von MIR
EDIT: Alles wieder okay... danke ans Team
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Danke an alle, die mir kommimäßig die Treue halten, besonders BlackWidow, burkana, MaryBlack und Kati89. Und natürlich auch der neuen Leserin Pe365.
Die Rekommis sind wie immer im Thread:
HIER und weiter oben
Damit ihr nicht immer zurückblättern müsst wiederhole ich vor dem Kapitel noch einmal die neue Prophezeiung, denn natürlich wird darüber diskutiert.
„Böse Zeiten, falsche Zeiten kommen über uns, falsche Zeiten, heraufbeschworen im Namen der zwei Schulleiter.
Zeiten, ohne die Macht des Einen, wenn er stirbt, jedoch nicht durch die Hand des Anderen. Jener gewinnt die Macht aller Zeiten und bringt böse Zeiten, für alle Zeit. Die Sonne wird sich verdunkeln, ein eisiger Wind wird blasen und die Erde wird weinen, wenn das Blut ihrer Kinder in ihren Tiefen verrinnt.
Das Ende kann nur dort sein, wo der Anfang war, solange der Eine noch lebt.
Denn es sind böse Zeiten, falsche Zeiten, heraufbeschworen im Namen der zwei Schulleiter."
Kapitel 71
„Du hast Recht, Lily", sagte Albus. „In der Tat kann man es so deuten. Ich persönlich hoffe, dass du Recht hast, doch ich befürchte, die Prophezeiung warnt nur davor, dass Harry durch einen anderen als Lord Voldemort selbst stirbt. Dass es aber nötig ist, dass er durch dessen Hand stirbt. Für die übrigen Worte finde ich keine Erklärung. Welche Schulleiter sind gemeint? Welcher Anfang könnte seiner Macht ein Ende setzen?
Ist es wirklich ratsam, Sybills Prophezeiung ernst zu nehmen? Hätte niemand ihre erste Aussage beachtet, wäre auch alles anders gekommen."
„Es tut mir ...", begann Severus.
„Das wissen wir inzwischen, Sev!", unterbrach Lily ihn. „Doch ... wenn man es mal anderes herum betrachtet, ergab sich nur durch Beachten der Prophezeiung überhaupt die Chance, Voldemorts Macht zu brechen. Auch wenn der Preis viel zu hoch war. Viel zu hoch für mich..."
„Was willst du damit sagen, Lily?", fragte Minerva.
„Ich meine ... dass man die Prophezeiung zwar ignorieren kann, dass das Beachten uns aber eine Chance bietet, die wir sonst nicht hätten. Ein Ende ist möglich, wenn wir den Anfang finden, und zwar ohne dass Harry sterben muss. Ich werde alles dafür tun, dass wir heraus finden, was das bedeutet. Ich werde nicht zulassen, dass Harry etwas passiert."
Severus nahm ihre Hand und drückte sie. „Ich auch nicht", flüsterte er.
„Besonders verlockend klingt die Prophezeiung nicht", warf Poppy ein. Aber ich denke, wir sollten versuchen, von vorneherein die zwei Schulleiter zu stoppen..."
„Ich gebe mich ja gern geschlagen, wenn das von Nutzen ist", setzte nun Albus hinzu. „Doch wer soll der andere sein?"
„Karkaroff ist seit Beginn des neues Schuljahres Schulleiter von Durmstrang", warf Severus grimmig ein. „Eine beachtliche Karriere. Todesser - Askaban - Schulleiter."
„Wenn Lord Voldemorts Macht größer wird, werden seine Tage als Schulleiter vielleicht gezählt sein, Severus. Er gilt bei den Todessern genauso als Verräter wie du. Sie werden ihn jagen", erwiderte Albus. „Ich kann ihm nur wünschen, dass die Schutzzauber von Durmstrang genauso stark sind, wie die von Hogwarts. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, mit Igor gemeinsame Sache zu machen, um ,böse Zeiten' heraufzubeschwören."
