von Lunmine
Zaubertränke
James kehrte erst spät von seiner Familie zurück. Er schlich sich leise in sein Zimmer und sperrte die Tür zu. Dann fiel er in einen unruhigen Schlaf. Er hatte keine Ahnung, dass Lily nachdenklich auf dem Astronomieturm saß. Sirius jedoch hatte sie auf der Karte des Rumtreibers gesehen und ist zu ihr gegangen. „Lily, was ist los?“, fragte er flüsternd. Lily sah ihn erschrocken an: „James. Er musste so viel durchmachen und ich hab ihn so halb gezwungen es mir zu erzählen, obwohl er noch lange nicht bereit war. Und er ist weg. Ich kann nichts für ihn machen. Ich glaube nicht, dass er so schnell wieder was zu mir sagen wird.“ Sirius sah sie nachdenklich an. Ja, James war nicht jemand, der gerne allen was gleich erzählt. Er brauchte seine Ruhe. Er verstand Lily nicht. „Ich kann dir leider keinen Mut machen. Du kennst ja James“, antwortete Sirius. Lily sah ihn an: „Ich liebe James. Ich will doch wissen, was ihn bedrückt. Ich möchte, dass er es mir erzählt und danach bei mir bleibt und mit mir darüber spricht und wir gemeinsam daran arbeiten.“ Sirius sah sie an: „Süße, so funktioniert kein Mann. Wenn einem Mann etwas bedrückt, dann redet er mit niemanden drüber. Höchstens mit seinem besten Kumpel und selbst das ist unwahrscheinlich.“ Lily war verwirrt: „Aber ihr müsst doch mit irgendjemanden darüber reden?“ Sirius seufzte: „Manche Sachen bereden wir auch. Aber erst wenn wir soweit sind. Glaub mir Lily, für James war das ein riesiges Opfer dir das zu erzählen. Gib ihm jetzt einfach die Zeit, die er braucht.“ Lily seufzte nun auch: „Warum müsst ihr so kompliziert sein?“ Sirius lachte: „Gegenfrage: Warum seid ihr so kompliziert?“ Lily lächelte schwach. „Ich muss jetzt ins Bett, soll ich dich zurückbringen?“, Sirius gähnte. Lily sah ihn unsicher an, dann nickte sie. Gemeinsam gingen sie schweigend zur Schulsprecherwohnung. Sie verabschiedeten sich und Lily ging leise zu James Tür. Sie horchte hinein und konnte nichts hören. Sie wollte die Tür öffnen, doch ein Zauber verhinderte das. <Wenigstens ist James wieder da>, dachte sie.
Am nächsten Morgen stand James früh auf. Er nahm seinen Besen und flog erst mal ein paar Runden in der Sonne, dann ging er in die Küche zum Frühstücken, dort zauberte er sich mit Accio seine Lernsachen herbei und lernte für die morgige Prüfung. Zaubertränke. Heute war noch einmal freiwillige Übungsstunde für die Siebtklässler. Er hatte beschlossen lieber alleine zu lernen und nicht hinzugehen. Während er Kürbistrank schlürfte blätterte er lustlos in seinem Buch herum. Zufällig blieb er an der Seite hängen, die den Vielsafttrank erklärte. Er erinnerte sich an seinen ersten „Streit“ mit Lily seit sie zusammen waren. Sie hatten damals für Zaubertränke gelernt. Er hatte die Zutat Florfliegen vergessen. Etwas, was er sich nun sein Leben lang merken würde. Er vermisste Lily, doch er konnte ihr nicht gegenübertreten. Noch nicht.
„Morgen Krone“, begrüßte Sirius James und trat in die Küche ein. „Die Karte?“, fragte James ihn, Sirius nickte: „Und da ich eh Hunger hatte, dachte ich ich könnte mal bei dir vorbeischauen.“ James grinste. „Ich lern brav Zaubertränke. Ich geh heut dafür nicht in die Übungsstunde“, erklärte er und deutete auf seine Unterlagen. Sirius nickte: „Hättest du Lust später mit außen zu lernen. Wir könnten in die eine Lichtung im Verbotenen Wald. Wenn wir hoch genug fliegen, sieht uns auch keiner.“ James schüttelte den Kopf: „Ich hab meiner Familie versprochen erstmal nicht mehr das Schulgelände zu verlassen. Ich werde hier lernen.“ Sirius nickte. Daran hatte er gar nicht mehr gedacht. Er war so unvernünftig. Es war an der Zeit für ihn erwachsen zu werden. „Stört es dich, wenn ich mit dir hier lerne?“, fragte er deshalb. James schüttelte den Kopf. Mit einem Schwenker zauberte Sirius sein Buch herbei und auch die Karte des Rumtreibers. „Ich vermute mal, dass du nicht gefunden werden willst?“, Sirius grinste und James nickte. Beste Freunde kannten sich eben perfekt. Die beiden Jungs lernten zusammen und lachten hin und wieder auch mal über einen Witz, den der andere gemacht hat. Ein fremder hätte nichts außergewöhnliches an der Situation bemerkt. Für ihn wären es zwei Freunde gewesen, die sich zusammen auf die Abschlussprüfung vorbereiteten. Doch in Wahrheit war es viel mehr. Es war Sirius Art James zu zeigen, dass er für ihn da war. Und James zeigte ihm gleichzeitig, dass es auf Gegenseitigkeit beruhte.
