von Bridge2TheSky
Mik; xD Ich danke dir!
Tainted_Love; Gute Frage :D Danke! <3
Ach ja, auf einer anderen Plattform hat man mich nach Mio gefragt, also kläre ich hier auch mal auf, wenn ich schon dabei war :D Also, Mio ist, wie in der Story aber sicher schon deutlich wurde, Japanerin. Wo der Name Mio her kommt, weiß ich nicht genau, ich schätze mal aus Japan; so heißt zumindest die Hauptdarstellerin in einem Dorama. Hatte vorher aber eine Menge anderer Namen im Kopf (Mika, Aya z. B. :D). Naja, wie sieht Mio aus? Dazu siehe Cover oder, um sich ein besseres Bild zu machen: http://i52.tinypic.com/2eoie4n.jpg
Das ist übrigens Inoue Mao. (:
Kapitel 14: Schlechtes Gewissen
Die nächsten zwei Wochen vergingen wie im Flug - was Mio nicht gerade angenehm war. Seit Malfoy sie im Eulenturm gefunden und ihr gesagt hatte, sie solle am 15. Oktober um 15 Uhr dort sein, verbrachte sie fast jeden Tag damit, darüber nachzudenken, was das eigentlich sollte. Es war ja wohl keine Verabredung oder sowas. Warum sollte sich Malfoy auch ausgerechnet mit ihr verabreden?! Tief in ihrem Unterbewusstsein wusste sie natürlich, dass es sich um eine Verabredung handelte. Das war ja mehr als nur offensichtlich. Aber ganz einsehen wollte sie das dann doch nicht …
Natürlich gab es keine Gelegenheit, ihn einfach direkt zu fragen, was es damit auf sich hatte. Kein einziges Mal erwischte sie ihn nach dem Unterricht, und in den Gängen lief sie ihm auch nie über den Weg. Klar, sie hätte noch zu ihm an den Tisch in der Großen Halle kommen können, aber das war ihr dann doch zu riskant.
Und nun war es soweit. Es war Samstag. Der 15. Oktober.
Mio lag nun schon seit einer halben Ewigkeit wach im Bett, als würde sie den Tag einfach verschlafen können - aber an Schlaf war gar nicht zu denken … Es war nun 11 Uhr, der Schlafsaal war komplett leer. Kein Wunder, heute durften die Schüler wieder runter nach Hogsmeade, die meisten haben sich schon gegen 10 Uhr auf den Weg gemacht. Außer …
Die Tür sprang auf und Mio schrak zusammen. Padma hatte sie schon gesehen, es war also zu spät, so zu tun als würde sie schlafen. Aber selbst wenn sie so getan hätte, dann hätte Padma sie wohl ohnehin geweckt …
„Du bist ja immer noch im Bett!“, stellte sie erschrocken fest. „Willst du dich nicht langsam fertig machen?“
Widerwillig richtete sich Mio nun auf. „Wofür denn?“ Gähnend strich sie sich durch das zerzauste Haar.
Padma starrte sie an, als hätte sie gerade behauptet, man könne nicht auf Besen fliegen. „Schon vergessen? Heute ist Ausgang!“
„Na und?“, murmelte Mio und zuckte mit den Achseln. Erst jetzt fiel ihr auf, dass Padma komplett angezogen war, inklusive Jacke, Schal und Mütze.
„Na und?! Hast du sie noch alle? Vor ein paar Wochen hast du noch gesagt, es wird Zeit, dass wir nach Hogsmeade kommen! Wolltest du nicht deine Schreibfeder bei Derwisch und Banges reparieren lassen?“
„Das hat noch Zeit …“, nuschelte sie.
„Du regst dich doch die ganze Zeit auf, dass sie nicht mehr richtig schreibt“, entgegnete Padma verdutzt. „Außerdem schreiben wir bald die erste Prüfung, und wie oft hast du mir gesagt, du kannst Prüfungen nur mit dieser Feder schreiben?“
Mio seufzte. Ihr Blick wanderte zum großen Fenster, dessen Vorhänge bereits aufgezogen waren - von Padma, als sie das letzte Mal hier war. Da hatte Mio noch so getan als würde sie schlafen. Die Sonne schien ein wenig, aber die vielen Bäume waren rot und golden - der Herbst war da.
