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Fanfiction

Raindrop Prelude - Close to you.

von Dr. S

Am nächsten Morgen war Draco verschwunden.

Zuerst hatte George vermutet, er wäre im Badezimmer, aber als er Draco dort nicht gefunden und die Hoffnung aufgegeben hatte, er würde mit Frühstück zurückkommen, da realisierte er langsam, dass irgendetwas verdammt schiefgegangen sein musste. Und dann machte er sich plötzlich große Sorgen, dass Draco etwas passiert sein könnte, auch wenn er sich nicht denken konnte was.

Es war irgendwann bei der Arbeit, als er zu der Einsicht kam, dass Draco gestern einfach von seinen Gefühlen übermannt worden war und nach dem Aufwachen verstanden hatte, was für ein Fehler es wäre, sich auf einen Weasley einzulassen. George mochte in der Lage sein zu vergessen, wer Draco gewesen war, besonders ohne Fred, der ihn ständig daran erinnerte, aber Draco war da befangener als er.

George seufzte schwer und quetschte einen Minimuff, der genüsslich zwischen seinen Fingern schnurrte.

„Hörst du mir zu, George?“

George nickte, warf den Minimuff in die Luft und fing ihn wieder auf.

„Dann erzähl mir, was Malfoy gesagt hat.“

George schüttelte leicht den Kopf und bemerkte Harry das erste Mal. Er blinzelte und fragte sich, wie lange Harry schon auf der anderen Seite des Tresens gestanden hatte.

„Hi, Harry.“ George setzte den Minimuff auf den Tresen. „Willst du den haben? Er ist ganz besonders weich.“

Harry runzelte die Stirn. „Du hast mir nicht zugehört, oder?“

„Bitte?“ George stieß einen neuen Seufzer aus, als Harry ihn über seine Brillengläser hinweg ansah. „Sorry… Ich bin nur…“ Es regnete immer noch und draußen auf der Straße rutschte jemand auf dem nassen Untergrund aus. Aber anders als Draco wurde diese Person von einem Freund festgehalten und wieder auf die Beine gezogen.

George griff erneut nach dem Minimuff und streichelte das weiche Fell, während er darüber nachdachte, was schiefgelaufen war. Einen Moment lang schien alles so perfekt gewesen zu sein. George konnte sich nicht an das letzte Mal erinnern, dass er so glücklich gewesen war. Und Draco war so ehrlich zu ihm gewesen, schien genauso glücklich gewesen zu sein… George wollte nicht glauben, dass er bloß für ein bisschen Schutz benutzt worden war.

Oder glaubte Draco, dass er bloß von George benutzt worden war? Hatte er irgendetwas, das George gesagt hatte, zu ernst genommen?

„Ach, Scheiße…“ George klatschte den Minimuff fast auf den Tresen, aber Harry umklammerte sein Handgelenk, bevor er das arme Ding verletzen konnte.

„George, ich weiß, dass diese Dinger drauf stehen, durch die Gegend geworfen zu werden, aber das ist ein bisschen zu brutal“, sagte Harry ein wenig geschockt. „Ist alles in Ordnung?“

„Ich muss gehen“, sagte George und hastete um den Tresen herum. Er war bereits halb zur Tür heraus, als er sich noch einmal zu Harry herumdrehte. Er fasste ihn an den Schultern und sagte: „Könntest du einen Moment auf den Laden aufpassen? Verity müsste jede Sekunde hier sein.“ Harry öffnete den Mund, um zu antworten, aber George war schneller und rannte zur Tür heraus, ein letztes „Danke“ auf seinen Lippen.

Sobald wie möglich disapparierte er und stand wenige Sekunden später vor Malfoy Manor. Der Regen war hier stärker und der Wind schlug direkt in Georges Gesicht, hatte ihn binnen weniger Sekunden vollkommen durchnässt. Sich die magentafarbenen Roben enger um den Körper ziehend ging George auf die Eingangstür zu und klingelte. Nervös rieb er sich die Hände und trat von einem Fuß auf den anderen, bis endlich ein Hauself die Tür öffnete.

„Hi…“ George räusperte sich. „Ich würde gerne zu Draco.“

„Der Master will Sie nicht sehen.“ Der Hauself schenkte ihm einen entschuldigenden Blick und wollte die Tür schließen, aber George hielt sie offen, indem er die Hand gegen das Holz presste. Der Hauself versuchte weiterhin die Tür zu schließen und George draußen zu halten, aber wenn nötig, dann würde George ihn einfach aus dem Weg treten.

„Mr. Weasley?“, sprach eine weibliche Stimme ihn von der Seite an. George lehnte sich über den Hauself und drehte den Kopf nach rechts um Dracos Mutter aus einem anderen Zimmer kommen zu sehen. „Sie schon wieder.“ Sie machte eine verscheuchende Handbewegung in Richtung des Hauselfs und schritt auf George zu. „Was gibt es diesmal?“

„Ich würde gerne mit Ihrem Sohn sprechen“, sagte George, schüttelte das nasse Haar aus seinem Gesicht und bekam einen angewiderten Blick von Narcissa zu sehen, weil er auf ihren Teppich tropfte. „Er ist hier, oder?“

„Dasselbe Zimmer wie beim letzten Mal“, sagte Narcissa und nickte in Richtung der Treppe. „Soll ich Ihnen den Weg zeigen?“

George wollte ihr gerne sagen, dass er wusste, dass sie ihm sowieso nachschleichen würde, aber er schluckte jeden Kommentar herunter und schüttelte den Kopf. „Danke, Mrs. Malfoy.“ Er bot ihr ein Lächeln an, das sie scheinbar nicht wollte, und bewegte sich dann auf die Treppen zu. Zwar erinnerte er sich noch an den Weg zum Musikzimmer, aber selbst wenn er ihn vergessen hätte, dann hätte der Klang von Klaviermusik ihn sicher dort hingeführt.

Ein konstantes Dröhnen wurde durch die Wiederholung immer desselben tiefen Tones verursacht und erinnerte George fast an Regen. Zusammen mit der reinen und sanften Melodie, die über diese Wiederholungen an Noten flog, bekam die Musik einen sentimentalen Beigeschmack, der so gar nicht zu Draco passen wollte.

George schaute über die Schulter und ertappte Narcissa dabei um die Ecke zu sehen. Er hob die Augenbrauen und war sich ziemlich sicher, dass Dracos Mutter jetzt zu was auch immer sie gerade getan hatte, zurückkehrte, so verlegen wie sie aussah. Und das bevorzugte er definitiv, weil er alleine mit Draco sein wollte.

Vorsichtig öffnete er die Tür und schlüpfte lautlos in das Zimmer. Draco saß an dem schwarzen Flügel und zauberte diese magischen Töne aus den Tasten. Aber gerade als George die Augen schließen und genauer hinhören wurde, veränderte die Melodie sich, verlor die sentimentale Nuance und wurde von schwerer Dramatik durchzogen. George zuckte zusammen, als Draco die Tasten plötzlich heftig herunterdrückte und trotzdem einen Ton voller Sehnsucht erzeugte.

Sein Herz schlug ihm hart bis zum Hals und George hätte sich zum Gehen gewandt, wenn die folgenden, resolut klingenden Noten zusammen mit den immer noch dröhnenden Regentropfen-Geräuschen ihn mit dieser beruhigenden, fast einschläfernden Wirkung nicht zurückgehalten hätten.

„Draco?“

Das Echo der letzten Taste, die Draco herunterdrückte, füllte den Raum für einen Moment und verebbte dann langsam, ließ nur beklemmende Stille zurück. Draco drehte den Kopf leicht, gerade genug, um George aus dem Augenwinkel zu sehen.

