von Bridge2TheSky
Vielen Dank für eure Kommentare! (:
Mik, dankeschön, das freut mich sehr zu hören! Wobei ich bisher noch nicht ganz zufrieden bin mit Mio, aber naja, wir befinden uns ja erst am Anfang (: (zudem sind sie eh erst im 3. Schuljahr, die richtige Story beginnt denke ich eh erst im Laufe des 4. Schuljahres … so ist es zumindest geplant :D)
Emmalina, merci! (: Das mit dem Mobbing wird nur am Anfang etwas hervorgehoben, aber das war auch beabsichtigt, also freut es mich, dass es ankommt <3
h+rinlove, vielen Dank! <3 Ja, die Abneigung gegen Mary-Sue's teile ich mit dir ;D
Kapitel 02: Zu früh gefreut …
Noch bevor irgendeiner der Gryffindors oder der anderen Schüler, die die ganze Szene beobachteten, etwas sagen konnte, wandte Mio sich um und rannte davon. Eilig rannte sie in einen der Gänge, hindurch bis sie sich wieder draußen befand und stolperte über das Gelände. Sie hatte ihr Ziel beinahe erreicht.
Völlig außer Atem lief sie die Treppen zum Eulenturm hinauf, und als sie sich endlich in dessen Innerem befand, lehnte sie sich nach einem erschöpften Aufstöhnen an die Wand und schloss ihre Augen. Was hatte sie sich bloß dabei gedacht? Das Gurren der vielen Eulen, die im gesamten Turm auf etlichen Holzbalken saßen, beruhigte sie ganz langsam etwas - wobei das Pochen ihres Herzens die beruhigenden Laute um sie herum beinahe zu übertonen schien.
Sie stieß einen verzweifelten Seufzer aus und öffnete wieder ihre Augen. „Was mache ich denn jetzt …?“ Langsam trat sie zu einem der großen, glaslosen Fenster und blickte hinüber zu dem See, den man von hier aus sehen konnte. Die Sonne ging langsam unter und spiegelte sich glitzernd im Wasser - ein zaghaftes Lächeln bildete sich auf Mios Lippen. Dieser Anblick erweckte in ihr den Anschein, dass ihre Lage gar nicht mal so aussichtslos war, wenn sie sich über sowas freuen konnte.
Gut, sie hatte Draco Malfoy verärgert. Und nun? Wobei, er wirkte ziemlich … merkwürdig. Mio hätte ihn eher so eingeschätzt, dass er sie nun anfahren oder vielleicht sogar über sie lachen würde. Aber weder das eine noch das andere passierte … War das nun gut oder schlecht?
Mio erschrak kurz, als plötzlich eine Eule auf ihrer Schulter niederließ. Als sie ihren Blick zu dem gefiederten Tier richtete, stellte sie allerdings fest, dass es sich um einen Uhu handelte - aus leuchtend orangenen Augen blickte er in die ihren. Mio blinzelte überrascht, musste dann aber lächeln. Ob sie ihn streicheln konnte? Vorsichtig hob sie ihren anderen Arm, um die Hand nach ihm auszustrecken. Als sie ihn fast berührt hatte, zuckte er kurz zurück - Mio wollte ihre Hand gerade zurückziehen, doch dann schmiegte der Vogel seinen Kopf gegen sie. Abermals musste sie lächeln und streichelte den Uhu über das in dunklen Brauntönen gestreifte Gefieder.
Sie war bisher nur ein, zwei Mal hier, als sie eine Eule verschickte. Es war nie jemand hier gewesen, als sie da war, daher kam ihr dieser Ort als Erstes in den Sinn, als sie vorhin regelrecht flüchtete. Und die Idee schien gar nicht mal so schlecht zu sein - der Ausblick war wunderschön, die Eulen um sie herum, vor allem der Uhu auf ihrer Schulter, beruhigten sie auf eine besondere Art und Weise und, vor allem, sie hatte hier die Ruhe, die sie brauchte. Wenn hier jemand hoch kam, dann meistens ohnehin alleine und nur um eine Eule zu verschicken.
Mio atmete tief durch und nickte, wie, um sich selbst Mut zuzusprechen. „Komm schon. Es sind nur Slytherins. Was soll schon passieren? - Ah!“ Sie erschrak abermals, als der Uhu plötzlich ein Laut von sich gab, der beinahe aufmunternd klang.
„Hey, warte mal! Was …“
Draco knallte die Tür des Schlafraumes hinter sich zu, ohne auf Crabbe, Goyle und die anderen zu achten, die ihm hinterher eilten. Zwar war das auch deren Schlafraum, aber es war deutlich zu spüren, dass Draco seine Ruhe haben wollte, also würden sie es nicht wagen, ihm nun ins Zimmer zu folgen. Wobei Draco sich sicher war, dass sie alle draußen standen und darauf warteten, dass er sie hinein lassen würde. Aber das war ihm völlig egal, seinetwegen konnten sie die ganze Nacht da draußen verbringen.
Mit gerunzelter Stirn ließ er sich auf seinem Bett nieder, stützte sich mit den Ellbogen auf den Knien ab und verschränkte die Finger ineinander.
Was bildete sich diese Göre eigentlich ein? Wer war sie, dass sie es wagte, so mit ihm zu sprechen?! Vor allem, er hatte doch nie etwas mit ihr zu tun. Kannte er sie überhaupt? Sie hatten zwar zusammen mit den Ravenclaws Unterricht, aber was interessierte ihn denn Ravenclaw … Er konnte sich nicht erinnern, ihr jemals einen Grund gegeben zu haben, dass solch eine Reaktion gerechtfertigt war - wobei sie das so oder so nicht wäre. Niemand hier machte ihm irgendwelche Vorschriften oder bat ihn um etwas. Außerdem hatte die ganze Sache doch gar nichts mit ihr zu tun. Nun gut, vielleicht wollte sie ja auch Potter Konkurrenz machen und die Heldin spielen?
