von Lunmine
Erwachsensein.
„Jen, ich muss mit dir reden. Mit Mary stimmt irgendetwas nicht“, sagte Lily zu ihrer Freundin Jenny. „Was sollte denn nicht stimmen? Sie hat einen Freund, der sie liebt. Schule läuft soweit auch gut. Sie hat im Quidditch-Erfolg ...“, fragte Jenny zurück. „Ich weiß auch nicht. Sie redet nicht mehr richtig mit mir und ich habe den Eindruck, dass zwischen ihr und Sirius nicht mehr alles in Ordnung ist. Das mit Schule und Quidditch mag ja stimmen, aber ach ich hab so ein ungutes Gefühl“, Lily lies sich auf Jennys Bett fallen. Selten war sie mal wieder alleine mit Jenny oder Alice gewesen. Durch James hatte sie ihre Freunde ganz schön vernachlässigt, wie ihr aufgefallen ist. Andererseits gehörten James und seine Freunde nun auch zu den Freunden ihrer Freunde. „Vielleicht hast du Recht. Wir sollten mal wieder einen Mädelsabend machen, nur wir vier. Dann können wir mal wieder in Ruhe mit ihr reden“, schlug Jenny vor. „Da hast du Recht. Wie wäre es mit heute?“, stimmte Lily ihr zu. „Vertrauensschülertreffen, Lily. Das solltest du doch eigentlich wissen. Immerhin hast du das zusammen mit James organisiert“, lächelte Jenny. „Oh Mist, stimmt. Hab ich voll vergessen. Hm. Morgen?“, sie sah ihre Freundin leicht schuldbewusst an. Jenny nickte. „Okay, dann machen wir das mal wieder. Ich sag Mary bescheid und du Alice?“, Lily sah Jenny fragend an diese nickte und beide verließen den Schlafsaal der Mädchen.
„James, wir müssen das Vertrauensschülertreffen planen“, flüsterte Lily zu James. Dieser lachte. „Ach Süße, hast du das etwa vergessen? Nun ich nicht. Ich habe es fast fertig geplant. Komm mit, dann können wir noch die letzten Punkte besprechen“, er zog seine Freundin in den Gemeinschaftsraum der Schülersprecher und zeigte auf einen Stoß Pergament. „Du bist ein Schatz, weißt du das?“, lachte Lily. „Na klar. Ist doch nichts neues, oder?“, antwortete er schmunzelnd. Lily las sich durch, was ihr Freund schon geplant hatte und war ziemlich zu Frieden. „Die neuen Pläne für die Rundgänge fehlen noch“, meinte Lily, als sie alles durchgelesen hatte. „Ich weiß, dass sollten wir mit den Vertrauensschülern machen. Immerhin haben die ja auch Termine“, kam die Antwort. „Ach ja. Ich bin zur Zeit so durcheinander. Du tust mir nicht gut, James“, lachte sie. „Ach Quatsch. Die letzte Zeit war nur einfach sehr stressig“, James streichelte ihr über den Arm und seine Freundin strahlte ihn an. Sie liebte seine braunen, weichen Augen und James konnte nie von ihren smaragdgrünen Augen genug bekommen.
„Vergess das Treffen heute nicht, Moony“, sagte James, als er mit den Rundtreibern einen Spaziergang machte. „Jungs, wir machen zu wenig Mist“, murmelte Peter darauf und alle sahen ihn an. „Na ist doch wahr. Wir verhalten uns wie die Streber. Wann haben wir das letzte Mal einen Streich gespielt?“, rechtfertigte er sich. Die drei anderen verstummten. „Weißt du, ich glaube wir sind einfach Erwachsen geworden“, sagte zur Überraschung aller Sirius. Remus zog eine Augenbraue hoch und James lachte. „Was ist mit Regel 23?“, fragte Peter die anderen. Die machten nur fragende Gesichter. „Na Regel 23 ist doch, Rumtreiber machen bei jedem Scheiß mit, außer Erwachsen werden“, Peter sah sie verwundert an, während die anderen ihn verwundert ansahen. Peter sagte sonst nie so viel und die Regeln konnte er auch noch nie. Es war als hätte er einen 180° Verwandlung gemacht. „Pete, du kennst die letzte Regel?“, fragte Remus lachend und Peter sagte sofort: „Rumtreiber halten sich nicht an Regeln, außer an die 1. Regel der Rumtreiberregeln.“ Die anderen drei nickten. „Aber einen Rumtreiberabend könnten wir mal wieder machen, oder?“, meinte er nun und sah seine Freunde an. Diese nickten. „Okay morgen?“, schlug er vor. Die anderen drei nickten.
