von Quendolin
Mrs. Weasley wischte sich schnell ihre Hände an einem Handtuch trocken. Sie ging zunächst in ihr Schlafzimmer, um kurz darauf mit einem kleinen braunen Buch zurück zu kehren. Als sie ins Wohnzimmer trat, sprach sie Hermine unvermittelt an.
"Hermine, hast du wohl eine Minute?"
Durch die Stimme aufgeschreckt, sprang die junge Frau gleich vom Sofa auf.
"Brauchen Sie Hilfe in der Küche?"
"Nein, meine Liebe, setz dich ruhig wieder hin. Ich würde nur gern einen Moment mit dir sprechen."
Also setzte sich Hermine zurück auf das Sofa, gefolgt von Rons Mutter, die gleich neben ihr Platz nahm.
Mrs. Weasley blickte Hermine direkt in die Augen als sie zu sprechen begann.
"Ich konnte nicht umhin, eure Auseinandersetzung eben mit zu hören."
Hermine errötete leicht.
Mrs. Weasley fuhr fort. "Ich weiß, das ihr euch bald wieder vertragen werdet, doch manches Mal habe ich so meine Bedenken, das es ein gutes Ende nimmt. Entschuldige bitte, wenn ich zu persönlich werde, doch als Mutter macht man sich so seine Gedanken."
Hermine nickte, immer noch rot im Gesicht.
"Ich kenne dich jetzt schon so lang, du bist wie eine zweite Tochter für mich, da wäre es einfach schrecklich dich zu verlieren."
Hermine schluckte merklich. Das sich Mrs. Weasley solche Sorgen machte, war ihr nicht bewußt gewesen.
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Ungehindert sprach Molly Weasley weiter. "Lass mich dir eine kleine Geschichte erzählen. Als Bill sich mit Fleur angefreundet hatte, war ich zunächst überhaupt nicht begeistert. Ich bin es vielleicht auch heute noch nicht, doch er hat sich für sie entschieden und wenn er glücklich ist, bin ich es natürlich auch. Als es immer ernster wurde, habe ich begonnen, mich erstens damit abzufinden und zweitens alle Bilder, die ich von den beiden finden konnte, zu sammeln und in ein Fotoalbum zu kleben. Weißt du, wenn es mal zu einer Hochzeit kommen sollte, und es wird bestimmt bald eine geben, dann wird es mein Hochzeitsgeschenk sein. Die ersten Seiten dieses Buches werden mit ihrer Zeit vor der Hochzeit bestückt sein, die restlichen sollen sie mit ihrem zukünftigen Leben ausfüllen."
Hermine hörte aufmerksam zu. Sie war von der liebevollen Art Molly Weasleys und der wundervollen Geschenkidee tief berührt.
"Tja... um es kurz zu machen, solch ein Album habe ich auch für Ron und dich begonnen." Molly schaute auf eine fast schüchterne Art zu Hermine, deren Augen bald aus dem Kopf sprangen.
"Verzeih es einer alten Romantikerin. Aber ich habe euch immer zusammen gesehen. Ihr habt einfach diese spezielle Verbindung zwischen euch. Anfangs, war es eigentlich als Freundschaftsalbum gedacht. Es sollte den Weg eurer Freundschaft, und natürlich der zu Harry zeigen, doch irgendwann hatte ich dann meine Meinung geändert und ausschließlich Bilder von Ron und dir hineingeklebt."
Immer noch schien Hermine überrumpelt, deshalb fuhr sie schnell fort.
"Du wunderst dich vielleicht, warum ich dir das alles erzähle. Ich denke, es ist an der Zeit, das du hier - sie hielt das kleine braune Buch hoch - einmal hineinschaust. Natürlich könnte ich damit auch zu Ron gehen, doch ich denke bei dir ist es besser aufgehoben." Damit erhob sich Mrs. Weasley vom Sofa und lief langsam Richtung Tür.
"Aber ich... Mrs. Weasley..." Mehr als ein paar Worte bekam Hermine nicht heraus.
Noch bevor sie ihren Verstand wieder einschalten konnte, um richtige Sätze zu bilden, war Rons Mutter bereits aus dem Zimmer verschwunden, nicht jedoch ohne sich noch einmal herumgedreht zu haben und Hermine ein ermutigendes Lächeln zu zu werfen.
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Hermine schaute lange auf das kleine Buch vor sich. Immer wieder überdachte sie, was Mrs. Weasley gerade gesagt hatte. War es wirklich so offensichtlich gewesen? Sie hatte sich doch gerade erst selbst eingestanden, tiefere Gefühle für ihren rothaarigen Freund zu haben, doch Mrs. Weasley schien mehr zu wissen, und das bereits seit einiger Zeit. Sie war sogar noch einen Schritt weitergegangen, sie zog eine Hochzeit in Betracht! Hermine wusste nicht, was sie davon halten sollte, sollte sie sich geschmeichelt fühlen? Oder empört sein? Eines wusste sie mit Sicherheit, es fühlte sich seltsam an, das es eine andere Person gab, die durch sie schauen konnte, als wäre sie aus Glas. Aber wie Mrs. Weasley es selber gesagt hatte, Hermine war für sie wie eine weitere Tochter, oder vielmehr eine Schwiegertochter, so war es nur natürlich, das sie sich über ihr Leben, ihre Freuden und Sorgen Gedanken machte.
Nachdem Hermine genug gegrübelt hatte, strich sie mit ihrem Finger über das Wort 'Fotoalbum', das in golden Buchstaben auf dem Buchdeckel geschrieben stand, dann schlug sie die erste Seite auf...
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...to be continued. Bis dahin Quen. (Kommis wären mir recht, gute wie schlechte.)
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