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Fanfiction

Raindrop Prelude - Just like me, they long to be…

von Dr. S

Zwei Tage später war der strömende Regen wieder zurück…

Die letzten Kunden waren endlich gegangen und George mehr als bereit den Laden zu schließen, damit er endlich den Schlaf bekam, den er so dringend brauchte. Aber gerade als er die Tür hinter sich schließen wollte, nachdem er Verity herausgelassen hatte, griff jemand seinen Arm. Bevor er überhaupt in der Lage war einen Protestlaut von sich zu geben, wurde er nach draußen in den Regen gezerrt und fand sich plötzlich mit dem Rücken zur Wand wieder.

Sein Angreifer zog sich die Kapuze seines Umhanges gerade so weit zurück, um weißblondes Haar zu offenbaren. George hatte kaum genug Zeit um nach Luft zu schnappen, bevor er durch heftige Küsse komplett daran gehindert wurde. Georges Hinterkopf krachte hart gegen die Wand und einen Moment glaubte er, das Bewusstsein zu verlieren, aber seine Knie fühlten sich nur so weich an, weil Draco Malfoy ihn küsste.

Gerade als er den Kuss erwidern wollte, zog Draco sich allerdings zurück, war immer noch irgendwie da, drückte sich gegen ihn und grub die Finger in Georges Umhang. Sein Atem verließ seinen Mund in kleinen Wölkchen und die frischgefallenen Regentropfen auf seinen Lippen schienen wie perfekte Kristalle, die nur darauf warteten, von Georges Daumen weggewischt zu werden. Und das tat er, bevor er die Hand auf Dracos Wange liegen ließ.

„Ich wusste, dass du kommen würdest“, log er und versuchte sein Bestes nicht zu zeigen, wie aufgeregt er war, dass Draco hier war, dass er ihn spüren konnte, ihn schmecken…

„Wusstest du nicht“, murmelte Draco, bevor er George wieder küsste, verzweifelt, verlangend, und als Georges Lippen über die Nässe auf Dracos Wangen strichen, da schmeckte sie salzig.

George hielt inne und zog sich von Dracos Kiefer zurück, wartete darauf, dass die grauen Augen wieder aufgeschlagen wurden. Außer, dass sie rot und geschwollen waren, bekam etwas anderes sofort Georges Aufmerksamkeit. Er strich die längeren Strähnen von Dracos Pony zur Seite und legte einen blauroten Fleck auf seiner Schläfe frei.

„Was in Merlins Namen ist das?“ Bevor Draco den Kopf wegdrehen konnte, umfasste George sein Gesicht.

„Es geht dich nichts an“, fuhr Draco ihn an.

George verdrehte die Augen. „Jaah, sicher… Was machst du dann hier? Hast du dem Tod ins Auge gesehen und brauchst jetzt jemanden um wieder –”

„Halt den Mund!“ Draco schubste ihn gegen die Wand und befreite sich aus Georges Griff. „Ich wollte irgendwohin, wo ich mich sicher fühle.“ Verlegen senkte er das Kinn und versteckte sein Gesicht hinter nassen Haarsträhnen. „Mir ist kein anderer Ort eingefallen…“

George wusste nicht, was er antworten sollte, also stand er einfach für eine gefühlte Ewigkeit da. Draco bewegte sich ebenfalls nicht – er griff einfach sein linkes Handgelenk mit der anderen Hand und schaute stur auf den Boden.

Dann, scheinbar aus dem nirgendwo, nieste Draco und rieb sich mit der Hand über die Nase, während George aufseufzte.

„Willst du nicht reinkommen?“, fragte er und deutete auf den Laden. Dann streckte er eine Hand nach Draco aus, der ihn leicht überrascht anschaute. Seine Mundwinkel zuckten und er nickte, bevor er sich von Georges Hand auf seinem unteren Rücken zur Tür schieben ließ.

Der Laden war bereits dunkel, aber auch nachdem George die Tür magisch verschlossen hatte, schien Draco sich nicht unwohl zu fühlen. Vielleicht sagte er ja die Wahrheit, wenn er meinte, er würde sich hier sicher fühlen. Draco schaute sich um, als könne er mehr als nur die Silhouetten der Waren in den Regalen sehen. Dann drehte er sich um und ertappte George dabei ihn anzustarren.

Bevor er irgendetwas sagen konnte, machte George eine schnelle Bewegung mit seinem Zauberstab und erzeugte ein Licht, das Draco blendete. Er verzog das Gesicht und hielt sich eine Hand vor die Augen, um sie zu schützen, öffnete dann den Mund um George anzukeifen, aber der war bereits auf die Treppen zugegangen.

Auf seinem Weg nach oben schaute George über die Schulter und bedeutete Draco ihm zu folgen.

„Wie wär’s mit Tee?“ George musterte Draco. „Oder einem Handtuch? Du musst mich nicht verführen, um an ein Handtuch zu kommen.”

Draco schaute nachtragend weg. „Ich wollte dich überhaupt nicht verfü–“

„Wolltest du“, unterbrach George ihn und schüttelte den Kopf, als Draco erneut den Mund öffnete. „Komm schon.“

Draco zögerte einen Moment und schaute sich um, als würde er erwarten, dass sich jeden Moment ein Minimuff aus der Dunkelheit auf ihn stürzen würde. Soweit George wusste, konnte ein Minimuff aber nicht von selbst springen und wenn ein Schatten sie nach Draco werfen würde, dann täten sie nicht weh. George musste bei diesem Gedanken fast lächeln, aber als er endlich darauf kam, dass es Draco vielleicht ein kleines Lachen entlocken würde, wenn er ihm davon erzählte, da war es schon zu spät.

Draco stieß ihn leicht gegen die Schulter. „Beweg dich.“

„Woher die plötzliche Eile?“ George lächelte letztendlich doch, weil Draco auf diese vertraute Weise aufschnaubte. Er hatte vergessen, wie niedlich die leicht vorgeschobenen Lippen dann aussahen, aber wenn er sich recht erinnerte, dann stand er mit dieser Ansicht sowieso alleine da. Und als er die Tür zu seiner Wohnung öffnete, da merkte er wieder einmal, dass er in jeder Hinsicht alleine war.

