von Bridge2TheSky
Vielen Dank für eure Kommentare, Mallory, Mysterious Angel, Tainted_Love & Emmalina! (:
Es erleichtert mich, dass der OC (bisher :D) nicht schlecht ankommt und ich werde mir auf jeden Fall ohnehin Mühe geben, Mio als Menschen darzustellen, der gute sowie schlechte Eigenschaften hat. (:
Kapitel 01: Keine Angst?
Professor McGonagall würde sie umbringen.
So schnell sie nur konnte rannte Mio den leeren Gang entlang. Sie war nach dem Mittagessen im Gemeinschaftsraum eingedöst, und da Padma mit ihrer Schwester unterwegs war wollten sie sich erst im Unterricht wieder treffen - der vor genau fünf Minuten angefangen hatte. Ja, viel war das nicht, aber gerade jetzt, wo der Stoff im Unterricht ohnehin anspruchsvoller wurde und es nicht garantiert war, dass man in jedem Fach ein Ohnegleichen schrieb, sollte man nicht noch durch solche Schlamassel negativ auffallen und dadurch die Gesamtnote ins Desaster reißen. Zudem war Verwandlung ohnehin keines ihrer besten Fächer …
Sie bog gerade um die Ecke in den Gang ein, in dem sich der Klassenraum befand - sie wollte erleichtert aufatmen, stattdessen entwich ihr allerdings ein erschrockener, kurzer Aufschrei als sie über ihre eigenen Füße stolperte und mit ausgestreckten Armen vornüber auf den harten Steinboden knallte. Dabei schaffte sie es, dass ihr ihre Tasche vom Arm rutschte, mit Höchstgeschwindigkeit an die Wand rutschte und dabei ihre Schulsachen im Gang verteilte. Naja. Sie war ja nicht allzu weit von der Wand entfernt.
„Oh man …“ Langsam richtete sich Mio wieder auf und gab ein leises Zischen von sich, als sie das Brennen ihrer Schlürfwunden an den Knien wahrnahm. Zum Glück hatte das gerade keiner gesehen - hoffte sie zumindest. Sie krabbelte zu ihren Schulsachen und packte sie in die Tasche, als sie plötzlich Stimmen wahrnahm.
„… wirklich jämmerlich, findet ihr nicht auch? Aber was soll man machen, es kann nicht jeder so gut sein wie wir … oder ich.“
Mio blinzelte. Das war eindeutig die Stimme von Draco Malfoy. Er durfte sie keinesfalls dabei erwischen, wie sie mit blutenden Knien auf dem Boden rumkriechte - sie wollte sich gar nicht ausmalen, was er ihr unter Lachen alles an den Kopf werfen würde. Was machten die überhaupt hier, hatten die etwa keinen Unterricht? Verwandlung hatten die Ravenclaws mit den Gryffindors, wie es aussah, hatten die Slytherins also tatsächlich eine Freistunde. Oder sie erschienen einfach nicht zum Unterricht, was Mio denen sogar zutrauen würde.
Die Schritte kamen näher und würden jeden Moment um die Ecke biegen. Mio rappelte sich auf, packte die Tasche und die restlichen zwei Bücher unter den Arm, klopfte an der nächsten Tür und eilte in den Klassensaal. Die Predigt von McGonagall war ihr lieber als irgendeine Bemerkung von Malfoy. Das einzig Unangenehme, was ihr jedoch passierte, war, dass sich nun die Blicke aller Schüler im Raum auf sie richteten - jedoch nur für einen kurzen Augenblick, dann verfielen sie wieder in ihre Gespräche untereinander, denn es war kein Lehrer anwesend.