Langsam senkte sie ihren Blick. Hogsmeade … Naja, würde es denn einen Unterschied machen, ob sie nun den ganzen Tag im Bett liegen bleiben oder nach Hogsmeade gehen würde? Und Padma hatte Recht, Mio wollte wirklich dort hin. Nicht nur, um ihre Schreibfeder reparieren zu lassen - das hätte immerhin notfalls sicher auch Hermine Granger hinbekommen, immerhin war es nur eine Feder - sondern auch, weil sie eben seit den Ferien nicht dort waren und Mio richtig Lust auf ein erfrischendes Butterbier hatte. Wobei das Wetter eher danach aussah, als könnte sie vielmehr ein Wärmendes vertragen.
Als sie wieder zu Padma aufblickte, bekam sie sofort ein schlechtes Gewissen, als sie ihr enttäuschtes und gleichzeitig hoffnungsvolles Gesicht sah. Mio wandte den Blick wieder ab und seufzte abermals. „Okay, ist ja gut! Aber nicht lange.“
Padma wirkte zwar nun ziemlich erleichtert, hob dann aber irritiert eine Augenbraue. „Wieso? Hast du noch was vor?“
„Ich …“ Sollte sie es ihr sagen? Sollte sie ihr tatsächlich sagen, dass sie mit Malfoy verabredet war? Padma wusste ja nicht einmal, was Ende des letzten Schuljahres noch vorgefallen war. Dass er ihr das Leben gerettet hatte. Und, dass diese Kräuterkunde-Stunde kürzlich viel angenehmer war, als sie erwartet hätte … Was war eigentlich mit ihr los? Vorher hatte sie Padma alles, wirklich alles anvertraut. Wovor hatte sie eigentlich Angst? Dass Padma sich über sie lustig machen würde? … War da überhaupt etwas, worüber man sich lustig machen könnte?
Malfoy war derjenige, der sich wahrscheinlich über sie lustig machte. Wahrscheinlich hatte er nie vor, an diesem Tag auch nur an den Eulenturm zu denken, geschweige denn hinzugehen … Mio holte tief Luft, schaute wieder zu Padma auf und schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein. Gar nichts.“
„Bist du also sicher, dass du nicht mit willst?“
Draco hustete und wickelte sich seinen grün-schwarzen Slytherin-Schal etwas fester um den Hals. Im schwarzen Schlafanzug saß er, unter seiner Bettdecke, auf einem Sofa im Gemeinschaftsraum und schüttelte den Kopf. „Wie oft denn noch, Blaise? Ich …“, er hustete abermals, „… geh gleich wieder ins Bett.“
„Na, wenn du meinst …“ Blaise zuckte mit den Achseln und griff nach seinem schwarzen Mantel.
„Ich glaube, ich bleib auch hier“, sagte Pansy plötzlich, die sich, mit Crabbe und Goyle, ebenfalls bei ihnen befand, gekleidet in Jacken und Schals.
Draco verdrehte unmerklich die Augen und schüttelte dann mit dem Kopf. „Nein, geh. Ich will meine Ruhe haben.“ Er hoffte, dass das deutlich genug war.
„Aber ich wollte eh nicht …“
„Ach, du hast doch gehört, was er gesagt hat.“ Blaise packte Pansy und schob sie Richtung Ausgang, gefolgt von Crabbe und Goyle, die noch einen verwirrten Blick zu Draco warfen und dann ebenfalls verschwanden.
Draco wartete einen Moment, bis er sich sicher war, dass sie weg waren - dann seufzte er erleichtert auf, warf die Decke beiseite und lehnte sich zurück. Das war ja einfach. Ohne, dass er es wirklich merkte, schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen, als er aufstand und zurück in den Schlafsaal eilte, um sich anzuziehen.
Es war zwar gerade mal Mittag, aber er wollte sich rechtzeitig fertig machen. Natürlich würde er nicht pünktlich sein. Sie könnte ruhig auf ihn warten. Und sie soll sich erst einmal wagen, selbst zu spät zu kommen … oder gar nicht erst aufzutauchen.