Lily währenddessen saß mit Tränen in den Augen in ihrem Zimmer. An der Tür klopfte es. Hoffnungsvoll öffnete sie die Tür. Sie wünschte sich so sehr, dass James vor ihrer Tür stand. Aber Letztendlich waren es Mary, Jenny und Alice. „Lernen wir zusammen?“, fragten sie. Lily versuchte ihre Enttäuschung zu verbergen und nickte. „Wo ist denn James?“, fragte Jenny. Lily zuckte die Schultern: „Ich glaub er wollte fliegen gehen und dann was mit Sirius unternehmen.“ Sie wollte nicht ihren Freunden gestehen, wie egoistisch sie gewesen war. Dass sie James gezwungen hatte, ihr etwas zu erzählen, wofür er noch nicht bereit war. „Ist alles okay bei euch?“, Alice sah Lily aufmerksam an. Lily zuckte die Schultern: „Wir sind beide im Stress. UTZe und dann die Entführung und Krankheit von James. Das ist nicht Spurenlos an uns vorüber gegangen.“ Alice nickte verständnisvoll: „Dann lass uns jetzt einfach lernen.“ Sie hatte gemerkt, dass Lily nicht näher darauf eingehen würde. Und Alice würde sie auch nicht dazu zwingen, wenn sie es ihr erzählen wollte, könnte sie es immer noch machen. Als die vier Freundinnen am Abend nach dem Abendessen wieder in die Schulsprecherwohnung zurückkehrten begegneten sie dort auch James und Sirius. „Hi ihr“, begrüßte Jenny die beiden ohne dabei etwas ungewohnt zu finden. Sirius und James grüßten zurück, sahen sich jedoch kurz an. „James, du kommst heut schon mit zu uns? Du weißt schon: große Zaubertrank-utz-party?“, improvisierte Sirius. James lächelte ihn dankbar an: „Klar, würde mir doch nie so eine ehm tolle Party, die mit Zaubertränken zu tun hat, entgehen lassen. Also wir müssen uns auf die UTZe vorbereiten. Bis morgen Mädels.“ James drehte sich um und folgte Sirius raus. Lily starrte hinterher. James hatte sie für genau zwei Sekunden angesehen. Länger nicht. Lily musste das jetzt klären. Sofort. Sie drehte sich um und rann raus.
„James“, rief sie. James blieb stehen und drehte sich um. Lily rannte zu ihm: „James bitte. Ich hätte dich nicht zwingen dürfen. Ich weiß. Aber bitte rede mit mir. Ich halte es nicht aus, wenn du nicht mit mir redest.“ James sah sie überrascht an: „Ich dachte du würdest nie wieder etwas mit mir zu tun haben wollen.“ Lily war jetzt diejenige, die überrascht war. „Das stimmt doch nicht. Das musst du doch wissen. Wieso sollte ich nie wieder etwas mit dir zu tun haben wollen? Mein Respekt und meine Bewunderung von dir ist doch nur noch mehr gestiegen. Du musstest schon so viel durchmachen und bist noch immer der gleiche herzensgute James. Außerdem liebe ich dich. Ich mein wir wollen doch heiraten? Dann sollten wir auch miteinander reden oder?“, sie sah ihm in die Augen. „Leute, ich geh dann mal. Falls was ist Krone, ich bin im Rumtreiber-Zimmer“, Sirius drehte sich um und ging. James blickte ihm kurz hinterher, dann sah er Lily an: „Du hast ja recht. Ich habe mich wie ein Trottel verhalten.“ Lily schüttelte den Kopf und überbrückte die letzte Distanz. Zärtlich nahm sie seine Hände. „Nein, ich habe mich wie ein Trottel verhalten. Ich hätte dich niemals zwingen dürfen“, flüsterte sie. „Ist okay, du bist so gut wie meine Frau. Vor seiner eigenen Frau sollte man keine Geheimnisse haben. Ich hätte es dir früher oder später eh erzählt“, er strich ihr über die Wange. Lily lächelte ihn schwach an. James öffnete wieder seinen Mund: „Ich habe meine Familie daheim besucht und meine Mum hat mich auf unsere Hochzeit angesprochen. Ich weiß nicht, ob du das auch so siehst, aber ich würde gerne nur im allerkleinsten Kreis feiern. Also meine Familie und unsere Freunde und vielleicht deine Schwester. Mehr nicht.“ Lily nickte: „Sehe ich doch genauso.“ James lächelte ermutigt: „Und ich hab mir überlegt, ob du nicht vielleicht... Falsch... Ich fang noch mal an... Hättest du was dagegen, wenn wir am neunten August dieses Jahr heiraten?“ Lily atmete ein. James schien es wirklich wichtig zu sein und sie wirklich zu lieben: „Nein, gar nicht. Klingt perfekt. Irgendein Grund? Warum ausgerechnet der neunte August?“ James grinste: „Du kennst mich zu gut. Der neunte August war der Tag, an dem du zum ersten Mal auf einen Brief von mir geantwortet hast.“ Lily sah ihn erstaunt an: „Was stand denn innen?“ James lachte: „Potter, hör endlich auf mich zu nerven. Ich hab Ferien. Wechsel doch die Schule, ich würde mich freuen. Mit unfreundlichen Grüßen Lily Evans.“ Lily sah ihn schuldbewusst an: „Ich war echt fies.“ James nickte zustimmend, fügte jedoch hinzu: „Aber auf eine supersüße Weiße. Und die Tatsache, dass wir am neunten August heiraten werden, macht alles wieder gut. Dir ist vergeben. Möchtest du eigentlich den Nachnamen Potter annehmen?“ Lily nickte: „Lily Potter, klingt doch gut oder?“ James schüttelte den Kopf: „Es klingt perfekt.“ Lily küsste ihn.
Als die beiden zurück in ihre Schulsprecherwohnung kamen, fand Lily einen Brief von Alice:
Liebe Lily,
wir vermuten, dass zwischen dir und James alles wieder gut ist. Wir haben deshalb beschlossen einfach in den Gemeinschaftsraum zu gehen und dort zu lernen. Falls du uns brauchst, kannst du uns dort finden. Wir hoffen jedoch nicht, weil wir euch beiden doch alles Glück der Welt wünschen. Ihr habt es echt verdient!
Gute Nacht und träum was schönes (später, von uns natürlich :-) )
Alice, Jen & Mary
Lily lächelte. Sie hatte echt die besten Freunde überhaupt. James und sie lernten noch eine Weile mehr oder weniger Zaubertränke, dann gingen sie in James Zimmer und redeten noch ein wenig über die Hochzeit.
„Gästeliste?“, James sah sie an. Lily lächelte, James nahm immer Rücksicht auf sie und ließ alles zuerst sie entscheiden und später sagte er, was er dazu dachte. „Deine Mum, Abbey, Katie und Dumbledore“, Lily wurde an dieser Stelle von James unterbrochen: „Dumbledore?“ „Erstens: Du hast mir mal erzählt, dass ihr verwandt seid. Zweitens: Ich mag ihn und er liebt Liebe, Hochzeiten sind ein Beweis von Liebe, Dumbledore liebt Hochzeiten und drittens: Ist er nicht ganz unschuldig, dass wir zusammen sind. Wenn er uns nicht beide zu Schulsprechern ernannt hätte, wüsste ich nicht, was für ein toller Kerl du eigentlich bist, weil ich dann nicht mit dir zusammengelebt hätte“, erklärte Lily. James nickte: „Okay. Begründung akzeptiert. Dumbledore wird eingeladen. Wen noch?“ James zauberte ein Pergament und eine Feder herbei und schrieb die Namen auf, die Lily schon genannt hatte. „Ich hätte gern Petunia dabei“, Lily machte eine Pause und sah James an, dieser lächelte sie zustimmend an und Lily fuhr fort: „Dann natürlich deine Rumtreiber, also Sirius, Remus und Peter. Meine Freundinnen natürlich: Mary, Alice und Jenny. Wenn wir Alice einladen, laden wir auch Frank ein, was ja gut ist, weil er ja auch mit euch befreundet ist und ich würde gerne … ich würde gerne Severus einladen.“ Lily sah ihren Freund vorsichtig an. Sie wollte seinen Erzfeind zu ihrer Hochzeit einladen. James seufzte auf: „Wenn du das willst, dann wird er eingeladen.“ Lily war erstaunt. Sie hatte Protest erwartet, stattdessen sah sie, wie James Severus' Namen aufschrieb. „Noch Wünsche?“, Lily sah James an. James nickte: „Zusätzlich in die Einladung sollten wir schreiben, dass man seinen Lebensgefährten oder Lebensgefährtin gerne mitbringen darf und ich würde gern Eddie einladen. Ich weiß nicht, ob du ihn kennst. Edgar Bones. Er ist Heiler im St Mungo.