„Was würde denn eigentlich passieren, wenn wir weitermachen wie bisher?", fragte Minerva. „Wenn wir das Diadem finden und vernichten. Wenn wir es dann auch noch schaffen würden, den lebenden Körper von Ihr-wisst-schon-wem zu erwischen ... was gar nicht so schwer wäre, im Grunde müssten wir ihm ja nur den Stein der Weisen wieder abnehmen ... was würde dann passieren ... mit Harry? Könnte er nicht einfach aufwachsen und das letzte Seelenteil unter Kontrolle halten, bis er eines Tages - als alter Mann - eines natürlichen Todes stirbt?"
Dumbledore sah Minerva traurig an. „Wenn Harry das einzige wäre, was Lord Voldemort noch an die Erde bindet, wenn seine Seele nur noch durch dem Jungen existieren würde ... dann würde dieses Bruchstück vermutlich an Bedeutung gewinnen. Lord Voldemort würde seine Kräfte bündeln, um diesen Körper zu übernehmen."
„Kann er es ertragen, in einem Körper zu leben, der geliebt wird?", fragte Lily. „Kann es nicht sein, dass Harry ihm etwas entgegenzusetzen hat? Immerhin heißt es in der ersten Prophezeiung, er wird eine Macht besitzen, die der dunkle Lord nicht kennt. Vielleicht ist es die Liebe."
Albus Augen hatten einen sehr feuchten Schimmer. Er nickte. „Du hast recht, doch wir dürfen nicht vergessen: Solange noch ein Horkrux existiert, hat Voldemort zusätzlich ein körperloses Bewusstsein, das weiterlebt. Wenn wir den Stein vernichten, stirbt sein jetziger Körper, doch nicht das Seelenbruchstück. Es wird durch Harry am Leben gehalten und kann es sich auch einen völlig anderen neuen Körper suchen. Es gibt dann einen Horkrux, aber zwei Seelenteile."
„Aber beide Teile würden nur durch Harry leben. Der körperlose Teil würde vielleicht viele Jahre brauchen, um wieder Macht und einen Körper zu erlangen, und den anderen hätte Harry unter Kontrolle", sagte Minerva.
"Hoffen wir, dass du recht hast", erwiderte Albus freundlich.
„Is 'n lieber Junge, der Harry. Der schafft das schon", fasste Hagrid zusammen, „ich schätz' mal, dann ist es an der Zeit, in die Kammer runterzusteigen, um das Krönchen zu holen und 'n bisschen neues Gift. Dann müssen wir nur den ollen Stein kriegen - fertig."
„Nein, Hagrid! Warte noch mit der Kammer. Ich spreche noch einmal mit Lady Helena. Vielleicht weiß sie mehr, als sie mir beim ersten Mal anvertraut hat", warf Minerva ein. „Vielleicht weiß sie doch, ob Tom Riddle noch einmal zurückkehrte, um das Diadem zu verstecken. Vielleicht weiß sie auch wo."
„Tom Riddle?", fragte Lily.
„Lords Voldemorts Name als Schüler", erklärte Albus knapp. „Eine gute Idee, Minerva. Ich werde das Gift aus dem Kessel hier aufbewahren. Es ist zwar durch die Horkruxe verunreinigt, aber vielleicht reicht seine Kraft dennoch für das Diadem."
Endlich trennten sich alle - voller Zuversicht, dass ein Sieg über Voldemort in greifbare Nähe gerückt war, auch wenn keiner den Sinn der zweiten Prophezeiung enträtseln konnte.
Lily und Severus holten Harry im Hufflepuff-Gemeinschaftsraum ab und machten mit ihm einen Spaziergang über die Länderreien.
