von Angel-Poison
Mhm, ich weiß gar nicht, was ich diesmal vorher noch sagen soll.
Viel Spaß beim Kapitel, nächste Woche geht es weiter. Ich habe jetzt zum Glück Ferien.
Fühlt euch geknuddelt^^
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Sohn eines Verräters
Daphne wurde mit Blaulicht in das nächste Krankenhaus gebracht und bekam einen Kopfverband. Die ganze Zeit über lächelte sie tapfer, während Draco entsetzt im Zimmer auf und ab ging.
Pansy saß währenddessen unglücklich und beschämt in dem Wartezimmer und begann jedes Mal zu schreien, wenn jemand ebenfalls dieses betreten wollte. Draco kam dann kampfbereit angerannt, doch meist hatte der Patient schon wieder die Flucht ergriffen.
Um drei Uhr nachts war die ganze Prozedur beendet und sie fuhren zu der Jugendherberge zurück.
„Und das nächste Mal erzählst du ihr keine Lügenmärchen“, wurde Daphne bei der Ankunft von Draco ermahnt.
„Das nächste Mal?!“, riefen die beiden Mädchen hellhörig.
„Aber Draco…“ Pansys Stimme klang weinerlich, doch bei dem verbissenem Gesichtsausdruck ihres Ex-Freundes brachte sie den Satz nicht zuende.
„Bleibst du den Rest der Nacht noch bei mir?“ fragte sie schließlich kleinlaut.
Er nickte, konnte aber nur mit großer Mühe ein Gähnen unterdrücken.
*
Als Harry am nächsten Morgen wutentbrannt in Pansys Zimmer stürmte, waren unter Dracos Augen dunkle Ringe zu erkennen.
„WO IST ER?“
„Wer?“
„MEIN BRIEF, MALFOY!“
„Was sollte ich denn mit einem Brief von dir?“ Dracos Stimme war gelangweilt und seine Mine unschuldig. Fast hätte Harry ihm geglaubt, doch dann erinnerte er sich daran zurück, wen er hier vor sich hatte und seine Gesichtszüge nahmen eine ungewohnte Härte an.
„Ich weiß genau, dass du ihn hast, also gib ihn mir!“
Draco setzte sein typisch spöttisches Grinsen auf. „Ich habe deinen Brief nicht genommen. Vielleicht passt du nächstens besser auf deine Besitztümer auf.“
Beinahe hätte Harry seine Hand ausgestreckt um seinen Gegenüber zu würgen. Warum konnte er, wenn es um Malfoy ging, nicht einfach einmal ruhig bleiben?
„Du hast ihn! Sag mir wenigstens, was sie geschrieben hat!“
Dracos Grinsen wurde nur noch breiter. „Bist du schwer von Begriff, Potter? Ich habe keine Ahnung von einem Brief.“
Harry wollte zu einer neuen Antwort ansetzen, doch er wurde von Pansy unterbrochen, die leise Dracos Namen wimmerte.
Harry beobachtete überrascht wie das Gesicht des Slytherins einen liebevollen Ausdruck annahm und er sanfte Worte in Pansys Ohr flüsterte, deren Atmung augenblicklich ruhiger wurde.
Und plötzlich wurde Der-Junge-Der-Lebt von einer starken Eifersucht übermannt, die er sich selbst nicht erklären konnte. Doch es brodelte ein heftiges Gefühl in ihm, das er nicht abstellen konnte. Als Dracos Gesicht wieder Harry zugewandt war und sich in ihm die gewohnte Gleichgültigkeit widerspiegelte, beruhigte sich sein Körper.
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„Jetzt beeil dich endlich mit dem Klettern, Potter! Ich will, dass wir das Ziel vor den anderen erreichen, damit wir diesen Preis gewinnen.“
Harry versuchte verzweifelt weiter nach oben zu klettern, doch er fand mit seinen Füßen einfach keinen Halt.
„Wärest du nicht vorhin beinahe abgerutscht, wären wir schon längst viel weiter oben!“, verteidigte er sich. Als ob Malfoy besser klettern konnte! Pah!