Irritiert betrat Mio nun den Raum und hielt nach Padma Ausschau, die jedoch bereits von ihrem Platz aufgestanden war und sie zu sich winkte. Als Mio an ihrem Tisch ankam, an dem noch ein Platz frei war, fragte Padma sofort:
„Wo warst du denn? Du hast Glück, dass McGonagall hoch in den Krankenflügel musste.“
„In den Krankenflügel?“ Mio legte die beiden Bücher auf dem Tisch ab und packte auch den Rest ihrer Schultasche wieder aus, um die Sachen zu ordnen. Das tat sie allerdings erst, nachdem sie sich selbst wieder ein wenig zurechtgemacht hatte - ihr Umhang war bei dem Sturz ein wenig verrutscht, sowie auch ihre Kniestrümpfe. „Warum, was ist passiert?!“
„Keine Ahnung, nichts Schlimmes denke ich. Hat sich wohl jemand beim Quidditch verletzt oder so“, antwortete ihre Freundin schnell und setzte sich wieder. „Also?“
„Bin eingeschlafen.“
„Verstehe.“ Padmas Blick fiel auf das Durcheinander von Mios Schulsachen auf dem Tisch. Fragend hob sie eine Augenbraue in die Höhe.
Mio folgte ihrem Blick. „Oh. Das, ähm … Nicht so wichtig.“
„Ach, ja!“, entfuhr es Padma plötzlich. „Es gab eine kleine Änderung im Stundenplan.“
„Änderung?“, wiederholte Mio und blickte fragend zu ihr hinunter. „Was denn für eine?“
„Irgendwas fällt aus, daher kommen die Slytherins nachher in Geschichte der Zauberei zu uns“, erklärte Padma.
Mio weitete ihre Augen. „Zu uns?! Haben wir Geschichte nicht mit den Gryffindors?!“
Padma grinste schief und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. „Wie du merkst, sind die ja auch nicht gerade in Partylaune.“
Mio stieß einen Seufzer aus und ließ sich auf der Bank nieder. „Was ist denn mit den Hufflepuffs?“
„Weiß ich nicht. Werden wohl auch woanders hingeschickt“, entgegnete Padma und zuckte mit den Achseln.
Der Unterricht mit Slytherin war nicht das Problem. Sie hatten auch unter Anderem Kräuterkunde zusammen. Aber Unterricht zusammen mit Slytherin und Gryffindor?! Mio ahnte jetzt schon, wie das enden würde … wobei im Unterricht selbst wohl die Hälfte der Klasse schlafen würde. Zugegeben, sogar Mio schaffte es nur mit großer Mühe, sich im Unterricht bei Professor Binns wachzuhalten - das Fach war zwar wirklich interessant, aber sich volle 90 Minuten lang etliche Seiten aus sämtlichen Büchern vorlesen zu lassen, war wohl nur für Hermine Granger interessant. Sie war die Einzige, die den ganzen Unterricht über aufmerksam zuhörte, und das auch noch ohne einmal zu gähnen.
„Aber …“ Weiter kam Mio nicht, denn die Tür sprang auf und Professor McGonagall eilte nach vorne.
„So, stellen Sie Ihre Privatgespräche bitte ein, der Unterricht geht weiter. Miss Lovegood, der Klitterer hat im Unterricht nichts zu suchen. - Schlagen Sie bitte Ihr Buch auf Seite …“
Die Schüler setzten sich wieder gerade auf ihren Platz, nahmen mürrisch ihre Bücher hervor und öffneten diese, um den Unterricht zu beginnen. Würde es nach Mio gehen, könnten sie den Rest des Tages Verwandlung haben … was bei ihren miserablen Noten in dem Fach nicht mal so schlecht wäre.
Natürlich wurde Mios unausgesprochener Wunsch nicht erfüllt, und ein paar Stunden darauf saßen sie alle versammelt im vollen Klassensaal der Geschichte der Zauberei. Als könnte sie dadurch die Slytherins irgendwie davon abhalten, mit ihren spöttischen Bemerkungen gegenüber der Gryffindors anzufangen, hatte sie ihre Tasche auf dem Tisch abgestellt, die Arme darum geschlungen und den Kopf darauf gelegt - so bekam sie immerhin nicht allzu viel mit. Noch passierte allerdings gar nichts, was man hätte mitbekommen können - die Slytherins hatten sich nach ganz hinten gesetzt, wo sie mehr oder weniger unter sich waren.
Dennoch war Mio über die Erscheinung von Professor Binns noch nie so erleichtert gewesen wie in diesem Moment. Was man ihr anscheinend auch ansah, als sie sich wieder aufrichtete.
