von Hermine the best
Hand in Hand schlenderten Harry und Ginny zu den Ländereien. Harry konnte den ganzen Weg lang seine Augen nicht von ihr lassen, dafür war sie einfach zu wunderschön. Immer wieder blieben sie stehen, um sich zu küssen.
Harry konnte bei Ginny einfach alles vergessen. Er konnte er selbst sein. Ginny sah ihn nicht als 'den großen Held', aber auch nicht als den, für den er sich hielt. Für einen Schuldigen. Und er selbst legte seine ständigen Schuldgefühle auch ab, wenn sie bei ihm war.
Harry ließ sich neben einem großen, schattenspendenen Baum fallen. Dafür das es grade mal Mai war, war es erstaunlich warm. Ginny setzte sich auf seinen Schoß und flüsterte: "Harry, weißt du wie lang ich davon geträumt hab?"
Er wiegte sie in seinen Armen hin und her.
"Ich liebe Dich.", antwortete er schlicht und sie küsste ihn.
Der Kuss war leidenschaftlich und zärtlich zugleich und Harry genoß ihn wie kaum einen anderen.
Sie waren zwar schonmal zusammen gewesen, aber es hatte sich so viel verändert. Sie waren beide reifer geworden, wussten einander besser zu schätzen. Denn sie wussten, was es hieß einander zu verlieren, nur zu gut.
Sie streichelte zärtlich seinen Arm und summte leise irgendein Lied vor sich hin. Er lächelte sie selig an.
"Was?", lachte sie.
"Du kannst gut singen.", bemerkte er und fur ihr mit einem Finger über ihre Lippen. "Mir gefällt das."
Sie lächelte und summte weiter vor sich hin. Die Minuten verstrichen und Harry fühlte nichts als Glück.. und Liebe.
"Ron, akzeptier ihre Liebe doch einfach! Sie machen es doch bei uns auch, mh?", versuchte Hermine ihren Freund Ron zu besänftigen, als er Harry und Ginny unter einem alten Baum sitzen sah - sich küssend.
"Du kannst von Glück reden das sie uns noch nicht gesehen haben. Und jetzt komm zurück in den Gemeinschaftsraum!", meinte sie genervt, drehte sich um und zog Ron mit sich. Der - oh Wunder - nur wiederstrebend mitkam.
"Hermine! Ginny ist meine kleine Schwester und.. Harry.. befummelt sie so.", sagte er und seine Stimme klang ein wenig angeekelt.
Hermine verdrehte nur die Augen und zog ihn an sich. Ron machte große Augen und hatte auf einmal diesen 'Was-ist-jetzt-los'-Ausdruck im Gesicht. Sie grinste ihn an und küsste ihn mitten auf den Mund. Dann lösten sie sich nach einiger Zeit wieder voneinander und Ron guckte verdutzt.
"Und was sollte das jetzt?", fragte Ron, der ein wenig vernebelt aussah, leicht verwirrt.
"Hat es dir etwa nicht gefallen?", fragte Hermine, natürlich gespielt, empört. "Nagut, dann geh ich jetzt alleine in den Gemeinschaftsraum!"
Sie drehte sich um, doch Ron hielt sie am Arm fest.
"Hermine!", er zog sie eng an sich. "Als ob es mir nicht gefallen hätte. Ich war nur ein wenig verwundert. Sonst stehst du ja auch nicht auf dieses ganze übertriebene 'Küss-zeugs ' und so."
Er kratze sich verlegen am Kopf. Hermine prustete los und legte die Arme um seinen Hals.
"Was ist so lustig?", fragte Ron, als hätte er irgendeinen Insider-witz nicht verstanden.
Doch Hermine antwortete ihm nicht, nahm seine Hand und ging mit ihm in den Gemeinschaftsraum. Es war doch zu einfach, Ron von etwas abzulenken. Im Schloss war, außer den verbliebenen Trümmern, niemand zu sehen. Alle waren zu dieser Zeit entweder in Hogsmeade, oder aßen in der großen Halle zu Mittag.
Sie gingen die Treppe hinauf, durch das Portrait der fetten Dame hindurch und ließen sich auf einem der großen Ohrensessel fallen. Der Gemeinschaftsraum war wie erwartet leer. Es war wirklich ein ungewohntes Gefühl, im Gemeinschaftsraum so etwas wie Privatsphäre zu fühlen. Sie schmiegte sich enger an Ron.
"Wie soll es jetzt nur weiter gehen?", fragte sie ihren Freund leise und schaute zu ihm auf. Hermine hasste es einfach, so verloren und planlos zu sein. Das war sie nicht, war es noch nie gewesen, doch nun ging es nicht anders. Sie würden ihr Jahr nachholen, mit allen andern. Das Schuljahr würde nicht fortgesetzt werden, alle Schüler mussten das Jahr wiederholen, es hatte ja kaum vernünftiger Unterricht stattgefunden. Doch Hermine war sich nicht sicher, wie es sein sollte, in Hogwarts zu leben und zur Schule zu gehen. Sie würden doch jedes Mal an die große Schlacht erinnert werden! Jedes mal, wenn sie in der großen Halle waren, würden sie Voldemort vor ihren inneren Augen haben, die Toten die aufgereiht dort lagen.. Doch sie mussten dadurch. Es führte kein Weg daran vorbei.
"Hermine, wir kriegen das schon auf die Reihe.", er küsste ihren Haaransatz. "Wir haben einander. Ich.. liebe Dich.", flüstere Ron ihr ins Ohr. Hermines Mund formte sich zu einem großen O und sie schaute Ron in die Augen.