„Puh, war das anstrengend“, murmelte James als er mit Lily vom Vertrauensschülertreffen zurückkam. Es war schon Mitternacht. „Ja, aber es musste sein. Wir haben es viel zu lange vor uns hingeschoben“, stimmte Lily zu. „Schläfst du heute nacht bei mir?“, fragte Lily ihn nach einer Weile. „Wenn du willst“, kam die Antwort. „Ach ja morgen schlaf ich bei den Jungs, okay?“, fügte er noch hinzu. Lily lächelte: „Lustig, ich schlafe morgen bei den Mädels.“ James zog sie für einen Kuss an sie heran.
Lily kuschelte sich in ihre Decke. Sie wartete auf James, der nach einer Weile in ihr Zimmer kam. Er hatte nur eine Boxershort an und das fahle Mondlicht schien auf seinen Körper. Mal wieder dachte sich Lily, welch ein Glück sie doch hatte, James zu haben. Sie verstand mittlerweile warum so viele Mädchen in ihn verliebt waren. „Du hast ja noch nasse Haare“, nuschelte Lily gegen seine Brust und James nahm ihren Zauberstab und trocknete damit schnell seine Haare. Lily lächelte. „Du bist sexy“, nuschelte Lily weiter und James strahlte richtig, was Lily allerdings nicht sah. „Und du erst“, sagte James. Es fiel ihm wirklich schwer sich bei Lily zu beherrschen, aber er wollte ihr alle Zeit der Welt geben. Anscheinend hatte sie alle Zeit der Welt gehabt, denn nun ergriff Lily die Initiative und kletterte auf ihn und küsste ihn.
{Zensierte Stelle :D }
„Das könnte zum Alltag werden“, murmelte Lily lachend und erschöpft. James küsste sie und lächelte in den Kuss hinein. „Es war viel schöner als ich mir immer vorgestellt habe“, sagte sie leise und James drückte sie nah an sich. Beide schliefen mit einem Lächeln ein. Doch das Lächeln von James hielt nicht lange. Er hatte den selben Traum wie schon seit zwei Tagen. Er war wieder neun. „Nicht Tom. Nicht Tom. Töte mich. Töte mich. Ich bin es nicht wert. Lass Tom leben“, schrie er verzweifelt und schlug um sich. Lily wachte auf. „Töte mich, nicht Tom. Mach schon.... Neeeeeeeeein! Tom“, schrie er weiter. „James, wach auf“, Lily rüttelte ihn. Verwirrt schlug James die Augen auf: „Was...Tom...Ich...Helfen...“ „James“, flüsterte Lily und James sah sie an. Erschöpft sank er in sein Kissen zurück. „Du hast nur geträumt“, sanft streichelte sie ihm über sein Haar. „Er... er hätte mich töten sollen. Mich. Nicht ihn“, murmelte er. „Ich habe diesen Traum schon zum dritten Mal. Es ist wie damals, nur dass ich bei Tom bin und Voldemort taucht auf und stoßt mich bei Seite, bringt Tom um und lacht mich aus. Ich hasse dieses Lachen. Es ist so kalt. Hohl. Hoch...“, erzählte er Lily. „Du weißt doch nicht mal, ob es Voldemort war“, meinte Lily, doch James war in einer anderen Welt. Er nahm sie wahr und irgendwie auch nicht.
