von MIR
Hier sind die Rekommis. Diesmal wieder alle in einem Post vereint... Danke!
Übrigens denke ich, dass Tonks' Verwandlung eher ein Wolf als ein Werwolf war. Werwölfe verlieren ja ihren Verstand, wenn sie verwandelt sind...
***
Der Gedanke an Candy gefiel Lily ganz und gar nicht. Wie weit würde Sirius wohl gehen müssen, um sie von dort wegzuholen? Und Remus... sie wünschte sich, Dumbledore hätte einen anderen, den er schicken könnte.
„Wie sieht es denn eigentlich bei dir aus? Vermisst du den Orden?“, riss Sirius sie aus ihren Gedanken.
„Natürlich! Es wäre schön... wieder dabei sein zu können... zusammen mit euch... Seite an Seite... wie früher. Aber es geht eben nicht. Es ist okay, die Arbeit als Lehrerin macht mir sogar mehr Spaß, als ich gedacht hätte. Es hilft mir auch... alles durchzustehen. Selbst wenn ich nichts wirklich Wichtiges tun kann. …Und ich habe mehr Zeit für die Jungs als im Orden.“
„Was du tust, ist wichtig!“, widersprach Remus, „Sehr wichtig sogar. Denk doch mal nach! Du hast einen unglaublichen Einfluss auf die zukünftige Generation von Zauberern. Du kannst ihnen zeigen, dass es sich lohnt für das Gute zu kämpfen, und ihnen auch gleichzeitig die Fähigkeiten dafür vermitteln. Und ich wette, du bringst einige Slytherins ins Nachdenken darüber, ob Muggelgeborene wirklich so ein Dreck sind, wie man ihnen einzureden versucht...“
„Lieb, dass du das sagst.“ Lily wirkte trotz allem nicht wirklich überzeugt.
„Ist diese Trelawney eigentlich tatsächlich so durchgeknallt?“, fragte Sirius um das Thema zu wechseln. „Albus und Minerva haben sich letztens über sie unterhalten.“
„Na ja. Sie ist von ihren Ideen ähnlich besessen wie Smith. Von mir aus könnte sie auch gehen. Ständig faselt sie davon, dass die zwei Schulleiter eine böse Zeit über uns gebracht haben... völlig verrückt. Dabei verstellt sie ihre Stimme theatralisch und tut hinterher so, als ob sie nichts mehr davon wüsste.“
Sirius lachte schallend. „Jetzt verstehe ich auch Albus Bemerkung. Er meinte, dass sie sicher sauer auf ihn ist, weil er eine Gehaltserhöhung abgelehnt hat. Und dass sie es dann in Durmstrang versucht hat und dort von Wladimir Tomaschenk, dem Schulleiter, auch eine Abfuhr bekommen hat.
„Ein 'tolles' Kollegium hast du da. Ich glaube, langweilig wird es nicht“, setzte Remus hinzu, „Machst du jetzt eigentlich mit Zaubertränke weiter oder gibst du nächstes Jahr Verteidigung?“
„Keine Ahnung. Ich habe Albus gesagt, dass ich zu beidem bereit wäre, je nachdem, wen er noch findet.“ Lily machte eine kurze Pause und fuhr dann leise fort: „Vielleicht ist Severus dann ja auch wieder da...“
Ihre Freunde blickten beide irgendwie peinlich berührt.
Sirius seufzte und begann vorsichtig: „Lily. Hör mal. Ich habe inzwischen verstanden, dass du ihn sehr magst. Aber er ist vor einem Vierteljahr hier abgehauen und du hast gehört, was Andromeda sagte. Du musst dich an den Gedanken gewöhnen, dass er wieder rückfällig geworden ist. Er macht wieder voll bei denen mit. Sturgis hat ihn gesehen. Albus kann Snape nicht mehr unterrichten lassen.“
Lily schüttelte hartnäckig den Kopf. „Nein! Er tut nur so. Ich weiß es!“
„Er will, dass du das glaubst, Lily. Aber...“
„Albus vertraut ihm trotzdem noch“, warf Remus ein.
„Er ist genauso naiv wie Lily!“, blaffte Sirius ärgerlich, „Und du auch! Werdet doch endlich mal wach!“
Bei den Geburtstagskindern konnte von wach sein nicht mehr die Rede sein. Beide mussten dringend ins Bett. Harry war vollkommen aufgedreht und Dudley dagegen so müde, dass er fast auf der Wiese einschlief.
