von Angel-Poison
Disclaimer:
Die Charaktere gehören Joanne K. Rowling, ich habe sie mir nur ausgeborgt! Ebenso gehört auch die Storyline nicht mir, die ist nämlich von Tuana. Folglich verdiene ich auch kein Geld an dieser FF.
Viel Spaß beim Lesen! Über ein paar Reviews würde ich mich natürlich freuen!
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Wieder in Hogwarts
Ruhig und friedlich lag der Ligusterweg da. Es wehte kein Wind. Keine Kinder waren zu sehen, keine fahrenden Autos. Das Bild, das sich dem Betrachter bot, war idyllisch und wie aus einem Bilderbuch entsprungen. Die Sonne stand hoch oben am Himmel und beleuchtete die ganze Straße. Es war halb Zwölf.
Ein kleines Eichhörnchen saß auf einem riesigen Baum im Garten des Hauses mit der Nummer 4 und knabberte genüsslich an einer Nuss. Es hatte schon lange nichts mehr gegessen und war froh nun endlich seinen Hunger stillen zu können.
Doch leider war dieser Moment der Stille nur von kurzer Dauer.
Das aufjaulende Geräusch eines Rasenmähers ertönte und das Eichhörnchen erschreckte sich so heftig, dass es seine Nuss fallen ließ. Diese fiel zu Boden, war aber noch nicht zerbrochen.
Behände huschte das Eichhörnchen von dem Baum, um seine Nuss wiederzubekommen, doch kurz bevor es sie erreicht hatte, wurde diese geliebte Nuss von einem Turnschuh zertreten. Der Turnschuh gehörte einem schwarzhaarigen Teenager im Alter von siebzehn Jahren mit einer runden Brille – Harry Potter.
Natürlich war es keine Absicht gewesen, dass er auf die Nuss des Eichhörnchens getreten war. Aber wer sieht schon beim Rasenmähen auf den Boden? Für einen kurzen Augenblick blieb Harry stehen und beobachtete irritiert das empörte Eichhörnchen, dann zuckte er mit den Schultern, wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn und setzte seine Arbeit fort.
Die Dursleys übertrieben es diesen Sommer maßlos. Besonders nachdem Harry nun endlich ein volljähriger Zauberer geworden war, hatte er keine ruhige Minute mehr. Dauernd musste er das Haus putzen, Unkraut jäten, den Müll entsorgen, beim Kochen helfen, und, und, und…
Würde er sich nicht in einer Straße voller neugieriger Muggel befinden, würde er einfach kurz mit dem Zauberstab wedeln und das Gras wäre fünf Zentimeter kürzer. Aber solange er noch nicht in der Zauberwelt lebte, musste er darauf achten, nicht beim Zaubern erwischt zu werden – die Folgen wären schließlich fatal, wenn die Muggel von der Existenz der Zauberer erfahren würden.
Die Frage, die sich Harry jedoch stellte, war, warum der Orden des Phönix, trotz des Todes von Voldemort vor ein paar Monaten, darauf bestand, dass er die Sommerferien vor seinem letzten Jahr in Hogwarts bei seiner verhassten Tante und deren Mann verbringen musste. Arthur Weasley hatte gesagt, dass es immer noch Todesser gab, die Harry umbringen wollten, aber jetzt, nachdem er siebzehn war, war der Schutz seiner Mutter doch gebrochen.
Außerdem glaubte er nicht, dass es irgendein Zauberer wagen würde, ihn anzugreifen. Selbstverständlich war es Hermine Granger gewesen, die alle verbliebenen Horkruxe mit einem Zauber unschädlich gemacht hatte, aber es war Harry gewesen, der den bösesten Zauberer aller Zeiten schließlich erledigte. Niemand würde ihn jetzt noch in Frage stellen.
Gedankenverloren mähte er weiter, bis er plötzlich bemerkte, dass das Eichhörnchen ihn immer noch beobachtete. Stirnrunzelnd stellte Harry den Rasenmäher ab und ging auf das kleine braune Tier zu, doch es huschte flink auf den Baum zurück, und starrte ihn aus schwarzen Knopfaugen herausfordernd an.
Harry wusste nicht, wie er reagieren sollte. War das Eichhörnchen wirklich ein Tier? Es benahm sich, wie ein als Tier getarnter Zauberer. Ein Animagus. Ein Todesser?