Dracos Wangen färbten sich leicht rosa, doch er ließ sich seine Verlegenheit nicht anmerken. „Das lag doch nur daran, dass du mich nicht richtig gesichert hast.“ Er unterdrückte ein Gähnen. Er durfte jetzt keine Schwäche zeigen. Er war eindeutig der bessere Kletterer. Potter glaubte doch nur, dass er etwas Besonderes war, weil er den dunklen Lord umgebracht hatte.
„Könntest du mir vielleicht mal hier hochhelfen, als dauernd irgendwelche Ausreden für deine Fehler zu erfinden?“ Kaum war dieser Satz seinem Mund entflohen, schon bereute Harry ihn. Hatte er Malfoy gerade wirklich um Hilfe gebeten?
„Wenn du darauf bestehst.“ Die Genugtuung in Dracos Stimme war nicht zu überhören und Harry hasste ihn dafür. Trotzdem folgte er den Anweisungen des Anderen und schaffte es auf den nächsten Vorsprung.
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„Ist das da vorne die Hütte?“, quiekte Neville aufgeregt und wäre beinahe gestolpert, als er gemeinsam mit Ron das vermeintliche Ziel erreichte.
Der Rotschopf nickte begeistert. „Ich glaube, wir sind die Ersten!“
Ein Glücksgefühl durchströmte die beiden Jugendlichen. Sie hatten es tatsächlich geschafft! Sie hatten gewonnen!
Ron stieß die Tür auf und erstarrte.
„Hallo, Longbottom!“ Blaises Worte waren durch den Kuchen in seinem Mund kaum zu verstehen, doch Neville lief knallrot an, als sich in seinem Kopf erneut die Ereignisse der ersten Nacht abspielten.
Sein Teampartner brachte ebenfalls kein Wort hervor und musterte stumm Blaise Zabini und Theodore Nott, die es sich neben den beiden Lehrern mit Butterbier und Gebäck gemütlich gemacht hatten.
Der Raum war von Trelawneys penetrantem Parfum erfüllt, doch das war wohl nicht der Grund, warum Ron ohnmächtig wurde. Es geschah, als Blaise plötzlich aufsprang,Neville in eine stürmische Umarmung zog und dieser seine Arme unbeholfen um den Hals des anderen schlang.
*
Harry und Draco waren die letzten, die die Hütte erreichten, doch das lag weniger an mangelnden Kletterkenntnissen, sondern eher an miserabler Zusammenarbeit. Sogar Hermine und Hannah, die beide unter starker Höhenangst litten, hatten es vor ihnen geschafft.
„Da nun auch das letzte Team eingetroffen ist, welches natürlich einen Trostpreis bekommt“, Snape warf Draco einen aufmunternden Blick zu, welchen dieser nur halbherzig erwiderte. Er wollte nur noch schlafen. „... muss ich Ihnen mitteilen, dass Sie diese Nacht zusammen mit ihrem Teampartner allein in den Bergen verbringen müssen. Seien Sie versichert, dass dies nicht mein Vorschlag war, doch leider haben wir uns den Befehlen unserer ehrenwerten Direktorin zu beugen. Für Ihre Sicherheit ist natürlich mit Schutzzaubern gesorgt. Verlassen Sie allerdings Ihre Hütte, sind Sie ungeschützt und können jederzeit angegriffen werden, ich muss sie daher bitten, sich nicht außerhalb dieses Schutzfeldes aufzuhalten. Sie alle haben Apparieren gelernt, sodass Sie auch nicht mehr dorthin laufen müssen. Bitte apparieren sie am morgigen Tag um acht Uhr zurück zu unserem momentanem Aufenthaltsort.“
Über dieses Unterfangen schien niemand besonders glücklich zu sein, alle außer Draco. Dieser war froh, dass er nun eine Ausrede hatte, nicht bei Pansy bleiben zu müssen und ausschlafen zu können, auch wenn sein schlechtes Gewissen ihm ein wenig zu schaffen machte.