Draco faltete gerade eine seiner schwarzen Hosen auseinander, als er plötzlich inne hielt.
Was, wenn sie tatsächlich nicht kommen würde? Was, wenn sie dachte, das wäre eine Art Falle oder sowas? Oder er würde es nicht ernst meinen? Sämtliche Vorfreude, die sich die letzten zwei Wochen in ihm aufgesammelt hatte, schien mit einem Mal ausgelöscht zu sein. Daran hatte er noch gar nicht gedacht.
Ach … sie würde schon kommen. Warum auch nicht? Er hat ihr ja nichts mehr getan. Sie verstanden sich doch eigentlich ganz gut, oder etwa nicht? … Draco wusste, dass das übertrieben war, aber dennoch bewirkte er somit, dass seine Gedanken darüber, dass Mio nicht auftauchen könnte, wieder in den Hintergrund rückten.
In den zwei Wochen hatte er sich übrigens auch keine Gedanken mehr darüber gemacht, warum er sie eigentlich treffen wollte. Normalerweise sollte er dies spätestens jetzt tun, immerhin war es bald soweit.
„Oh, schau dir das an!“
Padma eilte zu den Schaufenstern von Besenknechts Sonntagsstaat und deutete auf einen Wintermantel, der die Farben wechseln konnte. „Ist der nicht toll?!“
„Mhm.“ Mio stellte sich an ihre Seite und musterte den Mantel flüchtig. „Geht so.“
„Gehen wir rein!“, entgegnete Padma und zerrte sie in den Laden.
Gelangweilt spazierte Mio ihr, die Hände in den Taschen ihrer olivgrünen Winterjacke vergraben, hinterher. Sie irrten nun schon den ganzen Nachmittag durch Hogsmeade - Mio hatte eigentlich vor, nach dem Besuch bei Derwisch und Banges und dem Butterbier im Drei Besen nur schnell im Honigtopf vorbei zu schauen und wieder zurück zu gehen, doch da machte Padma nicht wirklich mit. Sie tat beinahe so, als wäre sie das erste Mal hier … Und da Mio ja angeblich nichts vor hatte, musste sie die Lage einfach so hinnehmen und ihr durch die Läden folgen. Wenn Padma wenigstens endlich was kaufen würde … die einzigen Tüten, die sie mit sich rumschleppten, waren vom Honigtopf. Zum Glück war Mio mit ihrer Jacke und der schwarzen Mütze, die sie über ihre ebenfalls schwarzen Haare gezogen hatte, warm genug angezogen - denn vor allem gegen Abend wurde es langsam ziemlich frisch.
„Warum bist du eigentlich so ruhig?“, fragte Padma, als sie nach einer gefühlten Ewigkeit endlich den Weg hoch zum Schloss entlang spazierten.
Mio schaute kurz zu ihr und zuckte mit den Achseln. „Das bildest du dir ein.“
Plötzlich blieb Padma stehen.
Mio tat es ihr nach und blickte fragend zu ihr. „Was ist los?“
„Das sollte ich dich fragen“, entgegnete Padma mit ruhiger, und irgendwie besorgter, Stimme. „Du kannst mir nichts vormachen. Ich kenn dich nun schon seit drei Jahren, Mio. Also, was ist los mit dir?“
Verwundert weitete Mio kurz ihre Augen, ehe sie versuchte, ein wenig zu lächeln. „Was soll schon sein? Es ist alles in Ordnung, wirklich.“
Padma senkte ihren Blick und schüttelte langsam den Kopf. „Ich dachte, wir könnten uns alles sagen, Mio. Denkst du, ich habe nicht bemerkt, wie komisch du dich in letzter Zeit verhältst?“
Mio schluckte.
„Und ich werde das Gefühl nicht los, Malfoy oder irgendwelche anderen Slytherins haben damit etwas zu tun“, fügte ihre Freundin hinzu.
Unwillkürlich schrak Mio auf, was Padma natürlich nicht entging.
„Ich habe Recht, oder?“
„Nein“, antwortete Mio direkt, doch als sie auf Padmas ungläubigen Blick traf, schloss sie ihre Augen und seufzte leise. „Es ist … komisch. Und total kompliziert.“
„Er macht dich immer noch fertig, oder?“, fragte Padma ruhig.