Padma stieß neben ihr einen müden Seufzer von sich und blickte zu ihr. Entgeistert hielt sie inne. „Du siehst aus, als würdest du dich richtig auf den Unterricht freuen.“
Mio grinste sie an und nickte. Als ihre Freundin fassungslos die Augen weitete, flüsterte sie leise: „Ich denke nicht, dass die da hinten bei Professor Binns anfangen würden, den Unterricht mit ihren Sticheleien zu unterbrechen.“
Padma blinzelte, dann stieß sie erleichtert ihren Atem aus. „Ach, das meinst du. Und selbst wenn sie das tun würden, was haben wir denn damit zu tun?“
„Es ist einfach unangenehm“, entgegnete Mio und wandte ihren Blick nun nach vorne. „Am liebsten würde ich was dazu sagen, aber dann muss ich mich am Ende auch noch mit denen rumschlagen …“
„Meinst du nicht, du steigerst dich da langsam in etwas rein?“, fragte Padma und lachte leise, um nicht allzu ernst zu klingen.
Mio warf ihr einen irritierten Blick zu.
„Naja, ich meine - klar haben die eine große Klappe, keinen Respekt und sind einfach … ja, unangenehm … aber es ist ja nicht so, dass sie die anderen Schüler wirklich richtig hassen“, meinte sie.
„Mhm.“ Mio verzog ihre Lippen zu einem Schmollmund und stützte ihr Kinn auf ihrer Schultasche ab, die immer noch vor ihr auf dem Tisch lag. Sie hatte ja selbst keine Ahnung, woher diese Abneigung gegen die Slytherins kam. Es war wirklich nicht die Angst davor, dass auch sie eines Tages eines ihrer Opfer werden würde - Angst hatte sie ja keine, es war einfach nur … ja, was eigentlich? Mio war selbst kein Mensch, der für den absoluten Weltfrieden war oder mit jedem befreundet sein wollte. Dass es hier und da mal knallte, war doch völlig normal und okay. Je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr Widersprüche fanden sich.
Vielleicht sollte sie sich ein Beispiel an Padma nehmen und versuchen, die Streitigkeiten einfach zu ignorieren - es betraf sie ja nicht selbst, oder?
Erst jetzt fiel ihr auf, dass es im Raum leiser wurde und Professor Binns bereits sein Buch aufschlug, welches ebenso durchsichtig war wie er selbst.
Draco verzog das Gesicht, als er sah, wie Professor Binns nach seinem Buch griff. Was sollte er denn jetzt die nächsten zwei Stunden machen?! Sie hätten den Slytherins lieber frei geben sollen, das hier war jedenfalls keine sinnvolle Alternative zum Zauberkunst-Unterricht. Was musste Professor Flitwick auch mit seinem dämlichen Chor proben? Draco würde es vorziehen, zwei Stunden bei Flitwick zu sitzen als hier mit den Gryffindors im langweiligsten Fach zu sitzen, was diese Schule zu bieten hatte. An anderen Schulen war Geschichte der Zauberei mit Sicherheit interessanter.
Obwohl, er könnte sich ja die Zeit damit vertreiben, die Gryffindors ein wenig aufzuziehen … Andererseits, nicht einmal dazu hatte er Lust.
„Ey, Malfoy!“, flüsterte Goyle, der hinter ihm saß.
Draco hörte es, reagierte aber nicht. Als ihn dann eine Papierkugel am Rücken traf, drehte er sich entnervt um. „Was?!“
„Ich soll dir von Blaise sagen, du sollst mal auf Weasleys Knöchel schauen.“
Der Blonde schaute nach vorne - Weasley war aufgrund seiner stechend roten Haare ja nicht schwer zu finden - und blickte hinunter auf seine Knöchel. Die schon leicht verblasste Hose, die Weasley trug, war ihm sichtlich zu klein und gewährte einen Blick auf seine grauen Socken. Da hatte wohl jemand wieder kein Geld, sich anständige Kleidung zu kaufen. Grinsend drehte sich Draco zu Blaise, der hinter Goyle saß und sein Grinsen erwiderte.
„Nach dem Unterricht?“, formte er lautlos mit seinen Lippen.
