesicht ansah. Bekümmert schüttelte er den Kopf.
„Was denn? Dass du es diesem Idioten mal richtig gezeigt hast? Aber du musst doch nicht gleich weinen wegen diesem Deppen.“
Der Aufmunterungsversuch schlug an, Summer lächelte schwach. Charlie hob seinen Zauberstab und murmelte einen Spruch. Sofort war die Nase der Siebzehnjährigen frei und die Schwellungen im Gesicht verschwanden. Sie schenkte ihm ein Lächeln und lehnte sich wieder an ihn. Der junge Mann konnte sich nicht vorstellen, wie sehr sie litt, denn er selber war noch nie in so eine Situation gekommen. Wieder einmal verfluchte er Javier und das Schicksal.
„Geht’s wieder?“
Sie nicke in seinen Pulli hinein.
„Ich wünschte nur, ich könnte ihn einfach vergessen.“
Charlie seufzte und drückte sie ein wenig fester an sich. Genau das wünschte er sich in dem Moment auch. Eigentlich hatte er mit Summer über etwas anderes reden wollen, aber das verschob er nun.
Der Rothaarige ging gedankenverloren in den Gemeinschaftsraum und setzte sich auf seinen Lieblingssessel. So tief in Gedanken verloren merkte er gar nicht, wie sich jemand neben ihn setzte, erst als er seinen Namen hörte.
„Charlie!“
„Was…?“
Verwirrt sah er zu der schmalen Person, die neben ihm saß und ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht.
„Hey, Mia.“
Die kleine Schwarzhaarige lächelte ihn an, aber man konnte ihr ansehen, dass sie etwas beschäftigte. In Charlies Bauch machte sich ein warmes Gefühl breit und er strich ihre eine der langen Haare aus dem Gesicht.
„Was ist los?“
„Ach, nichts.“
Sie wandte sich ein wenig von ihm ab und schien in Gedanken zu versinken. Charlie betrachtete sie eine Weile und versuchte sich zu erinnern, seit wann er Mia so sehr mochte. Vielleicht war es ihm wirklich erst klar geworden, nachdem Javier und Summer so zerstritten auseinander gegangen waren. Oder er hatte einfach nie einen Gedanken daran verschwendet, in seinem letzten Jahr in Hogwarts tatsächlich noch jemanden zu finden, der ihm so viel bedeutete. Die Schwarzhaarige war in der sechsten Klasse und Vertrauensschülerin, daher kannte der Achtzehnjährige sie. Sie war eine treue Seele und immer freundlich und hilfsbereit. Außerdem war sie eine sehr gute Zuhörerin und meistens sehr still. Doch was Charlie am meisten beeindruckte, war ihre Energie, die sie in die Verteidigung gegen jüngere Schüler steckte, die sich gegen Ältere nicht wehren konnten. So eine zierliche junge Frau und doch so stark in ihrem Auftreten.
„Du bist schon wieder in Gedanken.“
Sie lächelte ihn an, aber dieses Mal lag Trauer in ihren Zügen.
„Tut mir Leid, ich habe über jemanden nachgedacht.“
Für einen kurzen Augenblick glaubte er einen Schatten zu sehen, der über ihr Gesicht zog, doch er war so schnell wieder verschwunden, dass Charlie glaubte, er hätte es sich nur eingebildet. Geschwind stand Mia auf und warf ihm ein letztes Lächeln zu, welches niemals ihre Augen erreichte.
„Dann sehen wir uns wohl besser später.“
Und bevor Charlie etwas erwidern konnte, bevor er überhaupt nachdenken konnte, was das bedeuten sollte, war die junge Frau verschwunden. Nachdenklich lehnte sich Charlie wieder zurück. Was war denn nur los mit ihr? Wenn er genau darüber nachdachte, war sie seit einigen Wochen so. Seit er aus den USA wieder gekommen war. Vielleicht hatte sie ja in der Zeit Stress gehabt. Oder jemanden kennen gelernt. Sein Herz gefror und er verscheuchte den Gedanken. Im nächsten Augenblick fragte er sich, warum ihn das so aufregte.
„Bei Merlin, was für ein Tag.“
Er rieb sich die Augen und verbannte die Gedanken an Summer, Mia und etwaige unbekannte Männer aus seinem Gehirn und machte sich an einen Aufsatz für Snape.
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