„Die letzten Tage waren echt heftig", begann Lily. „Vorgestern die Beerdigung von Nicolas und der Tod von Sirius. Dann gestern der bescheuerte Artikel von Rita, die Auseinandersetzung mit den Schülern, der Eklat mit Hagrid und Myrte und dann unsere Gespräche mit den Hausgeistern. Heute Nacht dann das Zusammentreffen mit Peter und Greyback und jetzt die Vernichtung der fünf Horkruxe. Ich könnte echt ein bisschen Ruhe gebrauchen. Aber ich fürchte, Voldemort ruht sich nicht aus."
„Nein, das tut er nicht", entgegenete Severus finster. „Nicht jetzt, wo er weiß, dass wir die Horkruxe suchen. Er wird bald herausfinden, das wir einige vernichtet haben. Das wird ihn zornig machen."
„Was wird er tun? Glaubst du, er greift Hogwarts an?"
„Dafür hat er noch nicht genug Anhänger gesammelt. Er ist ja erst seit kurzem wieder da. Er wird es noch nicht wagen. Aber er wird versuchen, Harry zu bekommen. Und Albus. Und dich und mich. Wir stellen in seinen Augen die größte Gefahr dar. Und er weiß auch, dass er leicht besiegbar ist, solange er den Stein der Weisen benötigt. Er wird versuchen, sich einen unabhängigen Körper zu beschaffen."
„Wird er wohl auch neue Horkruxe erschaffen?"
„Ich weiß es nicht. Einerseits erscheint es ratsam für ihn. Doch seine Seele wird immer instabiler je mehr sie aufgespalten wird, sein Körper immer stärker entmenschlicht. Nur deshalb ist ja damals ein Seelenteil aus Versehen abgesprungen. Es wird gefährlich für ihn."
„Dann müssen wir ihm zuvorkommen. Vielleicht hat Minerva ja Erfolg. Und der Stein ... hat Albus nicht immer von einem Spion geredet? Kann der nicht versuchen, an den Stein zu kommen?"
„Albus wird ihn sicher erst beauftragen, wenn alles andere erledigt ist. Vorher darf er seine Gesinnung Voldemort gegenüber auf keinen Fall preisgeben."
„Weißt du, wer es ist?", fragte Lily. „Vielleicht Cassiopeia Black? Andromeda hat mal gesagt, dass sie anders ist ... sie hat angeboten uns zu schützen ... wie Marius."
„Das kann auch ein Trick gewesen sein. Auf jeden Fall wird der Spion jemand sein, der zum innersten Kreis um Voldemort gehört."
„Dann vielleicht doch nicht ... Sirius war vor einiger Zeit dort ... als sie sich noch im Haus der Blacks trafen. Das war noch, bevor Voldemort den Stein in die Finger bekam ... da hat er sie belauscht. Damals bestand der engste Kern nur noch aus sechs Leuten."
„Wer?"
„Sirius hat von Peter geredet und von seiner eigenen Mutter, dann von Nott, Crouch, Macnair und der Frau von Travers. Cassiopeia Black war an diesem Abend wohl nicht dabei. Malfoy war schon krank."
„Es muss ja keiner von diesen sechs Personen sein, aber wenn, dann ..."
„Dann was? Peter kann es nicht sein, das hat er heute Nacht bewiesen. Walburga Black hat ihren eigenen Sohn umgebracht, die hat keine Skrupel und spioniert bestimmt nicht für Dumbledore. Außerdem ist sie tot und würde uns nichts nützen. Barty Crouch ... weißt du noch wie er sich nach der Verhandlung verhalten hat? Nachdem wir ihn da rausgehauen haben? Er hat mich beschimpft! Er hat zu seiner Mutter gesagt, dass sie sich bloß nicht bedanken soll, weil ich ja nur ein ... Schlammblut bin. Damit dürfte seine Gesinnung ja wohl klar sein. Die andern drei Nott, Macnair und Mrs. Travers kenn ich nicht so gut, aber ich kann's mir auch nicht vorstellen. Ich halte sie für grausam."
Severus schwieg. Lily sah ihn an. „Was ist?", fragte sie.
