von Roya
Huhu
cool danke an xLilyEvansx und *birdy* für eure Kommis hat mich sehr gefreut :)
Hier kommt das nächste Kapitel, viel Spaß dabei!
Und an alle Schwarzleser: Traut euch ;)
LG Roya
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Kapitel 2: Gemecker
Summer schaute noch einmal auf ihre Liste. Sie hatte das Stück Pergament mit all den anderen Unterlagen von einer Woche bekommen. Die Namen der Anwesenden standen auf der Liste, allerdings war nicht aufgeführt, wer Schulsprecher geworden war. Daher hatte Summer auch bis gerade eben nicht gewusst, dass ausgerechnet Weasley es war.
„Also. An alle älteren Vertrauensschüler willkommen zurück, an die neuen: Hallo. Ich bin Summer Adams und dies hier ist Charles Weasley, wir sind die neuen Schulsprecher. Wenn ihr Fragen haben solltet, dann raus damit!“
Sie war sich des düsteren Blickes von Weasley durchaus bewusst, er hasste seinen vollen Vornamen. Ein Fünftklässler aus Slytherin meldete sich. Er war dick und schaute ziemlich finster drein.
„Dürfen wir den anderen Schülern wirklich Punkte abziehen?“
Summer verdrehte in Gedanken die Augen. Wie hatte so einer Vertrauensschüler werden können? Der grinste ja schon beim Gedanken daran, anderen eins aus zu wischen. Vielleicht war er noch einer der besseren Slytherin, wer wusste das schon. Sie zwang sich ein Lächeln auf, sagte aber streng:
„Ja. Aber das dürft ihr nur, wenn sie gegen Regeln verstoßen. Und falls es etwas Ernsteres ist, dann müsst ihr es Professor McGonagall oder einem anderen Lehrer sagen.“
Der Jungs wechselte einen Blick mit dem gleichaltrigen Mädchen aus Slytherin, die genauso aussah wie er und grinste kurz.
„Ich verteile jetzt gleich Zettel an jedes Haus. Darauf stehen die Passwörter für euren Gemeinschaftsraum. Nachdem ihn jeder von euch gelesen hat, vernichten wir sie. Eine alte Regel, damit niemand erfährt, wie das jeweilige Haus geschützt ist.“
Warum durfte sie eigentlich die ganze dämliche Arbeit machen? Das sah sie doch gar nicht ein, während Weasley einen auf mega faul machte. Sie zog ein Bündel Papierzettel aus der Tasche und legte sie ihm auf den Tisch vor ihm. Er sah sie mit hochgezogener Braue an.
„Würdest du die bitte austeilen?“
Wenn nicht so viele anwesend gewesen wären, hätte er wohl anders reagiert, so aber nickte er nur nach einer Weile gelangweilt und nahm die Zettel auf. Während er herum ging und jedem Haus einen in die Hand drückte, meldete sich eine Sechsklässlerin aus Hufflepuff.
„Stimmt es, dass Professor Kesselbrand in den Ruhestand gegangen ist?“
„Ich fürchte, er hat sich nur ein paar weitere Finger abbeißen lassen, aber von Ruhestand hab ich nichts gehört.“
Das Mädchen nickte und Summer stellte fest, dass Weasley fertig mit austeilen war. Natürlich hatte er den Zettel für Gryffindor behalten, aber den für Ravenclaw an Roger abgegeben, der ebenso wie Summer in die Siebte ging und mit dem sie im letzten Jahr den Posten als Vertrauensschüler übernommen hatte. Finster dreinblickend sagte sie noch laut, über das beginnende Gemurmel hinweg:
„So das war es dann für heute. Denkt dran, in den Gängen wenigstens einmal Streife zu gehen.“
Sie gesellte sich zu den anderen Ravenclaws. Auf ihren Zettel stand nichts. Das lag an der Tatsache, dass sie kein Passwort hatten, um in ihren Gemeinschaftsraum zu kommen. Stattdessen wurden sie immer ein kleines Rätsel gefragt, ein Limerick, den es zu beantworten galt. Summer fand es eine sehr gute Idee, denn dadurch wurde man immer wieder dazu angeregt, seinen Grips zu beanspruchen. Sie hatte keine Ahnung, wie die anderen Gemeinschaftsräume bewacht waren, doch sie hatte schon einmal ein paar Schüler aus Slytherin sagen hören, dass man dort auf jeden Fall ein Passwort brauchte.
Summer beschloss, dass es sich nicht länger lohnen würde, hier im Abteil zu bleiben. Stattdessen blickte sie noch einmal in die Runde und wieder verfinsterte sich ihr Blick beim Anblick von Weasley. Der lehnte lässig am Fenster und schaute hinaus. Mit einem Nasenrümpfer ging Summer hinaus und zurück in ihr Abteil.