„Ich glaube, der hier läuft heute keinen Schritt mehr“, sagte Sirius mit einem Blick auf den pummeligen kleinen Zweijährigen. Ich komme mit rein und trage ihn.“
Remus verabschiedete sich, während Lily, Sirius und die Kinder ins Schloss gingen. Lily hatte Harry an der Hand. Kurz bevor sie ihren Wohnbereich erreicht hatten, überlegte sie es sich wieder anders.
„Ich muss noch mal runter in den Klassenraum. Ich muss... was nachsehen. Kannst du Dudley schon mal ins Bett bringen?“
„Was ist denn plötzlich in dich gefahren? Du willst in den Zaubertränkekerker... jetzt? Es sind Ferien!“
Doch Lily hörte kaum hin. Zusammen mit Harry rannte sie davon.
Sie wusste selbst nicht, was sie plötzlich antrieb. Irgendwie hatte sie das Gefühl, als würde sie dort unten eine Antwort finden. Irgend ein Zeichen von Severus, wo er war oder vielleicht auch einfach nur die Erinnerung an das, was er ihr damals versprochen hatte, als sie nebenan in seinem Wohnzimmer gewesen waren. Damit sie es wieder glauben konnte.
Der Unterrichtsraum war aufgeräumt. Alles war genauso, wie sie es in der letzten Schulwoche verlassen hatte.
Alle Zutaten standen säuberlich aufgeräumt in den Regalen, ebenso wie einige Schulkessel. Es gab einen Schrank, in dem sich alte Bücher und weitere Zutaten verbargen. Harry kletterte sofort auf einen der Schülertische und hüpfte darauf herum.
„Nicht!“, schimpfte Lily und hob ihn wieder herunter. Doch Harry hatte nach wie vor einen ziemlichen Tatendrang und wollte nun die Regale ausräumen.
Lily seufzte. Es war eine dumme Idee gewesen, hierher zu kommen. Wenn sie wenigstens Harry bei Sirius gelassen hätte! Er musste ins Bett.
Sie ging wieder auf den Flur und erstarrte.
Severus.
Sie sah, wie er gerade durch die Tür nebenan huschte.
„SEV!“
Ruckartig drehte er sich um. Er sah merkwürdig aus. Fremd. Seine Haare standen in ungewohnter Weise von seinem Kopf ab. Zwar hatten sie auch in der letzten Zeit vor seinem Verschwinden nicht mehr nicht mehr so strähnig und ungewaschen an seinem Kopf geklebt wie früher, aber das hier sah anders aus.
„Lily! Du bist hier unten?“ Er war überrascht, ja er wirkte irgendwie ertappt.
„Ja... ähm... zufällig“, stotterte sie, während Harry plötzlich zu weinen anfing und auf ihren Arm wollte. „Sev, ich bin so froh...“
Er schien zu überlegen. „Gut. Ich wollte ohnehin zu dir. Harry ist in Gefahr. In großer Gefahr. Der dunkle Lord will ihn.“ Er sprach nüchtern und emotionslos.
„Ich weiß. Deshalb bin ich ja hier in Hogwarts, die ganze Zeit.“
„Nein. Du verstehst nicht. Er ist hier in Gefahr. Hier und jetzt. Gib ihn mir... ich bringe ihn... ich nehme ihn mit da rein.“
Er streckte seine Hände aus. Lily zögerte. Harry brüllte jetzt lauter und fasste mit sich seinen kleinen Händen an den Kopf. Er wand sich.
„Wir haben nicht viel Zeit!“, bellte Severus, „Gib ihn mir!“
Doch Lily blieb unsicher. War das wirklich Severus? Sie musste es irgendwie überprüfen. „Erinnerst du dich an den Abend, als wir uns das letzte Mal gesehen haben? Weißt du noch, wen du da zum Nachsitzen verdonnert hast?“
Das konnte nur der echte Severus wissen. Der, mit dem sie damals geredet hatte. Den sie geküsst hatte. Dem sie vertraute.
„Meine Güte, Lily! Wir haben wenig Zeit! Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich ein Todesser bin, der Vielsafttrank genommen hat! Na schön, besser, du bist einmal zu oft vorsichtig. – Es waren Pride und McCathy, diese beiden Nervensägen aus Hufflepuff. Zufrieden? Jetzt gibt mir Harry!“
Noch immer hatte Lily ein ungutes Gefühl, als sie ihren Sohn weiterreichte, während der Kleine wimmerte. Warum wehrte er sich so gegen Severus? Eigentlich hatte der doch längst das Vertrauen von Harry erobert.
Der Mann, der ihr gegenüberstand, nahm das Kind und brachte es in seinen Wohnbereich. Dort beschwor er ein Laufgitter herauf und setzte den heulenden Jungen hinein. Lily war ihm gefolgt. Jetzt wandte sich der Zauberer wieder um und Lily erschrak.
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