Es hatte eine Zeit gegeben, da wäre die Wohnung nicht dunkel gewesen und Fred wäre hier gewesen, hätte auf ihn gewartet und bereits die Abrechnung erledigt. Hätte er Draco dann mitgebracht, dann wäre ihm der Kommentar, was für eine bemerkenswert dumme Idee das war, nicht erspart geblieben, egal wie schön es sich anfühlte diese so leicht schmollenden Lippen zu küssen. Und Draco hatte ihn nicht einmal küssen wollen. Er hatte nur geglaubt, dass das der einzige Weg war, damit George ihn reinließ.

„Also, warum heilst du die Wunde nicht und gehst ins Bett?“, fragte George, nachdem er das Licht eingeschaltet hatte und Draco die Couch angeboten hatte. Seine Wohnung war klein, aber groß genug für ihn alleine. Er verbrachte sowieso die meiste Zeit im Laden.

„Weil er weiß, wo ich wohne“, sagte Draco und so, wie er die Couch vorsichtig untersuchte, schien er schon wieder zu erwarten, dass irgendetwas ihn anspringen würde. Aber letztendlich gaben seine Beine nach und er ließ sich auf die Couch niedersinken.

„Er? Der, der für den hässlichen blauen Fleck verantwortlich ist?“, fragte George von der kleinen Einbauküche am anderen Ende des Raumes aus. Er setzte den Teekessel aufs Feuer und lugte aus dem Augenwinkel zu dem Berg an Geschirr, den er anscheinend schon wochenlang nicht mehr abgewaschen hatte.

„Nein, Merlin selbst“, schnaubte Draco. „Ja, derjenige, der gedacht hat, mein Gesicht wartet nur darauf nähere Bekanntschaft mit seinem Fuß zu machen. Er erwartet sicherlich nicht, dass ich mich hier verstecke.“

„Verstehe… Also, du hast versucht mich zu verführen, um Schutz zu finden…“ George drehte sich um und lehnte sich mit der Hüfte gegen die Küchentheke, um Draco anzusehen. „Sollte mich nicht überraschen, was? Immer noch ein kleiner, heimtückischer Slytherin. Aber dass du so weit gehen würdest…“ Er fuhr sich durch sein leicht feuchtes Haar und seufzte, als Draco es vermied ihn anzusehen. „Du musst wirklich verzweifelt sein.“

„Was…“ Draco umklammerte wieder sein linkes Handgelenk, als würde es wehtun. Seine Knöchel waren aufgeschürft, so schlimm, dass George sich wunderte, warum er das nicht vorher bemerkt hatte. „Was, wenn ich es wäre? Wenn ich wirklich nur hierher kommen könnte? Wenn all die Menschen, die ich einmal meine Freunde genannt habe, mich hassen würden? Würdest du dann Mitleid für mich empfinden?“

George nickte. „Würde ich.“

Draco schaute ihn wieder an. Seine grauen Augen füllten sich langsam mit Tränen und bevor George wirklich die bebenden Lippen bemerken konnte, presste Draco sich eine Hand auf den Mund. Er versuchte ohne Erfolg seine Schluchzer zu schlucken und das ließ George noch mehr Mitleid empfinden.

Ein weinender Malfoy… George wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte.

Auf der Suche nach einem Taschentuch schaute George sich um, fand aber nur eine Serviette. Für den Moment musste die reichen.

„Hier.“ George setzte sich neben Draco und hielt ihm die Serviette hin. Draco riss sie aus seinen Händen und wischte sich die Tränen von den Wangen, bevor er sich die Nase schnäuzte. George verzog das Gesicht, als Draco ihm die Serviette zurückgab.

„Ich bin so erbärmlich“, presste Draco heraus, während George die Serviette in den Mülleimer warf und seine Überraschung nicht verstecken konnte, als er trotz des beachtlichen Haufen an zusammengeknüllten Pergamenten traf. „Direkt vor einem Weasley zu heulen…“

„Hey, pass auf was du sagst oder ich werf dich raus“, drohte George.

Draco lächelte halbherzig. „Würdest du nicht. Du bist verknallt in mich.“

„Ähm…“ George errötete leicht. „Verknallt ist übertrieben. Ich… eher… Also, ich finde dich attraktiv.“

Draco schaute ihn mit einer gehobenen Augenbraue an. „Attraktiv? So wie wenn Vögelchen um deinen Kopf fliegen und dir ins Ohr zwitschern, wie schön jeder kleine Fehler in meinem Gesicht ist?“

„Ach, halt einfach die Klappe“, sagte George. Seine Wangen waren mittlerweile tiefrot angelaufen und brachten Draco zum Grinsen.

Why do birds suddenly appear?

„Malfoy!“ George presste seine Hand gegen Dracos Mund. „Hör auf zu singen! Was zur… Wo hast du das denn her?“

Draco griff nach Georges Handgelenk und zog die Finger von seinem Mund. „Hab ich für dich geschrieben.“ Hätte er nicht so übertrieben mit den Wimpern geklimpert, dann hätte George ihm vielleicht sogar geglaubt, aber so warf er Draco nur einen warnenden Blick zu. „Ich hab’s gestern in einem Muggel-Café gehört“, gab Draco zu. „Hat mich an dich erinnert. Ohrwurmverdächtig, findest du nicht?“

„Was hast du in einem Muggel-Café gemacht?“, fragte George um Draco von seinen erneut heiß werdenden Wangen abzulenken.

