von Bridge2TheSky
Tainted_Love; Kein Problem! Freut mich umso mehr, wieder von dir gelesen zu haben (: Und ich glaube, ich werde dich ganz und gar nicht enttäuschen. :D Dankeschön!
Mik; Draco wieder Malfoy? Was meinst du genau? D: XD Dankeschöön für deinen Kommentar <3
So, Übergangskapitel und dann kommt mein persönliches Highlight *_* hust hust. Ich hoffe, ihr hattet alle schöne Weihnachtstage!
Kapitel 29: Die neue Begleitung
Mio wusste nicht, was stärker war - der Kloß in ihrem Hals oder die Wut, die sich gerade in ihr aufstaute. Entschlossen eilte sie an der Wendeltreppe, die zu den Ravenclaw-Räumen führte, vorbei und machte sich auf den Weg nach unten. Die Stimmung, die in ihrem Haus gerade herrschte, würde sie nur wahnsinnig machen - sie wollte alleine sein, nur für ein paar Augenblicke. Ehe sie wusste, wo sie überhaupt hin lief, befand sie sich im Glockenturm-Innenhof und blieb stehen. Ihr Herz raste, sie musste irgendwie, irgendwie ihre Wut rauslassen. Aber wie?
Ihr Blick fiel auf die überdachte Brücke, die an den Hof mündete. Langsam setzte Mio sich wieder in Bewegung und steuerte auf die Brücke zu. Sie rannte, bis sie die Mitte der Brücke erreicht hatte, beugte sich über die Brüstung und rief, so laut sie nur konnte: „Malfoy, ich hasse dich!“ … Das tat sie natürlich nicht wirklich - aber zumindest konnte sie sich das ja einreden, um ihre Wut wieder ein wenig zu dämpfen. So ganz wollte das aber nicht klappen … anscheinend war es bereits zu spät, sich etwas einzureden, was nicht der Wahrheit entsprach.
Mio wandte sich um und lehnte sich an die Brüstung, ihren Blick ließ sie über das Tal schweifen, ohne es jedoch wirklich wahrzunehmen. Sie würde es nie verstehen können. Sie würde nie verstehen können, was in Malfoys Kopf eigentlich vorging. War das etwa doch alles nur ein Spiel, worauf sie sich eingelassen hatte? Aber … würde Malfoy wirklich so weit gehen? Sich vor seinen Freunden verstecken, mit ihr nach Hogsmeade gehen … sie umarmen, versuchen, sie zu küssen, sie ständig beobachten … das ergab doch keinen Sinn …
Mio hatte keine Ahnung, wie lange sie dort auf der Brücke stand - auf jeden Fall aber rissen sie viele, große Schneeflocken aus den Gedanken, die auf einmal um die Brücke herum in das Tal fielen. Mit vor Überraschung aufgerissenen Augen trat sie nach vorne und schaute nach oben. Tatsächlich - es schneite. Normalerweise freute sie sich immer darüber - alles wurde schön weiß, man konnte sich mit Schneebällen bewerfen, Schneemänner bauen … und vor allem: Weihnachten rückte näher.
Und dieses Jahr auch der dazugehörige Ball, welcher der Grund war, weswegen sich Mio gar nicht über den ersten Schneefall freuen konnte. Da ihr langsam auch ziemlich kalt wurde, machte sie sich nun wieder auf den Weg zurück ins Schloss. Hoffentlich schlief Padma schon, dann müsste sie ihr nicht erklären, warum sie so lange weg blieb … und was eigentlich vorgefallen war. Die Gedanken an Padma verflogen aber rasch, als Mio die Eingangshalle betrat und dort unerwartet ein paar Schüler aus Durmstrang vorfand. Erschrocken blieb sie stehen, sie hatte nicht damit gerechnet, dass noch welche im Schloss waren. Zwei der Schüler blickten zu ihr, und Mio erkannte jenen, der sie ein paar Tage zuvor zum Weihnachtsball einladen wollte. Etwas verlegen senkte sie ihren Blick …
… hob ihn jedoch rasch wieder, als er plötzlich vor ihr stand. Er blickte zu ihr herunter, als wolle er ihr irgendetwas sagen, aber nicht die richtigen Worte finden.
