von Bridge2TheSky
Tainted_Love; Ooh <3 Schade, dass ich es nicht täglich schaffe, pünktlich zum Feierabend eines on zu stellen :D Aber naja, umso größer die Freude wenn es dann da ist xD .. Hoffe ich XD Vielen Daaank <3
Mik; Hoffentlich bleibt er auch so mutig :D Danke fĂĽrs Kommentar <3
Ihr müsst den Song bzw das Instrumental unten natürlich nicht anhören. Ich wollte aus dem Kapitel erst ein „Songpitel“ machen (bei einer meiner ersten FFs habe ich Kapitel eingebaut, die halt wie eine Songfiction aufgebaut waren und die habe ich liebevoll Songpitel genannt <3 xD), aber der Text hätte leider gar nicht gepasst. Da ich den Song an sich aber total passend finde, habe ich mir gedacht, die, die wollen, könnens sich ja während dem Lesen anhören (also ab der Stelle, an der ich den Link eingefügt habe). ICH BITTE UM TOLERANZ! :D Wie gesagt, muss sich keiner anhören, aber ich will keine Beschwerden hören! :P (falls ihr es euch übrigens antut, könnt ihr euch ja mal den richtigen Song anhören - ich liiiebe ihn :D)
Genug gelabert. Ich glaube, das ist mein persönliches Lieblings-Kapitel :D
Kapitel 24: Die zweite Tanzstunde
Am nächsten Tag war Mio natürlich total gespannt, endlich die Gastschüler zu sehen - immerhin hatte sie deren Ankunft ja nun verpasst. Was sie jedoch feststellen musste, war, dass die Schüler aus Durmstrang gar nicht so gut aussahen, wie Padma erzählt hatte, und dass die Schüler aus Beauxbatons recht eitel wirkten und anscheinend unter sich bleiben wollten. Am Ravenclaw-Tisch schenkten nur wenige der Gastschüler während des Frühstücks ihnen Beachtung - zumindest die Schülerinnen. Die männlichen Schüler dagegen wirkten ein wenig aufgeschlossener, aber schienen bisher auch nicht sonderlich scharf darauf zu sein, ein Gespräch den Hogwarts-Schülern anzufangen.
Seufzend wandte Mio sich an Padma, die ihre Unbegeisterung gegenüber den französischen Schülern teilte. Da fand Mio ja den Feuerkelch interessanter, den sie von ihrem Platz aus durch die große, offene Tür in der Eingangshalle sehen konnte. So gut wie alle fünf Minuten erklang lautes Jubeln aus der Eingangshalle, wenn gerade jemand seinen Zettel in die blauen Flammen des Kelches geworfen hatte.
„Hoffentlich wird das Turnier spannender als die da“, bemerkte Padma und deutete unauffällig auf die Beauxbatons-Schüler.
Mio wandte ihren Blick vom Feuerkelch ab und nickte. „Ja. In zwei Tagen ist Halloween …“
Padma nickte eifrig. „Und mittlerweile hoffe ich noch viel mehr, dass wir einen guten Champion bekommen. Ich will auf keinen Fall gegen die verlieren.“
„Und was ist mit denen?“, fragte Mio amüsiert und blickte zum Slytherin-Tisch, wo die Schüler aus Durmstrang saßen und sich während dem Frühstücken mit den Slytherins unterhielten. Dabei blieb Mios Blick an einem ganz bestimmten Slytherin hängen …
„Egal, wie gut sie aussehen - der Pokal gehört uns“, meinte Padma, „auch wenn es sicher ziemlich schwierig für uns wird. - Schau mal, Malfoy unterhält sich mit Viktor Krum …!“
„Ah …“, entfuhr es ihr nur.
Padma warf ihr einen Blick zu, seufzte und wandte sich dann wieder ihrem FrĂĽhstĂĽck zu.