Was auch immer es war, es passte Draco gar nicht.
Es störte ihn, dass er sich überhaupt solche Gedanken darum machte. Und, noch schlimmer - warum er überhaupt so auf dieses Mädchen reagiert hatte. Immerhin kam es schon ab und zu vor, dass Hermine Granger oder sonst jemand aus Gryffindor konterte, wenn er etwas sagte. Da machte ihm das nicht wirklich was aus, im Gegenteil, das machte die ganze Sache doch nur noch lustiger.
Er fragte sich auch nicht, wieso er diesmal nicht lachen musste.
Wieso er einfach, ohne noch etwas zu sagen, gegangen war. Das musste doch jetzt so aussehen, als wäre ihm diese Anfuhr in irgendeiner Art und Weise nahe gegangen …
Mit einem wütenden Aufschrei sprang er auf.
Eines war garantiert: Dieses Mädchen würde sich wünschen, niemals das Wort gegen ihn erhoben zu haben …
Der nächste Tag begann für Mio noch besser, als sie es sich am vorigen Abend erhofft hatte. Auch, wenn sie sich selbst weniger dafür begeistern konnte, freute es sie, wie gut ihre Reaktion gegenüber Malfoy bei einigen ihrer Mitschüler ankam, insbesondere bei denen aus Gryffindor. Es gab eben, leider, viel zu wenige Schüler, die sich trauten, gegen ihn etwas zu sagen - vor allem in seiner Gegenwart.
Padma machte ihr Vorwürfe, von wegen, dass sie doch nicht auffallen wollten - stritt aber nicht ab, dass auch sie davon begeistert war und sie um ihren Mut beneidete.
„Vielleicht bist du im falschen Haus und gehörst nach Gryffindor“, scherzte sie, als sie später zum Mittagessen in der Großen Halle saßen.
Mio lachte kurz und verdrehte ihre Augen. „Ja. Ganz sicher.“ Mutig fand sie ihren Gegenschlag ganz und gar nicht. Sie konnte sich einfach nicht beherrschen, das war ja wohl alles andere als mutig … Außerdem sollten sie langsam das Thema wechseln. Sogar Draco selbst schien den Vorfall längst vergessen zu haben, immerhin haben sie die Slytherins bisher ignoriert. So wie immer.
Auch während des Mittagessens geschah nichts, und die Erleichterung in Mio wurde immer größer. Anscheinend nahmen es die Slytherins tatsächlich einfach so hin, schließlich war sie nicht die Einzige, die mal etwas gegen Draco sagte. Nach dem Mittagessen hatten sie eine Freistunde.
„Wir wollen runter an den See. Kommst du mit?“, fragte Padma, als sie hinaus in die Eingangshalle traten.
„Ich komme nach“, entgegnete Mio schnell. „Ich bring erstmal meine ganzen Schulbücher hoch, die wir nicht mehr brauchen.“
Padma lachte kurz. „Wenn du meinst … Wir sehen uns dann unten.“
Mio lächelte knapp, nickte und bog dann zur Marmortreppe ab. Sie beeilte sich nicht, als sie hoch in den siebten Stock ging, in dem sich der Zugang zum Ravenclaw-Turm befand. Nachdem sie dort in aller Ruhe ihre Schulsachen sortiert und sich im Bad ein wenig frisch gemacht hatte, stellte sie fest, dass der Unterricht in genau einer Stunde fortgesetzt werden würde. Wenn sie jetzt nicht losgehen würde, würde es sich nicht mehr lohnen, nochmal runter zum See zu gehen. Aber eine Stunde lang wollte sie auch nicht alleine hier oben im Turm verbringen. Also nahm sie sich ihre nun leichtere Schultasche, hing sie sich über die Schulter und verließ den Turm.
Eine angenehme Stille hatte sich über die Gänge gelegt, da die meisten Schüler sich noch im Unterricht befanden. Glaubte Mio zumindest …
Schritte erklangen am Gangende, auf das sie gerade zuging - was sie nicht weiter störte, bis die Schritte um die Ecke traten.
Mio hielt kurz inne.
Vor ihr standen Pansy Parkinson und zwei weitere Mädchen aus Slytherin, die Mio zuvor nie wirklich wahrgenommen hatte - aber sie sahen nicht gerade aus, als wollten sie eine nette Unterhaltung mit ihr führen. Pansy, die in der Mitte des Trios stand, verschränkte die Arme vor der Brust und schaute aus gefährlich blitzenden Augen auf Mio hinab, die leider ein kleines Stückchen kleiner war als sie. In ihrem blassen Mopsgesicht - Mio sprach dies in ihrer Gegenwart besser niemals aus - lag jener gehässiger Blick, mit dem man Pansy schon im ersten Schuljahr kennengelernt hatte. Ihre schwarzen Haare waren streng nach hinten gekämmt und zusammengebunden.
Die zwei Mädchen an ihrer Seite, die zwar wenigstens etwa genauso groß, oder eher klein, waren wie Mio, hatten ebenfalls schwarze Haare und ihre Lippen umspielte ein hämisches Grinsen.
Ein nervöses Lächeln huschte über Mios Lippen, als sie an ihnen vorbei gehen und um die Ecke biegen wollte. Doch dazu kam es nicht. Grob wurde sie von einem der Mädchen an den Haaren gepackt und, wobei ihr sie natürlich erschrocken sowie auch vor Schmerz kurz aufschrie, in den nächsten leeren Klassenraum gezerrt.
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