Er betrachtete das Eichhörnchen. Vermutlich war es nur ein ganz normales Tier. Dennoch versuchte er an ihm irgendetwas Merkwürdiges zu finden. Sicher war sicher. Bald musste er jedoch zugeben, dass das kleine Wesen keinerlei Eigenarten aufwies und genauso aussah, wie Eichhörnchen nun mal aussahen. Nichts Besonderes.
„Harry Potter!“, ertönte plötzlich die donnernde Stimme seines Onkels Vernon Dursley aus dem Haus.
Harry zuckte heftig zusammen und drehte sich langsam um. „Jaa?“
Ein krebsroter Kopf war durch die Terrassentür zu erkennen.
„Habe ich dir nicht befohlen den Garten zu mähen? Stattdessen stehst du da und glotzt blöd durch die Gegend! Ich erwarte Disziplin, verdammt nochmal! Mach gefälligst weiter oder du bekommst Prügel, wie du sie noch nie erlebt hast!“
Harry musste sich zusammenreißen, um nicht laut loszulachen. Glaubte sein Onkel tatsächlich ihm Angst machen zu können? „Natürlich…“, antwortete er mit gepresster Stimme. Vernon erinnerte ihn an einen Clown, der versuchte böse zu sein.
Er drehte sich wieder um und riskierte einen erneuten Blick zu dem Baum.
Das Eichhörnchen war verschwunden.
*
Mehrere Kilometer weiter südlich erwachte gerade Draco Malfoy aus einem wunderschönen Traum. Müder räkelte er sich und ließ ein herzhaftes Gähnen erklingen. Ein Blick auf den Wecker (der seit seinem Kauf vor drei Jahren noch nie benutzt worden war) sagte ihm, dass es Zeit zum Frühstücken war und er betätigte einen goldenen Knopf oberhalb des Bettpfostens.
Mit einem lauten Knall apparierte ein Hauself in sein Zimmer.
„Der Meister ist erwacht?“
Draco murmelte etwas Unverständliches. Es dauerte eine Weile, bis er imstande war, sich mühsam aufzurichten. „Frühstück!“, befahl er schließlich gereizt. Es war wirklich unglaublich, dass der Elf immer noch nicht in der Lage war, seine Gedanken zu lesen. Warum war es nur so schwierig gutes Dienstpersonal zu finden?
Ein weiterer Knall und der Hauself verschwand wieder.
Draco hievte seine Beine aus dem Bett und rieb sich die Augen. Sein Magen fühlte sich leer an und schrie nach Nahrung. Konnten sich denn diese Viecher nie beeilen? Und welcher von ihnen hatte beschlossen seine Anziehsachen auf den Sessel vor dem Fenster zu legen? Die gehörten doch eindeutig in das Ankleidezimmer, deshalb hieß dieses Zimmer doch auch so! Das war bestimmt diese neue Hauselfe gewesen. Wie war noch ihr Name? Twinka? Er würde sie bestrafen müssen.
Langsam stand er auf. Fing ihr Name überhaupt mit „T“ an? Draco verdrängte seine Gedanken über Hauselfen. Es gab bestimmt noch viele andere Dinge über die er sich beschweren konnte. Nur noch ein Schritt und er hatte den Sessel erreicht.
KNALL!
Der Hauself stand erneut in seinem Zimmer und Draco fand sich auf den Knien vor seinem Sessel wieder. „Könnt. Ihr. Nicht. Einfach. Mal. Leiser. Sein.?“ Seine Stimme klang wie ein lautes Fauchen und die Tatsache, dass das Gesicht des Hauselfen von Angst gezeichnet war, beruhigte ihn etwas. Ebenso das Tablett in dessen Hand, welches er nun gierig musterte. „Bring mein Essen in mein Esszimmer. Aber benutz deine stinkenden Füße zum Laufen!“
Der Elf neigte den Kopf um eine Verbeugung anzudeuten und trippelte dann mit schnellen Schritten aus dem Schlafzimmer.
Währenddessen schnappte Draco sich seine Kleidung und schlurfte langsam in sein Ankleidezimmer.
*
Der große Zeiger der Uhr rückte genau auf die Zwölf. Es war elf Uhr und der Zug fuhr aus dem Bahnhof.