Just in diesem Moment schien Malfoy Mios Blick zu bemerken, denn er wandte seinen von Krum ab und richtete ihn auf sie. Nachdem sie sich einen Moment lang bloß anschauten, hob er fragend eine Augenbraue in die Höhe und wirkte auf einmal leicht amüsiert. Mio biss sich auf die Lippen, um ein Grinsen zu unterdrücken und wandte sich wieder um. Noch wusste ja keiner - bis auf Padma, und wer weiß wen Malfoy alles eingeweiht hatte - von ihrer … Freundschaft? Naja, von ihnen halt. Und allzu häufiger Blickkontakt würde sicherlich irgendwann auffallen …
„Sag mal, Padma …“
„Hm?“ Padma nahm gerade einen Schluck Kürbissaft und blickte dann zu ihr.
„Wann ist eigentlich der nächste Tanzkurs?“
Padma starrte sie ungläubig an und schüttelte dann seufzend den Kopf. „Mio, Mio …“
„Was denn?“ Mio runzelte verärgert die Stirn. Was hatte sie denn jetzt wieder verpasst? … Daran war nur Malfoy Schuld. Entweder hielt er sie von wichtigen Ereignissen fern oder spukte immer dann in ihren Gedanken herum, wenn sie diese eigentlich auf etwas anderes richten sollte. Wo sollte das nur hinführen?
Padma seufzte erneut und erklärte ihr dann, dass in der dritten letzten Tanzstunde entschieden wurde, dass der Kurs nicht mehr stattfinden wird, da alle nun bestens vorbereitet waren und bei Bedarf ihre Freizeit fürs Üben nutzen sollten. Zudem wäre nun ohnehin nicht mehr genug Zeit für den Kurs, wegen den Gastschülern und dem Turnier, welches ja bald beginnen würde. „Wärst du die anderen beiden Male noch gekommen, hättest du jetzt auch keine Probleme mehr.“
„Das bezweifle ich“, murmelte Mio und in ihrem Gesicht spiegelte sich die Unsicherheit und Panik wider, die gerade in ihr aufkam. Das wars - sie würde sich auf dem Weihnachtsball total blamieren. Nicht nur sich, sondern auch Malfoy - und wie sie ihn kannte, würde ihm das gar nicht gefallen … Und was würden die anderen Slytherins dazu sagen? Nicht, dass ihr das sonderlich wichtig war … aber Malfoy war es das wahrscheinlich …
„Nimm doch privat irgendwie Unterricht“, schlug Padma vor, der Mios Verzweiflung natürlich nicht entging. „Du kannst ja mal Terry fragen, der war doch auch im Kurs. Oder Neville Longbottom, der hat sogar richtig Gefallen daran gefunden …“
„Was anderes bleibt mir wohl nicht übrig …“ Mio nickte langsam. „Gut … bei nächster Gelegenheit werde ich einen von ihnen fragen.“
„Andererseits …“, sagte Padma plötzlich, und entsetzt blickte Mio sie an. „Vielleicht fassen die das ja falsch auf und denken, du willst mit ihnen zum Ball gehen?“
„Ach was“, entgegnete Mio und zuckte mit den Achseln. „Ich sage ihnen einfach direkt, dass ich schon jemanden habe und mich nicht vor ihm blamieren will.“ Sie blinzelte. Eigentlich konnte sie sich gar nicht noch mehr vor Malfoy blamieren … aber egal, dass musste Terry, Neville oder wen auch immer sie fragen würde ja nicht wissen. „Hast du eine Ahnung, wo Terry gerade ist?“
„Auf dem Weg zum Quidditch-Feld, glaube ich“, antwortete Padma, als sie sich gerade Milch über ihr Müsli goss. „Unser Team will sich fit halten fürs nächste Schuljahr …“
Kaum hatte Padma zu Ende gesprochen, war Mio jedoch schon aufgesprungen, „Bin sofort wieder da!“, und eilte aus der Großen Halle hinaus. Es wäre ihr lieber, wenn sie Terry alleine erwischen konnte, musste ja nicht jeder mitbekommen … was ihr im Grunde egal war, aber irgendetwas in ihr wollte nicht, dass Malfoy davon erfuhr. Warum musste sie eigentlich jede Kleinigkeit mit ihm in Verbindung bringen?