„Konntest du noch ein bisschen schlafen?“, fragte Lily James am Morgen besorgt. Er war blass und saß aufrecht im Bett. James schüttelte den Kopf. „Komm, dann gehen wir jetzt frühstücken“, versuchte sie James ein bisschen aufzuheitern. Wiederwillig setzte er seine Brille auf und stand auf.
„Potter, was machen Sie da?“, fragte Professor McGonagall laut und James schrak zusammen. Er sah sie an. Sie hatte sich vor ihm aufgebaut. Er erinnerte sich wieder daran, dass er jetzt Verwandlung hatte. Er musste wohl eingeschlafen sein, denn einige im Kurs lachten. Er versuchte frech zu sein. „Schlafen, was denn sonst?“, antwortete er deshalb. „5 Punkte Abzug für Gryffindor. Wenn sie meinen Unterricht so langweilig finden, dann verwandeln sie doch mal die Maus in eine funktionierende Uhr. Und wenn es nicht klappen sollte, werden noch mehr Punkte abgezogen und Sie müssen Nachsitzen!“, schnaubte die Professorin wütend. James schwang seinen Zauberstab und sofort erschien eine tickende Uhr, die, nach Minutenvergleich von McGonagall, genau auf die Sekunde richtig ging. „Na gut. Sie haben unverschämtes Glück, dass Sie in Verwandlung so begabt sind. Nach der Stunde kommen Sie bitte trotzdem kurz zu mir“, meinte McGonagall und wirkte dabei fast ein wenig enttäuscht. Die Stunde zog sich hin und als es endlich klingelte ging James schlecht gelaunt und hundemüde zu seiner Lehrerin, fragend sah er sie an. „Was ist denn bitte mit Ihnen los? Sonst stellen Sie zwar jede Menge Blödsinn an, aber dass Sie bei mir einschlafen, ist mir neu“, besorgt sah sie ihren Schüler an. „Hab schlecht geschlafen. Kommt nicht mehr vor. Versprochen“, murmelte James und gähnte herzhaft. „Haben Sie Albträume, Potter?“, fragte sie. James sah sie einen Moment abschätzend an, dann sagte er: „Das geht sie nichts an!“ McGonagall seufzte und meinte: „Madam Pomfrey kann Ihnen was gegen Albträume geben. Nur für den Fall, dass Sie welche haben könnten. Dann sagen Sie einfach, ich habe Sie zu Ihr geschickt, okay?“ James nickte: „Kann ich jetzt gehen?“ Seine Lehrerin nickte und James verschwand.
„Was wollte McGonagall von dir?“, fragte Sirius ihn gleich. „Wissen, warum ich geschlafen hab“, meinte James und Sirius grinste: „Und was haste ihr gesagt?“ „Dass das sie nichts angeht“, murmelte er. „James? Wann ist das nächste Quidditchtraining?“, wurden die beiden von Leyla unterbrochen. „Morgen um Vier“, antwortete er ihr. „Okay, danke. Wann ist noch mal das Spiel gegen Hufflepuff?“, fragte sie. „Ich glaub in zwei oder drei Monaten. Dieses Monat ist kein Spiel mehr, nächstes ist Ravenclaw gegen Slytherin und dann danach irgendwann. Ich schau dann nach und sags euch morgen, okay?“, er sah seine Sucherin an, diese nickte und verabschiedete sich. „Oh man, das wird mein letztes Quidditchspiel. Ich kanns nicht fassen“, murmelte James und wurde für einen kurzen Moment sentimental. „Ach komm und dann wirst du Quiddtich-weltstar“, lachte Remus, doch James schüttelte den Kopf: „Nein, ich werde gegen Voldemort kämpfen. Das kann ich nicht, wenn ich jeden Tag Quidditchtraining habe.“ Und mit einem Schlag waren die Rumtreiber in der harten Realität. „Es wird echt ernst, oder?“, meinte Peter ängstlich und die drei andren nickten. „Lasst und schwören, dass wir immer zusammenhalten, egal was kommt“, meinte Remus und hielt seine Hand in die Mitte. Die anderen legten ihre Hand drauf. „Was machst du mal Peter?“, fragte Remus nachdenklich. „Weiß noch nicht. Für das richtige kämpfen“, sagte er zögernd und sah in die Gesichter der anderen. „Denkst du es wird sehr schlimm? Da außen?“, fragte Remus nach einer Weile und sah James an. „Ja. Es ist doch jetzt schon schlimm und noch sind wir in Hogwarts, wo wir beschützt sind. Wo Dumbledore ist. Und Dumbledore ist der Einzige, den Voldemort je gefürchtet hat. Also wird das nochmal ganz anders da draußen“, meinte James und seine Stimme klang fast ängstlich, was man bei ihm nicht kannte.
„Wir sehen uns doch morgen schon wieder“, meinte James ein bisschen ironisch, als Lily ihn zum gefühlten hundertsten Male zum Abschied küsste. „Ich weiß, aber ich vermisse dich ja jetzt schon jede Sekunde, die ich dich nicht fehle“, sagte sie grinsend und James lachte: „Ich kann mich noch erinnern, da hast du jede Sekunde vermisst, in der ich dich nicht genervt habe.“ Lily stimmte in sein Lachen ein: „Damals warst du ja auch noch nicht so toll wie heute. Nein. Du warst schon so toll, ich war nur zu dumm.“ James küsste sie noch einmal, dann ging er aus dem Schulsprecherzimmer. Er würde sich mit den Jungs im Schlafsaal der Jungs treffen, den nur noch Peter, Remus und Sirius hatten.
„Da bin ich Jungs“, grüßte er seine Freunde. „Also, beginnen wir mit dem Kummerkasten. Peter, was gibt’s zu berichten?“, fing Sirius gleich an, nachdem James sich gesetzt hatte. „Lola will immer noch nicht mit mir ausgehen. Sie sagt ich wäre dumm, klein und hässlich“, meinte er traurig. „Okay Lola hat keine Ahnung. Du bist weder dumm, noch klein, noch hässlich“, meinte Remus, während James und Sirius sich bei seinen letzten vier Worten sichtlich das Lachen unterdrücken mussten. Es war wahr. Peter war klein und hatte etwas rattenähnliches und war somit nicht gerade das, was man als hübsch beschreiben würde. Remus sah die beiden strafend an. Sirius hörte auf zu lachen und meinte todernst: „Sollen wir es mal mit einem Verwirrungszauber versuchen?“ „Nein, lieber mit einen Liebestrank“, meinte nun auch James ernst. Remus und Peter schüttelten den Kopf. „Sie soll mich wirklich lieben“, meinte Peter kleinlaut. „Ich kann dich wirklich verstehen, Pete. Mir ging es ja jahrelang nicht anders und kann dir deshalb nur empfehlen nie aufzugeben. Aber man kann einen Menschen nicht zwingen einen zu lieben. Du kannst nur jemand werden, der es wert ist, geliebt zu werden“, meinte James nun und dachte an die Zeit zurück, in der er Lily vergeblich um eine Chance gebeten hatte. „Da hat er wohl recht. Du solltest nett zu dir sein, dich wie ein Gentleman benehmen. Auf dein Aussehen ein bisschen achten, damit du nicht so unordentlich rüber kommst. Du solltest auch mit anderen Mädchen sprechen, damit sie sieht, dass vielleicht noch andere an dir interessiert sind und du solltest nicht versuchen cool rüberzukommen. Denn du hast ja gesehen, wie gut das James geholfen hat“, fuhr Sirius fort. Remus nickte zufrieden. Sirius und James mochten manchmal etwas eigen sein und auch ab und zu kindisch, aber sie halfen auch wirklich und brachten richtig gute Vorschläge. „Danke, Jungs. Ich werde das ausprobieren“, bedankte sich Peter und lächelte seine Freunde an.
