von Hermine1995
Du, verzweifle nicht. Du bist nicht allein. Es sieht vielleicht so aus, aber das ist ein Irrtum. Du hast vieles verloren, aber in all der Zeit hast du auch viel gewonnen. Sage nicht, dass das nicht wahr ist. Du bist nicht allein. Ich halte zu dir. Es gibt viele, die zu dir halten. Geheim und im Verborgenen. Es gibt sie. Du hast Freunde. Widersprich mir nicht. Vielleicht magst du es nicht glauben, aber es gibt Menschen, die dich lieben. Ja, genau dich. So, wie du bist. Nicht anders. Mit all deinen Stärken und Schwächen, die dich ausmachen. Du glaubst mir nicht? Dann sieh dich doch um. Ich bin nicht die einzige Person auf dieser Welt, die dich mag. Du bist verbittert, lässt niemanden an dich heran. Du willst stark wirken, aber ich weiß, dass in deinem Inneren Chaos herrscht. Du brauchst keinem was vormachen, denn dein äußeres Erscheinungsbild ist nur eine Illusion. Nichts weiter als eine Illusion. Du hast es nicht leicht in deinem Leben. Du musst ein Verräter sein, egal auf welcher Seite du kämpfst. Du kannst kein normales Leben führen. Lebst ständig in der Angst, dass man deine wahre Identität erkennt, deine wahren Ansichten sieht. Wenn das passiert, gibt es keinen Ausweg mehr für dich. Dann wirst du sterben. So oder so. Auf beiden Seiten wirst du nur geduldet. Du wirst bestenfalls toleriert, aber nicht akzeptiert. Das Misstrauen ist zu einem ständigen Begleiter geworden. Du vertraust niemandem mehr. Seit du den einzigen Menschen,, der dir geglaubt und vertraut hat ermordet hast, gibt es niemanden mehr, dem du vertraust. Deine Liebe hat dich nicht erhört. Sie hat dich einfach allein gelassen. Sie ist mit einem anderen zusammengekommen und hat dich verdrängt und vergessen. Dich und eure Freundschaft, die du durch eine unbedachte Bemerkung zerstört hast.
Komm, du, das alles ist Vergangenheit. Sieh nach vorn, es geht voran in deinem Leben. Blick nicht zurück, du kannst nichts mehr ändern. Lade nicht wieder alle Schuld auf dich. Du kannst nichts dafür. Und vergiss nicht, du bist nicht allein. Du hast ja noch mich. Sei still, mein verbitterter Freund. Sei nur still. Komm mit, ich werde dir zeigen, was das Leben ist. Leg die Klinge weg. Lass sie fallen. Steh auf mein Freund, schau nach vorn. Du bist nicht allein. Vertraue mir. Du bist in Sicherheit. Es ist alles vorbei. Lebe, verletzter, trauriger Freund. Lebe. Leg die Klinge beiseite. Gib sie mir. So ist es gut. Und jetzt komm. Die Welt da draußen wartet auf dich. Ich halte zu dir, jetzt komm mit mir. Schau, die Sonne scheint. Die Welt empfängt dich mit offenen Armen. Hörst du die Vögel zwitschern? Sie singen ein kleines Willkommenslied für dich. Schau mein Freund, das kleine Kind dort vorne, es lacht dir ins Gesicht. Es will dir seinen letzten Keks geben. Nimm ihn an. Nimm das Geschenk eines kleinen Kindes an. Es hat keine Angst vor dir, siehst du? Es mag dich. Und jetzt gehen wir in mein Haus und ich gebe dir neue Kleidung und etwas zu Essen. Du hast wieder etwas Farbe in deinem Gesicht. Meine Nachbarin hat mich gefragt, warum du denn so einsam wirkst. Ich habe ihr gesagt, dass du nicht allein bist. Sie hat es verstanden, mein Freund. Ich hoffe, du verstehst es auch irgendwann. Jetzt leg dich hin, der Tag war anstrengend. Wenn du morgen wieder aufwachst, wird die Sonne wieder für dich scheinen.
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