Sie bekamen jeder ein Bild mit ihrem Zielort darauf und Draco wollte sich gerade dorthin teleportieren, als Harry Potter ihn am Arm festhielt.
„Malfoy?“
„Was ist denn jetzt schon wieder?“ Verärgert schlug Draco die Hand weg und sah den Schwarzhaarigen mit verkniffenen Augen an.
„Ischknischprieren“, nuschelte Harry, doch Draco verstand kein einziges Wort.
"Was ist los? Kannst du nicht deutlicher sprechen?“
Harry wiederholte das Gesagte, aber viel zu leise.
„Ich versteh dich nicht, was ist denn los?“
„Ich kann nicht apparieren“, brachte er schließlich mit Mühe hervor.
Draco stöhnte genervt auf.
„Malfoy?“
„Was ist denn?“
„Warum kannst du apparieren? Du durftest doch auch nicht in den Kurs.“
„Ich konnte das sowieso schon vorher. Mein Vater…“, er beendete den Satz nicht, weil Harry wissend nickte.
„Kannst du mich dann mitnehmen?“
„Warum sollte ich?“ Draco baute sich mit verschränkten Armen vor ihm auf, ein fieses Grinsen umspielte seine Lippen.
„Das kannst du nicht machen, du musst mich mitnehmen, wenn du es nicht tust, muss ich laufen.“ Seine Stimme nahm einen flehenden Unterton an und Draco begann ihn langsam zu umkreisen, wie es ein Geier mit seiner Beute tut.
„Was bekomme ich denn dafür?“
„Ich weiß nicht.“ Harry war verunsichert. „Kannst du mich nicht einfach so mitnehmen, wie jeder andere normale Mensch es auch tun würde?“
„Gibt es hier ein Problem?“ Die rauchige Stimme von Professor Trelawney schaltete sich ein und die beiden bemerkten erst jetzt, dass sie wieder die letzten im Raum waren.
Harry wollte den Mund öffnen, doch Draco kam ihm zuvor. „Oh nein, Professor, hier ist alles in Ordnung!“ Mit diesen Worten packte er den Arm des Gryffindors und disapparierte.
*
„Warum hast du dich von Zabini umarmen lassen?“, fragte Ron Weasley Neville, als die beiden schließlich in Schlafanzügen auf ihren Matratzen lagen, die eine wirklich wundervolle Abwechslung zu den Betten in der Jugendherberge waren.
Dessen Antwort kam nur zögerlich. „Ich weiß es selbst nicht so genau. Es kam alles so überraschend schnell. Ich war überfordert.“
„Das ist bestimmt ein mieser Plan.“
Neville schwieg. Er wollte nicht glauben, dass Blaise etwas im Schilde führte. Aber warum? Hatte Malfoy ihm nicht sechs Jahre lang bewiesen, dass Slytherins Monster waren?
Er dachte erneut an die erste Nacht in der Jugendherberge zurück und erinnerte sich an Blaises Hand, die vorsichtig durch sein Haar fuhr, wie der Slytherin ihn im Arm gehalten hatte und er selbst leise an seiner Schulter geweint hatte.
Nie zuvor hatte er sich mit dem Phänomen „Slytherins“ beschäftigt.Natürlich hatte er beigebracht bekommen, dass Slytherins oft Todesser wurden. Bellatrix Lestrange war schließlich in diesem Haus gewesen, sie hatte seine Eltern umgebracht. Es war berechtigt, Slytherins zu hassen.
Aber warum waren Godric Gryffindor und Salazar Slytherin anfangs so gute Freunde gewesen? War eine Freundschaft zwischen diesen beiden unterschiedlichen Häusern wirklich möglich?
*
„Meinst du, es gibt ein Leben nach dem Tod?“
Perplex richtete sich Draco, der fast schon eingeschlafen war, wieder auf. Wovon faselte der denn nun schon wieder? „Ein Leben nach dem Tod? Ich denke, dass so etwas theoretisch schon möglich wäre, aber warum interessiert dich das überhaupt? Wir leben hier in der Gegenwart und der Tod ist noch weit entfernt. Darüber sollte man nicht nachdenken.“
„Aber wenn es das wirklich gibt, dann ist das doch für alle Menschen gedacht. Dann leben doch ALLE nach dem Tod weiter, auch die Bösen“, beharrte Harry auf diesem unglaublichen Thema.
„Wahrscheinlich.“
„Aber dann war doch alles umsonst“, jammerte Harry. „Dann tyrannisiert Voldemort vielleicht gerade unsere Vorfahren.“
„Erstens: Es war sowieso umsonst, weil es immer noch Todesser gibt, die an das glauben, was der Dunkle Lord versprach. Zweitens: Selbst wenn es so ist, kannst du nichts daran ändern. Drittens: Dieses Thema ist total hirnlos. Viertens: Ich will jetzt endlich schlafen!“
Für einen kurzen Augenblick schwieg Harry deprimiert und Draco dachte schon, er hätte jetzt seine Ruhe, doch kaum hatte er sich erneut in eine bequeme Liegeposition gebracht, fing sein Lieblingsfeind erneut an zu sprechen.
„Malfoy?“
„Jaah?“
„Was hältst du von einem Waffenstillstand?“
„Wie bitte?“
„Mir ist klar, dass wir nie Freunde werden“, beeilte sich Harry zu sagen. „Aber dir geht es im Moment doch eh nicht so gut und ich habe ehrlich gesagt keine Lust mehr auf diese kindischen Streitereien und wir könnten doch einfach versuchen…“ Er konnte nicht mehr weitersprechen, weil ihm bewusst wurde, dass das zwischen ihm und Malfoy eindeutig keine kindischen Streitereien waren und nicht einfach so zu beenden war.
Draco sagte nichts. Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte, denn eigentlich waren es eben genau diese Auseinandersetzungen, die ihm in den letzten Tagen so sehr geholfen hatten. Durch sie hatte er sich besser und überlegen gefühlt.
Harry fasste das Zögern des Slytherins jedoch als klares „Nein“ auf und ließ sich in einen unruhigen Schlaf fallen.
*
Blaise Zabini fiel es in dieser Nacht äußerst schwer einzuschlafen. Theodore hatte ihn bestimmt zwei Stunden lang angebrüllt, dass er ein Verräter wäre, der sich mit Gryffindors abgäbe ( Hier braucht man den Konjunktiv II :))
Natürlich würde es den anderen so vorkommen, als ob er ein Verräter wäre. Aber er musste doch sichergehen, dass Longbottom ihn nicht verriet.
Blaise richtete sich langsam auf und betrachtete schweigend den schlafenden Zauberer neben ihm. Theodore war nie besonders nett zu ihm gewesen, aber trotzdem sah er den Slytherin als seinen Freund an. Aber was sprach dagegen, mehrere Freunde zu haben? Und warum nicht auch aus anderen Häusern?
Langsam stieß er die Hüttentür auf und steckte seinen Kopf aus der Tür. Er wusste, dass es verboten war, die eigene Hütte zu verlassen, doch Blaise hielt nicht viel von Regeln. Er musste hier raus.
Vorsichtig zog er die Tür hinter sich zu, stets darauf bedacht, keinen großen Lärm zu entfachen.Der matschige Boden unter seinen Füßen knirschte bei jeder seiner Bewegungen.
Er begann in Richtung Süden zu laufen, doch er achtete darauf, dass er die Hütte immer noch sehen konnte, wenn er sich umdrehte.
Seine Hände tief in den Hosentaschen vergraben, blickte er schließlich zum dunklen Sternenhimmel hinauf, dann hörte er ein seltsames Geräusch.
War das ein Tier?
Blaises Herz pochte heftig und stieß immer wieder gegen seinen Brustkorb. Ob es hier Tiere gab, die Menschen fraßen?
Da war es wieder. Ein Pferd?
Blaise wusste es nicht. Er hoffte nur, dass es dort blieb, wo es gerade war und keinen Hunger verspürte.
So schnell es nur ging, rannte er zu seiner Hütte zurück.
*
„Können wir uns kurz unterhalten, Professor Snape?“ Draco sah seinen Lehrer fragend an. Sie waren gerade in die Jugendherberge zurückgekehrt.
„Natürlich Mr. Malfoy, kommen Sie mit.“ Mit festen Schritten führte der Lehrer seinen Lieblingsschüler in sein eigenes Zimmer und bot ihm einen Stuhl an. „Setzen Sie sich, Draco.“
„Sie hatten in der letzten Zeit viele Probleme, worüber wollen Sie mit mir reden?“
„Professor, ich habe von dem Angriff auf Hogwarts gehört und ich frage mich, warum wir nichts davon erfahren durften. (Es ist keine Frage im eigentlichen Sinn :))“
„Hogwarts wurde angegriffen?“ Der Zaubertranklehrer schien ehrlich bestürzt.
„Also wussten sie nichts davon?“, hakte Draco nach und versuchte sich mit Legilimentik in den Geist seines Gegenübers einzuschleusen, doch er versagte. Seine Vorahnung hatte sich trotzdem bestätigt. Snape war ein Verräter. Ein Spion. Er arbeitete nicht für die Todesser.
Dracos Lehrer bejahte. „Was genau ist denn nun passiert?“
„Ich weiß es nicht so genau“, log der Schüler. „Ich habe nur gehört, dass es einen Angriff gab, alles andere wollte ich Sie fragen.“ Er spürte, dass Snape versuchte, seine Gedanken einzusehen, doch er wehrte sich mit all seinen Kräften.
„War das alles?“, fragte Snape schließlich.
„Nein.“ Dracos Antwort kam nur zögernd. „Professor, gibt es eine andere Möglichkeit als den Vielsafttrank, um sich in jemanden zu verwandeln, der man nicht ist?“
„Nein, eine andere Möglichkeit gibt es nicht.“ Diese Antwort kam schnell. Zu schnell.
„Auch nicht auf dem dunklen Gebiet der Zauberei?“ Dracos Stimme wurde lauernd.
„Nein, auch nicht dort.“
Der Slytherin unterdrückte seine aufkeimende Wut über Snapes Lüge und zwang ein Lächeln auf sein Gesicht. „Vielen Dank für Ihre Hilfe, Professor.“
Er verließ den Raum und ging mit schnellen Schritten den Flur entlang, auf dem Weg dorthin stieß er auf Millicent Bulstrode.
„Wo willst du hin, Milli?“
„Naja, Daphne und ich haben doch Küchendienst."
In diesem Augenblick kam Draco ein genialer Einfall. „Ich übernehme euren Dienst, okay? Sag Daphne Bescheid, dass sie nichts machen muss.“
Überrascht und ein wenig misstrauisch musterte Millicent den Blonden. „Du würdest dich doch nie freiwillig zum Dienst melden. Was hast du vor?“
Dracos linke Augenbraue wanderte nach oben und seine Mundwinkel verzogen sich zu einem spöttischen Grinsen. „Ich versuche, nett zu sein.“
*
Geliebte Ginny!
Ich weiß, das muss sich schrecklich für dich anhören, aber ich glaube, dass Malfoy deinen letzten Brief gelesen hat, denn ich finde ihn nicht. (Gelesen hat er ihn ja auf jeden Fall nicht ;))
Ich weiß nicht, was du geschrieben hast oder ob es wichtig war, aber ich bitte dich aufzupassen.
Ich bin mir sicher, dass er etwas Schlimmes plant.
Aber ich verspreche dir auch, dass ich es verhindern werde.
Ich liebe dich.
Dein Harry
Langsam ließ Harry die Feder sinken. Und nun? Er musste einen öffentlichen Briefkasten finden. Hoffentlich war es noch nicht zu spät.