„Du bist dran, Moony“, sagte Peter nun. Die drei sahen alle erwartungsvoll den Werwolf an. Dieser zögerte kurz dann sagte er: „Nun, da ihr ja alle immer so ehrlich seid, werde ich das jetzt auch sein. Ich glaube ich habe mich in Isabella Marcelini verliebt. Ihr wisst schon, die schwarzhaarige Ravenclaw.“ Remus musste lachen, als er sah wie James, Sirius und Peter gleichzeitig der Mund auffiel. Er musste zugeben, dass er ihnen noch nie erzählt hatte, dass er sich in ein Mädchen verliebt hatte. James fasste sich als erster wieder. „Welcher Jahrgang ist sie nochmal?“, fragte er. „Im Sechsten. Du solltest sie vom Quidditch kennen. Sie ist die Sucherin von Ravenclaw“, antwortete Remus lachend. „Woher kennst du sie?“, fragte Peter, doch es war Sirius, der ihm antwortetete: „Na aus der Bibliothek, woher denn sonst?“ Remus lachte. Sirius hatte recht. Er kannte sie aus der Bibliothek. Sie hatte aus-versehen ein Buch auf seinen linken Fuß fallen lassen. Er hatte es aufgehoben und ihr in diese wundervollen braunen Augen geblickt und sich auf der Stille in sie verliebt. „Die kleine ist echt heiß, weißt du das?“, sagte James anerkennend und Remus grinste. Er wusste, dass wenn James so was sagte, er das positiv meinte und ihm damit viel Glück wünschte und sagte, dass sie gut zu ihm passen würde. „Danke, Kumpel“, Remus klopfte James auf die Schulter. „Und hast du einen Plan?“, meldete sich nun wieder Peter zu Wort. Remus nickte grinsend: „Ich habe mitbekommen, dass sie nicht sonderlich gut in Kräuterkunde ist und nun da dachte ich, dass ich ihr helfen könnte.“ Sirius und James nickten anerkennend. Das war für Remus Zustimmung genug. „Weiter zu dir Sirius“, meinte Remus. Er hatte mehr gesagt, als er eigentlich wollte und deshalb wollte er nun Sirius quälen.
„Ich glaube mit Mary stimmt etwas nicht. Sie ist so anders seit kurzem so komisch zu mir“, Sirius wirkte wirklich gequält. Remus sah ihn stumm an, während James demonstrativ in eine andere Richtung schaute, deswegen sagte Peter: „Ach was, das bildest du dir sicher nur ein. Es sind einfach zur Zeit schwere Zeiten für sie, für uns alle.“ Remus und James nickten dazu, doch es wirkte nicht sonderlich überzeugt. „Was sagst du James? Immerhin warst du auch mal mit ihr zusammen“, sprach Sirius nun seinen besten Freund an. James schluckte schwer runter. Er hatte sich vorgenommen Sirius nie anzulügen und daran würde er sich sicher auch halten. „Ihrem Verhalten nach zu Urteilen könnte man fast meinen, dass sie sich in jemand anderen verliebt hat. Oder zusätzlich. Man kann ja auch zwei Personen gleichzeitig lieben. Und vielleicht ist sie verwirrt und weiß nicht wie sie damit umgehen soll, trennt sich aber nicht von dir, weil sie dich mehr liebt?“, versuchte James so neutral wie möglich zu sagen. Sirius sah zu Remus: „Meinst du James könnte Recht haben?“ Sirius hielt Remus für einen sehr sensiblen Menschen und dachte, dass er sofort erkennt, wenn es jemanden schlecht geht oder sich verändert und meistens wusste er auch warum. „Nun ja. Es würde viel erklären“, stimmte Remus schließlich James zu. „Hm. Aber wen? Ich mein in letzter Zeit hatte sie ja eigentlich nur mit mir, euch, den Mädels und dem Quidditchteam Kontakt … Moment denkt ihr es ist ein Lehrer?“, Sirius sah seine Freunde verwirrt an. Peter fing an zu lachen: „Na klar. Wahrscheinlich Slughorn.“ „Hm, okay das war dumm. Bleibt nur noch einer von euch, Quidditchteam oder sie ist lesbisch geworden. Ich schließe einfach mal das letzte aus. Damit wären Remus, James, Peter, Daniel, Grisham und Tofern übrig. Vielleicht noch Frank. Mit dem hat sich ja durch Alice noch ein bisschen Kontakt... na ja ich schließe jetzt mal Grisham aus, weil er schaut aus wie ein Troll. Was ja positiv fürs Quidditch ist. Peter und Remus schließ ich auch aus, weil sie mehr auf die dunkleren Typen steht. Damit fällt auch Tofern werg. Bleiben noch James, Daniel und Frank. Denkt ihr sie ist in James verliebt?“, mit dieser Frage schloss Sirius seine Theorie ab. Peter schüttelte den Kopf, doch Remus und James zuckten nur die Schultern. James versuchte einen Witz: „Na wer ist wohl nicht in mich verliebt?“ Remus lachte darüber, doch es klang künstlich. Sirius jedoch fiel das nicht weiter auf.
„Damit wärst du übrig, James“, meinte Remus, nachdem sie eine Weile geschwiegen haben. „Na ja. Bis auf, dass ich meinen Dad erst vor kurzem verloren habe und somit von meiner ursprünglich großen Familie, nur noch Mum, Abbey und Kate übrig sind, geht’s mir ganz gut. Mit Lily gibt es eigentlich keine Probleme. Wir haben sogar jetzt den letzten Schritt gemacht... ihr wisst was ich meine, oder?“, James sah seine Freunde nicken und fuhr fort. „Von daher würde ich sagen, kann ich nicht so viel sagen, oder? Ich meine, es geht mir natürlich nicht besonders gut, nett ausgedrückt. Ich habe meinen Vater verloren.“ Er klang verzweifelt und Remus und Sirius legten ihm tröstend einen Arm um die Schulter. Die Jungs ahnten nicht, dass im Mädchenschlafsaal gerade ähnliche Gespräche abgehalten wurden.
„Also Lily?“, Jenny sah die Angesprochene erwartungsvoll an. „Von mir gibt’s nicht viel zu berichten. Ich bin mit James überglücklich und hab sogar mit ihm meine Unschuld verloren“, grinste Lily. Ihre drei Freundinnen bekamen große Augen. „Und wie war es?“, hörte sie es dreistimmig. „Wunderschön. Ich weiß, dass es richtig war. Ich liebe ihn wirklich. Aber ich mache mir Sorgen um ihn. Er schläft glaub ich kaum noch, weil er Angst vor seinen Träumen hat. Und er musste so viel schreckliches erleiden“, ihre Stimme schlug von glücklich zu besorgt über. Sie sprachen noch kurz über James, kamen dann aber zu Jenny.
„Ich glaube ich bin in Remus verliebt. Immer wenn er mit seiner sanften, weichen Stimme zu mir spricht bekomme ich eine Gänsehaut und habe das Gefühl als würden lauter Drachen in meinem Bauch rumfliegen“, gestand Jenny. Ihre Freundinnen sahen sie schweigend an. „Und nun? Wirst du es ihm sagen?“, durchbrach Alice die Stille. „Ich weiß nicht... Ich glaube nicht... Remus ist nicht in mich verliebt. Ich bin mir sicher. Habt ihr mal gesehen, welche Blicke er der Sucherin von Ravenclaw zuwirft? Wie heißt sie noch mal?“, sie sah Mary an. „Isabella Marcelini“, kam es wie aus der Pistole geschossen von Mary. Ihre drei Freundinnen sahen sie fragend an. „Was? Man soll seine Feinde genauso gut kennen, wie seine Freunde“, meinte sie entschuldigend. „Na okay. Auf jeden Fall hab ich den Eindruck, dass Remus in die verliebt ist“, meinte Jenny traurig. Lily legte ihr einen Arm um die Schulter: „Wir können ja mal darauf achten und dir dann sagen, was wir denken. Aber Remus wäre ziemlich dumm, wenn er sich in Isabella verlieben würde, wenn er dich haben könnte.“ Aufmunternd lächelte sie Jenny an. Sie lächelte schwach zurück.
