von Quendolin
Leute, Leute, ihr treibt mir ja die Röte ins Gesicht. Vielen Dank für euren Zuspruch. Ich hoffe ich kann eure Erwartungen erfüllen. Das nächste Kapitel hat mich ganz schöne Mühe gekostet. Vielleicht kennt ihr das ja auch, man hat so seine Ideen, doch kann sie einfach nicht zu Papier bringen, zumindest nicht in der Form, wie man es sich vorher gedacht hat. So erging es mir. Doch letztendlich bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Ihr auch?
Viel Spaß beim Lesen, eure Quen ;-)
Hermine blätterte nun schon eine Weile in dem Fotoalbum, welches ihr Mrs. Weasley gegeben hatte. Nicht, weil es mit so vielen Bildern bestückt war. Sie hatte sich jedes einzelne Foto wenigistens dreimal angeschaut.
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Die ersten Bilder waren Aufnahmen von ihrem ersten Sommer im Fuchsbau, einige auch von der Kings Cross Station. Manche Bilder waren mit einer Muggel-Kamera aufgenommen, andere mit einer magischen. Auf all diesen ersten Bildern hatten die drei Freunde immer auf die gleiche Art posiert. Erst stand Harry, in der Mitte Ron und daneben Hermine. Während Harry immer freundlich lächelte, wirkte bei Ron alles gequält und Hermine wiederrum sehr verschüchert. Je weiter Hermine geblättert hatte, desto weniger Bilder hatte sie von ihrem zweiten besten Freund Harry vorgefunden. Sie war überrascht, wie schnell Rons Mutter ihre Meinung geändert hatte. Allem Anschein nach, bereits nach dem zweiten Schuljahr. Aus dieser Zeit gab es nur noch zwei Aufnahmen mit Harry, alle anderen waren ausschließlich von ihr und Ron. Außerdem unterschieden sich diese Fotos von den vorherigen. Es waren keine gestellten Aufnahmen, vielmehr Szenen aus dem Alltag, wie sie zusammen im Wohnzimmer oder auch im Garten saßen. Auf den ersten Blick schienen es ganz normale Fotos zu sein, gewöhnliche Aufnahmen ihres gemeinsamen Lebens, doch nachdem Hermine nun bereits zum dritten Mal durch die Seiten blätterte, fielen ihr immer mehr Details ins Auge.
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'Ich habe euch immer zusammen gesehen...' Während Hermine an Mrs. Weasleys Worte dachte, war ihr Blick auf ein Bild aus dem zweiten Sommer im Fuchsbau gefallen. Auf dieser Muggelaufnahme konnte man Hermine und Ron Zauberschach spielen sehen. Hermine hatte ihren Blick auf Ron gerichtet, der gerade am Zug war. Zunächst hatte es so ausgesehen, als würde sie ihm nur beim Spielen zuschauen, doch dann hatte sie diesen schwärmerischen, ja bald verträumten Gesichtsausdruck bei sich entdeckt. Hatte sie wirklich so geschaut? Hermine konnte es nicht glauben, doch sie konnte sich auch erinnern, ihn schon immer für seine brilliante Spielweise bewundert zu haben. Vor allem, da es etwas war, worin sie so überhaupt nicht gut war. Anfangs war sie auch etwas neidisch gewesen. Sie konnte es noch nie leiden, irgendwo nicht die Beste zu sein, auch wenn es sich dabei nur um ein 'dummes' Spiel handelte. Doch später war es ihr dann egal gewesen. Ihm beim Spielen zu zu sehen, wie er einerseits so fokusiert war, jeden seiner Züge jedoch mit solch einer Leichtigkeit spielte, und nicht zu vergessen das breite Grinsen, wenn er wieder einmal gewonnen hatte, war es Wert gewesen zu verlieren. Jedes einzelne Spiel. Hermine lächelte. 'Noch heute, ist es es Wert.'