Harry war froh, endlich wieder nach Hogwarts zu fahren und der Gedanke an seine Freunde Ron und Hermine ließ ihn schneller werden, während er weiterhin die Abteile nach den Beiden absuchte.
Es dauerte nicht lange und er hatte sie gefunden. Sie saßen zusammen mit Neville, Luna und Ginny in einem Abteil. Letztere sprang bei seinem Anblick sofort auf und umarmte ihn. „Oh Gott, Harry! Ich habe dich soo sehr vermisst“, jammerte sie theatralisch und zog ihn so nah an sich, dass er kaum Luft bekam. „Du mich auch? Ach, natürlich hast du mich vermisst! Wie könnte es denn auch anders sein? Du siehst wunderbar aus.“ Ginny schob ihn ein wenig von sich weg. „Irgendwie habe ich das Gefühl, du siehst sogar noch besser aus als sonst!“ Sie kicherte mädchenhaft, dann ließ sie sich wieder auf ihren Platz fallen.
Ron hatte einen Arm um Hermine gelegt und schien Harry nicht zu bemerken. Sein Gesicht war zu einem dümmlichen Grinsen verzogen und seine Augen wanderten immer wieder bewundernd zu Hermines Ausschnitt.
Diese verkniff sich mit Mühe ein Lachen und nickte Harry kurz zu.
Luna las den Klitterer und Nevilles Aufmerksamkeit galt der Landschaft außerhalb des Fensters.
Harry setzte sich neben Ginny und ließ es zu, dass diese sofort damit begann, seinen Oberschenkel zu streicheln. Endlich war alles wieder so, wie es sein sollte.
*
„Und was war dann?“, hauchte Pansy. Ihre Augen waren tellergroß und auf Draco gerichtet, welcher sie momentan gegen die Wand der Jungentoilette des Zuges drückte.
„Ich habe ihn entwaffnet und dann umgebracht.“, erwiderte Draco leise, dann strich er seiner Freundin eine Strähne aus dem Gesicht und küsste sie fordernd.
Doch Pansy machte sich wieder von ihm los. „Aber Dumbledore muss sich doch gewehrt haben! Hat er denn gar nicht versucht dich zu töten?“
„Natürlich hat er das!“ Dracos Stimme wurde ärgerlich. Musste sie denn immer alles genau wissen? Er wollte sie küssen und keine Reden halten. Vor allem nicht, weil er log. Severus Snape war derjenige gewesen, der den ehemaligen Schulleiter schließlich umgebracht hatte. „Ich war eben schneller als er.“
„Wow.“ Pansy klang beeindruckt und Draco war zufrieden. „Du bist immer so furchtlos!“
„Hmmm…“
„Ich liebe es, wenn du immer so fies bist.“
Draco konnte es nicht verhindern. Er musste lächeln.
„Hätte Harry Potter nicht den dunklen Lord besiegt, wärest du bestimmt ein besonders schlimmer Todesser geworden. Der Beste von allen.“
Sein Lächeln verschwand schlagartig. Plötzlich wollte er Pansy nicht mehr küssen, sondern schlagen.
„Was ist?“ Pansy schien verwirrt.
Der furchtlose Draco Malfoy stürzte fluchtartig aus der Jungentoilette, als ob hundert Drachen hinter ihm herfliegen würden.
*
„Darf ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit?“ Die Stimme von Professor McGonagall war laut und gebieterisch. „Aufgrund der Ereignisse im letzten Jahr haben wir beschlossen den Schülern unserer Schule die Lebensweise der Muggel näher zu bringen, damit sie erkennen, dass nichtmagische Menschen und auch Muggelgeborene sich gar nicht so sehr von uns unterscheiden. Deshalb werden dieses Jahr alle Klassen mit Ausnahme von der ersten und der zweiten Klasse, einen dreimonatigen Ausflug in die Muggelwelt unternehmen. Ihr reist auf Muggelart und schlaft in Muggelunterkünften. Ihr dürft keine Zauberstäbe mitnehmen und auch andere Zauberartefakten sind euch verboten! Die Abreisezeit ist in einer Woche. Noch irgendwelche Fragen?“
In der großen Halle brach ein Tumult los.
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