von Bridge2TheSky
Mik; Haha, danke xD St. Mungo? So schlimm wars ja zum Glück nicht :D
Tanited_Love; Daaanke :D
Tut mir Leid, dass es dieses Mal etwas gedauert hat, aber die letzte Woche war so stressig (Schule) und war an den Nachmittagen auch voll ausgebucht, und wurde ich auch noch WIEDER krank. ;_; Naja, hab jetzt „nur“ noch Schnupfen und Kopfweh, und jetzt sind ja eh Ferien :]
Kapitel 16: Racheversuch
Etwas praktisch war die Sache ja schon: Da Draco am vorigen Tag natürlich gelogen hatte, als er Blaise und den anderen sagte er wäre erkältet, machte sein späterer Zusammenbruch die Story nur glaubwürdiger. Andere würden behaupten, das war seine gerechte Strafe dafür, dass er gelogen hatte. Er selbst war der Meinung, das war die Strafe dafür, dass er auf diese Mio gewartet hatte. Wieso hatte er das gemacht? Ausgerechnet für sie? Und dann wagte sie es tatsächlich, erst Stunden später aufzutauchen. Hatte sie etwa vergessen, mit wem sie es zu tun hatte?!
Draco war noch nie so wütend. Jedenfalls nicht so, dass er nicht nur Wut, sondern auch etwas anderes gleichzeitig verspürte … Etwas wie Enttäuschung? Kopfschüttelnd senkte er seinen Blick. Er saß alleine im Schlafsaal der Slytherins auf seinem Bett - er hatte sich mittlerweile frische Klamotten angezogen, und die vom vorigen Tag lagen ordentlich zusammengefaltet neben ihm auf dem Bett. Als Draco einen Blick darauf warf, runzelte er irritiert seine Stirn. Er griff nach dem schwarzen Schal und schaute ihn sich genau an.
Das war nicht sein Schal.
Wo kam er her? Wem gehörte der?! Und wieso bemerkte er ihn erst jetzt? Je länger er sich den Schal jedoch anschaute, desto verschwommener wurden die Erinnerungen an den vorigen Abend, nachdem er zusammenbrach. Er konnte doch nur Mio gehören … Da fiel ihm wieder ein, was Madam Pomfrey ihm noch gesagt hatte, als er vor wenigen Stunden den Krankenflügel verlassen hatte.
„Sie können froh sein, dass uns Bescheid gegeben wurde, was passiert ist. Wer auch immer uns diese Eule geschickt hat, Sie sollten ihrem Retter dankbar sein, Mr. Malfoy. Zudem waren Sie, aus welchem Grund auch immer, bereits auf dem Weg der Genesung, als ich Sie hierher geholt habe. Das Fieber sank noch bevor ich irgendwas unternommen habe.“
Draco seufzte. Selbst wenn Mio ihm geholfen hatte - das war ja wohl das Mindeste. Wenn sie nicht wäre, dann wäre er gar nicht erst krank geworden. Aber der Schal … Draco schaute ihn sich abermals genau an. Gehörte er etwa Mio …? Wenn dem so war, sollte er ihn schleunigst verbannen. Er erhob sich und verließ den Schlafsaal. Im Gemeinschaftsraum befanden sich ein paar Schüler aus dem zweiten Jahrgang, die ihm aber keine Beachtung schenkten. Draco näherte sich dem Kamin, in welchem bereits Feuer brannte. Er machte Anstalten, den Schal in das Feuer zu werfen - aber irgendwie … hielt ihn etwas davon ab. Mit gerunzelter Stirn blickte er auf das schwarze Bündel in seiner Hand hinab. Egal, wie sehr er den Schal und seine Besitzerin verfluchte, es funktionierte nicht. Mit einem entnervten Aufseufzen ging er zurück in den Schlafraum, wo er den Schal achtlos in eine Ecke warf.
Wütend fuhr er sich durch die weißblonden Haare. Die Sache war garantiert noch nicht vorbei.
Hatte sie überhaupt schon angefangen …?
Mit dem Blick auf ihre Füße gerichtet spazierte Mio in Gedanken verloren über das Gelände. Es war an diesem Tag etwas angenehmer draußen, sodass sie auf ihre Mütze und ihren Schal verzichten konnte. Gut, auf Letzteres musste sie ohnehin verzichten, da Malfoy ihn hatte. Während sie so über die Wiese ging, biss sich Mio auf die Lippen und seufzte schwer. Zwar war sie immer noch der Ansicht, Malfoy hätte nicht auf sie warten müssen - aber andererseits … Hätte er nicht gewartet, hätte sie wahrscheinlich nie erfahren, dass er tatsächlich da war. Und die Verabredung somit ernst gemeint war. Wieso, weshalb und warum er sie nun also treffen wollte, sollte sie nicht sich selbst sondern ihn fragen. Aber würde sie dafür nochmal eine Gelegenheit bekommen?
