von MIR
Danke für all eure lieben Kommentare. Hier sind die Rekommis.
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„Warum erzählst du mir das eigentlich? Du solltest lieber mit Sirius reden. Und ich würde dir raten, nicht gleich mit dieser Drohung anzufangen...“
Candy schluckte. „Ich... ich weiß nicht, was ich sagen soll. Kannst du es ihm nicht irgendwie beibringen? Bitte!“
Lily schüttelte den Kopf. „Ich denke nicht, dass das der richtige Weg ist...“
„Oder du?“ Candy wandte sich an Alice, die jedoch ebenfalls ablehnte.
Wieder begann Candy zu jammern. „Was soll ich denn machen? Ich weiß nicht, was ich machen soll. Meine Eltern... wenn sie es erfahren, dann...“
„Du bist erwachsen!“
„Ihr versteht das nicht! Sie mögen die Blacks nicht. Sie werden mich verstoßen. Erst recht, wenn ich ohne Hochzeit schwanger werde.“
„Da hättest vielleicht wirklich vorher drüber nachdenken sollen. Außerdem ist Sirius nicht wie die anderen Blacks.“
„Das ist ihnen egal. Bitte. Wenn du ihm sagst, er soll sich um uns kümmern, dann hört er bestimmt darauf.“
Lily seufzte. „Okay. Ein Angebot: Wir erzählen Sirius gemeinsam von der Schwangerschaft. Aber ich werde ihm nicht unbedingt die Ratschläge geben, die du dir wünschst.“
Jetzt bekam Candys Blick wieder etwas Giftiges. „Ich wusste es! Du willst ihn nur für dich. Das Baby ist dir egal! Kannst du dir nicht woanders jemanden suchen, anstatt Schwangeren den Freund auszuspannen!“
„Candy! Halt die Klappe!“, zischte Alice, „Du hast keinen Grund, Lily so anzupflaumen. Und ich glaube auch nicht, dass Sirius das gefallen würde.â€
Doch Candy beachtete sie nicht und redete weiter auf Lily ein: „Du brauchst gar nicht so zu tun! Du hast dir Jamsie doch auf dem gleichen Weg geangelt! Wie hätte es dir gefallen, wenn ich mich damals zwischen euch gestellt hätte?“
Die Erwähnung von James traf Lily noch immer wie ein Schlag in die Magengrube, doch diesmal verlor sie nicht die Fassung. Candys Gerede war so absurd, dass sie fast lachen musste.
„Hör zu, Candy-Zuckerstückchen...“ Ihre Stimme nahm nun einen Tonfall an, als wenn sie einem Kleinkind etwas erklärte, „zwischen James und mir... das war etwas anderes, etwas, das du anscheinend noch nicht verstehst. Aber zwischen Sirius und mir... da ist gar nichts... nichts außer Freundschaft. Ich plane nicht, ihn dir 'wegzunehmen'. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ihr beide zusammen passt. Und wenn du willst, dass ich dich zu ihm begleite, dann sag es jetzt. Ich ziehe mein Angebot liebend gern zurück.“
Gemeinsam apparierten sie zu Sirius. Remus und er waren gerade am Essen. Beide staunten nicht schlecht, als die drei Frauen eintrafen.
„Das ist ja eine nette Überraschung! Ich verstehe nur nicht, warum ihr sie mitgebracht habt.“ Sirius deutete auf Candy. „Und wo sind Neville und Harry?“
„Neville ist bei seiner Großmutter und Harry bei Marius. Candy möchte dir etwas sagen und braucht unseren Beistand.“
„Aha“, sagte Sirius lahm, „um was geht’s denn?“ Auch Remus schaute äußerst überrascht auf das Dreiergespann.
„Siri... ich... wir... wir bekommen... wir werden... wir werden Eltern.“ Jetzt war es raus.
Wenn Sirius auch schon vorher überrascht war, jetzt war sein Blick nur noch ein fassungsloses, idiotisch anmutendes Glotzen.
„Ähh... Häh...? Wer?“
Remus hatte schneller geschaltet und sog scharf die Luft ein.
Sirius starrte Candy an und sagte zunächst kein Wort mehr.
Schließlich besann er sich und wandte sich an Lily: „Bitte, du... du darfst nicht glauben, dass das etwas Ernstes ist! Sie ist nur... Wir haben nur...“
„Was?“, fragte Lily scharf.
„Hör zu, es war ein Fehler. Jetzt weiß ich es auch. Eigentlich... eigentlich... liebe ich dich, Lily. Ich wollte es dir nicht sagen wegen... James... ich habe nicht von Moony geredet... letztens als...“
„Das glaube ich jetzt nicht“, erwiderte Lily fassungslos, während Candy Sirius nun ihrerseits anstarrte und kein Wort hervorbrachte.
„Lily. Bitte, du darfst dich jetzt nicht deshalb in die Arme von Snape werfen, bitte. Wir sind doch ein Team. Prongs, du und ich. Und.. und Moony natürlich auch. Wir gehören doch zusammen! Wir...“
„Wir sind ein Team?“, wiederholte Lily schneidend.