Argh. Er hasste es, wenn jemand seinen vollen Namen aussprach, das hörte sich so unglaublich altmodisch an. Draußen hatte es zuregnen begonnen, merkte er trübselig und schaute aus dem Fenster. Als er das nächste Mal aufblickte, war Adams verschwunden. Na endlich. Er dehnte seine Muskeln und gähnte herzhaft. Dann sprang er auf und sagte zu den anderen Gryffindors, die ihn ansahen:
„So, ich verschwinde dann auch mal.“
Sie nickten und zwei der Mädchen schenkten ihm noch ein hinreißendes Lächeln. Er zwinkerte zurück und ging mit federnden Schritten Richtung Tür. Was wohl die anderen Häuser für Passwörter hatten? Das von Gryffindor lautete Funkenregen. Wie kindisch. Hatte sich bestimmt die Fette Dame selber ausgedacht.
„Da bist du ja wieder.“
Jason grinste ihn breit an.
„Was hab ich verpasst?“
Charlie schmiss sich auf seinen erkalteten Platz und legte die Beine hoch.
„June war hier und hat nach dir gesucht.“
Der Rothaarige verdrehte die Augen.
„Ich hab ihr doch klipp und klar gesagt, dass es Aus ist.“
„Das scheint sie aber nicht einzusehen. Du sollst sie mal besuchen, sie ist drei Abteile weiter.“
„Dann weiß ich ja, bei welchem ich mich ducken muss.“
Sie lachten und fingen an, Snape explodiert zu spielen, ein Spiel, dass vor zwei Jahren von Charlies Bruder Bill und seinen Freunden nach ihrem absoluten Lieblingslehrer Snape benannt wurde. Man bemerkte die Ironie.
Es war schon dunkel, als sie in Hogsmeade ankamen. Charlie setzte sich zusammen mit Jason und Max in eine der wartenden Kutschen und sie fuhren Richtung Schule.
„Sag Mal. Du hast eben gar nichts erzählt. Gabs irgendwas Interessantes beim Treffen?“
Charlie schüttelte den Kopf.
„Das neue Passwort ist Funkenregen, das war das Informativste.“
„Und wer ist jetzt Schulsprecherin geworden?“
Er hatte absolut keinen Bock auf das Thema, aber er sagte kurz und knapp:
„Adams.“
„Oh.“
Da die beiden wussten, wie genervt er bei dem Thema war, schwiegen sie netterweise. In der Schule angekommen sah Charlie hoch zum Schloss. Sein letztes Schuljahr. Die Zeit in Hogwarts war unglaublich schnell vergangen. Es war ihm, als sei er gestern erst eingeschult worden. Als habe er gestern erst die schönste Zeit seines Lebens begonnen, zusammen mit Max, Jason und… er schüttelte den Gedanken ab und marschierte in die Eingangshalle. In der Großen Halle suchten sie sich einen Platz weit hinten und setzten sich. Charlie blickte sich um und beobachtete die anderen Schüler. Als er ein hübsches Mädel mit langen, braunen Haaren sah, die sich forsch umguckte, duckte er sich schnell hinter Jason. Gut, dass der groß und kräftig genug war, selbst Charlies Körper zu verdecken. Immerhin war der Kerl ja auch anderthalb Köpfe größer.
„Sie ist weg. Hat sich dort hinten hingesetzt.“
Charlie tauchte vorsichtig auf und hörte ein Kichern in seiner Nähe. Katie, eine seiner Mitschülerin, lachte über sein Verhalten und er grinste sie schief an. Jeder in der Stufe, wahrscheinlich sogar der ganzen Schule hatte mitbekommen, dass Charlie Weasley mit seiner Freundin June Schluss gemacht hatte, immerhin hatte nahezu jedes weibliche Wesen der Schule neugierig und mit gespitzten Ohren auf jedes Detail gelauscht, das sie ergattern konnten. Katie beugte sich rüber und sagte leise:
„Keine Angst. Sie wird dich jeden Tag Schritt auf Tritt verfolgen und dich umwerben, bis du erkannt hast, dass du einen Riesenfehler gemacht hast, als du dich von so einem Rasseweib getrennt hast. Also mach dir keine Sorgen, es könnte schlimmer sein.“
Er zog eine Grimasse und Katie grinste breit.
„Woher weißt du das?“
Sie zuckte gleichgültig mit den Schultern.
“Sie saß im gleichen Abteil mit mir.“
Charlie nickte und wollte gerade noch etwas sagen, als die Türe aufging und McGonagall mit den Erstklässlern rein kam und es still wurde in der Halle.
Oh je. Das konnte doch nicht wahr sein. Jetzt waren schon fünf der Weasleys auf Hogwarts. Summer sah auf die beiden Zwillinge, die nacheinander beide nach Gryffindor eingeteilt wurden und sich über beide Ohren grinsend hinsetzten.