„Okay, du bist dran Mary“, sagte Jenny und Marys Lächeln gefror. Sie konnte ihre Freundinnen nicht anlügen, oder? „Na ja ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich Sirius noch liebe. Es fühlt sich nicht mehr so an wie am Anfang“, meinte sie ehrlich. Sie verschwieg zwar etwas, aber immerhin log sie nicht. „Na klar. Es wird irgendwann ein bisschen wie Alltag“, meinte Alice, wurde jedoch von Lily unterbrochen: „Nein. Finde ich nicht. Ich kann mich immer noch nicht daran gewöhnen, dass James jetzt mein Freund ist. Es fühlt sich noch genauso an wie am Anfang.“ Alice schwieg kurz und sagte dann: „Okay, du hast Recht. Vielleicht passt die Chemie zwischen euch beiden einfach nicht so gut.“ Mary sah sie an und nickte dann. „Du solltest ehrlich zu ihm sein. Du quälst ihn damit. Ich glaube nämlich, dass Sirius dich wirklich liebt“, meinte Jenny nach einer Weile. Mary nickte langsam, schüttelte dann aber den Kopf. „Ich will ihn nicht verletzten“, flüsterte sie. Die anderen zuckten die Schultern. „Du musst aber mit ihm reden. Es ist nicht fair“, meinte Lily. „Wann war Sirius jemals zu seinen Exfreundinnen fair?“, kam die Antwort von Alice. „Ja, aber was du nicht willst, das tue auch keinem anderen an“, rechtfertigte sich die Rothaarige. „Wasn das für ne Bertie Botts Bohnen Philosophie?“, meinte Alice sarkastisch. „Das ist ein Muggelsprichwort und bedeutet so viel wie: Bedenke immer, was da fühlen würdest, wenn man etwas macht, was einen anderen betrifft“, erklärte Lily ein bisschen sauer. „Seit wann bist du ein Rumtreiberfan? Hat dich James einer Gehirnwäsche unterzogen?“, Alice konnte Lily einfach nicht verstehen. „Nein, aber wenn man sie mal richtig kennen lernt, sind sie ganz anders. Okay Peter wird mir vermutlich immer ein Rätsel bleiben, aber Remus, Sirius, James. Sie haben eine ganz andere Persönlichkeit als ich immer dachte. Klar sie sind Rumtreiber, sie machen Unsinn, Mist. Aber etwas, was ich die ganzen letzten Jahre nicht gesehen habe ist, dass sie dafür auch gerade stehen. Sie stehen zu allem was sie machen. Und sie halten zusammen. Sie sind sicher der Gefahr von außen bewusst und schaffen es trotzdem immer einen Witz zu reißen. Selbst in den unmöglichsten Momenten. Und genau das macht sie liebenswert. Sie bringen jedem zum Lachen. Selbst McGonagall. Aber auf der anderen Seite sind sie Kämpfer für das Gute. Sie wollen den Menschen helfen, denen es schlecht geht und sie setzen sich für das Richtige ein. Ich finde, dass sie alle einen echt tollen Charakter haben und dann kann man ihnen auch schon mal den einen oder anderen Fehler verzeihen“, rechtfertigte sich Lily weiter. Darauf folgte ein langes Schweigen. Schließlich sagte Jenny: „Lily hat Recht. Wir haben sie immer ziemlich oberflächlich verurteilt und uns damit eigentlich ziemlich auf das Niveau herabgelassen, das wir dachten, dass sie hätten. Ich bin auch dafür, dass Mary Sirius die Wahrheit sagt. Es ist nicht fair.“ Mary wirke hin- und hergerissen.