“ Lily nickte. Sie konnte James verstehen, dass er ihn dabei haben wollte. Anscheinend hatte er ihm geholfen. „Ich habe ihn kennengelernt. Macht einen sehr netten Eindruck und er scheint auch am Widerstand gegen Voldemort interessiert zu sein“, antwortete Lily. James grinste: „Ihr habt euch gut unterhalten, nicht? Aber ja das ist er. Vielleicht wird ja auch wieder was zwischen ihm und Abbey.“ James schrieb den Namen auf. „Angenommen jeder kommt mit Begleitung, müssten wir mit zweiundzwanzig Gästen rechnen. Ich denke das ist okay“, James sah sie zufrieden an und Lily nickte. „Vielleicht sollten wir Begleiter und Begleiterinnen dürfen mitgebracht werden schreiben und nicht Lebensgefährte“, schlug Lily vor. James nickte zustimmend und notierte das. Dann legte er das Pergament auf Seite, nahm Lily in den Arm, losch mit einem Schwung seines Zauberstabes das Licht und murmelte: „Lass uns schlafen, meine Süße. Träum schön.“ Lily kuschelte sich in seine Arme und schließ kurze Zeit später friedlich ein.
Am nächsten Morgen saßen alle in der Großen Halle zum Frühstück. Lily las noch mal hektisch in ihren Notizen während James Sirius noch mal in Ruhe einen Trank erklärte und neben bei ein bisschen frühstückte. Die theoretische Prüfung war für Lily kein Problem. James jedoch musste immer wieder lange nachdenken, denn er hatte die Theorie nicht so gut gelernt. Er mischte die Tränke nicht nach dem Buch sondern nach Gefühl, so wie er es bei fast allem machte, das half ihm bei der Theorie jedoch recht wenig. Als er jedoch die Zubereitung und die Auswirkungen von Vielsafttrank beschreiben musste, lächelte er. Das konnte er, dank Lily, ohne Probleme. Lily ging nach der theoretischen Prüfung diesmal auch viel entspannter in die praktische. Sie wusste, sie hatte Talent. Deswegen machte sie sich nicht verrückt. Und das hatte sie auch nicht nötig. Sie konnte den Trank so zubereiten, wie sie es sollte und Slughorn bekam bei ihrem Trank ein Grinsen und nickte ihr zu. Von daher wusste sie, dass sie diese Prüfung sicher nicht verhauen hatte. James war ein bisschen nervöser, aber bei ihm klappte auch soweit alles, wie es sollte. Es gab bei der Prüfung keine Bilder zum vergleichen, sodass er nicht wusste, ob der Trank am Ende so aussah, wie er sollte.
Am Ende waren sie alle froh, dass die Prüfung rum war. Und so legten sie sich zufrieden in die Sonne und genossen einfach die freie Zeit bist zum Abendessen.
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Danke für die Kommis. Ich habe mich sehr sehr sehr gefreut :)
@Mrs. Black: Ja, wie du siehst haben sie gleich wieder zueinandergefunden :) Dankeschön für deine Kommi-Treue :)
@MuggellEin: Die Verteidigung gegen die dunklen Künste-Prüfung werde ich näher beschreiben und dann kann ich das aus zwei Sichten machen :) Und ich denke nicht, dass ein Mensch von Geburt aus "böse" ist. Die Erziehung und das Umfeld machen einem erst zu dem, was man ist. Von daher war Bella früher einmal nett. Sicher hatten ihre Eltern schon Einfluss auf sie, aber richtig "böse" wurde sie erst in Hogwarts durch ihre Slytherinfreunde
Wie immer: Über Kommis freue ich mich. Über Vorschläge und Tipps freue ich mich auch sehr. :))
Ansonsten: 100 DinA4- Seiten sind geschrieben. Ich bedanke mich schon mal bei allen Lesern und Abonnenten für ihre Treue bis hierher und hoffe, dass sie mir weiterhin treu bleiben werden! Ihr seid nämlich die besten! *rumschleim* :))
Liebe Grüße
Lunmine
P.S. Ich hab endlich meine Harry Potter 7 -1 DVD bekommen => neue Inspiration :)) Ach der Film ist echt genial. Ich bin MediaMarkt dankbar für seinen Egoismus :D
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