Sie zählte nach. Bill hatte letztes Jahr seinen Abschluss gemacht, Percy war in der dritten. Wenn die Zwillinge jetzt elf waren, musste Ron neun sein und Ginny acht. Wie die Zeit verging. Als Summer sie zum ersten Mal gesehen hatte, war Ginny gerade Mal zwei Jahre alt gewesen, in den Sommerferien nach dem ersten Schuljahr. Wie die Zeit verging…
„Summer?“
Sie schreckte hoch, weil sie jemand in die Seite piekte. Cordy grinste sie an und nickte gen Tisch. Das Essen war erschienen, während die Rothaarige nachgedacht hatte. Hungrig nahm sie sich alles, was sie mochte und begann zu essen. Doch sie blieb nachdenklich. Den ganzen Abend über sprach sie nicht viel und als sie endlich in ihrem Bett lag, kamen viele Bilder hoch, die sich vor ihrem inneren Auge automatisch abspielten.
Sie hatten mit den Zwillingen gespielt, den kleinen Chaoten. Bill hatte schon ganz erwachsen getan, er war immerhin schon dreizehn Jahre alt. Ginny war die allersüßeste. Sie tapste durch das große, gemütliche Haus und fing an zu strahlen, wenn Summer sie hoch nahm. Bei dem Gedanken an das kleine, stupsnasige Mädchen begann die Jugendliche im Halbschlaf zu Lächeln. Wie gerne hätte sie eine kleine Schwester gehabt, immer war sie die Jüngste gewesen. Mit den Gedanken an ihre Vergangenheit schlief Summer letztendlich ein.
„Bei Merlin, wer hat sich diesen Stundenplan ausgedacht?“
Amber ließ sich neben Summer und Cordy auf einen Stuhl in der Großen halle fallen und langte hungrig nach einem Stück Hühnchen. Emily, die ihr dicht auf den Fersen war, schmiss sich ebenso auf einen freien Stuhl und schaufelte sich den Teller voll. Beide sahen abgekämpft aus, was Summer eigentlich nicht verstehen konnte. Immerhin hatten die beiden ein Fach weniger als sie und Cordelia.
„So schlimm?“
Sie wusste, was jetzt folgen würde: eine lange Tirade über die einzelnen Stunden und deren Professoren, Mitschülern und Hausaufgaben, die natürlich viel zu viel und bestenfalls überflüssig waren. Schnell tauschte sie noch einen wissenden Blick mit Cordy und schon begannen die beiden abwechselnd zu jammern:
„Geschichte der Zauberei, Doppelstunde, und das am frühen Morgen. Ich meine, hallo? Wir haben Freitag!“
„Und Binns ist so eine Schnarchtüte! Was der alles labert und dann in diesem monotonen Tonfall, ich habe echt keine Ahnung, wie ihr zwei da zu hören könnt.“
„Und direkt danach auch noch zwei Stunden Snape in seinem Gruselkeller, das ist nicht zum aushalten.“
„Warum müssen wir ausgerechnet mit den Slytherins dieses sowieso schon unerträgliche Fach haben? Der Kerl bevormundet die doch alle.“
„Es ist ja nicht so, als ob man etwas anderes, besseres zu tun hätte als anderthalb Stunden lang in diesem dunklen, feuchten Kerker zu sitzen und eine eklige Brühe anzumischen.“
„Also ich fand danach Zauberkunst ja noch ätzender. Ich meine, wer braucht so einen Scheiß denn überhaupt?“
„Keine Ahnung, aber Flitwick ist ja hin und weg von seinem Fach.“
„So ein Stundenplan ist grausam, aber ich meine, hallo? Wer von allen guten Geistern verlassene Knallkopf hat dann auch noch Wahrsagen in die letzen beiden Stunden gelegt?“
„Trelawney ist sowieso schon so verrückt und lässt ihr Dachgeschoss auf hundert Grad heizen, aber warum müssen wir dann auch noch Tee trinken?“
„Und das nur, weil sie wissen wollte, ob wir das mit dem Teesatzdeuten noch drauf haben.“
„Ich bin total alle. Und wenn ich daran denke, wie viele Hausaufgaben wir in der ganzen Woche bekommen haben, wird mir echt schlecht.“
Bevor die beiden noch einmal Luft holen und weiter machen konnten, sagte Summer laut:
„Aber jetzt ist erst einmal Wochenende! Und wir haben die erste Woche des letzten Schuljahres überstanden! Das ist doch auch mal was!“
Die zwei sahen sie an und grinsten dann.
„Nur weil du Streber wahrscheinlich schon alle Hausaufgaben der ganzen Woche erledigt hast, nicht wahr?“
„Streberin.“
„Lasst mich doch in Ruhe.“
Doch auch sie musste grinsen. Wen es wunderte, nein, der Sprechende Hut hatte Amber und Emily nicht ins falsche Haus geschickt, sie meckerten dauernd rum, hatten aber dennoch immer ihre Hausaufgaben komplett und schrieben am Ende des Schuljahres gute Noten. Nach dem Essen gingen sie gemeinsam aus der Großen Halle, als sie Radau hörten. Summer runzelte die Stirn und ging dem nach, immerhin war sie Schulsprecherin.
„Oh, da meldet sich Fräulein Aufsicht. Wir gehen dann schon mal hoch.“
Sie streckte ihnen nur die Zunge raus und ging den Gang entlang, immer den Geräuschen nach. Als sie um die Ecke trat, blieb sie wie angewurzelt stehen.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel