von Bridge2TheSky
Mik; Dankeschön, mittlerweile sind sie natürlich weg :D Haha okay, das erleichtert mich xD Aber wollte die eh irgendwann alle nochmal überarbeiten D: Viiielen Dank! *_* Mit Photoshop und ein wenig Fantasie XD
So, das ist jetzt etwas lang geworden .. :D Hab auch einiges zusammengefasst nun und die erste Aufgabe weggelassen, ich denke das stört keinen, ihr kennts ja. (: So, jetzt komme ich spätestens im übernächsten Kapitel eeendlich zum Weihnachtsball, auf die Szene dort freue ich mich schon die ganze Zeit, haha. Ich verrate aber natürlich nichts :D
Kapitel 28: Die Absage
„… Und für die nächste Stunde schreiben Sie bitte zehn Zoll Pergament über die Vereinigung für verzweifelte Hexen.“ Mit diesen Worten wandte sich Professor Binns, pünktlich zum Läuten, um und verschwand durch die Tafel.
Seufzend prackten Mio und Padma ihre Taschen und traten hinaus auf den Gang.
„Was für ein unnötiges Thema“, murmelte Padma.
Mio nickte zustimmend. „Wobei es sowieso egal ist, was wir machen. Es läuft ja sowieso auf dasselbe hinaus. Naja, wenigstens haben wir gute Noten.“
Padma musste lachen. „Ist auch nicht sonderlich schwer, erinnerst du dich an den Aufsatz von Terry? Er hat ihn komplett aus dem Buch abgeschrieben und trotzdem ein O bekommen.“
Mio lachte, doch bevor sie antworten konnte erschien auf einmal ein Schüler aus Durmstrang vor ihnen. Verwundert schauten sie zu ihm auf - er war etwa einen Kopf größer als sie, hatte dichtes, dunkles Haar und ein markantes Gesicht. Seine dunkelblaue Augen waren auf Mio gerichtet, als er sich plötzlich leicht vor ihr verbeugte. Hilfesuchend warf Mio Padma einen Blick zu, doch diese zuckte nur genauso verwirrt mit den Schultern.
„Würden Sie mich zu die Weihnachtsball begleiten?“, fragte er höflich.
„Oh …! Äh, also …“, stotterte Mio. „Ehrlich gesagt … ich habe schon eine Begleitung, also … Tut mir Leid.“ Das tat es wirklich. Obwohl sie ihn gerade zum ersten Mal sah.
Er richtete sich wieder auf und wirkte zwar ein wenig enttäuscht, aber keineswegs verärgert oder so. „Oh, das ist in Ordnung. Dann wünsche ich Ihnen viel Spaß.“ Er wandte sich ab und verschwand genauso schnell wieder wie er aufgetaucht war.
„Meine Güte“, entfuhr es Padma. „Er hätte ja eigentlich auch mich fragen können.“
„Irgendwie tut er mir nun Leid“, bemerkte Mio. „Er muss sich sicher überwunden haben, mich überhaupt anzusprechen - und das noch in Begleitung einer Freundin …“
Sie setzten ihren Weg fort.
„Ach, er wird's überleben. Irgendjemanden findet er schon no-… - Wo gehst du hin?!“, fügte sie irritiert hinzu, als Mio in einen anderen Gang abbog.
„In die Bibliothek. Ich hol uns nur schnell ein Buch, damit wir nachher mit dem Aufsatz anfangen können“, entgegnete Mio. „Denk dran, dass am Dienstag die erste Aufgabe ist - je eher wir unsere Hausarbeiten erledigt haben, desto mehr können wir uns darauf freuen.“
„Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, was?“ Padma verdrehte gelangweilt die Augen, nickte jedoch. „Alles klar, wir sehen uns dann nachher.“
Auf dem Weg zur Bibliothek kam Mio an vielen kleinen Grüppchen vorbei, die sich über irgendetwas zu amüsieren schienen. Ihr war jedoch entgangen, was so lustig sein sollte … Vielleicht sollte sie mal unauffällig stehen bleiben und lauschen? Es war ungewöhnlich, dass an so vielen Ecken irgendwelche Schüler standen und lachten. Einen Moment später blieb sie tatsächlich stehen - aber auch nur, weil Malfoy plötzlich vor ihr stand.
„Oh“, entfuhr es ihr überrascht. Sie schaute auf in sein ebenfalls leicht überraschtes Gesicht und schluckte. Sie versuchte, einen halbwegs gelassenen Gesichtsausdruck aufzusetzen, und hob eine Augenbraue in die Höhe. „Du.“
„Was machst du?“, fragte er und wirkte auf einmal irgendwie nervös. Er zog am Träger seiner Schultasche, um etwas zu verdecken, was an seinem Umhang befestigt war - was ihm jedoch nicht gelang.
„Ich …“ Mios Blick wanderte zu dem Anstecker, den Malfoy vergeblich versuchte zu verdecken. Mit unübersehbaren Buchstaben, die rot leuchteten, war darauf geschrieben:
Ich bin fĂĽr CEDRIC DIGGORY -
den WAHREN Hogwarts-Champion!
Irritiert schaute sie wieder zu ihm auf.
„Was meinst du?“, fragte er und blinzelte.
Mio seufzte. „Das da.“ Sie drückte mit dem Zeigefinger auf den Anstecker - und zog ihre Hand erschrocken zurück, als die roten Buchstaben plötzlich verschwanden und stattdessen in grüner Schrift ein neuer Spruch erschien: POTTER STINKT. Entsetzt weitete Mio ihre Augen, runzelte dann die Stirn und fragte sich, wie man auf solch einen Schwachsinn kommen konnte.
„Ach … das … Blaise hats mir angedreht“, sagte Malfoy, ohne sie anzublicken.
„Aha …“ Mio schüttelte seufzend den Kopf. „Komisch, seit wann magst du Hufflepuff?“
„Was hat das denn damit zu tun, verdammt? Ich hasse Hufflepuff, genauso wie Potter - aber den hasse ich noch mehr, also …“ Er dachte kurz nach - anscheinend wurde ihm gerade bewusst, wie bescheuert seine Rechtfertigung eigentlich klang. Dennoch fuhr er fort. „… also bin ich auf Cedrics Seite.“
In diesem Moment erschienen Crabbe und Goyle hinter ihm.
„Wir sind alle losgeworden“, verkündete Goyle stolz an Malfoy gewandt.
Malfoy warf ihm einen verärgerten Blick zu.
„Was denn?“, fragte Goyle verwundert. „Das wolltest du do-“
„Was will die überhaupt?!“, fragte Crabbe plötzlich und deutete auf Mio.
Mio, deren skeptischer Blick zuvor auf Malfoy gerichtet war, schaute verblĂĽfft zu Crabbe, der sie angewidert musterte.
„Will sie etwa auch so einen Anstecker?“
Mio wollte gerade ihre Abneigung gegen diese Stecker zum Ausdruck bringen, doch Malfoy kam ihr zuvor.
„Glaube ich kaum.“ Er wandte seinen Blick zu ihr, und etwas unsicher hob er seine Augenbrauen, als würde er sich für irgendetwas entschuldigen wollen.
Sie lachte jedoch nur auf und erwiderte seinen Blick. „Womit fütterst du die eigentlich, dass die so aussehen?“
Er runzelte die Stirn, antwortete aber nicht darauf. Crabbe und Goyle tauschten nur einen fragenden Blick.
Mio schüttelte leicht den Kopf und ging dann an ihnen vorbei, um ihren Weg zur Bibliothek fortzusetzen. Idioten. Auch Malfoy. Von wegen, Blaise hat sie ihm angedreht … Natürlich waren sie, wenigstens zur Hälfte, auch Malfoys Idee gewesen. Wenn er wenigstens ehrlich wäre …! Als Mio an weiteren Schülern vorbei eilte, die ziemlich belustigt wirkten, wurde Mio endlich klar, warum - alle hatten diese idiotischen Anstecker und drückten immer wieder auf die der anderen, um sich immer und immer wieder darüber lustig zu machen.
Sogar in der Bibliothek trugen welche diese Anstecker. Mio glaubte, sie wäre im Irrenhaus gelandet. Eines war klar - mit Harry wollte sie auf keinen Fall tauschen … Nachdem sie das Buch von Dorcas Wellbeloved, die die Vereinigung für verzweifelte Hexen gegründet hatte, gefunden und ausgeliehen hatte, machte sie sich sofort auf den Weg zum Ravenclaw-Turm, um Padma von diesen Ansteckern zu erzählen.
Das war jedoch nicht nötig … Als sie den Gemeinschaftsraum betrat, sah sie, dass auch hier bereits Anstecker verteilt wurden. Seufzend fasste sie sich an die Stirn, als Padma plötzlich auf sie zu eilte.
„Mio!“ Sie packte sie an beiden Armen und starrte sie entsetzt an. „Hast du es schon mitbekommen?“
Mio nickte und verdrehte ihre Augen. „Ja … und sogar hier tragen welche diese Anstecker! Wusste nicht, dass Potter so viele Feinde hat.“
Padma starrte sie irritiert an. „Naja, jeder denkt eben er hat sich irgendwie reingeschmuggelt … Aber das meine ich gar nicht.“
Nun war es Mio, die sie irritiert anstarrte. „Was denn dann?“
Padma deutete zu den Schlafräumen, und einige Augenblicke später saßen sie auf Padmas Bett.
„Malfoy hat Hermine Granger mit einem Fluch getroffen“, kam Padma direkt auf den Punkt.
„Wa-“ Mio hielt inne. Nein. Das konnte nicht sein. Wann sollte das gewesen sein? Sie hatten sich doch gesehen … naja … nicht gerade lange zwar, aber … „Bist du dir sicher?“
Padma nickte. „Ja, Parvati hat es gesehen. Malfoy wollte Granger einen dieser Anstecker andrehen und irgendwie ist das ganze wohl eskaliert … Malfoy und Potter gingen aufeinander los, und wahrscheinlich war der Fluch nicht einmal für Granger bestimmt, aber … naja, jetzt hören ihre Vorderzähne wohl irgendwie nicht mehr auf, zu wachsen.“
Mio war geschockt. Malfoy und Potter gingen aufeinander los? Unwillkürlich schlich sich der Gedanke bei ihr ein, ob es vielleicht etwas damit zu tun haben könnte, dass Mio Potter kürzlich vor Malfoy verteidigt hatte. Aber so ein Unsinn - Malfoy hatte schon immer einen Hass auf ihn, wahrscheinlich wäre es auch ohne sie dazu gekommen, dass sie früher oder später aufeinander los gingen. Abermals seufzend verbarg sie ihr Gesicht in den Händen und schüttelte den Kopf. „Geht's ihr gut?“
„Ich weiß es nicht“, antwortete Padma und seufzte dann ebenfalls. „Ehrlich, Mio … solltest du irgendwann die Möglichkeit dazu haben, bring diesen Idioten endlich zur Vernunft.“
Mio zweifelte, dass sie das konnte. Umgekehrt wäre es nicht anders - würde Malfoy auch nur versuchen wollen, ihr irgendetwas einzureden, würde sie nur lachen und ihm den Vogel zeigen. Sie war froh, dass Padma so hinter ihr stand und ihr nicht einredete, die Finger von diesem Typen zu lassen … auch wenn es vielleicht das Vernünftigste wäre. Aber all das, was Malfoy tat - andere Schüler schikanieren und ständig über Potter und seine Freunde herziehen - das war nur eine Seite von ihm, und vielleicht sogar die trügerische von beiden … Der Gedanke daran brachte Mio beinahe dazu, die ganze Sache mit einem Achselzucken ab zu tun. Sie war sich sicher, dass der Fluch nicht Granger, sondern Potter treffen sollte. Was die Sache zwar nicht besser machte …
Im Gemeinschaftsraum der Slytherins herrschte Dienstag Vormittag aufgeregte Stimmung - es war der Tag der ersten Aufgabe, der Tag, an dem Potter sich mit Sicherheit bis auf die Knochen blamieren wĂĽrde.
Draco, der gerade eine Freistunde hatte, freute sich natürlich auch darauf - es würde so eine Genugtuung sein … Hoffentlich wirkte er Mio gegenüber nicht allzu fröhlich, sollte Potter sich verletzen oder verlieren - Letzteres ja sowieso - sonst würde sie ihn am Ende wieder in Schutz nehmen … Draco hasste es, dass Mio auf Potters Seite stand. Normalerweise sollte er sich gar nicht mit ihr abgeben. Aber das war ja nichts Neues. Egal - dennoch freute er sich auf den kommenden Weihnachtsball, auch wenn dort nun alle erfahren würden, was Sache ist. Aber was soll's. Mittlerweile war ihm das gar nicht mehr so wichtig, was die anderen davon halten würden.
Gerade als er seine Schultasche fĂĽr die kommende Stunde packen wollte, erschien sein Hauslehrer, Snape, im Gemeinschaftsraum und kam auf ihn zu. Mit gehobener Augenbraue schaute Draco zu ihm auf.
„Folge mir bitte in mein Büro.“
Draco runzelte die Stirn. Wieso das denn? Ärger würde es wohl kaum geben, er bekam nie Ärger. Jedenfalls nicht von Snape. Er nickte knapp, ehe er sich seine Schultasche um die Schulter schwang und dem Professor folgte. Auf dem Weg zum Büro redeten sie kein Wort miteinander. Aufrecht ging Snape mit schnellen Schritten voran, und nach wenigen Augenblicken kamen sie vor einer Tür zum Stehen. Snape öffnete die Tür zu seinem Büro und ließ Draco den Vortritt. Er warf seinem Hauslehrer einen fragenden Blick zu, betrat dann jedoch das Büro und schaute sich um … ehe er sofort inne hielt.
„Draco.“ Sein Vater erhob sich aus dem Stuhl, der vor Snapes Schreibtisch stand, und ging auf ihn zu. „Da bist du ja endlich. Danke, Severus“, sagte er an Snape gewandt.
Dieser nickte.
„Was machst du hier?“, fragte Draco, der keineswegs erfreut schien, seinen Vater so plötzlich zu treffen.
„Was schon, ich schaue mir natürlich das Turnier an“, antwortete er. „Aber weswegen ich dich sehen wollte - ich hoffe, du hast schon eine Begleitung für den Weihnachtsball gefunden?“
„Den … Weihnachtsball?“
„Oh, komm schon Draco, stell dich nicht so dumm.“ Sein Vater seufzte.
Draco wandte seinen Blick ab. „Ja, habe ich. Ich habe eine Begleitung.“
„Sehr schön, aus Slytherin?“
Er schüttelte den Kopf. „Nein, aus … aus Ravenclaw.“
„Oh, na gut.“ Sein Vater nickte langsam. „Gut. Hauptsache Reinblut, was, Severus?“
Dieser zwang sich zu einem kühlen Lächeln.
Draco schluckte.
Sein Vater wandte sich wieder zu ihm. „Ich meine es ernst, Draco. Ich will nicht erfahren, dass du dich mit Abschaum abgibst. Und ich werde es erfahren.“
Draco zwang sich, zu ihm aufzuschauen. Er hoffte, dass sein Blick sicherer wirkte als er sich fühlte. Langsam nickte er. „Ja ... Vater. Ich muss dann zum Unterricht.“
„Gut. Wir sehen uns dann, Draco.“
Draco nickte nochmals und verließ dann das Büro, um mit schnellen Schritten den Kerker zu verlassen. Er würde es erfahren … sein Vater würde es erfahren, wenn er mit Mio zum Ball gehen würde. Was sollte er denn nun machen? Ja, es war ihm egal, was andere dachten … aber sein Vater! Er würde ausrasten. Er hatte keine Probleme mit Halbblütern an sich - aber Mios Vater war ein Muggel. Hätte Mio vor mehreren Generationen Muggel in ihrer Familie gehabt, okay, aber so? …
Aber er wollte Mio nicht sitzen lassen. Er wollte mit ihr zum Weihnachtsball gehen … aber … wie es aussah, hatte er keine Wahl. Auch wenn der Gedanke daran ihm einen zuvor noch nie gespürten Stich in die Brust jagte.
„Drachen!“, rief Terry entsetzt, und zugleich höchst beeindruckt. „Drachen! Das war unglaublich.“
Einige Ravenclaws, darunter auch Mio und Padma, betraten gerade den Gemeinschaftsraum. Die erste Aufgabe des Turniers war vorüber - und alle, auch Harry, legten einen bemerkenswerten Auftritt hin. Mehr noch: Zur Überraschung aller war es Harry Potter, der die Aufgabe am Schnellsten löste.
„Damit wären die wohl überflüssig“, meinte Padma und zeigte mit hochgezogener Augenbraue auf Terrys Anstecker, den er immer noch an seinem Pulli befestigt hatte.
„Oh … das stimmt allerdings“, meinte er und riss den Anstecker ab. „Los, Leute - wir brauchen die Dinger nicht mehr!“
Innerhalb weniger Sekunden lag in der Mitte des Raumes ein kleiner Haufen Anstecker.
„Also, wer will zuerst?“
„Ich“, erklang eine Mädchenstimme und Cho Chang, die Sucherin ihres Quidditch-Teams, trat hervor. Sie zückte ihren Zauberstab und richtete ihn auf die Anstecker. „Confringo.“ Einige der Anstecker wurden in die Luft gesprengt, aber es waren immer noch welche übrig. Das war jedoch kein Problem - es meldeten sich mehrere, die den nächsten Zauber ausführen wollten, um die Dinger zu vernichten.
AmĂĽsiert schauten Mio und Padma dabei zu.
„War ja irgendwie zu erwarten, oder?“, meinte Padma. „Ich meine … Harry Potter.“
„Ja, schon“, meinte Mio und nickte. Plötzlich klopfte es hinter ihr am Fenster - erschrocken wandte sie sich um und erblickte eine Eule, die mit dem Schnabel, in dem ein kleiner Zettel geklemmt war, an die Scheibe klopfte. Irritiert öffnete Mio das Fenster, woraufhin der Vogel hindurch flog - erst jetzt, im Licht, konnte Mio erkennen, dass es sich um einen Uhu handelte … Malfoys. Sie nahm den Zettel entgegen, woraufhin der Uhu mit einem fröhlichen Gurren wieder davon flog. Da alle munter mit dem Beseitigen der Anstecker beschäftigt war, bekam zum Glück keiner etwas davon mit.
„Das war Malfoys Uhu“, flüsterte Mio Padma zu.
Padma blinzelte. „Was will er?“
Mio faltete den Zettel auseinander und las leise vor: „Komm zum Eulenturm. Jetzt. - Was zum …“
Padma zuckte mit den Achseln. „Vielleicht braucht er jemanden, an dem er seinen Frust über Potters Sieg auslassen kann?“
Mio blickte sie unbegeistert an.
„Nur ein Scherz. Geh schon, sonst lässt er am Ende wirklich seinen Frust an dir aus.“
Keiner bemerkte, dass Mio sich aus dem Gemeinschaftsraum schlich. Und auch selbst wenn - alle waren zu sehr damit beschäftigt, sich über Potter zu freuen, der ja schließlich ein Hogwarts-Champion war. Auf dem Gang der siebten Etage war auch nichts mehr los, alle waren wohl bereits in den Gemeinschaftsräumen.
Was Malfoy wohl von ihr wollte? … Ah, wahrscheinlich würde er ihr wieder Tanzunterricht geben wollen. Es war schließlich bald soweit … Aber bevor sie tanzen würden, wenn überhaupt, musste sie ihn noch etwas fragen … Als sie den Eulenturm betrat, wandte sich Malfoy direkt zu ihr. Er wirkte irgendwie … besorgt? Mio hätte ja eher erwartet, er wäre verärgert wegen dem Turnier.
„Da bin ich“, sagte Mio, als von ihm nichts kam.
Malfoy nickte. „Ja, ich bin nicht blind.“
„Aber du bist ein Idiot.“
Entsetzt blickte er sie an.
„Warum hast du Hermine Granger verflucht?“, beantwortete sie seine ungestellte Frage.
Malfoy starrte sie noch einen Moment lang an, ehe er seufzte. „Meine Güte … Stell dich nicht so an, ihr geht es längst wieder gut. War doch total harmlos.“
„Das beantwortet aber nicht meine Frage.“
Er wandte den Blick ab und schien kurz nachzudenken. „Ich … Er sollte nicht sie treffen, okay?! Sie ist ein nutzloses Schlammblut, das ist alles, kein Grund sie dafür zu verfluchen. Auch wenn es ganz nett wäre.“
Mio schüttelte fassungslos den Kopf. „Und du hast einen Grund, Potter zu verfluchen?“
„Einen?“ Malfoy lachte leise auf. „Bitte, lassen wir das.“
„Gott, was hat er dir bitte getan? Er hat heute bewiesen, dass …“
„Mio, ich sage es dir nur ein einziges Mal“, unterbrach er sie mit ruhiger Stimme. „Versuch nicht, mich auf seine Seite zu ziehen. Ich hasse ihn. Er hasst mich. Wenn jemand daran etwas ändern kann, dann bist das sicher nicht du. Also versuch es gar nicht erst … das macht es nur noch schlimmer, vor allem für … für uns.“
Mio öffnete ihren Mund, um etwas zu sagen - tat es aber nicht. Sie senkte langsam ihren Blick und schwieg. Erst nach einigen Momenten ergriff sie wieder das Wort. „Wolltest du … wolltest du wieder mit mir üben?“
Malfoy schloss plötzlich seine Augen und atmete tief durch.
Mio bemerkte, wie angespannt er auf einmal war, und runzelte leicht die Stirn.
„Das wird nicht mehr nötig sein“, sagte er langsam.
„Nicht mehr nötig …? Also meinst du, ich kann bereits gut genug tanzen?“
Er blickte sie mit einem Blick an, der Mio irgendwie … bedrückt vorkam. „Nein, damit meine ich, dass wir nicht zusammen zum Weihnachtsball gehen werden.“
Zum ersten Mal schien es Mio wirklich, wirklich zu verletzen, was Malfoy sagte. Er hätte sie noch so sehr beschimpfen und beleidigen können, nichts hätte sie so sehr verletzt wie das hier. „Was …?“, hauchte sie.
Malfoy biss sich auf die Lippen. „Ich habe entschieden, dass es besser ist, ich gehe mit einem … also, einem Mädchen aus meinem Haus.“
Ungläubig starrte sie ihn an.
„Verstehst du?“, fragte er vorsichtig. „Ich finde …“
„Nein!“; unterbrach sie ihn plötzlich. „Nein, ich verstehe gar nichts mehr! Wenn es dir peinlich ist, mit einem Halbblut wie mir zum Ball zu gehen, warum sagst du das nicht sofort?!“ Sie bemühte sich, den Kloß, der sich - warum auch immer - in ihrem Hals bildete, hinunter zu schlucken. Und, noch wichtiger - er sollte auf keinen Fall merken, dass sie den Tränen nahe war.
Aber das tat er. „Ich … ich wusste nicht, dass es dir so … so wichtig wäre, mit mir …“
„Wichtig?!“ Mio lachte, und sogar ein Gehörloser hätte erkannt, wie trügerisch ihr Lachen war. „Von wegen, meinst du, ich schaffe es so kurzfristig noch eine neue Begleitung zu finden?“
Malfoy runzelte leicht die Stirn.
„Obwohl … das wird wohl kein allzu großes Problem sein“, sagte Mio, und sie hatte das Gefühl, ihre Stimme war ungewöhnlich hoch. Bevor das also komplett ausartete … „Gute Nacht.“ Schnell wandte sie sich um und verließ so schnell sie konnte den Eulenturm, die Rufe Malfoys ignorierend.
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