Als sie an dem Feuerkelch vorbei rannte und beinahe den Ausgang erreicht hatte …
„Aizawa!“ Mio stoppte, und irritiert wandte sie sich um. Malfoy kam auf sie zu - die Hände lässig in die Hosentaschen gesteckt und einen leicht skeptischen Ausdruck auf dem Gesicht. „Wieso so eilig?“
„Oh, ähm …“ Mio warf einen Blick nach draußen - naja, sie könnte Terry notfalls auch später im Gemeinschaftsraum fragen. Oder sie suchte Neville … „Nicht so wichtig. Was ist mit dir?“
Er blickte sie immer noch skeptisch an und schien mit ihrer Antwort nicht wirklich zufrieden zu sein, beließ es aber dabei und antwortete auf ihre Frage. „Ich wollte dich was fragen. Oder besser gesagt - dich an etwas erinnern.“
Mio blinzelte irritiert und schaute ihn aus großen, neugierigen Augen an. „Mich an etwas erinnern?“
„Ja.“ Malfoy warf einen Blick über die Schulter zur Eingangshalle - dort waren einige Schüler, aber ihre Aufmerksamkeit galt allein dem Feuerkelch, also konnte er unbeirrt fortfahren. „Wenn wir zusammen zum Ball gehen, werden wir tanzen müssen. Denk also bloß daran, dass du weiterhin zu diesem bescheuerten Tanzkurs gehst.“
Ihre Augen wurden noch größer - hatte er sie etwa belauscht …? Naja, dann würde er sich aber wahrscheinlich nicht dumm stellen. „Daran habe ich schon gedacht, aber … es gibt den Kurs nicht mehr.“
„Was?! Wieso?“
Sie erzählte ihm das, was Padma ihr vor wenigen Augenblicken erzählt hatte und erntete dafür ein entnervtes Aufstöhnen seinerseits.
„Und was jetzt?“ Er blickte verärgert zu ihr herab. „Ich meine - nichts für Ungut, aber im Tanzen bist du einfach schrecklich …“
Mio schnappte empört nach Luft.
„… und ich will mich wirklich nicht blamieren. Schlimm genug, dass ich da überhaupt mit dir auftauchen muss.“
„Muss?!“, wiederholte Mio entsetzt. „Wer sagt denn, dass du mit mir dahin musst?“
„Weiß ich nicht. Etwas in mir, wovon ich gar nicht wusste, dass es existiert“, entgegnete Malfoy achselzuckend.
Seine Antwort irritierte Mio sichtlich und sie sagte nichts mehr darauf, runzelte nur verwirrt die Stirn.
„Wie auch immer“, fuhr er fort, „was machen wir jetzt?“
Sollte sie ihm nun sagen, dass sie einen ihrer Mitschüler fragen wollte, ob er ihr Tanzunterricht gibt …? Lieber nicht. „Ich weiß es nicht.“
„Kennst du jemanden, der tanzen kann?“
Na toll. „Naja, Terry Boot vielleicht … oder Neville Longb-“
„Longbottom?!“
Seine entsetzte Stimme war so laut, dass sich zwei vorbeilaufende SchĂĽlerinnen aus Beauxbatons zu ihnen umdrehten. Malfoy warf ihnen einen verachtenden Blick zu, und sie stolzierten davon. Dann wandte er sich wieder an Mio.
„So weit kommt es noch …! Vergiss es, das bringt alles nichts“, fügte er dann hinzu und sprach dabei mehr zu sich selbst als zu ihr. „Hast du heute schon was vor?“
„Äh …“ Mio überlegte, doch da sprach er bereits weiter.
„Nein, vermutlich nicht. Wir treffen uns um 16 Uhr vor dem Klassenzimmer für Zauberkunst.“ Es erklangen Stimmen, die sich aus der Großen Halle zu nähern schienen. Malfoy weitete für einen kurzen Moment seine Augen. „Bis nachher“, sagte er dann und verschwand.
Mio blieb völlig ratlos zurück und im nächsten Moment erschienen Crabbe und Goyle in der Eingangshalle. Als sie an ihr vorbei gingen, verstummte ihr Gerede und sie blickten sie mit einem Blick an, den Mio als äußert nervig empfand. Ohne jedoch weiter auf sie zu achten machte sie sich auf den Weg zurück zu Padma.