„Ablenkung“, sagte Draco abwesend. Er hielt immer noch Georges Handgelenk umklammert und fokussierte jetzt den Blick darauf, strich zögerlich über die feinen roten Härchen auf Georges Arm. „Es hat sich gut angefühlt, am Ende. Zuerst hatte ich einfach Angst. Muggel haben komische Dinge… laute Dinge. Und sie sind alle so beschäftigt… hektisch. Ich hätte stundenlang zusehen können, wie sie durch die Straßen wuseln wie Ameisen.“

„Draco Malfoy in der Muggel-Welt…“ George konnte nicht anders, als bei diesem Gedanken zu lächeln. „Jemand sollte ein Buch darüber schreiben.“

„Du wärst der Einzige, der es lesen würde“, murmelte Draco und schaute wieder hoch. „Würdest du doch, oder?“

„Wenn ein paar heiße Sexszenen drin sind – definitiv.“ George stieß etwas aus, das ihn doch sehr an ein Glucksen erinnerte, als Draco gegen seinen Handrücken schlug. Aber er hatte seit Monaten nicht wirklich gegluckst, an Lachen gar nicht erst zu denken.

„Du kannst wirklich witzig sein, Weasley.“ Und Draco konnte wirklich auf eine faszinierende, wunderschöne Weise lächeln. Und da waren wirklich Vögel, die ihm in die Ohren zwitscherten, als Draco den Blick hob um George direkt in die Augen zu sehen. „Hätte nie gedacht, dass mir das wirklich gefallen könnte.“

„Dir gefällt mein Humor?“ George beugte sich etwas vor, als Draco mit den Schultern zuckte. „Dir gefällt mein Humor.“ Er spürte schon fast Dracos Lippen auf seinen, als er das sagte, aber er war sich unsicher, ob er es riskieren sollte, die Distanz noch einmal zu verringern. Dracos Finger gruben sich jetzt schon tief in sein Handgelenk und George befürchtete, dass sie nicht nur deutliche Abdrücke hinterlassen, sondern ihn bluten lassen würden, wenn er nicht aufpasste.

Aber als Draco die Augen fast einladend schloss und gleichzeitig der Teekessel zu pfeifen begann, da wünschte George sich, er hätte keine Sekunden verschwendet.

Bei dem schrillen Geräusch zuckten sie zusammen und auseinander. George stand so schnell wie möglich auf und schaute Draco nicht an, als er hastig zur Küche eilte, dabei sofort die paar ruhigen Momente ausnutzte, um seine Gedanken zu ordnen.

Draco schien darin besser zu sein – oder Georges Nähe berührte ihn einfach nicht so sehr. Als George sich mit den Teetassen in seinen Händen wieder herumdrehte, saß Draco mit so einem leeren Gesichtsausdruck da, dass George einen Stich im Herzen spürte.

„Hier…“ Er wartete darauf, dass Draco ihm die Tasse abnahm, aber er bekam seine Aufmerksamkeit nur, nachdem er sich geräuspert hatte. „Vorsichtig, ist heiß.“

Draco nickte. Er benutzte die Tasse, um sich die Hände zu wärmen, und wieder einmal bemerkte George die aufgeschürften Fingerknöchel, was ihn daran erinnerte, warum Draco eigentlich hier war.

„Willst du mir nicht mehr hierüber erzählen?“ Als George die Hand nach der verletzten Schläfe ausstreckte, zuckte Draco erneut zusammen. Die Sekunden, bis Draco George erlaubte, das Haar von dem blauen Fleck zu streichen, fühlten sich wie Stunden an, aber er hätte noch länger gewartet, nur um die seidigen Haarsträhnen über seine Finger gleiten zu spüren. „Was ist passiert?“, fragte George, während er den Zauberstab zückte, um die Verletzung zu heilen.

Draco holte tief Luft und wartete darauf, dass George seinen Heilzauber zu Ende gesprochen hatte, bevor er begann: „Erinnerst du dich an Gregory Goyle?“

„Einer deiner Gorillas, nicht?“

Draco nickte. „Er gibt mir die Schuld… Er sagt, dass Vincents Tod… dass Crabbe wegen mir gestorben ist.“ Dracos Kiefer stach merklich hervor, als er die Zähne aufeinander presste, offensichtlich Probleme damit hatte, über dieses Thema zu sprechen.

George stellte seine Teetasse auf den Couchtisch und gab dem Verlangen nach, Dracos Schulter zu drücken.

„War das seine Rache?“

„Nein…“ Draco nahm einen Schluck und verzog das Gesicht. „Hast du Zucker?“

„Versuch nicht abzulenken“, warnte George und nahm die Tasse aus Dracos Händen, stellte sie außer Reichweite. „Du wirst mir erzählen, was passiert ist. Verstanden?“ Als Draco ihn nicht ansah griff George sein Kinn und hob es an. „Komm schon, Draco.“

Die Verwendung seines Vornamens schien Draco ein wenig zu erweichen. Wieder schlossen seine Finger sich um sein linkes Handgelenk und George wollte ihn davon abhalten, aber es resultierte darin, dass seine Hand nutzlos auf Dracos liegenblieb.

„Er sagte, dass ich zahlen müsse.“ Dracos Stimme war kaum mehr als ein Wispern. „Das alles meine Schuld sei und ich es nicht verdient habe zu leben, während Vincent… tot ist. Er wollte mein Gold. Frag mich nicht wofür. Vielleicht um sich aus Askaban freizukaufen oder einfach um ein schönes Leben zu haben… vielleicht wollte er auch einfach mein Gold.“

„Die Tasche… Dann war es eine Tasche voller Galleonen?“ George seufzte, als Draco nickte. „Das ist Erpressung.“

„Nein, wirklich?“ Die Augen verdrehend schüttelte Draco Georges Hand ab und verschränkte die Arme vor der Brust. „Da ist nichts, was ich tun könnte. Greg und ich, wir sind… wir waren Freunde für mehr als ein Jahrzehnt. Er weiß so viel… zu viel. Vater hat keine Ahnung, was ich Vincent und ihm alles erzählt habe, einfach um… anzugeben. Meine Familie kommt nicht nach Askaban, weil wir Potter geholfen haben, aber es gibt so viele andere Gründe für die wir…“ Draco stoppte und seine Augen weiteten sich vor Schock. „Oh, nein… und jetzt erzähl ich dir das! Einem Weasley! Da kann ich genauso gut gleich nach Askaban gehen.“

„Danke für dein Vertrauen“, murmelte George. „Ich wünschte, dass du zumindest jetzt daran glauben könntest, dass ich niemanden irgendetwas sagen würde.“

„Das ist einfach schwer zu glauben.“

„Soll ich dir was sagen?“ George wusste nicht, ob das eine gute Idee war, aber bei diesem hoffnungsvollen und gleichzeitig misstrauischen Blick konnte er nicht anders. „Ich war wirklich verknallt in dich. Ich konnte… Ich konnte nicht aufhören dich anzustarren und nach jedem kleinen Aufblitzen von Mitleid oder so etwas zu suchen, und manchmal hab ich das gesehen. Aber Fred hat mir gesagt, dass das vergeblich wäre, also hab ich aufgehört. Ich hab’s geschafft diese bescheuerte Vernarrtheit ganz weit weg zu schieben. Aber dann… ist Fred gestorben und jetzt bist du hier. Und du zeigst mir so viele Dinge, die diese alte Vernarrtheit wieder herauszerren, ohne dass irgendjemand da ist, der mir sagen könnte, wie falsch –“

Er wurde unterbrochen, als Dracos Mund sich plötzlich in einem harten Kuss gegen seinen presste. Draco zog sich zurück, bevor George erwidern konnte. Er sah ein wenig geschockt aus, die Augen geweitet und ein wenig gerötet von den lang getrockneten Tränen. George wollte ihn sofort wieder küssen, aber er war sich nicht sicher, ob Draco das diesmal ohne Hintergedanken getan hatte oder ob er einfach sichergehen wollte, dass George sein kleines Geheimnis für sich behielt.

„Mir war einfach danach“, hauchte Draco, als würde er Georges Zweifel spüren können. „Und mir ist immer noch danach“, fügte er hinzu, vergrub die Hand in Georges Haaren und zog ihn in einen neuen Kuss.

Er war sanfter, als George erwartet hatte, fast kraftlos. Einen Moment lang versuchte er dabei zu bleiben, aber letzten Endes siegte das Bedürfnis, Dracos Mund zu erforschen. Vorsichtig platzierte George seine Hand auf Dracos Seite und zog ihn näher, während er den Kuss vertiefte. Aber auch wenn Draco den Mund für Georges Zunge öffnete, hielt er sich doch offensichtlich zurück. George wusste, dass sie das besser konnten.

Dracos Atem beschleunigte sich, als George ihn so dicht wie möglich gegen seine Brust presste. Die Hände auf seinem Rücken hielten Draco davon ab sich zurückzuziehen, und er stöhnte leise, bevor er mit beiden Händen an Georges Haaren zog.

Er hob ein Bein auf die Couch und drehte sich leicht, gab George so den perfekten Winkel, um ihn auf seinen Schoß zu ziehen. Gerade als George genau das tun wollte, stieß Draco demonstrativ gegen seine Brust. Keiner von ihnen löste den Kuss, aber von fast leidenschaftlich wurde er wieder zu sanft und beinahe… liebevoll.

Aber auch das konnte eine kaum zu ertragende Hitze nicht davon abhalten, sich in Georges Unterleib auszubreiten, schmerzhafter als jedes Verlangen, das er jemals zu unterdrücken versucht hatte. Er wollte Draco. Wollte ihn so sehr. Und Draco musste etwas Ähnliches fühlen, weil er ihn nicht wegstieß, als Georges Finger zu den Knöpfen seines Umhanges fuhren, um sie zu öffnen. Er zog sich dennoch leicht von Georges Mund zurück, um in einem amüsierten Ton zu fragen:

„Was machst du da?“

„Ich helf dir aus deinem Umhang“, murmelte George gegen Dracos Lippen, auf die er einen kurzen Kuss drückte, als Draco etwas zu sagen versuchte. „Er ist nass. Du wirst dich erkälten.“

„Mhm…“ Offensichtlich glaubte Draco ihm nicht, schüttelte aber trotzdem den schwarzen Stoff von seinen Schultern. „Du bist zu gut um wahr zu sein.“

„Beim Küssen, hoffentlich.“ Wieder schlang George die Arme um Draco und fing jedes leise Lachen auf, das Dracos Kehle entwischen konnte. Und ohne die Robe war so viel mehr von der verführerischen Haut sichtbar, aber immer noch hielt der steife Kragen von Dracos Hemd George davon ab, den blassen Hals mit roten Flecken zu verschönern.

„Ich…“ Dracos Finger wanderten über Georges Brust. „Ich finde, dass magentafarbene Roben überhaupt nicht zu deinen roten Haaren passen. Schlechte Wahl.“ Langsam, fast vorsichtig, öffnete Draco die Knöpfe von Georges Robe. Sein schneller Atem verließ einen verlockend geschwollenen Mund, der George unangebrachte Gedanken am laufenden Band denken ließ, während Draco sich alle Zeit der Welt ließ, die Roben abzustreifen.

„Ich muss sie nicht die ganze Zeit tragen. Nur wenn meine Angestellten denken sollen, wir wären gleichberechtigt.“

Draco hob die Augenbrauen. „Du denkst nicht wirklich, den toughen Geschäftsmann zu spielen wäre sexy, oder?“

„Und du?“ George lenkte Dracos Aufmerksamkeit auf seinen Mund, während er unauffällig die ersten drei Knöpfe seines Hemds öffnete. Er ließ seine Lippen wenige Millimeter von Dracos entfernt und zog sich immer dann ein Stück zurück, wenn Draco versuchte ihn zu küssen. „Komm schon, Draco. Antworte.“

„Nun, vielleicht.“ Draco grinste. „George.“

„Ah, das ist wie Musik in meinen Ohren“, sagte George und dachte nicht länger daran, Draco zu ärgern, als dem ein neues Lachen entfuhr. Er schubste Draco sanft nach hinten, nachdem er ihre Lippen erneut gegeneinander gepresst hatte, und lenkte ihn mit dem Kuss so sehr ab, dass Draco nicht einmal daran dachte ihn wegzustoßen, als Georges Hände unter sein Hemd fuhren.

Stattdessen machte er sogar mit. Schlanke Hände wanderten über Georges Rücken und zogen sein Hemd leicht hoch, um über nackte Haut kratzen zu können. Draco gab ein wohliges Seufzen von sich, als Georges Hüften gegen seine pressten.