Alice legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter. „Sirius, vielleicht hast du es noch nicht richtig begriffen, aber du wirst Vater, da solltest du...“
„Das ist doch garantiert wieder nur ein Trick von der Zicke.“ Er wandte sich an Candy: „Ich hab es ernst gemeint, als ich dich rausgeworfen hab. Ich falle nicht mehr auf dich rein!“
„Du bist so ein Idiot, Black“, erwiderte diese, „Keine Angst. Ich verschwinde. Auch wenn ich in euren Augen noch so blöd bin, selbst ich habe begriffen, dass mein Kind was Besseres wie dich verdient hat!“
Sie disapparierte mit einem wütenden Knall.
„Ich denke, wir sollten uns auch auf den Weg machen. Mich hält hier nichts mehr“, sagte Lily, immer noch aufgebracht.
„Lily, bitte bleib! Ich muss dir erklären... Moony hat mir klar gemacht, dass ich... ich... ich habe seit über einem Monat nichts mehr mit anderen Frauen gehabt. Deinetwegen. Ich werde warten, bis du so weit bist...“
„Oooh wirklich? Phantastisch. Dann kannst du dich schon mal auf ein Leben in Keuschheit vorbereiten! … Und was heißt eigentlich 'seit einem Monat?' Das mit Candy ist doch schon viel länger her, oder irre ich mich?“
Sirius biss sich auf die Lippen.
„Es gab also noch andere?“, fuhr Lily fort, „Taucht die nächste vielleicht auch bald auf und ist schwanger?“
Sirius wirkte plötzlich sehr erschrocken.
Lily quittierte es mit einem säuerlichen Lächeln. „Okay, noch ein Volltreffer. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber Candy hat sowas von Recht: Du bist ein Idiot. Es ist wirklich höchste Zeit zu gehen.“
Doch Remus hielt sie am Arm fest. „Pad hat sich heute vielleicht wirklich wie ein Idiot benommen. Er hat sich Candy gegenüber nicht richtig verhalten, weil der Schock zu groß war, und er hat in der Vergangenheit viele Fehler gemacht. Aber eines musst du ihm glauben: Er liebt dich. Er würde alles für dich tun.“
„Glaubst du wirklich, dass ich das jetzt hören will?“ Lily disapparierte nun, während Alice noch zurück blieb.
„Du bist ein guter Freund, Remus, wirklich. Sirius kann froh sein, dass er dich hat. Aber ehrlich gesagt... ich bin froh, dass Frank noch lebt... auch wenn er... nicht mehr wirklich... bei mir ist. Da werde ich wenigstens in Ruhe gelassen. Es ist noch kein halbes Jahr her, seit es passiert ist. Ich könnte diese Massen an Liebeserklärungen nicht ertragen.“
Dann verschwand auch sie.
„Warum ist alles nur so schief gelaufen, Moony? Warum? Ich habe seit dem Auftritt noch gar nicht richtig mit Lily geredet, weil plötzlich Pollux auftauchte. Ich wollte ihr sagen, wie toll sie das gemacht hat. Wie sehr ich sie dort in der Luft bewundert habe. Dass sie eine prima Quidditchspielerin gewesen wäre. Dass sie überhaupt alles ganz prima auf die Reihe kriegt. Dass sie ein wunderbarer Mensch ist. Ich wollte ihr das einfach nur sagen, ohne sie gleich mit einer Liebeserklärung zu überfallen. Warum ist alles nur so schief gegangen?“
Remus räuperte sich. „Du weißt, ich bin kein Ich-habe-es-dir-ja-gesagt-Typ, aber wenn du eine ehrliche Antwort willst: Es hängt schon damit zusammen, was du mit Candy und Chantal so getrieben hast."
„Wenn Snape nicht...“
„Der hat nun wirklich gar nichts damit zu tun! Und noch etwas: Selbst wenn du Candy nicht magst – sollte sie wirklich ein Kind von dir kriegen, dann ist es nun mal dein Sohn oder deine Tochter. Und ich dachte immer, du willst ein besserer Vater sein, als Orion Black.“
„Ich will gar kein Vater sein! Moony – was soll ich denn nur machen?“ Er umarmte Moony wie ein kleiner Junge, der Trost braucht.
Und Remus – er war für ihn da, der ewige gute alte Freund.
***
Es dauerte nicht lange, bis Lily wieder auf die beiden traf, denn am nächsten Ordenstreffen nahm auch sie teil.
Diesmal gab es nur ein Thema: Pollux Black.
Wie hatte er es geschafft, Lilys Aufenthaltsort herauszufinden?
Warum hatte er, der niemals ein Todesser gewesen war, so überraschend angegriffen und gleich einen Todesfluch abgeschossen?
Lily hatte noch eine weitere Frage, die sie mit Albus nach der Versammlung besprechen wollte: Wie hatte Marius sich gerettet? Sie hatte Marius selbst schon längst gefragt, aber der hatte nur mit den Schultern gezuckt und gemeint, dass sie wohl nicht richtig hingesehen hatte.
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