Leicht unsicher machte sich Mio einige Stunden später zum vereinbarten Treffpunkt. Naja, was heißt ?vereinbart`? Immerhin hatte Malfoy ganz allein entschieden, ohne sie zu fragen. Das schien wohl eine seiner schlechten Angewohnheiten zu sein … Wie auch immer - nun war es 16 Uhr und Mio bog um die Ecke in den Korridor, in dem sich das Klassenzimmer für Zauberkunst befand. Malfoy war jedoch nirgends zu sehen.
„Oh man …“, seufzte Mio, verschränkte die Arme vor dem Bauch und lehnte sich neben der Tür zum Klassenzimmer an die Wand. Fünf Minuten. Mehr gab sie ihm nicht. Sie fragte sich schon den ganzen Tag, was er eigentlich mit ihr vor hatte … Sicherlich hatte er ihr einen Tanzlehrer besorgt, mit dem er zufrieden war. Folglich - einen Slytherin … Naja, solange es sich dabei nicht um Crabbe oder Goyle handelte, konnte sie das sicherlich hinnehmen. Allerdings zweifelte sie ohnehin daran, dass ausgerechnet die beiden tanzen können, von daher sollte es keine Probleme geben. Oder was, wenn er ihr einen weiblichen Trainer besorgt hatte …? Pansy Parkinson zum Beispiel? Das wäre ja noch viel schlimmer … Mio betete, dass dem nicht so war.
Diese Minuten verstrichen viel zu schnell - insgeheim wünschte sie sich schließlich, Malfoy würde tatsächlich auftauchen. Allem Anschein jedoch tat er dies nicht … Als die fünf Minuten vorbei waren, blieb Mio dennoch noch ein paar weitere Augenblicke im Gang stehen, ehe sie den Kopf schüttelte und sich zum Gehen umwandte. Sie war nur ein paar Schritte gegangen, als zum zweiten Mal an diesem Tag eine vertraute Stimme nach ihr rief.
„Kneifen gilt nicht!“
Mio blieb sofort stehen, und vor Erleichterung schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Dieses ließ sie jedoch schnell verschwinden, bevor sie sich zu Malfoy umdrehte. „Du bist zu spät.“
Mit langsamen Schritten ging er auf sie zu. „Ach, die paar Minuten wirst du wohl ohne mich ausgehalten haben.“
„Nicht so hochmütig, Malfoy“, entgegnete sie und kam ihm entgegen. „Du hättest wahrscheinlich direkt ein Drama daraus gemacht.“
Er nickte. „Ja. Mich lässt man auch nicht warten.“
Mio senkte ihren Blick, um ihn nicht direkt anzugrinsen. Erst jetzt bemerkte sie, dass er alleine war - ihr Grinsen schwand wieder und sie schaute zu ihm auf. Bevor sie jedoch fragen konnte, was er eigentlich vor hatte, ging er an ihr vorbei den Gang entlang.
„Komm mit.“
Sie blickte ihm verwirrt hinterher und folgte ihm dann. Sie bogen in den nächsten Korridor ein und kamen vor einer der vielen Türen zu stehen. Malfoy schaute sich zunächst um - der Gang war jedoch komplett leer, bis auf ihn und Mio natürlich, und er versuchte, die Tür zu öffnen. Als dies nicht funktionierte, holte er seinen Zauberstab hervor, flüsterte „Alohomora“ und die Tür ließ sich öffnen. Er betrat den dahinter liegenden Raum, und Mio folgte ihm.
Sie befanden sich nun in einem mittelgroßen Klassenzimmer - vor der großen Tafel stand ein verstaubter Pult, auf den breiten Fensterbänken lagen einige, alte Bücher, aber abgesehen davon war der Raum leer.
„Was …“, entfuhr es Mio. „Was ist das denn für ein Raum?“
„Colloportus“, murmelte Malfoy und hielt den Zauberstab auf die Tür gerichtet. Ein leises Klicken ertönte - sie waren eingesperrt.