Zu einer anderen Zeit hätte es George vielleicht erschreckt, wie einfach es war zu vergessen, auf welcher Seite Draco im Krieg gestanden hatte. Aber jetzt, mit seinen Händen unter Dracos Hemd, auf warmer, weicher Haut, waren solche Gedanken ganz weit entfernt.

Wenigstens, bis Draco das Thema wieder aufbrachte…

George spürte eindeutig, wie Draco sich anspannte und gleichzeitig aufkeuchte. Er zog seine Hände zurück und stemmte sich hoch, schaute Draco besorgt an.

„Was ist los?“

Draco schaute verwundert zurück, als hätte er nicht erwartet, dass George sein Unwohlsein bemerken würde. Er versteckte es gut. Das Keuchen konnte leicht falsch interpretiert werden und George fragte sich einen Moment, ob er vielleicht wirklich nur eine Ausrede suchte, um das hier zu beenden, bevor es zu viel wurde.

„Was machst du?“, fragte Draco misstrauisch, die Augen leicht verengend. „Kannst du nicht einfach weitermachen?“

Georges Augen weiteten sich. „Bitte?“

Draco verdrehte die Augen, offenbar genervt. „Ich bin nicht… Ich hab keine Angst. Es gefällt mir. Warum glaubst du das Gegenteil?“

„Warum glaubst du das?“

Wieder rollte Draco mit den Augen, anscheinend extra langsam für George. Er zog seine Hände von Georges Rücken zurück und faltete sie auf seiner Brust. Aber so konnte er nicht lange bleiben. Bald seufzte er auf und legte zumindest eine Hand auf Georges Brust.

„Das letzte Mal, als jemand so auf mir gelegen hat…“ Draco drehte den Kopf verlegen zur Seite und fing an seine Finger im Rhythmus von Georges Herzschlag gegen seine Brust zu klopfen. „Da wollte ich es nicht.“

„Fuck!“ George setzte sich augenblicklich auf. „Jemand hat dich vergewal–“

„Verfluchter Idiot, nein!“ Dracos Gesicht war hochrot angelaufen und er fügte leise hinzu: „Ich bin kein bescheuertes Mädchen. Ich hab dem Bastard ins Gesicht geschlagen und bin abgehauen, aber… es war peinlich.“

„Dass du wie ein Muggel reagiert hast?“ George wusste nicht, woher das plötzliche Verlangen rührte, einen Witz zu machen, aber es funktionierte und Draco lächelte schwach.

„Dass Menschen denken, sie könnten so etwas mit mir machen.“ Er schaute hoch und seine Finger erstarrten auf Georges Brust.

George wusste nicht, ob er wirklich wollte, dass Draco wusste, wie er sich im Moment fühlte, aber mit den Fingern auf seiner Brust gespreizt war er sicherlich in der Lage, seinen schnellen Herzschlag zu spüren.

„Unser zu Hause war voll mit Todessern. Wenn sie zu viel getrunken hatten, dann…“ Draco verkrallte die Finger in Georges Robe. „Sie haben sich regelrecht auf meine Mutter gestürzt. Ich hab versucht immer bei ihr zu bleiben. Natürlich auch, weil ich mich ohne meine Eltern nicht sicher gefühlt habe und… Ich dachte, dass ich sie vielleicht beschützen könnte, nachdem ich sie in diesen Schlamassel gestürzt habe.“

George strich das Haar aus Dracos Gesicht, bis sein Ausdruck wieder etwas weicher wurde. „Das ist… mutig.“

Draco gluckste. „Ich war nur ängstlich, nicht mutig. Wir waren in keiner Position, wo wir uns über irgendetwas beschweren konnten. Zusammenzubleiben war wohl alles, was wir tun konnten, um zu überleben, nehm ich an.“ Draco schien immer noch verlegen, schaute George aber wenigstens wieder direkt an. Aber da war noch etwas in seinen Augen. Als würde er wollen, dass George ihm sagte, er müsste sich nicht schämen. „Einmal, da hab ich ihnen gesagt… dass sie doch lieber… mich nehmen sollten, bevor sie meine Mutter anfassen, aber… ich… ich hab nie gedacht, dass sie das ernst nehmen.“ Draco biss sich fest auf die Unterlippe, bis sie aufhörte zu zittern. „Dann… war dieser Bastard plötzlich über mir und ich konnte an nichts anderes denken als daran, dass ich es verdient habe, so behandelt zu werden… vollkommen in Ungnade zu fallen…“

George wollte Draco sagen, dass er niemals irgendetwas tun würde, wodurch er sich so fühlen musste. Dass er dafür zu viel empfand und wollte, dass es ihm gefallen würde, aber alles was seine Stimme schaffte, war in einem relativ genervten Ton zu fragen:

„Warum erzählst du mir das?“

Dracos Verlegenheit vergrößerte sich noch einmal und er blinzelte hastig, als wollte er Tränen zurückhalten. „Weil du der einzige bist, der irgendein Interesse an mir zeigt.“ Seine Stimme zitterte und sein ganzer Körper bebte bei dem Versuch nicht wieder zu weinen. Aber mit George immer noch auf seinen Oberschenkeln sitzend musste Draco sich gefangen fühlen. Und in so einer Position sah er sich dann sicherlich auch gezwungen George so viel von sich zu erzählen.

Oder vielleicht vertraute er ihm auch ein bisschen.

„Hey…“ George half Draco dabei sich aufzusetzen und zog ihn in eine feste Umarmung. „Versuch nichts zurückzuhalten, Draco. Irgendwann musst du diese Tränen weinen und besser in meinen Armen als ganz alleine in deinem Zimmer… oder so etwas in der Art.“

Von dem dünnen Stoff seines Hemdes gedämpft ließen sich die Geräusche, die Draco von sich gab, irgendwo zwischen Lachen und Weinen einordnen. Minuten vergingen und die Stelle an seiner Schulter, an der Dracos sein Gesicht versteckte, wurde nasser und nasser. George streichelte Dracos Rücken, hoffte darauf, dass die angespannten Muskeln sich unter seinen Fingern wieder auflockern würden, aber im Grunde hatte er keine Ahnung, wie man jemanden auf diese Art und Weise tröstete. Wann auch immer er versucht hatte jemanden aufzuheitern, dann hatte er einen Witz gerissen, hatte alles versucht, um die andere Person zum Lachen zu bringen – aber immer zusammen mit Fred. Alleine war er wahrscheinlich nicht länger im Stande jemanden zu trösten.