„Genau das habe ich auch gesagt", erwiderte er leise, „Schlammblut. Ich habe dich genauso als Schlammblut beschimpft."
„Das war doch eine ganz andere Situation! James hat ... Sirius ... du warst ... ich meine, sie waren gemein zu dir ... doch Barty ... ich hatte ihm gerade vorher geholfen!"
„Mir auch. Du hattest mir auch geholfen ... Du warst nicht diejenige, die gemein zu mir war."
„Trotzdem. Die Situation war anders. Ich glaub nicht, dass man Barty trauen kann. Nein. Ich glaub auch nicht, das er Dumbledores Spion ist. Du redest dir da was ein, nur weil er wie du unter seinem Vater zu leiden hatte. Aber deshalb ist man nicht automatisch ein guter Mensch."
„Ich ...", begann Severus, doch Lily schnitt ihm das Wort ab. „Uuml;ber deinen Charakter gibt es heute nichts zu diskutieren! Du kennst meine Meinung."
So langsam wurde Harry ungeduldig, weil die Großen andauernd nur so langweilig herumredeten. Noch schlimmer wurde es, als sie sich küssten.
Bei Dora mit den rosa Haaren war es viel spannender gewesen. Er musste immer an die tollen Haare denken, während er den großen, schwarzen Mann Severus, der da mit seiner Mama stand, ansah ... und plötzlich passierte es: Die Robe von Severus färbte sich in ein leuchtendes Pink um. Begeistert klatschte Harry in die Hände.
„Wow! Sev!", rief jetzt auch Lily, „Ich wusste gar nicht, dass du deine Gefühle so intensiv zum Ausdruck bringen kannst." Sie lächelte und kicherte dabei ein wenig.
„Wie meinst du das?", fragte er irritiert, folgte ihrem Blick und sah schließlich an sich hinunter.
Das Entsetzen stand ihm ins Gesicht geschrieben.
„Was soll das? Findest du das witzig?", fragte er eisig.
„Sev. Ich war's nicht. Keine Ahnung. Aber wenn du's nicht selbst warst, dann muss Harry die Umdekorierung vorgenommen haben. Das wäre doch echt eine Leistung!"
Seine Miene wurde milder. „Hhm. Kann sein. Aber ..."
„Stell dir mal vor, jetzt kämen Schüler vorbei ... wie die gucken würden ... oder Minerva ..." Lily konnte ein breites Grinsen nicht unterdrücken. „Selbst Voldemort könntest du damit aus dem Konzept bringen."
„Ich kann das nicht witzig finden."
„Ich weiß. Tut mir leid. Du sollst dich nicht ärgern, es ist nur einfach nur schön, dich mal so ... anders zu sehen."
„Hhm. Findest du?"
Weiter kamen sie nicht. In diesem Moment begann Harry wieder fürchterlich zu schreien und die Hände gegen seine Stirn zu pressen. Dann stieß er mit einer hohen Stimme harte Drohungen und Beschimpfungen aus. Schließlich ordnete er mehrmals „Crucio" an und schien schien sich an imaginären Folterungen zu erfreuen.
Sein Verhalten ähnelte dem Vorfall vor zwei Tagen und Lily und Severus brachten ihn so schnell es ging zur Krankenstation. Doch als sie dort ankamen, war Harry erneut in einen Koma-ähnlichen Schlaf gefallen.
„Wir wissen jetzt ja was es ist", sagte Poppy sachlich. „Er wird damit leben müssen, aber ich denke von dem Anfall heute wird er sich schnell wieder erholen." Dann musterte sie Severus und konnte sich eine weitere Bemerkung nicht verkneifen: „Bei dir ist wohl trotzdem der Frühling ausgebrochen, wie es scheint ... was Amor so alles bewirkt ..."
Severus grunzte etwas, und sofort verwandelte sich seine Kleidung in das übliche Schwarz zurück.
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