„Und warum schließt du ab?!“
„Weil ich keine Lust habe, dass die anderen mich finden“, entgegnete Malfoy. Er hielt kurz inne und blickte dann zu ihr. „Also … Ich habe ihnen nichts erzählt. Von uns. Crabbe, Goyle und so.“
Mio runzelte leicht die Stirn.
„Und eine Nervensäge namens Pansy Parkinson meint, sich Sorgen um mich machen zu müssen, wenn sie mal nicht wissen wo ich bin. Und bevor sie uns hier erwischen …“
„Wieso hast du ihnen denn nichts gesagt?“, fragte Mio. „Vielleicht würden sie dich dann auch nicht suchen.“
Er lachte laut auf. „Mio, lass uns nicht darüber reden, du verstehst es sowieso nicht.“
Etwas gekränkt schaute sie zu ihm auf und wandte sich dann zu den Fenstern um.
Malfoy seufzte. „Würdest du wirklich nicht. Es ist kompliziert … Du hast doch sowieso eine schlechte Meinung von Slytherin, oder? Also denk dir deinen Teil.“
Das klang tatsächlich kompliziert. Langsam machte Mio sich Sorgen - normalerweise sollte es für eine Ravenclaw kein Problem sein, diverse Zusammenhänge zu erkennen, aber in dem Punkt scheiterte sie gewaltig. Doch Malfoy wechselte dann ohnehin das Thema.
„Das ist ein unbenutzter Klassenraum“, beantwortete er nun ihre erste Frage. „Wie man eigentlich sehen kann.“
„Und was machen wir hier …?“ Langsam wurde sie leicht nervös. Er hatte doch nicht etwa … Er wollte doch nicht …
„Tanzen.“
… oh. Aber … moment … „Tanzen?“
„Was hast du denn gedacht?“ Malfoy zog sich seinen Mantel aus - darunter trug er, passend zur schwarzen Hose, einen schwarzen Rollkragenpullover.
Mio richtete den Blick auf den Boden und zuckte mit den Achseln. Irgendwie war es ihr unangenehmer, sich vor Malfoy als vor jemand anderen zu blamieren … obwohl es nicht das erste Mal wäre und er ihre ?Tanzkünste` bereits nur allzu gut kannte.
Er bemerkte ihre Unsicherheit und seufzte leise, jedoch alles andere als genervt. „Hör zu … Es geht mir dabei nicht nur um mich.“
Etwas irritiert schaute sie nun wieder zu ihm auf. „Was?“
Malfoy ging auf sie zu und kam dicht vor ihr zum Stehen. „Du willst dich selbst doch sicher auch nicht blamieren, oder?“
„Naja … Natürlich nicht“, murmelte Mio und konnte seinem Blick kaum standhalten.
http://www.youtube.com/watch?v=XEOnWQKwpVY
„Gut.“ Er legte seine rechte Hand auf ihre Hüfte und wartete darauf, bis Mio nach einem kurzen Innehalten mit ihrer Hand nach seiner griff. Als sie sichtlich nervös zu ihm aufschaute, musste er leicht schmunzeln. „Ich hoffe, es stört dich nicht, dass wir keine Musik haben.“
Sie schĂĽttelte bloĂź den Kopf.
„Müssen wir die Schritte nochmal wiederholen?“
Ohne auf eine Antwort zu warten, tat er bereits den ersten Schritt des Walzers. Sie tat es ihm nach - erstaunlicherweise erinnerte sie sich sogar an die einzelnen Schritte, was aber längst nicht hieß, dass sie sie beherrschte. Unbeholfen tänzelte sie ihm also einfach nach, mehr oder weniger, sowie es auch damals im Tanzkurs war.
Aber es war nicht wie damals. Es hatte sich etwas verändert … Jedes Mal, wenn Mios Blick hinauf zu Malfoy huschte, hatte er den Blick nicht entnervt in die Luft gerichtet, sowie er es im Tanzkurs tat. Nein, er hielt den Blick stets auf sie gerichtet, zwar leicht amüsiert, aber alles andere als genervt oder verärgert. Und das gab Mio nach und nach ein sichereres Gefühl, was die ganze Sache betraf - das Tanzen und, was noch viel wichtiger war, die (freundschaftliche) Beziehung zu ihm.