„Alice ist an der Reihe“, sagte sie, wirkte jedoch abwesend. So als ob sie einen Kampf in ihrem Inneren führen würde. „Bei mir läuft alles gut. Also mit Frank und so hab ich auch sonst eigentlich zur Zeit keine Probleme. Ich frage mich nur, was aus Lily geworden ist. Ich erkenne sie gar nicht mehr wieder“, erzählte sie und Lily wurde wütend: „Ach ja? Ich bin immer noch die gleiche, nur weil ich meine Ansicht über die Rumtreiber ein wenig geändert habe, heißt das noch lange nichts, oder?“ Alice schüttelte den Kopf: „Doch. Du bist anders und ich weiß nicht, wie ich mit der neuen Lily umgehen soll. Denn für mich bist du nicht mehr du.“ Lily schüttelte den Kopf: „Ja, ich habe vielleicht in letzter Zeit schlimme Dinge erlebt. Ich habe meine Eltern verloren. Meine Schwester will mit mir nichts zu tun haben. Mein bester Freund beschimpft mich als Schlammblut. So etwas prägt doch einen Menschen. Und verändert ihn vielleicht auch ein bisschen. Ich bin erwachsener geworden, würde ich sagen. Ich sehe die Dinge nicht mehr einfach so, wie sie scheinen. Ich mache mir Gedanken, warum es so scheint, ob es wirklich so ist. Und meistens ist nämlich nichts, so wie es scheint. Aber du betrachtest immer nur alles oberflächlich und dass was du dann siehst, dass ist für dich Tatsache.“ Alice war rot angelaufen: „Willst du etwa behaupten, ich wäre nicht erwachsen? Ich wüsste nicht wie es auf der Welt zu geht, nur weil meine Familie noch lebt? Da hast du dich getäuscht. Ich habe mit dir mitgelitten, falls du es gemerkt hast. Ich .. ich... ach ich gehe.“ Alice verschwand. Lily fing an zu weinen. „Hey, es ist nicht deine Schuld. Du hattest ja gewissermaßen Recht“, versuchte Jenny Lily zu trösten. „Aber sie auch, Jen. Sie auch. Aber ich war so sauer. Ich … ich muss zu ihr“, meinte Lily und stand auf.
„Alice! Hör mir zu. Es tut mir leid. Natürlich bist du erwachsen und alles. Aber glaube mir, ich bin immer noch der selbe Mensch und ich brauche meine Freunde und somit brauche ich auch dich. Bitte“, flehte sie Alice an, die im Gemeinschaftsraum auf einem Sofa saß. Auch sie hatte geweint. „Nein, du hattest Recht. Ich habe mich wie ein kleines Kind benommen. Es tut mir leid. Ich brauche dich doch auch“, Alice umarmte Lily. „Wir sind alle noch Kinder und werden es vermutlich immer bleiben. Ich glaube so etwas wie Erwachsensein gibt es nicht“, murmelte Alice und Lily nickte zustimmend.
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@gryffindor1981: jaa wenn ich so meine letzten kapitel mit denen vom anfang vergleiche, denke ich mir auch. okay..... was hab ich da denn geschrieben :D aber das zu hören bzw. zu lesen ist noch mal schöner...! :) danke
@martinio1337: bei der folterszene dachte ich mir auch so: jetzt hat emma watson das schauspiellevel von helena bonham carter erreicht (und das ist echt hoch) und ja allgemein ist immer alles in der Orginalsprache besser. Ganz extrem merk ich das an den Büchern. Ich liebe die Englischen :) und danke für das Kompliment! :)
@Federica: Ich mag Mary immernoch. man kann doch nichts für seine gefühle und wenn man zugeben muss, dass jemand vielleicht recht hat und man das nicht wahrhaben will, dann sagt man oft sachen, die man so nie sagen würde.
Ein Dankeschön auch an die anderen Kommischreiber. (sorry, dass ich eure Namen nicht erwähnt habe, aber das hat nichts zu bedeuten. Ich freu mich deshalb genauso über eure Kommis!)
LG Lunmine
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