„Weasley, was für eine angenehme Überraschung.“ Dracos Stimme war kalt wie Eis.

George schluckte sein immer noch heftig klopfendes Herz herunter und näherte sich Draco. „Du hast wieder angefangen zu spielen.“ Er wartete darauf, dass Draco ein bisschen Platz für ihn auf dem Klavierhocker machte, aber darauf hätte er wohl ewig warten können. Als er sich neben ihn setzen wollte, richtete Draco sich ruckartig auf und ging zum Fenster herüber.

„Regentropfen-Prélude, nur weil’s grad regnet.“ Draco blieb einen Moment lang still und drehte sich nicht zu George um. Stattdessen starrte er weiterhin aus dem Fenster. „Ich mache dich verantwortlich“, sagte er schließlich.

„Für den Regen?“ Georges Lächeln verschwand, als Draco ihm einen weiteren eisigen Blick schenkte. „Warum schaust du mich so an?“

„Du solltest nicht hier sein“, sagte Draco und drehte sich wieder zum Fenster. Die Arme abwehrend verschränkend beobachtete er den Regen, der am Glas herunterlief. „Ich glaube, ich muss den Hauselfen sagen, dass sie sich ihre Hände bügeln müssen.“

„Du müsstest deiner Mutter sagen, dass sie sich ihre Hände bügeln soll.“ Wieder versuchte George es mit einem Lächeln, aber er gab es auf, als Draco nur die Lippen bitter vorschob. Die Stille, die er gekonnt um sie webte, war ein Vorteil für die Geräusche des Regens, aber für George war es nicht mehr als eine Bestrafung.

„Du könntest mich immer noch rauswerfen, wenn du wirklich wollen würdest“, sagte George und machte einen Schritt auf Draco zu, der sofort herumwirbelte und ihn so finster anblickte, dass George auf der Stelle erstarrte.

„Wenn du willst, dass ich dich rauswerfe, meinetwegen“, fuhr Draco ihn auf diese typisch verzogene und überlegene Art und Weise an. „Aber ich dachte, dass du vielleicht…“ Er verengte die Augen fast herausfordernd. „Dass du mir etwas zu sagen hast.“

„Ich habe tausend Fragen!“ George beobachtete, wie Draco das Kinn leicht hob, als würde er sich auf ein Verhör vorbereiten. „Hast du keine Ahnung, wovon ich rede? Warum bist du einfach abgehauen? Ohne mir Bescheid zu sagen? Weißt du überhaupt, wie ich mich fühle?“

Dracos Augen blieben kalt. „Nun, Weasley, da du bekommen hast, was du wolltest, solltest du dich gut fühlen.“

George knurrte und verspürte das plötzliche Verlangen Draco ins Gesicht zu schlagen. „Ich denke es ist eher so, dass du bekommen hast, was du wolltest. Schutz vor dem Sturm, den du heraufbeschworen hast. Und für Sicherheit hättest du in dem Moment alles getan.“

„Überleben wird durch Egoismus gesichert.“ Draco hob die Hand und untersuchte seine Fingernägel mit einem gelangweilten Gesichtsausdruck, sehr wahrscheinlich nur, damit George bemerkte, dass er immer noch nicht seine Fingerknöchel geheilt hatte, die weiterhin sichtbar aufgeschürft waren.

„Und ist es egoistisch dafür zu sorgen, dass es mir gut geht? Mich zu trösten?“ George näherte sich Draco, der nachtragend wegschaute. „Hör auf dich so zu benehmen! Ich hab einen anderen Malfoy gesehen. Einen, den ich viel lieber mochte.“

„Oh… Du würdest jeden Mann nehmen, der ich jemals war, bin oder sein könnte.“ Dracos Hand fiel zurück an seine Seite und die frostige Maske bröckelte langsam, als Zorn sich in jede Linie seines sich allmählich rötenden Gesichts grub. „Weil mein Charakter mein Aussehen nicht ändert. Und das ist es doch, was dich interessiert, oder? Aber ich werde nicht so tief sinken und bloß das… Betthäschen eines verfluchten Weasleys sein!“