Mio wollte sich gerade entschuldigen und ihren Weg fortsetzen, als ihr plötzlich etwas in den Sinn kam … kaum hatte sie ihre Gedanken beendet, kam es auch schon aus ihr hervor. „Hast du schon eine Begleitung für den Ball?“
Überrascht hob er seine dichten Augenbrauen und schüttelte langsam den Kopf. „Nein … Warum? Ich dachte du hast schon eine Begleitung für die Ball …“
„Das war ein Irrtum“, unterbrach Mio ihn rasch, ohne ihm dabei in die Augen zu sehen. Das tat sie erst, als sie ihm ihre Hand entgegen streckte und sich vorstelle: „Ich bin Mio.“
Er blickte auf ihre Hand, ergriff diese dann und drückte sie - Mios Meinung nach ein wenig zu fest, was sie angestrengt versuchte, sich nicht anmerken zu lassen. „Meine Name ist Bojan. Es freut mich sehr, dass du meine Einladung annimmst.“
Mio zog ihre Hand zurück unmerklich mit der anderen darüber. Sie versuchte zu lächeln und nickte. „Mich auch. Also, ähm … dann sehen wir uns beim Ball?“
Bojan nickte und erwiderte ihr Lächeln. „Dann wünsche ich dir eine gute Nacht.“
Sie bedankte sich, wandte sich dann ab und ging nach oben. Ob das eine so gute Idee war? Aber warum nicht, immerhin hatte sie keine Begleitung. Nicht mehr … Und jemand anderes außer demjenigen, der sie sitzen gelassen hat, kam für sie nicht in Frage. Warum also nicht.
Kurze Augenblicke später betrat sie den Gemeinschaftsraum - niemand befand sich mehr dort, von der guten Stimmung, die hier am selben Abend herrschte, war nichts mehr zu spüren. War es denn schon so spät?! Irritiert ging sie zum Schlafsaal, in dem bereits alle Kerzen erloschen waren und von allen Seiten ruhiges, gleichmäßiges Atmen zu hören war. Sie schliefen.
Mio seufzte leise - vielleicht war es ganz gut so, dass keiner mitbekam, dass sie um diese Zeit noch weg war. Es würden nur Fragen gestellt werden, die Mio nicht beantworten wollte. Sie ließ sich mitsamt ihren Klamotten ins Bett fallen, und obwohl so viele Gedanken in ihrem Kopf umher kreisten, schlief sie zum Glück innerhalb weniger Sekunden ein.
„Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich mich freue!“
Draco verzog das Gesicht, rutschte tiefer in das Ledersofa, auf dem er lag, hinein und tat so, als würde er dösen. Blaise saß neben ihm in einem Sessel und blätterte nebenbei im Tagespropheten, über welches er zwischendurch spöttische Kommentare fallen ließ.
„Ich habe auch schon mein Kleid, es ist traumhaft“, schwärmte Pansy, die die ganze Zeit aufgeregt auf und ab lief. „Als ich es gekauft habe, ging ich fest davon aus, dass wir beide zusammen zum Weihnachtsball gehen würden - ich wusste einfach, du würdest mich fragen, Draco.“
„Mhm“, entfuhr es ihm nur.
Blaise warf ihm über die Zeitung hinweg einen kurzen Blick zu.
Pansy ließ sich auf das Sofa gegenüber fallen, immer noch mit einem strahlendem Lächeln m Gesicht. „Ich wünschte, der Ball wäre schon heute Abend …“
„Auf die paar Tage kommt es nun auch nicht mehr an, Pansy“, murmelte Blaise und verschwand wieder hinter seiner Zeitung.
In den letzten paar Wochen hat sie ihn kein einziges Mal mehr angeschaut. Sonst hatte Mio Dracos Blicke immer erwidert, wenn er sie beobachtete - wenn auch nur kurz, woraufhin sie sich dann verlegen wieder abwandte. Aber jetzt tat sie so, als würde er gar nicht existieren … nicht einmal im gemeinsamen Unterricht. Nicht einmal, wenn sie in Kräuterkunde zusammen arbeiten mussten. Das Schlimme daran war, dass Draco genau wusste, dass er es nicht anders verdient hatte. Und es gab nichts, was er im Augenblick tun konnte …
Am Liebsten würde er gar nicht zu diesem verfluchten Ball gehen, vor allem nicht mit Pansy. Aber was blieb ihm anderes übrig? Er könnte krank machen oder so, ja, aber … Mio würde sicher dort sein, und er wollte es sich nicht entgehen lassen, sie in einem Kleid zu sehen. Würde er das jemandem erzählen, würde man ihn wahrscheinlich für verrückt erklären. Was ihn aber tatsächlich verrückt machte, war, dass er jeden Tag an jenen Moment zurückdenken musste, an dem er ungewollt einen riesigen Fehler beging …
„Nein, damit meine ich, dass wir nicht zusammen zum Weihnachtsball gehen werden.“
„Was …?“, hauchte sie.
Draco biss sich auf die Lippen. „Ich habe entschieden, dass es besser ist, ich gehe mit einem … also, einem Mädchen aus meinem Haus.“
Ungläubig starrte sie ihn an.
„Verstehst du?“, fragte er vorsichtig. „Ich finde …“
„Nein!“, unterbrach sie ihn plötzlich. „Nein, ich verstehe gar nichts mehr! Wenn es dir peinlich ist, mit einem Halbblut wie mir zum Ball zu gehen, warum sagst du das nicht sofort?!“
Wenn er ihr nur erklären könnte, warum er das tat - aber würde das etwas ändern? Sie würde wahrscheinlich sagen, er solle das tun, was er wirklich will … und damit hätte sie Recht. Aber nun war es sowieso zu spät … Aber noch nicht für alles. Das würde Draco nie zulassen.
Mio atmete tief durch. Es passte. Wie angegossen. Dennoch war ihr Blick, den sie ihrem Spiegelbild zuwarf, leicht skeptisch. Das Kleid, welches ihr ihre Eltern vor wenigen Tagen geschickt hatten, war aus einem weißen, leichten Stoff und reichte ihr bis knapp über die Knöchel. Es war schulterfrei, und mit einem imitierten Pelzrand am Dekolleté. Gerade, als Mio sich nochmals vor dem Spiegel drehen wollte, platzte Padma in den Schlafsaal und Mio schrak zusammen.
„Musst du mich so erschrecken?“
„Mio, du siehst … toll aus!“ Padma, die bereits ihren orange-rosanen Saree trug, schloss die Tür hinter sich und trat an ihre Seite.
„Meinst du?“ Mio wandte sich wieder zu dem Spiegel und legte den Kopf schief.
„Natürlich“, entgegnete Padma und eilte zu Mios Bett, bevor sie wieder neben Mio erschien. „Und was ist damit?“ Sie hielt ihr die weiße Perlenkette mit silbernem Anhänger entgegen, die Mio ebenfalls von ihren Eltern bekommen hatte.
„Die hätte ich natürlich noch angezogen“, antwortete Mio und griff nach der Kette, doch Padma trat bereits hinter sie.
„Ich mach das.“ Sie strich Mios Haare zur Seite, die aus gegebenen Anlass gewellt und zurückgesteckt waren, und zog ihr die Kette an.
„Danke …“, murmelte Mio, als Padma wieder neben sie trat. Langsam ließ sie ihren Blick sinken.
„Was hast du?“, fragte ihre Freundin direkt - wobei die Antwort ja auf der Hand lag.
Mio verschränkte die Arme vor dem Bauch und zuckte leicht mit den Achseln. „Ich weiß immer noch nicht, ob ich gehen soll …“
„Oh, natürlich gehst du!“ Padma packte sie sanft an den Schultern und drehte sie zu sich. „Ich bin mir sicher, wir werden eine Menge Spaß haben - wenn dir dieser Bojan zu langweilig wird, kommst du einfach zu Parvati und mir … und Harry und Ron natürlich. Oh, ich kann gar nicht glauben, dass ich mit Ron zum Ball gehe …!“ Entzückt fasste sie sich ans Herz.
Mio schaute zu ihr auf und musste unwillkürlich schmunzeln, aber ganz überzeugt war sie immer noch nicht. „Aber … er wird auch da sein …“
„Ich weiß.“ Padma nickte und seufzte dann leise. Als sie erfahren hatte, dass Malfoy Mio abgesagt hatte, war sie außer sich. Sie war zwar immer noch der Ansicht, dass das mit Malfoy keine gute Idee war - dennoch aber hatte ja sogar sie gespürt, wie anders er in ihrer Gegenwart war. Aber dann diese Absage … „Und wenn schon. Du hast eine Begleitung, lass dir den Abend nicht von Malfoy versauen. Soll er doch mit seiner Slytherin-Kuh seinen Spaß haben.“
Das verpasste Mio einen unangenehmen Stich in der Magengegend, aber sie nickte langsam. „Ja … ich denke, du hast Recht.“
„Klar. Jetzt komm, und wage dich nicht, auch nur einen einzigen Gedanken an diesen Idioten zu verschwenden.“
„Ein Versuch ist es wert“, murmelte Mio und verließ mit Padma den Ravenclaw-Turm. Es wäre jedoch ein Wunder, würde sie es nach all den Wochen ausgerechnet an diesem Abend schaffen, nicht an ihn zu denken.
(weil ich so gut im Beschreiben bin: http://i53.tinypic.com/k3na4n.jpg)
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel