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Fanfiction

When love takes over - Bellatrix Lestrange

von Angel-Poison

So hier bin ich wieder^^

Zuerst einmal:
@kahey2804: vielen Dank für dein Review, ich hoffe, dass das neue kapitel deine Vorstellungen trifft!

Viel Spaß mit dem Kapitel!

**********************************************

Bellatrix Lestrange

Am nächsten Tag fiel es Harry äußerst schwer, die Augen aufzubehalten. Der Kletterexperte war dagegen unerträglich munter. Mit einem breiten Strahlegrinsen redete er von Sicherheitsregeln, Vorstieg, Nachstieg und anderen wichtigen Dingen und die Schüler aus Hogwarts hörten ihm missmutig zu. Große Lust zum Klettern hatte niemand.

Die jungen Hexen und Zauberer saßen in einem Sitzkreis um den Experten versammelt in einer Kletterhalle ganz am Rande von Laughing Rocks. Denn zuerst mussten sie sich die Theorie anhören, dann kam der praktische Teil im Klettergarten, in welchem ein Parcours aufgebaut war und dann würden sie morgen auch in den Bergen klettern dürfen. Freiklettern war die Fachbezeichnung dafür.

Die Slytherins machten alle miteinander einen uninteressierten Eindruck. Blaise und Theodore führten ein leises Gespräch, Millicent kaute auf den Fingernägeln. Vincent Crabbe und Gregory Goyle hatten ihre Blicke dem Sprechenden zwar zugewandt, sahen aber nicht so aus, als ob sie etwas verstehen würden. Tracy Davis war nicht anwesend. Sie war bei Pansy geblieben, um auf sie aufzupassen.

Auch Daphne Greengrass schien nicht aufmerksam zu sein, aber ihr Gesichtsausdruck war sehr zufrieden, ihre Hand fuhr alle zehn Sekunden durch die Haare von Draco Malfoy, dessen Kopf sich auf ihrer Schulter befand. Dieser bekam davon aber nichts mit, denn er war eingeschlafen. Sein gleichmäßiger Atem streifte immer wieder ihr Kinn.

Genauso müde war auch Harry, aber sobald ihm die Augen drohten zuzufallen, stieß Hermine ihm den Ellbogen heftig in die Seite und er zuckte schmerzerfüllt zusammen. Mittlerweile bereute er es, die ganze Nacht in Pansys Zimmer gewesen zu sein. Es war schließlich nicht so, dass Malfoy einen Aufpasser brauchte.

Heute Morgen hatte er einen Brief von Ginny bekommen, doch er hatte ihn noch nicht geöffnet. Aus einem unerfindlichen Grund hatte er Angst davor. Es standen hundertprozentig schlechte Nachrichten darin, das hatte er im Gefühl.

Seine Gedanken wurden schließlich von dem Experten unterbrochen. „Ich möchte jetzt, dass ihr euch einen Helm aufsetzt, damit euer Kopf während des Kletterns geschützt ist. Ein Fahrradhelm genügt schon fürs Erste.“

„Was ist ein Fahrradhelm, Sir?“, fragte Millicent verwirrt.

„Sie wissen nicht, was ein Fahrradhelm ist, Miss?“, erwiderte der Kletterspezialist überrascht. „Das ist wirklich außergewöhnlich, wissen Sie das?“

„Merken Sie nicht, dass das Mädchen sich über Sie lustig machen will?“, antwortete Professor Snape schnell und Trelawney nickte bekräftigend. „Das tut sie öfters!“

Millicent wollte diese Aussage widerlegen, doch ein Blick von Snape brachte sie zum Schweigen.

„Nun, dann… ehm… nehmt euch einen Helm und einen Klettergurt. Lasst euch beim Anlegen des Gurtes am besten von einem anderen helfen, damit ihr auch richtig abgesichert seid. Anschließend mache ich euch mit dem Parcours bekannt. Damit ihr euch schon mal an euren morgigen Partner gewöhnt, schlage ich vor, dass ihr auch heute zusammen klettert, denn es ist wichtig, dass ihr einander vertraut.“

Na, das klang ja toll! Als ob er Malfoy vertrauen könnte. Eher das Gegenteil war der Fall. Warum mussten sie unbedingt alles gemeinsam mit ihrem Zimmerpartner machen? Das hatte sich bestimmt McGonagall ausgedacht. Normalerweise würde er Snape ja auch eine solche Gemeinheit zutrauen, aber wenn es um Malfoy ging…

Er fügte sich, indem er nach einem Helm und einem Gurt griff.



*


Verschlafen rieb sich Draco die Augen. Irgendjemand rief seinen Namen. Keine besonders nette Stimme, also war es wohl nicht seine Mutter. Sein Vater? Nein, der hatte eine tiefere Stimme.

„Malfoy, wenn du nicht sofort aufstehst und dir einen dieser Helme nimmst…“

Potter. Eindeutig. Draco begann sich langsam wieder zu erinnern. Sie waren auf dieser Klassenfahrt. Und das hier war die Kletterhalle. Und Pansy war vergewaltigt worden.

„Soll ich dich etwa zwingen?“

„Schon gut, Potter. Was hat der Typ eigentlich die ganze Zeit gelabert?“

„Erklär ich dir alles noch, aber jetzt steht auf, wir sind die letzten.“ Nach kurzem Zögern streckte er die Hand nach Draco aus um ihm hoch zu helfen, aber der Slytherin ergriff sie nicht.

„Es ist nicht so, als ob wir Freunde wären, okay? Wir wohnen lediglich in einem Zimmer, sind ein Kletterteam und haben uns gestern Nacht unterhalten. Ansonsten hat sich nichts geändert. Ich hasse dich, Potter und wenn du glaubst, ich würde mir von einem dreckigen Halbblüter helfen lassen, dann bist du wirklich naiv geworden.“

„Ach, sei doch still, aus deinem Mund kommen sowieso immer nur Beleidigungen. Parkinson ist wahrscheinlich sogar froh, dass sie jetzt einen Grund hatte, mit dir Schluss zu machen.“ Wütend funkelte Harry Draco an. Was bildete der sich eigentlich ein?

„Nimm das zurück!“ Dracos Stimme war ruhig, aber aus ihr war abgrundtiefer Hass zu hören. „Nimm das sofort zurück, oder ich reiß dir den Kopf ab!“

Harry schwieg. Natürlich hatte er das, was er gesagt hatte, nicht so gemeint, aber er würde sich nicht die Blöße geben, seine Worte zurückzunehmen. Ob Malfoy ohne Zauberstab gut kämpfen konnte?

„Na los! Sag, dass du es nicht so gemeint hast.“ Draco machte einen Schritt auf Harry zu und packte ihn dann bei den Schultern. „Sag es!“

Als Harry immer noch nichts sagte, wollte er zuschlagen, aber sein Gegner fing die Faust ab.

„Mr. Potter! Lassen Sie Mr. Malfoy sofort los oder ich werde sie sofort zurück zu Ihren Verwandten schicken. Melden Sie sich heute Abend bei Mrs. Davis zum Küchendienst!“ Professor Snape stand im Türrahmen der Kletterhalle.

„Aber…“

„Keine Widerrede oder Sie bekommen eine noch viel höhere Strafe!“

Harry warf Draco hinter Snapes Rücken einen bösen Blick zu und marschierte hinter ihm aus der Halle.


*

Das Klettern erwies sich als nicht besonders schwierig, auch wenn Harry und Draco einige weitere Auseinandersetzungen hatten, doch es war ein äußerst energieraubender Sport und am Ende des Tages waren alle Schüler sehr müde.

Harry ließ sich nach dem Küchendienst sofort in sein Bett fallen und schlief auch schnell ein. Der Brief von Ginny lag immer noch auf dem Tisch und so trug es sich zu, dass Draco ihn fand und auch öffnete.



Geliebter Harry!



Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich dich vermisse! Es ist wirklich schrecklich hier, besonders weil wir uns nicht sehen können.

Ich hoffe es geht dir gut, mein Liebster. Malfoy lässt dich doch hoffentlich in Ruhe, oder?

Der Grund, weshalb ich dir schreibe, ist jedoch ein anderer.

Ich weiß nicht, ob ihr davon gehört habt, aber Hogwarts wurde angegriffen. Professor Flitwick hat es uns erzählt, denn er bekommt immer noch den Tagespropheten (obwohl McGonagall es ja verboten hat!).

Offenbar sind die Todesser auch ohne Voldemort noch voll vonTatendrang. Das Schlimmste ist, dass wir keinen Kontakt zu McGonagall herstellen können. Ich hoffe ihr ist nichts Böses passiert, aber das hätten sie doch im Propheten geschrieben, oder?

Bitte gib auf dich Acht, ich will dich nicht verlieren.

Ich habe davon gehört, dass die Parkinson vergewaltigt wurde. Professor Sprout hat nämlich gestern eine Nachricht von Snape bekommen. Kannst du dir vorstellen, wer so etwas macht?

Ich würde dich so gerne wiedersehen, Harry! Ich habe Flohpulver mitgeschmuggelt, vielleicht finde ich einen Weg, übermorgen in der Nacht zu dir zu kommen, wäre das nicht toll?

Bitte antworte mir so schnell du kannst!



Deine dich liebende Ginny



Ein Angriff auf Hogwarts? Draco konnte es nicht glauben. Warum hatte sein Vater nicht davon erzählt?



Hoffentlich ging es der ollen McGonagall so richtig schlecht. Vielleicht würde sie dann in Zukunft keine unschuldigen Reinblüter bestrafen.



Nach kurzem Überlegen schrieb Draco einen Brief an Ginny.



Meine geliebte Ginny!



Ich vermisse dich genauso sehr. Deshalb geht es mir auch nicht besonders gut.

Malfoy tut, was er kann, um mir das Leben zur Hölle zu machen und vielleicht wird er es auch bald schaffen, mich umzubringen.


(Nachdem er sich den Satz ein zweites Mal durchgelesen hatte, beschloss er, den letzten Teil des Satzes wieder zu streichen.)



Ich wusste noch nicht, dass Hogwarts angegriffen wurde, aber es schockiert mich wirklich sehr.

Du musst mir unbedingt mehr davon erzählen! Weißt du, welche Todesser dabei waren? Und gab es einen besonderen Grund für diesen Angriff? Versprich mir, dass du mich über alle Neuigkeiten sofort informieren wirst.

Ich hoffe sehr, dass es nicht zu einem erneuten Krieg kommt, aber sollte ein solcher nicht verhindert werden können, werde ich natürlich kämpfen und ich bin mir sicher, dass du an meiner Seite kämpfen wirst.



Klang das zu aufgesetzt? Draco beließ es trotzdem dabei.



Es ist schrecklich, dass McGonagall scheinbar verletzt wurde, aber ich glaube nicht, dass sie tot ist. Sie ist eine gute Kämpferin.

Er hatte sie in der Endschlacht gesehen. Sie hätte Greyback beinahe umgebracht. Ihm wäre es lieber gewesen, sie hätte es geschafft.



Ich möchte auch, dass du selbst auf dich aufpasst. Ich liebe dich.



Draco zögerte, bevor er diesen Satz hinzufügte.



Das, was Pansy Parkinson widerfahren ist, ist wirklich schrecklich. Sie tut mir furchtbar leid, auch wenn ich sie nicht besonders mag. Ich war dabei, als man sie im Wald gefunden hat und ich bin ebenso entsetzt wie du, dass es solche gewissenslose Muggel Menschen gibt.


Er atmete tief durch, dann fügte er dem Brief den wirklich wichtigen Teil hinzu.



Ich möchte dich auch gerne wiedersehen und natürlich würde ich mich freuen, wenn du übermorgen hierherkommst. Lass dich aber bloß nicht erwischen.

Ich kann es kaum erwarten, dich wieder umarmen zu können. Du bist die wunderschönste Frau auf dieser Welt!



Dein Harry



Und nun? Er wusste weder, wo er Briefumschläge und Marken bekam, noch, wo  er seinen Brief abgeben sollte. Außerdem hatte er versprochen, wieder bei Pansy zu bleiben.






*








„Würde es dir etwas ausmachen, wenn du zwei Stunden lang bei Pansy bleiben würdest?“



Überrascht drehte Daphne sich um. „Was hast du gesagt? Ich soll bei Pansy bleiben? Ist dir vielleicht aufgefallen, wie sehr ich sie leiden kann?“



„Bitte, Daphne. Das wäre echt wunderbar. Ich habe noch etwas zu erledigen, aber ich will sie nur ungern allein lassen.“ Nervös fuhr sich Draco durch die Haare.



„Warum ausgerechnet ich?“



„Erstens: Du bist ein Mädchen und zweitens", er trat etwas näher an das Mädchen heran und lächelte kurz. „Ich vertraue dir!“



„Du vertrau… Warte, Draco. Wenn das irgendeine dumme Nummer ist, um mich zu ärgern…“



„Ich meine es ernst! Ich will sie einfach nicht alleine lassen, okay?“



„Tracy schläft doch mit ihr in einem Zimmer. Was soll da schon passieren.“ Daphne wollte nicht zu Pansy. Es war etwas anderes, wenn sie mit mehreren Personen bei ihr war, aber es behagte ihr nicht, mit diesem Mädchen alleine in einem Raum zu sein.



„Wenn Tracy erst einmal eingeschlafen ist, und du weißt, wie schnell das passiert, könnte noch nicht einmal ein Orkan sie wecken. Sie ist vielleicht vertrauenswürdig, aber man kann sich nicht auf sie verlassen!“



„Wenn es dir so wichtig ist, mache ich es… aber… ich tu es nicht umsonst.“



„Warum überrascht mich das nicht?“



Daphne kicherte mädchenhaft, dann zog sie Draco näher an sich heran. „Kannst du dich noch erinnern, warum Pansy und ich uns so sehr hassen?“



Nein, er hatte es nicht vergessen. Natürlich nicht.



„Ich wollte damals mit dir zum Ball gehen, erinnerst du dich?“



Draco nickte.



„Ich will, dass du einen Tag mit mir verbringst. Der nächste Tag, an dem noch nichts von Snape oder Trelawney geplant wurde, gehört uns beiden. Ich entscheide, wohin wir gehen und vor allem, was wir machen.“



Draco zuckte zusammen. „Das ist nicht dein Ernst oder? Das kann ich Pansy nicht antun.“



„Ihr seid nicht mehr zusammen“, fauchte Daphne. „Pansy ist selbst schuld, wenn sie mit dir Schluss macht! Du bist ihr keinerlei Rechenschaft schuldig."



Draco ließ sich auf Daphnes Bett fallen und sah zu Boden. „Du hast Recht. Wir sind nicht mehr zusammen, aber ich hätte es verhindern können. Pansy wäre nie ohne mich in den Wald gelaufen, wenn ich dabei gewesen wäre. Deshalb bin ich ihr eben doch etwas schuldig.“ Daphne wollte ihn unterbrechen, aber Draco ließ sich nicht beirren. „Ja, ich bin ihr etwas schuldig. Ich muss nämlich jetzt darauf aufpassen, dass es nicht noch einmal passiert. Ich bin mir sicher, dass der Kerl sich hier irgendwo noch herumtreibt, aber ich werde nicht zulassen, dass er es noch einmal schafft. Deswegen wirst du jetzt gleich, wenn sie zu Bett geht, auf sie aufpassen, bis ich wiederkomme. Und ich werde den Preis zahlen, den du von mir verlangst.“






*








Draco wusste nicht, warum er es tat, denn sein Herz und sein Verstand warnten ihn davor, aber dennoch ging er hinunter in die Küche, um Mrs. Davis um Umschlag und Briefmarke zu bitten. Die Frau war bestimmt nicht so schlimm, wie alle dachten. Sie war doch nur eine Muggel. Niemand, vor dem man Angst haben musste.



Er merkte, dass er zitterte. Aber er musste doch nicht hinunter. Er konnte immer noch wieder hochgehen und Daphne sagen, dass sie in Millionen Jahren kein Date mit ihm haben würde.



Schließlich war er kein verdammter Gryffindor, der sein Leben einfach so aufs Spiel setzte.



Aber Hogwarts war angegriffen worden. Von Todessern. Und er selbst war auch ein Todesser. Es war seine Pflicht herauszufinden, was passiert war. Auch wenn der dunkle Lord tot war.



Es war wichtig, dass die Todesser jetzt nicht aufgaben. Es war wichtig, dass sie die Schlammblüter und Muggel umbringen würden. Sie mussten die Welt zu einem besseren Ort machen. Ein Ort, der sicher war vor diesen Wesen. Sie waren minderwertig und weil sie wussten, dass sie minderwertig waren, taten sie schreckliche Sachen, anstatt ihre Minderwertigkeit einfach zu akzeptieren. Er musste wissen, was passiert war und ob er etwas Nützliches tun konnte.



Er stand jetzt genau vor der Küchentür. Gerade als er klopfen wollte, hörte er eine vertraute Stimme und zuckte zurück. Das war nicht möglich. Seine Tante befand sich doch in Askaban.



„Und welche Aufträge hat Yaxley für mich?“, fragte die unverkennbare Stimme von Bellatrix Lestrange.



„Harry Potter muss getötet werden.“ Das war eindeutig sein Onkel Rudolphus.



„Wenn man bedenkt, dass noch nicht einmal dieser Verräter Severus Snape einen Zauberstab hat, dürfte das kein Problem sein. Noch irgendwas?“



„Der Junge von Lucius…“



„Draco? Was ist mit ihm?“



„Er soll ins Quartier gebracht werden. Wir brauchen ihn als Geisel, damit sein Vater diese wichtige Information herausrückt.“



Ein eisiger Schauer lief Draco über den Rücken. Er sollte entführt werden? Und welche Information meinte Rudolphus? Wenn sie ihn als Geisel brauchten, bedeutete das, dass er gefoltert werden würde, denn wenn es eine wirklich wichtige Information war, würde sein Vater sogar das Leben seines eigenen Sohnes opfern um nichts zu verraten. Was natürlich so richtig war. Er selbst durfte sich nur nicht erwischen lassen.



Sollte er Potter vielleicht warnen?



Nein, der konnte schön selbst herausfinden, dass man plante, ihn umzubringen. Und nur weil man ihn als Geisel verwenden wollte, bedeutete das ja nicht, dass dieser andere Auftrag genauso unwichtig war. Es war bestimmt von Vorteil, wenn Potter tot war. Die andere Seite wäre viel leichter zu bezwingen und Draco hätte natürlich auch Vorteile davon.



„Ich kann nicht lange hierbleiben, Bella! Ich muss noch andere Dinge erledigen, also sehen wir uns erst in zwei Wochen wieder. Deine Aufgabe ist nur Potter! Um Draco kümmern sich andere. Bis bald.“



Draco trat ein wenig von der Tür weg, sodass er im Schatten stand und von seinem Onkel nicht gesehen werden konnte, als dieser herauskam.



Im Türrahmen stand jedoch nicht Bellatrix, sondern Mrs. Davis und plötzlich wurde Draco klar, warum sie ihm so bekannt vorgekommen war. Bestimmt benutzte sie Vielsafttrank, um sich zu verwandeln.



Er wartete, bis sie die Tür zugezogen hatte und zählte anschließend noch bis fünfhundert, dann klopfte er an die Tür. Vor Mrs. Davis hatte er vielleicht Angst gehabt, aber doch nicht vor seiner eigenen Tante.






*








„Was willst du hier, Daphne?“ Pansys Stimme klang erschöpft und irgendwie leblos.



„Draco hat gesagt, ich soll hier bleiben, weil er dich nicht allein lassen will“, erwiderte Daphne knapp.



„Vielleicht will ich aber gar nicht, dass du hier bist.“



„Schön, dann geh ich wieder.“



„NEIN!“ Pansys Schrei war laut und hysterisch.



Daphne zuckte heftig zusammen. Wenn sie nicht wollte, dass Pansy die ganze Jugendherberge weckte, musste sie wohl hierbleiben. Außerdem wollte sie unbedingt dieses Date mit Draco.



„Ich will nicht allein sein. Bitte bleib hier.“ Ihr weinerlicher Blick reizte sie fast schon mehr als die Beleidigungen, die sie Daphne immer an den Kopf warf.



„Schon gut, ich bleib hier.“



Sie hatte es eigentlich nicht tun wollen, aber sie sah Pansy an. Ihre Augen waren blutunterlaufen und nass von den Tränen. Das Gesicht war fast so bleich wie Dracos und sie hatte blaue Flecken und Narben an den unmöglichsten Stellen.



„Gefällt es dir, mich so zu sehen?“ Pansys Stimme hatte sich wieder beruhigt. „Das war es doch, was du immer schon wolltest, oder? Dass ich kaputt gehe.“



„Das stimmt nicht“, erwiderte Daphne, aber es klang nicht aufrichtig. Ja, das war genau das, was sie sich schon seit Jahren erwünscht hatte. Niemand mehr, der ihr täglich die Show stahl. Keine blöden Bemerkungen oder Beleidigungen. Kein Mädchen, das in allem besser war als sie. Und Draco. Aber war sie glücklich damit? Glücklich, dass man ihrer Rivalin so etwas angetan hatte? Sie war sich nicht sicher.



„Doch, du bist glücklich. Ihr alle seid das. Endlich keine nervende Pansy mehr da, endlich ist die Schlampe mundtot.“



„So mundtot bist du ja gar nicht, außerdem sind nicht alle glücklich. Draco macht sich Vorwürfe.“



„Er soll sein eigenes Leben leben. Ich bin nicht wichtig. Ich will nur noch sterben, Daphne. Ich träume jede Nacht davon. Davon, dass er wieder über mir ist und das mit mir macht.“



Daphne weiß nicht, was sie sagen soll. Sie ist noch nie gut im Trösten gewesen und mit Pansy Parkinson kann sie erst recht nicht umgehen.



Pansy fängt an zu weinen und Daphne steht hilflos im Raum und weiß nicht, was sie machen soll. Sie wünscht sich, nicht zugesagt zu haben.



„Ich will wieder glücklich sein, aber ich werde es nie wieder sein können. Ich habe das Gefühl, schmutzig zu sein, aber umso öfter ich mich wasche, desto mehr wächst dieses Gefühl. So muss es sich anfühlen, ein Schlammblut zu sein.“ Ihre schluchzenden Worte sind kaum zu verstehen.



„Es wird schon wieder besser werden… du wirst wieder…“ Daphnes Stimme bricht. Sie weiß, dass es keine Garantie dafür gibt. Sie hat gelesen, dass es Menschen gibt, die es nie verarbeiten.



Daphne will nicht, dass Pansy traurig ist. Sie will, dass sie wütend ist, sie will sich mit ihr anlegen, sich streiten, ihr sagen, wie sehr sie sie doch hasst.



„Ich sehe in den Spiegel und ich verachte mich selbst. Und ich hasse es, dass mir jedes Mal die Galle hochkommt, wenn Draco mich berühren will.“



„Ich habe ihn gevögelt.“ Daphne weiß nicht, warum sie es sagt. Sie weiß nur, dass ihr eine wütende Pansy lieber ist als eine traurige. Wenn Pansy wütend ist, weiß Daphne, wie sie mit ihr umgehen muss.



„Du hast was gemacht?“ Pansy sieht sie zuerst irritiert, dann entsetzt an. Schließlich spiegelt sich abgrundtiefer Hass in ihren Augen wider. „DU HAST WAS GEMACHT?“



Daphne weicht ein wenig vor ihr zurück, als sie sich wie ein Racheengel aufbaut. Sie will nicht, dass Pansy das glaubt,, aber es sind die einzigen Worte, die Pansy zu einer Furie machen können.



„Ich habe ihn gevögelt“, wiederholt sie ihre eigenen Worte und sie hasst sich dafür.



Pansy ist nun ein Vulkan. Ein Vulkan, der explosionsartig ausbricht und heiße Lava auf Daphne sprüht. Sie tritt, sie kratzt, sie beißt, schlägt um sich, boxt ihr ins Gesicht. Daphne wird schließlich gegen den Tisch geschleudert, ihr Kopf schlägt auf die Tischplatte und sie blutet. Pansy erwacht aus ihrer Trance und schreit.






*








Als Bellatrix die Tür öffnete, ergriff sie ein mulmiges Gefühl, besonders als sie sah, dass ihr Neffe vor ihr stand. Sie brauchte keine Legilimentik, um zu wissen, dass er von dem Gespräch wusste. Trotzdem beschloss sie, ihn nicht darauf anzusprechen.



„Was gibt es denn, mein Junge?“, fragte sie ihn mit der Stimme von Christine Davis. Vielleicht wusste er es ja doch nicht.



„Ich brauche Briefmarken und einen Briefumschlag, Mrs. Davis.“ Er hatte sein Pokerface aufgesetzt, aber sie kannte Draco. Er wusste es eindeutig. Vielleicht hatte er es sogar schon vorher gewusst, schließlich war er ein halber Black.



Bellatrix öffnete eine Schublade und gab ihm das Ersuchte. „War das alles?“



„Können Sie mir sagen, wo ich den Brief abgeben kann?“ Dieser spöttische Blick. Er weiß, dass ich unsicher bin, aber ich werde ihm nicht die Genugtuung geben, das zuzugeben.



„Geben’se mir den Brief einfach, dann schicke ich ihn ab!“



Draco sah sie mit einem durchdringenden Blick an. „Ich werde erfahren, wenn du es nicht tust, Bella!“ Seine Stimme klang hochmütig und erinnerte sie sofort an Lucius.



„Nicht in diesem Ton, Draco!“, erwiderte Bellatrix gelangweilt. „Ein bisschen Respekt solltest du schon noch zeigen oder willst du, dass ich mit deinem Vater über deine Erziehung rede? Keine Sorge, ich werde deinen dummen Brief schon abschicken. Du wirst niemandem von dem erzählen, was du gehört und herausgefunden hast!“



„Das hatte ich nicht vor.“



„Dann darfst du jetzt gehen!“



Als er die Küche verlassen hatte, nahm Bellatrix den Brief in die Hand und begann zu lesen.



Er wollte also Informationen über den Angriff auf Hogwarts haben. Interessant. Wie wohl sein Treffen mit dieser Weasley verlaufen würde? Hoffentlich würde er den Mumm haben, wenigstens die umzubringen, wo er es doch schon bei Dumbledore nicht geschafft hatte.






*








Als Draco die Treppe hinaufging, hörte er plötzlich einen markerschütternden Schrei. Einen Schrei, den er unter hundert anderen Schreien sofort hätte identifizieren können.



Pansy. Was soll als nächstes geschehen?


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Wer gebeten wird, in einem Harry-Potter-Film mitzumachen, würde niemals ablehnen. Und mir hat die Rolle Spaß gemacht. Bellatrix’ Persönlichkeit ist offenbar ernsthaft gestört. Sie findet es richtig toll, besonders böse zu sein. Wahrscheinlich ist sie in Lord Voldemort verliebt; immerhin hat sie für ihn 14 Jahre im Gefängnis gesessen. Jetzt ist sie wieder draußen und noch fanatischer als je zuvor.
Helena Bonham Carter