*
„Natürlich ist Vielsafttrank die bessere Methode, Draco“, sagte Bellatrix Lestrange, während sie stirnrunzelnd dabei zusah, wie zwei Hauselfen das Abendessen kochten. „Ich würde dir ein Fläschchen abgeben, aber die sind alle schon mit den Haaren dieser reizenden Schlammblüterin gefüllt.“
„Gibt es eine andere Möglichkeit, Tante Bella?“, drängte Draco.
„Natürlich gibt es die, aber es ist eine schwarzmagische.“
„Was natürlich kein Problem ist, oder? Wenn es um schwarzmagische Zauber geht, bist du schließlich die Beste“, schmeichelte Draco und seine Finger begannen vor Anspannung zu kribbeln.
„Du hast nicht vor, zum Verräter zu werden, oder Draco?“
„Natürlich nicht!“, empörte sich Draco.
„Gut, denn dein Vater ist ein Verräter.“
Dem Slytherin verschlug es für einen kurzen Augenblick die Sprache. „Mein Vater… Ein Verräter?“, krächzte er schließlich kläglich.
Bellatrix nickte ernst. „Lucius Malfoy ist ein Verräter. Wir haben eine Möglichkeit gefunden, den Dunklen Lord wieder auferstehen zu lassen und dein Vater besitzt diese Möglichkeit.“
„Was genau besitzt er denn?“
„Das ist geheim, Draco. Streng geheim. Und wir können nicht sicher sein, dass du auf unserer Seite bist.“
Draco wollte etwas erwidern, doch seine Tante unterbrach ihn. „Du hast nach einer Möglichkeit gefragt, sich in eine andere Person zu verwandeln, ohne Vielsafttrank zu benutzen.“
„Ja.“
„Du musst mir einfach nur sagen, in welche Person du dich verwandeln möchtest, dann belege ich dich mit einem Zauber. Das Wichtige ist jedoch, dass du ein kleines Stück deines Körpers behältst, damit du wieder in deine wahre Identität zurückfindest. Während du aussiehst wie eine andere Person, musst du darauf achten, dass du dich nicht in ihr verlierst. Du bist stark, Draco, ich bin mir sicher, dass du es schaffen wirst.“
„Das hast du auch schon bei meinem Auftrag gesagt, aber zum Schluss war es Snape, der Dumbledore umgebracht hat.“
„Die Verwandlung kostet große Schmerzen“, fuhr Bellatrix unbeirrt fort. „Du kannst diese Illusion so lange aufrecht erhalten, wie du willst, wichtig ist nur, dass du nicht zu lange einen anderen Körper annimmst, denn das Herausfinden wird mit der Zeit immer schwieriger. Ich kann dich mit dem Zauber belegen, aber ihn auflösen kannst nur du selbst.“
„Okay.“ Draco war sich nicht sicher, ob er das Risiko eingehen wollte, für immer wie Harry Potter auszusehen, aber er wollte vor seiner Tante auf keinen Fall Schwäche zeigen, nachdem diese offenbar das Vertrauen in ihn verloren hatte. „Ich möchte mich erst heute Nacht verwandeln. Ich komme zu dir, wenn es so weit ist. Einverstanden?“
„Einverstanden.“
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Als Ginny Weasley durch den Kamin der Jugendherberge in Laughing Rocks ankam, wartete Harry schon auf sie.
Stürmisch umarmten die beiden sich und versanken dann in einem innigen Kuss.
Genau so hatte sich Ginny das Wiedersehen vorgestellt.
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Ich nehme mal an, die meisten von euch können sich schon denken, welchen wertvollen Gegenstand Lucius Malfoy besitzt^^
Das nächste Kapitel wird denselben Namen tragen, wie ein Kapitel im siebten Harry-Potter-Band und Harry findet heraus, dass er sterben soll. Desweiteren erlebt Ginny eine unangenehme Überraschung und wir machen zum ersten Mal in dieser Story Bekanntschaft mit der äußerst kranken Seite von Bellatrix Lestrange.
Bis nächste Woche!
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