Aber irgendwie wurden Dracos Schluchzer leiser und irgendwann verebbten sie vollkommen. Er lag ruhig in Georges Armen und erweckte fast den Eindruck, dass er eingeschlafen wäre. George bewegte sich vorsichtig so, dass er Draco ansehen konnte, der wie auf Kommando den Kopf hob.

„Komm.“ Bei Dracos fragendem Blick nickte George zur Tür, die in sein Schlafzimmer führte. „Ich zeig dir, wo du schlafen kannst.“

Draco umklammerte Georges Handgelenk und folgte ihm mit dem Blick stur auf den Boden gerichtet.

Es gab zwei Betten in seinem Zimmer, eines war ordentlich gemacht und das andere ein Durcheinander an Kissen und Decken. George schob Draco auf das am Fenster zu, das kein Durcheinander war, sein Bett. Er hatte nie gewagt Freds Bett auf der anderen Zimmerseite anzurühren.

„Ich geh und hol dir einen Pyjama“, murmelte George und verließ das Zimmer, bevor Draco ihn wieder ansehen konnte. Im Wohnzimmer nahm er erst einmal einen tiefen Atemzug, bevor er ins Bad ging. Die Zeiten, in denen seine Mutter seine Wäsche gemacht hatte, waren vorbei. Nicht, dass sie es nicht mehr tun würde, wenn George sie ihr schicken würde, aber George ertrug ihre Blicke nicht.

Er erinnerte sich noch sehr genau an das eine Mal, als sie ihn Fred genannt hatte. Der unangenehmste Moment an den er überhaupt denken konnte. Die Art und Weise wie alle ihn angestarrt hatten, hatte ihn sich schuldig fühlen lassen. Schuldig, weil er nicht in der Lage war, der alte George zu sein, und das gab seiner Familie wahrscheinlich das Gefühl, dass sie beide Zwillinge verloren hatten.

Seitdem hatte er aufgehört seine Familie regelmäßig zu besuchen. Charlie hatte ihn noch ständig zum Fuchsbau geschleppt, bevor er nach Rumänien zurückgekehrt war. Jetzt versuchte Ginny Charlie zu ersetzen, aber sie war ein Mädchen und physisch nicht in der Lage ihn irgendwohin zu schleppen.

George seufzte bei dem Gedanken, was Charlie wohl gesagt hätte, wenn er vorbeigeschaut und jemanden in Georges Bett vorgefunden hätte. Ginny hätte wahrscheinlich geschrien, weil es Draco Malfoy war, die Personifizierung des Bösen.

Kopfschüttelnd nahm George den frischgewaschenen Pyjama mit und ging zurück ins Schlafzimmer, wo er Draco vollkommen fokussiert auf die kleinen Bächlein von Regenwasser, die über die Fensterscheibe rannen, vorfand. Was George allerdings hart schlucken ließ, war die Tatsache, dass er keine Hose mehr trug. Ordentlich gefaltet lag sie am Ende des Bettes und auch wenn Dracos nackte Beine unter der Decke versteckt waren, ließ alleine der Gedanken daran, dass seine nackte Haut den Stoff berührte, George wieder an die Position denken, in der er Draco vor nicht allzu langer Zeit gehabt hatte. Sein Hemd war geöffnet und der weiße Stoff fiel von seiner rechten Schulter, als er sich drehte um George anzusehen.

„Ich hoffe, dass du nichts dagegen hast“, sagte Draco und tat vollkommen unschuldig, als er auf seine Hosen deutete. „Sie wurden mir ein wenig eng.“ Sein Lächeln war nicht mehr so unschuldig.

„Sag mir eins, Malfoy…“ George setzte sich auf die Bettkante und beobachtete Draco, der die Beine an seine Brust zog, dann die Arme um sie schlang.

„Zurück zu unseren Nachnamen, also?“ Fast schmollend schob er die Lippen vor.

George versuchte das zu ignorieren. „Seit wann weißt du, dass du auf Kerle stehst?“

„Sagen wir so…“ Draco zuckte die Achseln. „Ich bin noch unentschlossen.“

„Bist du?“ Ungläubig hob George die Augenbrauen. „Weil du ziemlich gut in diesem Verführungsding bist. Ein bisschen offensichtlich, vielleicht, aber wenn du so weitermachst, dann wird es funktionieren.“

„Ach, wirklich? Ich versuche nur wiedergutzumachen, dass ich die Atmosphäre eben komplett ruiniert habe“, sagte Draco mit einem kleinen Lächeln.

George schüttelte den Kopf. „Ich glaube, dass du mich von dem ablenken willst, was du gesagt hast, dass du geweint hast… so etwas in der Art.“ Damit warf er den Pyjama nach Draco und lächelte, als er genau sein Gesicht traf.

„Hör auf so zu grinsen, Weasley“, schnaubte Draco und George hätte etwas zurückgegeben, aber jedes Wort starb auf seiner Zunge, als Draco sein Hemd auszog und nach ihm warf. George duckte sich in der letzten Sekunde und griff Dracos Wade, zog ihn ruckartig in seine Richtung. Draco gab ein überraschtes Geräusch von sich, als er flach auf dem Rücken landete, die Hände nach dem Laken greifend, um George davon abzuhalten ihn widerstandslos näherziehen zu können.

„Wa-Was machst du?“ Draco wand sich, als George sich auf ihn legte.

„Ist das nicht, was du wolltest?“ George beugte sich zu Dracos leicht offenstehenden Lippen herunter und bereute, dass er die vollen Lippen einen Moment zu lange bewundert hatte und Draco so die Gelegenheit zu sprechen gab.