Draco legte den Kopf schief. Er überlegte einen kurzen Moment. Ja, vielleicht konnte das seine schlechte Laune ja etwas heben … Sicher würde Potter seinen nichtsnutzigen Freund verteidigen, was die Sache noch viel lustiger machen würde. Ein weiteres, fieses Grinsen umspielte seine Lippen und er nickte.
Aber erst nach dem Unterricht.
Jetzt war ein Nickerchen angesagt.
Nach zwei Stunden Unterricht war tatsächlich nichts passiert. Obwohl sich Harry Potter und Draco Malfoy im selben Raum befanden, kam keine einzige Bemerkung seitens der Slytherins. Mio war erleichtert. Sie stand auf, streckte sich - was ihr nach dem langwierigen Unterricht auch wirklich gut tat - und packte ihre Sachen zusammen, die sie, wie immer, nicht gebraucht hatte. Es kam selten vor, dass sie in Professor Binns' Unterricht mal etwas notierten. Naja, manche taten dies schon von sich aus - aber nicht Mio. In diesem Fach hatte sie bisher immer recht gute Noten, der Unterricht war zwar langweilig ohne Ende, aber sie las sich das Buch jedes Jahr noch in den Ferien durch, weil sie es so interessant fand. Vielleicht war das auch einer der Gründe, weswegen sie den Unterricht dann umso langweiliger fand …
„So, was machen wir jetzt?“, fragte Padma, die sich gerade ihre Schultasche um die Schulter hängte. „Oder hast du noch Unterricht?“
Mio schüttelte den Kopf. „Nein, der restliche Nachmittag ist frei. - Keine Ahnung, haben wir Hausaufgaben?“
Padma wollte gerade antworten, als Mio stirnrunzelnd beobachtete, wie Harry, Ron und Hermine den Saal verließen - und Draco hinterher eilte, mit Crabbe, Goyle und Blaise Zabini im Schlepptau. Padma folgte ihrem Blick. „Was ist denn da los?“
„Will ich glaube ich gar nicht wissen“, entgegnete Mio. „Komm, gehen wir.“
Vor dem Klassenraum wartete Parvati auf sie, und zusammen gingen sie mit den restlichen Schülern den Gang entlang.
„Habt ihr heute Morgen den Bericht im Tagespropheten gelesen?“, fragte Parvati in die Runde. „Sirius Black wurde gesichtet.“
Mio und Padma hielten abrupt inne. „Was?! Wo?!“
Parvati schien überrascht, dass die beiden davon noch nichts mitbekommen haben. „In Dufftown.“
„Dufftown?!“
Mio und Padma tauschten einen Blick.
„Das ist doch …“
„Ja“, nickte Parvati. „Nicht weit weg von hier.“
„Glaubt ihr, er kommt … hierher?“, fragte Padma verängstigt.
Mio biss sich auf die Lippen und schüttelte leicht den Kopf. „Ich denke … ich hoffe es nicht.“
Sie betraten den Innenhof, wo sich auch eine Menge anderer Schüler befanden - immerhin hatten die meisten Schulschluss und brauchten nun dringend etwas frische Luft. Die drei Mädchen spazierten über den Rasen und hielten nach einer freien Bank Ausschau, doch ehe sie eine fanden …
„Ey! Weasley!“
Mio blickte auf und entdeckte Draco, wie er mit seinen Kumpels zu Ron und ein paar anderen Gryffindors eilte, die auf einer Bank im Hof saßen.
Einfach nicht beachten.
„Da ist Lavender“, bemerkte Parvati. Lavender war ihre beste Freundin und, sowie sie selbst, ein Gryffindor. Ohne darauf zu achten, dass Draco sich die Gryffindors gerade vorknüpfen wollte, ging sie zu ihnen - Mio und Padma folgten ihr, auch wenn Mio lieber eine ganz andere Richtung einschlagen wollte.
„Was willst du, Malfoy?“, murmelte Ron entnervt, ohne zu dem Slytherin aufzuschauen, der belustigt zu ihm herab grinste.