Nach und nach achtete sie weniger darauf, ihm nicht auf die Füße zu treten, sondern viel mehr darauf, alles richtig zu machen. Und nach einer Weile tanzten sie einen Walzer, der zwar längst nicht perfekt, aber annehmbar war.
„Geht doch“, sprach er leise.
Mio schaute nun zu ihm auf, und langsam kamen sie zum Stehen. Auf einmal stieg ein Gefühl in ihr auf, welches sie mittlerweile zwar in seiner Gegenwart schon öfter verspürt hatte, aber niemals so intensiv. Eine wohlige Wärme verlief durch ihren ganzen Körper, ihr Herz schlug so schnell, dass er es sicher hören musste. Nun wünschte sie sich doch, sie hätten Musik …
Doch Malfoy schien es nicht anders zu gehen. Das belustigte Schmunzeln auf seinen Lippen schwand langsam, und er schien seinen Blick abwenden zu wollen, was ihm aber nicht gelingen wollte. Vielleicht war er sich nicht bewusst darüber - aber er begann plötzlich, mit den Fingern seiner Hand, die die von Mio umfasst hielt, sanft über ihre Haut zu streicheln.
Mio hielt den Atem an - sie befürchtete, auch nur die kleinste Bewegung könnte diesen Moment zerstören. Aber das wollte sie nicht - sie wollte den Moment halten, am liebsten für immer. Obwohl es unmöglich schien, trat er noch ein wenig dichter an sie, sodass nun wirklich nichts mehr zwischen sie passte. Abgesehen von einem Blatt Pergament vielleicht … Sie spürte seinen warmen Atem auf ihrer Stirn und hielt seinem Blick stand, auch wenn es ihr auf eine seltsam angenehme Art unangenehm war. Die Hand, die auf ihrer Hüfte lag, rutschte zu ihrem Rücken hinauf und mit leichtem Druck hielt Malfoy sie davon ab, dass sie plötzlich zurückweichen und den Abstand zu ihm wieder etwas vergrößern konnte. Aber das hatte Mio ohnehin nicht vor.
Nach kurzem Zögern näherte sich Malfoy schließlich auch mit seinem Gesicht. Mio hielt ihren Atem abermals an und rührte sich nicht von der Stelle. Sie schluckte, als sie seinen Atem nicht mehr auf ihrer Stirn spürte, sondern bald auf ihren Lippen. Immer noch blickten sie einander an, doch langsam wanderte sein Blick hinunter und blieb an ihren Lippen hängen. Doch in dem Moment, als seine Lippen ihre eigenen fast berührt hätten, senkte sie rasch ihren Blick und biss sich auf die Lippen.
Irgendwie … konnte sie das nicht. Noch nicht. Was aber wirklich nicht an ihm lag, sondern einfach daran, dass sie … ja, Angst hatte. Sie hatte doch noch nie geküsst …! Ob er einen zweiten Versuch wagen würde? Aber auch dann wäre Mio nicht bereit dafür. Sie hatte doch gar nicht damit gerechnet …
Zu ihrer Erleichterung wagte Malfoy zwar keinen zweiten Versuch, ihre Lippen zu küssen, stattdessen aber landeten sie sanft auf ihrer Stirn. Die Hand auf ihrem Rücken löste sich von ihr und legte sich stattdessen auf ihre Haare. Ohne zu wissen, wieso überhaupt, erschien auf Mios Lippen ein Lächeln und sie schloss ihre Augen. Malfoy löste den Griff um ihre Hand und legte den Arm um sie, um sie in eine Umarmung zu ziehen. Mio schlang nun ebenfalls ihre Arme um seinen Körper, und so verharrten sie.
Mio hätte nie gedacht, dass es sich so unglaublich anfühlte, den Herzschlag eines anderen so nahe an ihrem eigenen zu spüren.
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