„Es ist das, was du tun willst um mich abzulenken“, sagte er und schien erleichtert, als George sich daraufhin aufrichtete.

„Ich will nicht –“

„Du lächelst nicht so oft wie damals in Hogwarts… Nun, im Grunde ist es jetzt genau das Gegenteil. Früher, da hast du fast nie aufgehört zu grinsen. Jetzt… scheint dein Lächeln die seltenste Erscheinung der Welt zu sein.“ Draco ignorierte Georges Schnauben bei dieser Übertreibung einfach und deutete auf das gegenüberliegende Bett. „Das gehört deinem Bruder, oder? Du hast es nicht verändert, seit er nicht mehr da ist, weil –“

„Sei ruhig!“ George ballte die Hände zu Fäusten, atmete tief durch und richtete sich auf. „Ich schlafe auf der Couch. Gute Nacht, Malfoy.“

Draco griff seine Hand. „George.“ Er zog ihn wieder runter. „George…“

„Ich kenn meinen Namen“, krächzte George abwehrend, öffnete aber langsam seine Hand, als Dracos Finger zwischen seine zu schlüpfen versuchten. Es fühlte sich komisch an eine so kalte Hand zu halten und George spürte den Wunsch Dracos Haut zu wärmen, bemerkte dabei, dass die immer noch aufgeschürft war. Er hatte vergessen Dracos Fingerknöchel zu heilen.

„Das Bett ist groß genug für uns beide“, sagte Draco und schenkte George ein Lächeln. Es war ein ehrlicheres Lächeln, als George es jemals auf seinem Gesicht gesehen hatte, weshalb er es einfach erwidern musste. „Weißt du, das hier…“ Draco fuhr mit den Fingern über Georges Lippen und ließ seine Hand auf Georges Wange liegen. „Das sieht viel besser aus, als das alberne Grinsen, dass du immer in der Schule getragen hast.“

„Findest du?“ Das beißende Brennen in seinen Augen zwang George viel zu oft zu blinzeln. „Warum denkt niemand sonst so?“ Nicht länger in der Lage seine Tränen zurückzuhalten schloss George seine Augen fest und hoffte, dass Draco nichts bemerken würde.

Draco schob seine Hand in Georges Nacken und zog ihn gegen seine Schulter. „Wein lieber in meinen Armen als alleine in deinem Zimmer.“

George hob den Kopf, sodass er sein Gesicht in Dracos Halsbeuge verbergen konnte. Er spürte wie Draco sich anspannte und so wie er unbeholfen Georges Rücken tätschelte machte deutlich, dass er es nicht gewohnt war, jemanden zu trösten, aber genau das ließ George sich besser fühlen. Es bedeutete, dass er für Draco etwas Besonderes war. Das er ganz alleine etwas Besonderes war.

„Draco…“

„Ah, wieder zurück zum Vornamen.“ Draco legte die Hände auf Georges Schultern und schob ihn zurück, sodass sie sich in die Augen sehen konnte. „Keine Sorge. Ich glaube, wir sind jetzt gleich auf, wenn’s ums Weinen geht.“

George seufzte schwer. „Ich bin so einsam“, sagte er leise und schaute zu dem ungemachten Bett.

Draco drückte seine Schultern. „Ich auch…“ Er schüttelte den Kopf, als George ihn ansah. „Ja, ich weiß, dass du das nicht vergleichen kannst, aber… Es gibt nichts, was ich tun kann. Nichts, was ich sage, wird irgendetwas ändern, aber… Ich bin jetzt hier.“

George schluckte und streckte eine Hand nach Dracos Wange aus, schob sie in die blonden Haare, die wieder wie pure Seide über seine Finger fielen, nachdem sie komplett getrocknet waren. Draco seufzte und schloss die Augen, ließ widerstandslos zu, dass George ihn näher zog und zärtlich küsste.

Aber die Art wie Draco den Kuss erwiderte war alles andere als zärtlich. Er öffnete den Mund einladend, schlang die Arme fest um George und presste sich so verzweifelt gegen ihn, dass George sich sein Hemd so schnell wie möglich über den Kopf zog, um mehr von der steigenden Hitze zwischen ihnen zu spüren.

Er schubste Draco zurück aufs Bett, biss ihm in die Unterlippe und brachte ihn so dazu ein Stöhnen seinem Mund entkommen zu lassen, bevor er davon angespornt zu dem makellosen, blassen Hals wanderte. Ein weiteres Stöhnen folgte und Draco krümmte seinen Rücken durch, als George Spuren auf seinem ganzen Körper hinterließ. Draco wand sich auf dem Laken als Georges Mund seine Brust erreichte, seine Zähne über die empfindlichsten Stellen kratzen ließ, bis Draco einen verlangenden Schrei nicht unterdrücken konnte.

Mit der linken Hand griff George nach der Schublade seines Nachtschränkchens, riss sie auf und suchte blind nach dem Gleitmittel, und jetzt dankte er Fred himmelhochjauchzend, dass er ihm das Zeug mit einem dreckigen Grinsen im Gesicht geschenkt hatte. Als er es ohne hinzusehen allerdings nicht finden konnte, musste er murrend von Draco ablassen und sich aufsetzen.

Dracos Atmung ging schwerer, je länger George brauchte, und er schüttelte ungeduldig den letzten Rest seiner Kleidung ab. Als wäre George nicht schon nervös genug spreizte Draco jetzt auch noch einladend die Beine für seine Finger. Sich hart auf die Unterlippe beißend klammerte er sich an sein Kissen und schien doch ungewöhnlich große Schmerzen zu empfinden, als Georges Finger in ihn glitt. Er brauchte einen Moment um sich zu entspannen, schob sich dann aber begierig Georges Hand entgegen.

Stöhnend fügte George einen zweiten Finger hinzu und beugte sich ungeduldig über Draco, um ihn fast brutal zu küssen. Dracos Hände machten sich währenddessen an seiner Hose zu schaffen und konnten sie bis zu seinen Knien herunterziehen. Bei dem Versuch sie abzustreifen fiel George allerdings fast aus dem Bett und Draco musste lachen. Er umklammerte seinen Bizeps und hielt ihn so auf dem Bett, griff mit der anderen Hand gleichzeitig nach Georges Handgelenk und schob die Finger wieder zurück in sich, drei diesmal.