"Ist das wahr? Du äh.. liebst mich?", ihre Augen weiteten sich.
Ron erwiderte ihren Blick ein wenig unsicher und brachte dann heraus: "Ja äh, klar. Ich meine, ich liebe.. Dich schon ewig. Das weißt du doch." Er zuckte mit den Achseln Achseln.
Hermine schlug die Beine übereinander und schaute verlegen zu Boden.
"Nunja.. seit der äh.. Kammer des Schreckens," bei diesen Worten lächelte sie "haben wir nicht so richtig über uns gesprochen. Du weißt schon.."
Hermine war eine Niete in Liebesangelegenheiten. Sie fand sich, wenn sie über sowas sprach, nur selber peinlich. Sie fragte sich, ob sich das nach längerer Zeit mit Ron legen würde.
"Du hast recht.", meinte er erstaunt und grinste dann schelmisch. "Aber hey, wann hast du unrecht?"
Sie lächelte, ging jedoch nicht weiter auf diese Frage ein, da eine Antwort nicht nötig gewesen wäre.
"Als ich dich geküsst hab, im Raum der Wünsche war das schon längst mal überfällig, oder?", fragte sie ernst.
"Irgendwie schon. Ich mein, da war ja schon immer was. Irgendwie."
Er lachte.
"Ich weiß, was du meinst. Du musst wissen, Ron..", sie stoppte und ermutigte sich, weiter zu machen, indem sie daran dachte wie lange der Weg hierher gewesen war. Sie atmete tief durch und sprach weiter: "Ron, ich habe schon seit Jahren Gefühle für dich. Ich hab mich nie getraut es dir zu beichten, dann kam Lavender und.. wir haben uns immer nur gestritten, doch ich hatte immer das Gefühl, dass da irgendwas zwischen uns war. Und ich wollte es dir sagen, wirklich, ich wollte es schon an dem einem Tag im Fuchsbau, in den letzten Sommerferien, bevor Harry da war. Du weißt schon, als war an diesem See waren. Und auch währendessen wir auf der Flucht waren, im Zelt.. doch dann bist du gegangen und ich hab mich wieder umentschieden. Und dann, als ich dich geküsst hab.. ich hatte das Gefühl, dass es jeden Moment zu spät sein könnte. Wir waren dem Tod so furchtbar nah und ich wollte meine Gefühle zu dir nicht mit ins Grab nehmen. Ich wollte dir, bevor ich vielleicht starb, noch all meine über die Jahre aufgestaute Liebe übermitteln. Und du glaubst nicht wie.. erleichtert ich mich gefühlt hab, als es dann endlich passiert ist. Ron, ich liebe Dich. Ich liebe Dich über alles und kann mir nichts schöneres vorstellen, als mit dir zusammen zu sein. Es gab nie einen anderen in meinem Herzen und es wird ihn auch nie geben. Ron, ich will nur dich. Und zwar für immer."
Hermine atmete auf. Sie hatte sich grade alles, wirklich alles, ihre intimsten Gedanken, von der Seele geredet. Sie hoffte das Ron verstand was sie meinte, wusste wie ernst es ihr wahr.
Und Ron verstand es.
"Hermine, ich.. bin sprachlos. Ich liebe Dich auch. Es tut mir immer noch leid das ich damals gegangen bin, doch ich hatte Angst. Furchtbare Angst. Doch ich bin zurück gekehrt, vorallem weil ich dich beschützen wollte. Mein Leben, ist dein Leben. Denn ohne dich gäbe es mich nicht, gäbe es mein Leben nicht. Denn du bist äh, mein Leben. Äh.. du weisst schon, dass mit Lavender war'n Ausrutscher.", er lächelte verlegen.
"Ich hab immer gedacht, du..", er atmete tief ein. "wolltest Harry. Ich hab immer gedacht, du liebst ihn mehr als nur wie eine Schwester einen Bruder liebt. Als ich dieses .. Medaillion-ding getötet hab, oder eher das Ding in ihm, hat es meine größten Zweifel und Ängste gezeigt. Und dann kamst du mit Harry zusammen irgendwie.. aus dem Medaillion raus und.. ihr habt euch geliebt. Das hat meine größte Angst gezeigt und ja.. es tut mir leid das ich nie mit dir darüber gesprochen hab. Dann hätten wir uns das alles ersparen können."
Er schaute wieder verlegen auf den Boden, doch Hermine legte eine Hand unter sein Kinn und hob es an, so das er ihr in die Augen sehen musste.
"Ronald Weasley, ich liebe Dich und nicht Harry, ist das klar?", fragte sie. "Achja; du bist ein verdammter Trottel."
Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse und murmelte etwas wie 'manche Dinge ändern sich wohl nie'.
"Ich weiß. Du küsst ja schließlich mich und nicht ihn, stimmt's?", er verzog sein Gesicht zu einem kramphaften Lächeln.
Hermine seufzte und küsste ihn auf die Wange.
"Aber vielleicht war es auch gut, dass wir erst jetzt wissen, wo wir bei einander stehen. Für was auch immer."
Sie lächelte ihren Freund an, und verspürte plötzlich unsagbaren Stolz darüber, dass Ronald Weasley ihrer war. Voll und ganz und vollkommen unwiederruflich ihrer.
Sie schlang erneut die Arme um ihn und küsste ihn leidenschaftlich, mit all ihrer Liebe. Und sie hoffte, dass er ihre Liebe verstand, sie wahrnahm. Doch als er ihr 'Ich liebe Dich, Hermine Jean Granger' ins Ohr seufzte, war sie sich sicherer als sicher, dass es so war.
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