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Ein anderes Bild hatte ebenfalls sehr lange ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Es war eine magische Aufnahme von ihr und Ron, wie sie beide im Wohnzimmer saßen. Sie auf dem Sofa, ein Buch auf dem Schoß, er auf dem kleinen grünen Stuhl in der Ecke des Raumes, ein Comic in der Hand. Hermine hatte sich die ganze Zeit über nicht bewegt, doch Rons Augen begannen sehr schnell zu suchen und waren als bald erfolgreich auf Hermine gelandet. Bevor jedoch etwas anderes passieren konnte, sprang das Bild wieder auf Anfang. Dieses Foto hatte Hermine Gänsehaut bereitet. Sie konnte es nicht glauben. Hatte der Junge, in den sie schon so lange heimlich verliebt war, sie wirklich so angesehen? Es war definitiv nicht nur ein Blick, um zu schauen, was sie gerade machte. Darin lag eine Art Sehnsucht...
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Hermine schüttelte ihre braunen Locken. Hatte nicht sie ihn immer heimlich beobachtet? Während der Hausaufgaben? Oder beim Quidditsch? Doch wenn sie es sich recht überlegte, hatte sie das eine oder andere Mal einen Blick auf sich gespürt, doch wenn immer sie dann aufgeschaut hatte, hatte keiner geguckt. Damals dachte sie schon, sie würde langsam verrückt, oder sie verwechselte Realität mit ihrem Wunschdenken. Doch wie sich nun herausstellte, war ihr Gefühl doch nicht falsch. Breit lächelnd schlug Hermine die nächste Seite auf.
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Weitere Seiten später klebte unter anderem eine Aufnahme von Weihnachten, welches sie im fünften Jahr im Fuchsbau gefeiert hatte. Sie und Ron saßen gemeinsam auf dem Sofa. Ron hatte einen rießigen braunen Pullover mit einem roten 'R' in der Mitte an, den er als Geschenk erhalten hatte und den ganzen Abend tragen durfte. Das es ihn nicht wirklich gefreut hatte, daran konnte sich Hermine genau erinnern. Mr. Weasley hatte damals mehrmals versucht seinen Sohn zu fotografieren, doch Ron hatte sich stets geweigert. Nachdem sie dem Szenario einige Zeit zugeschaut hatte, hatte Hermine ihr Geschenk genommen - einen grün-rot karierten Schal mit eingesticktem 'H' am Ende - und sich zu Ron aufs Sofa gesetzt. Den Schal schnell um den Hals gelegt hatte sie zu Mr. Weasley in die Kamera gelächelt. Als sie bemerkt hatte, das Ron immer noch beschämt nach unten blickte, hatte sie ihn mit dem Ellenbogen angestoßen und ermutigend zu gelächelt. Darauf hatte auch Ron gelächelt, jedoch nicht in die Kamera, viel mehr zu seiner Freundin, die ihren Blick wieder der Kamera zuwand. Das war es, was nun auf dieser beweglichen Aufnahme zu sehen war. Hermine strich vorsichtig über das Bild. Wenn sie sich nicht täuschte, dann hatten seine Augen einen dankbaren Ausdruck. Ron hatte sich schon immer für seine Herkunft geschämt. Seine Eltern waren nicht reich. Er musste immer die Klamotten seiner größeren Brüder auftragen, oder aber gestrickte Sachen seiner Mutter. Manches Mal hatte Hermine einen neidvollen Blick seinerseits erhascht auf andere mit tollen und neuen Dingen. Doch für Hermine waren solche Dinge nicht wichtig. Sie hatte ihn mehrmals ermutigt zu dem zu stehen, was er hat, auch wenn es nicht das Beste war. Doch machte es ihn zu dem, der er war, den sie...
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Hermine dachte nicht weiter. Ein anderes Gefühl überrollte sie gerade. Stolz. Sie war stolz darauf, das sie ihn in gewisser Weise beeinflussen konnte. Ein Lächeln reichte manchmal und sein Unbehagen schien wie verflogen. So wie in diesem Bild...
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'Kein Wunder also, das Mrs. Weasley glaubt, wir seien füreinader bestimmt.' dachte Hermine. 'All diese verschiedenen Perspektiven machen es nur allzu deutlich.'
Das beste Beispiel dafür war das letzte Bild in diesem Album, welches Hermine nun intensiv betrachtete...
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