George hätte die ganze Nacht zusehen können und Dracos Augen zeigten ihm, dass er das wusste. Als er die Kontrolle über seine Hand zurückgewann brachte George Draco dazu nicht nur die Augen zu schließen, sondern tief zu stöhnen, als seine Finger nur ganz leicht über diesen einen Punkt strichen. Draco schlang die Beine um George und hob seine Hüften an, aber anstatt tiefer vorzustoßen zog George seine Finger zurück.

Draco wimmerte, als George sich langsam vorarbeitete, Zentimeter für Zentimeter. Es fiel ihm schwer nicht sofort kopflos vorzustoßen, aber der schmerzerfüllte Ausdruck in Dracos Gesicht ließ ihn wenigstens etwas Kontrolle behalten. Er lehnte sich herunter und strich mit den Lippen über Dracos Schläfe, schmeckte so den leichten Schweißfilm, der mittlerweile Dracos kompletten Körper überzog. Draco seufzte bei dieser Berührung und erneut, als George seine Hüften bewegte.

Seine Stöße blieben sanft und langsam bis Dracos Keuchen schwerer und ermutigender wurde. Dracos Beine verstärkten ihre Umklammerung um seine Hüfte, zwangen ihn tiefer, und George vergaß alles über Kontrolle. Verloren in seinem eigenen Verlangen ließ er seine Hüften kraftvoll gegen Dracos schlagen, stieß rücksichtslos vor, bis sein Höhepunkt förmlich von Dracos bebendem Körper aus ihm herausgezerrt wurde.

Keuchend zog George sich zurück und hätte Draco ihn nicht zur Seite gerollt, dann wäre er auf ihm zusammengebrochen. Die Arme über seinem Kopf ausstreckend bemerkte George das erste Mal das unangenehme Brennen, das sich über seine Schultern zog.

„Was zur…“ Er keuchte schockiert auf, als er die blutigen Kratzer bemerkte, die sich in seine Haut gruben. „Malfoy, du Tier!“

Die Augen verdrehend schlug Draco die Hand auf Georges Bauch und schaute dann auf seine Fingernägel. Seine kurzen Fingernägel. Merlin allein wusste, wie er es geschafft hatte, George derartig zu kratzen.

„Jetzt hab ich deine DNA unter meinen Nägeln. Wenn man mich umbringt wird man denken, dass du es warst.“ Er grinste George an, der ihm das ohnehin schon vollkommen durcheinander gekommene Haar verwuschelte. Draco nutzte Georges angehobenen Arm aus und schlüpfte darunter hindurch, verkreuzte die Arme auf Georges Brust. Sein Grinsen wurde zu einem Lächeln, als George den Arm um seine Schultern schlang.

„Ich lass nicht zu, dass irgendjemand dich umbringt“, sagte George. „Oder dir nochmal wehtut“, fügte er hinzu, als sein Blick kurz auf Dracos aufgeschürfte Fingerknöchel fiel.

„Dann willst du das wieder tun?“ Draco presste seine Finger gegen Georges Lippen, bevor der etwas sagen konnte. „Ich akzeptiere nur ein Ja. Ich hoffe, du weißt das.“ George küsste die Spitze von Dracos Finger. „Ugh… du hast jetzt George Weasley-DNA probiert. Wie schmeckt sie? Gut genug für eine eigene Eiscremesorte?“

George stieß ein lautes Lachen aus, das seinen keinen ganzen Körper schüttelte. „Widerwärtig!“ Er schnippte seine Finger gegen Dracos Stirn und atmete tief durch. „Du bist widerwärtig, Malfoy.“

„Du auch“, sagte Draco und lehnte sich gegen Georges Hand, die seine Wange streichelte. Er schloss die Augen und schmiegte sich mit der anderen Gesichtshälfte gegen Georges Schulter, ließ ihn mit seinem Haar spielen. „Verrat mir eins, George…“

„Kommt drauf an, was du wissen willst“, sagte George.

Draco zog eine unsichtbare Linie zwischen den Sommersprossen auf Georges Brust und fragte: „Seit wann?“

„Was?“ George runzelte die Stirn, als Draco den Kopf wieder hob.

„Seit wann bist du so unsterblich verliebt in mich?“ Das Lächeln auf Dracos Gesicht war einfach nur goldig und seine leuchtenden Augen lockten diese dämlichen Vögel wieder an, die immer direkt in Georges Ohr zirpten.

George lachte erneut, aber diesmal, um seine Verlegenheit zu verstecken. „Ich war niemals ‚verliebt‘ in dich, Draco. Ich denke, ich bin besser dran, wenn ich das verzweifelte Verlangen dich flachlegen zu wollen als Schwärmerei bezeichne.“ Die Vögel piekten schmerzhaft gegen Georges Schläfe, aber er lächelte Draco weiter an, obwohl dessen Lächeln jetzt gezwungen wirkte.

„Jaah, anscheinend gibt es wenigstens eine Sache in der ich gut bin…“ Draco löste sich von George und drehte ihm den Rücken zu.

Verwirrt legte George eine Hand auf Dracos Schulter. „Stehst du nicht so auf Kuscheln?“

„Ich kann auf der Seite nur nicht schlafen.“ Dracos Stimme war gedämpft, weil er direkt ins Kissen sprach.

„Okay, kein Problem!“ George drehte sich, damit er sich dicht gegen Dracos Rücken schmiegen konnte, einen Arm fest um die schmale Hüfte geschlungen. „Schlaf gut, Draco Darling. Ich nehm mir deinen Erpresser morgen mal vor.“ Er drückte einen Kuss auf Dracos Schulter, bekam dafür aber nicht einmal einen Seufzer zu hören. Als er sich über Draco lehnte bemerkte er, dass der anscheinend schon eingeschlafen war.

George küsste Dracos Wange, bevor er sich nach seinem Zauberstab streckte, um das Licht zu löschen.


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