„Was zur… Was…“ George versuchte den Ärger, den er bei diesen Worten empfand, zu schlucken, immerhin hatte er so ein Missverständnis erwartet. „Warum glaubst du sowas?“

„Du hast es gesagt“, gab Draco zurück, die Arme erneut abwehrend verschränkend. Seine Augen verengten sich in Zorn und er starrte George stur an, als der ihm nicht antwortete. „Es muss schwierig gewesen sein, den Retter in der Not zu spielen, wenn du mich eigentlich bloß flachlegen wolltest.“

George konnte das Bedürfnis etwas zu schlagen nicht länger unterdrücken und ließ seine Faust mit voller Wucht auf das Klavier niederrasen. Draco zischte, fast schmerzhaft.

„Pass auf, Weasley. Das Ding kostet mehr als dein bescheuerter Laden einbringt.“

„Du… passt besser selbst auf, Malfoy.“ George vermied es sich Dracos gehobene Augenbraue anzusehen und benutzte seinen Ärmel, um den Fleck wegzuwischen, wo seine Hand einen Abdruck auf dem schwarzen Lack hinterlassen hatte. Frustration pulsierte in seinen Schläfen als George den Mund öffnete, nur um ihn einen Moment später hörbar wieder zuklappen zu lassen. Er fand nicht den nötigen Mut um auszusprechen, was er Draco sagen wollte. Wenn er nur darüber nachdachte, Draco von seinen Gefühlen zu erzählen, dann glaubte er Freds Stimme zu hören, die ihm wieder und wieder sagte, wie falsch das war.

Aber am Ende war Freds Stimme nur noch ein Echo. Ihr zuzuhören würde nichts besser machen. Es war allmählich Zeit, dass er sein Leben in die eigenen Hände nahm.

Draco sagte für eine Weile nichts, dann: „Wenn du nichts mehr zu sagen hast, dann geh.“

„Was willst du denn hören?“, wollte George mit lauter Stimme wissen, die Hand wieder kurz davor das Klavier zu schlagen. „Dass ich dich liebe, dich heiraten will und so schnell wie möglich in ein Haus am Meer ziehen will?“

Draco errötete leicht, aber die Art und Weise wie er antwortete versteckte seine Verlegenheit gut: „Ich will Sicherheit.“ Er senkte den Blick, die Augen auf das Muster des Teppichs gerichtet. „Aber es ist bemerkenswert dumm zu glauben, ich könnte sowas bei einem Weasley finden. Ihr hasst mich alle. Ihr könnt mir nicht vergeben. Ich hab gedacht, dass du vielleicht… weil du gesagt hast, du mochtest mich schon vorher… aber du wolltest mich nur ins Bett kriegen und hättest dann bald gemerkt, was für eine bemerkenswert dumme Idee es gewesen ist, sich jemals auf mich einzulassen und dann wäre ich –“

„Halt den Mund“, sagte George und presste seine Hand gegen Dracos Lippen, ließ ihn gegen seine Handfläche plappern. „Draco, halt jetzt den Mund.“ Erst, als er Draco grob gegen die Wand schob, erreichte George sein Ziel. Draco hörte komplett auf sich zu sträuben und schaute George aus großen Augen an, die sich in ihn bohrten, als wollten sie ihn gegen eine unsichtbare Wand pressen.

George beugte sich vor, flüsterte die nächsten Worte: „Ich hab dir gezeigt, was du mir bedeutest. Vergessen?“ Mit der anderen Hand auf Dracos Hüfte presste er ihn dicht gegen die Wand und kam so nahe, bis er Draco mit seinem Körper an Ort und Stelle halten konnte. Er spürte wie Dracos Atmung sich beschleunigte, als er die Hand zwischen die Seiten seiner Robe und über die Knöpfe des Hemdes darunter fahren ließ. „Erinnerst du dich, wie du dich bei mir gefühlt hast?“

Draco nickte hilflos, das Grau seiner Augen schien dunkler und sein Atem war warm und feucht gegen Georges Handfläche.

„Es würde sich nicht so anfühlen, wenn ich nichts anderes im Kopf hätte, als dich in mein Bett zu kriegen, nicht?“ George versuchte sich erneut an einem Lächeln, aber als Draco mit den Schultern zuckte, fielen seine Mundwinkel prompt wieder herunter. „Ich… Du verarschst mich, oder? Ich hab andere Sachen für dich getan – ohne dass ich überhaupt wusste, ob du auf Männer stehst. Beweist das denn nicht, was du mir bedeutest?“

Als Draco sich über die Lippen leckte nahm George die Hand von seinem Mund, ließ sie aber auf der angenehm warmen Wange liegen. „Ich war bloß… so enttäuscht… dass du mich nicht so magst, wie ich dachte, dass ich dich… mögen könnte.“

„Na ja, weil du mich erst noch besser kennenlernen musst, damit du fühlen kannst, was ich für dich fühle“, sagte George und hob Dracos Kinn an, um einen besseren Ausblick auf das Lächeln zu haben, das vorsichtig an Dracos Lippen zupfte. Es war noch weit von einem ehrlichen Lächeln entfernt und brauchte die Kraft von Georges Kuss, um seine gesamte Schönheit zu entfalten.

„Ich sollte mich wohl entschuldigen“, hauchte Draco gegen Georges feuchte Lippen. „Weil ich zu viel gedacht habe.“

„Später…“ George küsste die weichen Lippen noch einmal und es dauerte nicht lange, bis Draco den Kuss erwiderte, Georges Zunge in seinen Mund ließ und die Finger tief in Georges Robe krallte, um ihn näherzuziehen. Seine Hände fuhren über Georges Brust zu seinem Rücken, während ein Stöhnen zwischen ihnen vibrierte von dem George nicht genau sagen konnte, ob es ihm oder Draco gehörte.

George war bereit sich in der quälenden Hitze zu verlieren, die zwar von leidenschaftlichen Küssen verursacht wurde, aber einfach nicht tief genug spürbar war, um sein Verlangen wirklich zu demonstrieren. Aber er bekam nie die Chance Draco mit anderen Mitteln zu zeigen, wie sehr er ihn wollte, weil das Geräusch von näherkommenden Absätzen sie auseinanderfahren ließ – gerade im richtigen Moment, um Narcissa Malfoy die Tür öffnen zu sehen.

„Mutter?“ Draco blinzelte hastig und ließ das sichtbare Verlangen in seinen Augen wieder zu der üblichen Kälte erstarren. „Weißt du nicht, warum sie sowas namens ‚Klopfen‘ erfunden haben?“ Seine Stimme war voller Trotz, der sich in Fassungslosigkeit verwandelte, als er das Tablett bemerkte, das seine Mutter trug. „Was ist das?“

„Du hast einen Gast Draco. Es ist nur höflich, seinen Gästen Getränke zu servieren“, erwiderte Narcissa als sie sich mit dem Tablett dem Klavier näherte.

„Nicht auf das…“ Draco verzog das Gesicht, weil seine Mutter ihn einfach ignorierte und das Tablett auf den Flügel stellte.

„Also, Mr. Weasley…“ Narcissa schenkte dem qualvollen Geräusch, das ihrem Sohn entfuhr, keinerlei Beachtung und musterte George lieber misstrauisch. „Ich sehe Sie recht oft hier, in letzter Zeit, also verraten Sie mir doch… Was genau wollen Sie von meinem Sohn?“

„Ähm…“ George schaute hilflos zu Draco, der sich gerade mit einer Hand durch sein überirdisch schönes Haar fuhr und so Georges Blick anzog wie Feuer eine Motte.

„Ich helfe Mr. Weasley einen Werbejingle für seinen Laden zu finden, Mutter“, sagte Draco in seinem üblich spöttischen Tonfall. „Ich schulde ihm immerhin etwas für meinen Zauberstab“, fügte er etwas grimmiger hinzu, aber seine Mutter nickte sowieso schon verstehend.

„Spielst du deswegen wieder?“, fragte sie und faltete die Hände. „Es war eine Schande dieses wunderbare Instrument nicht mehr zu benutzen. Mein Sohn ist ein wahres Naturtalent, Mr. Weasley.“ Sie hob das Kinn voller Stolz. Aus den Augenwinkeln bemerkte George, wie sich ein rosiger Schimmer auf Dracos Wangen ausbreitete.

„Hab ich gehört“, murmelte George.

Narcissa war offensichtlich enttäuscht, dass George ihren Sohn nicht mehr loben wollte. „Also dann… Wenn ihr irgendetwas braucht…“

„Rufe ich einen Hauself“, unterbrach Draco sie steif lächelnd.

Seine Mutter erwiderte das und nach einem Nicken für George drehte sie sich um und verließ das Zimmer wieder. Draco stieß ein Keuchen aus, das sich anhörte, als wäre er gerade einen Marathon gelaufen, und so wie er sich gegen die Wand lehnte, unterstrich er die Anspannung noch einmal, die gerade von ihm abgefallen war.

„Ein Jingle also?“ George lächelte, als die grauen Augen sich erneut in ihn bohrten, aber er ließ Draco keine Sekunde in dem Glauben, er könne ihn mit einem Blick zum Schweigen bringen.

„Das letzte Mal, als du hier warst, hat meine Mutter schon gedacht, du hättest versucht mich umzubringen. Ich denke, wir sind so erstmal eine Weile sicher.“ Nach einer langen Pause, in der er George einfach nur anstarrte, bewegte Draco sich zurück zum Flügel und setzte sich dort hin. „Ist sicher nicht vergiftet. Glaub ich zumindest“, antwortete er auf eine ungestellte Frage, aber wahrscheinlich einfach nur, um die Stille zu brechen.

„Erstmal?“ George konnte endlich die Frage stellen, die ihn wirklich interessierte, und diesmal bekam er sogar etwas Platz, um sich neben Draco zu setzen. Was er sofort tat und das sicherlich mit triumphierendem Gesichtsausdruck.

Draco zuckte die Achseln. Seine Finger legten sich auf die Klaviertasten und spielten eine Melodie, die George lachen ließ, weil sie die Erinnerung an Vögel weckte, die plötzlich auftauchten und ihm schnulzige Liebeslieder ins Ohr zwitscherten. Er streckte die Hand aus und nahm Dracos, zog die langen Finger und auch Dracos Blick von den Tasten. Als Draco ihn endlich anschaute war da ein hypnotisierendes Funkeln in seinen Augen.

„Ich muss dabei immer noch an dich denken“, sagte Draco leise und das erste Mal hielt George es für möglich, dass da auch Vögelchen waren, die direkt in Dracos Ohren zwitscherten.

George drückte Dracos Hand. „Du solltest mir zeigen, wo du es gehört hast.“

Ein faszinierendes Lächeln erschien auf Dracos Gesicht und er nickte. „Das würde ich gerne.“

„Und ich würde diese andere Melodie gerne noch einmal hören“, gab George zu. Er legte Dracos Hand wieder auf die Tasten, vermisste die weichen Finger zwischen seinen aber schon wieder.

Draco versuchte anscheinend einen tiefen Rotschimmer zu verstecken, als er zur Seite sah, und als er so aus dem Fenster schaute und bemerkte, dass es aufgehört hatte zu regnen, musste er glucksen. „Nun, ich glaube unser Auftakt ist vorbei, George“, sagte er und schwenkte den Blick zurück zu George. „Kein Regen mehr.“

Ende


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