Mio war hin und her gerissen - einerseits konnte es ihr doch total egal sein, was mit Malfoy passierte. Andererseits aber … vielleicht hatten die Dinge sich wirklich verändert. Vielleicht war Malfoy nicht mehr dieser arrogante Slytherin-Fiesling, mit dem sie nichts zu tun haben wollte. Zudem schien sie zu vergessen, dass er ihr das Leben gerettet hatte - und als Dank dafür ließ sie ihn über zwei Stunden auf dem Eulenturm auf sie warten, wofür er sich auch noch eine starke Erkältung einfing …
Es wurde wohl Zeit, sich zu entscheiden. Entweder Mio beendete die Sache - welche Sache eigentlich? - nun einfach und tat so, als wäre nie auch nur irgendetwas geschehen, oder … sie gab ihrer Neugier nach. Sie war nicht nur neugierig, was Malfoy wohl am vorigen Tag von ihr wollte, sondern auch … naja, sie wollte wissen, ob sie Recht hatte. Ob er wirklich nicht mehr dieser Fiesling war, den sie kennen gelernt hatte. Außerdem hatte sie wohl eine Menge gut zu machen.
Etwas unsicher, aber dennoch entschlossen, wandte sie sich zum Schloss um und machte sich auf den Weg, Malfoy zu finden. Als sie die Eingangshalle betrat, wurde ihr erst bewusst, wie schwer das werden könnte … aber egal, da musste sie nun durch. Da sie ohnehin gerade dort war, schaute sie zunächst in der Großen Halle nach, doch natürlich hatte sie kein Glück. Wo könnte er noch sein, außer in seinem Haus? Vielleicht in der Bibliothek? Naja, eher weniger …
Sie ging durch den Kerker, suchte sämtliche Korridore im ersten und zweiten Stockwerk ab, doch nirgends hatte sie Erfolg. Ihr wurde mal wieder bewusst, wie riesig das Schloss eigentlich war … und Malfoy dort zu finden war beinahe unmöglich. Immerhin hatte sie keine Ahnung, wo er sich sonst aufhalten könnte. Sie waren sich immer nur aus Zufall begegnet. Oder er hatte sie im Eulenturm gesucht. - Das wäre natürlich eine gute Möglichkeit; sich im Eulenturm aufzuhalten, bis er sie dort finden würde. Aber das war völlig absurd. Als würde er sie nach dem, was passiert war, nochmal aufsuchen wollen. Aber … Eulenturm … Eulen …
Darauf hätte Mio wirklich kommen sollen, bevor sie den halben Tag durch die Gänge im Schloss rannte. Sofort wandte sie sich wieder zum Treppenhaus um und machte sich auf den Weg zum Eulenturm. Sie würde Malfoy einfach eine Botschaft zukommen lassen, in der sie ihn aufforderte, zu ihr zu kommen. … Wobei, die Mühe wird er sich eh nicht machen. Dann … vielleicht könnte sie sich ja direkt schriftlich entschuldigen. Aber war das nicht zu unpersönlich?
Als sie im Turm ankam, hatte sie immer noch keine Antwort darauf. Aber die brauchte sie auch nicht mehr.
Kaum hatte sie den runden Raum betreten, bemerkte sie in ihrem linken Augenwinkel, dass jemand einen Zauberstab zückte und direkt auf sie richtete. Blitzschnell sprang sie rücklings wieder aus dem Raum, als auch schon ein schwach leuchtender Blitz an ihr vorbei schoss. Mit geweiteten Augen hielt sie sich vor Schreck am Treppengeländer, welches aus eine niedrigen Steinmauer bestand, fest und schluckte. Einen Moment lang herrschte absolute Stille, und Mio wagte es kaum, etwas zu sagen oder gar wieder in den Turm hinein zu gehen.