Mio schüttelte schnell den Kopf. „Nein! Wirklich nicht. Es ist … anders. Ich kann es nicht erklären, Padma, ich weiß doch selbst nicht, was los ist …“
Padma blickte sie eine Weile lang skeptisch an. „Verstehe.“ Sie ging weiter den Weg hinauf, vorbei an Mio.
Alarmiert folgte sie ihr. „Padma, es ist wirklich nicht so, dass ich dir …“
„Ist doch okay“, unterbrach Padma sie schnell, und ein Lächeln, welches nicht gerade überzeugend wirkte, erschien für einen kurzen Moment auf ihren Lippen. „Mach dir um mich keine Gedanken. Es ist eher umgekehrt, weißt du.“
„Das brauchst du nicht“, sagte Mio, die nun ein schlechtes Gewissen plagte. Aber sie konnte es Padma wirklich nicht sagen … sie wusste doch selbst nicht, was es zu sagen gab.
Den restlichen Weg sprachen sie kein Wort miteinander, und Mios schlechtes Gewissen wurde immer größer. Aber galt dies wirklich nur Padma? Als sie das Schloss endlich erreichten, läutete gerade der Glockenturm - es war halb sechs. Langsam dämmerte es.
„Zum Glück gibt es bald Abendessen“, bemerkte Padma, als sie die Eingangshalle betraten.
Mios Schritte verlangsamten sich, bis sie schließlich stehen blieb.
„Ich habe unglaublichen … Mio?“ Padma wandte sich zu ihr um.
„Würde es dir etwas ausmachen, alleine hochzugehen?“ Es war Mio sichtlich unangenehm, sie das zu fragen. Würde Padma nun nach dem Grund fragen, wüsste sie keine Antwort - mal wieder.
Zu ihrer Erleichterung jedoch nickte Padma nur leicht und lächelte etwas. „Schon okay. Wir sehen uns beim Abendessen.“ Sie wandte sich ab und ging die Treppen hinauf.
Mio blickte ihr bedrückt hinterher, wollte ihr am liebsten folgen und sagen, sie hätte es sich anders überlegt. Aber das würde auch nichts ändern. Außerdem würde sich Mio danach nicht wirklich besser fühlen, denn ihr schlechtes Gewissen galt nicht nur Padma …
Sie wandte sich um und rannte hinaus in den Hof. Zwar wäre es über das Treppenhaus schneller gegangen, aber so ging es auch. Irgendwie bekam Mio das Gefühl, dass Malfoy sie möglicherweise doch nicht in eine Falle locken wollte. Dass er tatsächlich da war. War, wenn überhaupt. Aber dennoch hatte sie den Drang, wenigstens nachzuschauen, ob es irgendeinen Hinweis darauf gab, dass dem so war.
Als sie den Eulenturm erreichte, eilte sie die Treppe hinauf, und je näher sie dem Ziel kam, umso langsamer wurde sie … was nicht nur daran lag, dass sie außer Atem war. Angenommen, er war da. Würde er ihr einen Zettel hinterlassen haben? Naja, wenn, dann sicher eine Morddrohung. Eigentlich war es unsinnig, nachschauen zu gehen. Er wäre sowieso nicht da. Selbst wenn es ernst gemeint war, hätte er ja wohl niemals den halben Nachmittag dort oben auf sie gewartet. Also würde Mio wohl nie erfahren, ob es tatsächlich eine ernst gemeinte Verabredung war …
Völlig erschöpft erreichte sie nun den Eingang zur Eulerei. Sie atmete tief durch und trat dann, auf alles gefasst, in den großen Raum hinein. Durch die Dämmerung konnte man nicht mehr allzu viel erkennen, aber bis auf die Vögel schien die Eulerei verlassen zu sein …
Immer noch unregelmäßig atmend wandte sich Mio langsam wieder um. Sowas Sinnloses. Sie fragte sich, warum sie sich überhaupt die Mühe machte, zu schauen, ob Malfoy hier war. Wäre sie nicht so außer Atem, würde sie nun lachen. Sie ging gerade auf den Ausgang zu, als …
„Du bist zu spät …!“
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