„Oh, gar nichts, Weezlebee, ich wollte dich nur fragen, wo du diese überaus … nette Hose her hast“, entgegnete Draco. „Ist es bei Muggels nun etwa der neuste Schrei, die Hosen so zu tragen? So … verwaschen und fünf Nummern zu klein? Hat sicherlich dein Dad bei denen abgeschaut, was?“
Weasley lief vor Wut rot an, hielt sich jedoch zurück. „Nein.“
Mio runzelte die Stirn und spürte, wie sie das Buch, welches sie gegen ihre Brust drückte, vor Anspannung noch ein wenig fester umklammerte.
Draco beugte sich amüsiert zu Ron hinab. „Warum so rot, Weasley? Ist dir etwa irgendwas peinlich?“
„Kann ich gut verstehen“, lachte Blaise hinter ihm.
Nun sprang Ron auf. Er zückte seinen Zauberstab …
„Ron, nicht!“ Harry hielt seinen besten Freund davon ab, etwas Unüberlegtes zu tun, indem er ihn mit aller Kraft zurückhielt und den Arm, in dessen Hand er den Zauberstab hielt, nach unten drückte. Wütend wandte er sich an Draco. „Hau ab, Malfoy.“
„Und wenn nicht?“, entgegnete er provozierend. „Lass mich raten - du fällst in Ohnmacht? Sowie bei dem Dementor?“
Ron, sowie auch Harry, hielten nun inne. Sowie die restlichen Schüler im Hof ebenfalls.
„Du hast keine Ahnung, wovon du redest, Malfoy“, sprach Harry leise, jedoch deutlich.
Hermine erhob sich. „Komm, lass es, Harry … gehen wir lieber.“
„Hat man dir nicht beigebracht, den Mund zu halten, wenn Reinblüter reden, Granger?!“ Draco warf ihr einen verachtenden Blick zu, doch dann schlich sich wieder ein hämisches Grinsen über seine Lippen, als er sich an Harry wandte. „Eigentlich ist der Begriff Reinblüter für jemanden wie dich ein wenig … unpassend. War deine Mutter nicht auch ein Schlammblut, Potter?“
Einige der Schüler zogen erschrocken die Luft ein. Niemand wagte es, etwas zu sagen - nicht einmal die Slytherins hinter Malfoy. Alle beobachteten gespannt, was passierte.
Mio spürte, wie ihr Herz beinahe schmerzvoll gegen ihre Brust hämmerte. Ihr Hass gegenüber der Slytherins war in diesem Moment berechtigter als je zuvor. Warum sagte denn keiner was?!
„Das hast du gerade nicht gesagt“, flüsterte Ron.
„Oh, doch, habe ich“, entgegnete Draco und tat, als würde er angestrengt über etwas nachdenken. „Und ich kann auch noch viel mehr sagen. Zum Beispiel, dass deine Familie …“
„Was denkst du dir eigentlich?!“
Draco verstummte.
Schon vorher schwiegen alle umstehenden Schüler, aber nun schwiegen sie nicht nur - sie erstarrten regelrecht.
Mio blinzelte.
Moment.
Das war doch gerade nicht sie, die ihn so angeschrien hatte … Oder? Aber warum richtete er dann gerade langsam seinen Blick auf sie? Fassungslos hatte er seine Augen geweitet und schien so, als würde er nicht wissen, ob er lachen oder wütend werden sollte.
Oh, verdammt.
Mio schluckte. „Hör … bitte … damit auf“, sprach sie leise.
Nichts passierte.
„Lass ihre … Familien … da raus“, fuhr Mio langsam fort. Schnell fügte sie noch ein unsicheres „Bitte“ hinzu.
Es vergingen einige Momente, in denen Mio in Gedanken schon ihr Testament schrieb, ehe Draco seinen Blick senkte und einen unsicheren Schritt nach hinten tat. Er schaute nochmals zu ihr auf, diesmal mit einem Funkeln in den Augen - dann wandte er sich um und verließ den Hof, gefolgt von den Slytherins, die ein paar gehässige Blicke zurück auf Mio warfen.
Diese schloss langsam ihre Augen und biss sich auf die Lippen. Hatte sie jemals geglaubt, sie hatte vor den Slytherins keine Angst? Sie lag falsch. Zumindest in diesem Moment verspürte sie so viel Angst wie noch nie in ihrem Leben zuvor.
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