Zögernd räusperte sie sich dann jedoch. „M-Malfoy?“
Nach einem weiteren Moment der Stille hörte sie, wie sich die Person regte und anscheinend etwas einsteckte. Mio betete, es handelte sich dabei um den Zauberstab. Im nächsten Moment erschien tatsächlich Malfoy in der Tür, und ihr Gebet wurde erhört - was die Sache nicht wirklich besser machte. Mit wutentbranntem Gesicht war er mit einem Schritt bei ihr, griff mit seinen Händen - die in schwarze Lederhandschuhe eingepackt waren - nach ihrem Kragen und zerrte sie in den Turm hinein, wo er sie unsanft gegen die Wand stieß. Mit einem Mal hatte er wieder seinen Zauberstab in der Hand und hielt ihn ihr bedrohlich nahe ans Gesicht.
Das war das erste Mal, dass Mio wirklich Angst vor ihm hatte. Dabei hatte sie geglaubt, sie würde sich nie wieder in solch einer Situation befinden, die sie und Malfoy betraf. Naja, vielleicht würde sie das ja auch gar nicht, wenn sie ihn nicht am vorigen Tag sitzen gelassen hätte?
„Ich wüsste einen Haufen Flüche, die ich an dir anwenden könnte“, sprach Malfoy schließlich mit ruhig.
Mio schluckte abermals. Sie wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. Ehrlich gesagt hatte sie Angst, er würde sie tatsächlich jeden Moment verfluchen.
„Natürlich wird uns sowas hier nicht beigebracht“, fuhr Malfoy fort, und er war ihr so nahe, dass sie seinen Atem auf ihren Gesicht spüren konnte, „aber es gibt nichts, was es nicht gibt. Was würdest du von übernatürlich langen Vorderzähnen halten, Aizawa? Wobei, die verdient er dieses Schlammblut Granger. Der Ansatz ist ja bereits vorhanden. Diesen Fluch zweimal anzuwenden wäre ziemlich langweilig, oder?“
Mio antwortete ihm nicht, also fuhr er unbeirrt fort.
„Oder ein paar dicke Pusteln im Gesicht, und meinetwegen auch am restlichen Körper. - Keine Angst, tut nicht weh, sieht nur scheiße aus. Oder …“ Er stoppte plötzlich.
Erwartungsvoll schaute Mio zu ihm auf, aber immer noch war er wie erstarrt. Sie fragte sich, was wohl gerade in ihm vorging, und ihr fiel auf, dass es nun schön öfter vor kam, dass er einfach inne hielt und scheinbar nicht mehr wusste, was er sagen sollte. Dabei hatte Mio gar nichts gemacht. Sie wollte ihren Blick von ihm abwenden, aber sie fürchtete, dann würde sie nicht rechtzeitig bemerken, dass er irgendeinen Zauber auf sie losschickte. Wenn er das überhaupt noch vor hatte, den Anschein machte er in diesem Moment jedenfalls nicht.
Malfoy stieß mit einem leisen Zischen seinen Atem aus und wandte nun selbst den Blick ab.
„Gehen dir die Ideen aus?“, fragte Mio leise, und hatte dabei absolut keine Absicht, ihn zu provozieren.
„Im Gegenteil“, antwortete er, ohne wieder zu ihr zu blicken. Den Zauberstab hielt er ihr jedoch immer noch ans Gesicht.
Etwas unsicher warf sie einen Blick darauf, doch - sie hatte, warum auch immer, keine Angst mehr. Sie hatte das Gefühl, wenn ihr jemals jemand etwas antun sollte, dann wäre dieser Jemand garantiert nicht Malfoy. Woher dieses Gefühl kam, wusste sie nicht, dafür wusste sie aber, wie albern das eigentlich war. Dennoch fragte sie, aus purer Neugier: „Warum tust du dann nichts?“
Er bewegte den Kopf leicht, um ein Kopfschütteln anzudeuten. Mit nachdenklich gerunzelter Stirn blickte er nun wieder zu ihr. „Frag mich was Leichteres.“ Und ohne ein weiteres Wort ließ er den Zauberstab sinken, wandte sich von ihr ab und verschwand die Tür hinaus.
Mio runzelte nun ebenfalls die Stirn, irritiert darüber, was gerade geschehen war. Dann fiel ihr etwas ein. Schnell eilte sie nach draußen, wo sie Malfoy mit dem Rücken zu ihr erblickte, wie er die Treppe hinunter ging. „Warte …!“
Er blieb zögernd stehen und blickte dann über die Schulter zu ihr hoch.
„Ich …“ Mio senkte kurz ihren Blick und suchte nach den richtigen Worten. „Wegen … ähm …“
„Was denn?“, unterbrach er sie ungeduldig.
Sie erwiderte seinen Blick wieder. „Ich wollte mich … wegen gestern … bei dir ent-“
„Spar's dir“, unterbrach Malfoy sie abermals und wandte sich vollends von ihr ab.
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