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Fanfiction

Wofür es sich lohnt - Wofür es sich lohnt

von Sunrise

„Schlaf, mein Kind, schlafe ein,
lass dich behüten von den Sternen.
Der Mond scheint hell durchs Fenster rein,
Die Engel grüßen aus der Ferne.“

Ihre Augen wurden feucht, das Zimmer verschwamm und ihre Stimme zitterte, als sie den letzten Vers des alten Schlafliedes anstimmte.

„Und träume schön, mein Kind,
Nun schlafe ein, schlafe ein geschwind.“

Eine einzelne Träne löste sich und kullerte über ihre Wange, rann ihren langen Hals hinunter und versiegte schließlich in ihrem Pullover. Eine weitere folgte, und noch eine. Schließlich brach aller Schmerz aus ihr heraus. Sie musste sich setzen, doch der Stuhl stand in einer anderen Ecke des schäbigen Turmzimmers. Bevor sie ihn erreicht hatte, knickten ihre Beine ein und sie sank langsam zu Boden. Tränenbäche durchflossen nun ihr hübsches Gesicht, das von der Verzweiflung entstellt war; ein unterdrücktes Schluchzen war der einzige Laut, der durch die Stille des Zimmers drang. Selbst das Baby war ruhig, die Augen geschlossen lag es in der Wiege, seine Miene unergründlich. Ob es ahnte, was an diesem Tag Schreckliches geschehen war? Es war noch so jung, viel zu jung um so viel Leid zu erfahren.

Andromeda ließ die Tränen zu. Es fühlte sich an, als hätte man ein Stück von ihr selbst weggenommen, ihr Herz gewaltsam herausgerissen. Nichts mehr war so, wie es einmal gewesen war, und es würde nie wieder so sein.
Ihre Tochter. Tot.

Vor wenigen Stunden erst hatte man ihr die Nachricht überbracht und sie hatte felsenfest daran geglaubt, dass es eine Verwechslung sein musste. Nymphadora konnte doch nicht… sie konnte einfach nicht, nein… das war unmöglich! Andromeda war wie betäubt in die große Halle gestürmt, nicht ohne Molly Weasley damit zu beauftragen sich so lange um Teddy zu kümmern, ohne daran zu denken dass auch sie vielleicht Angehörige verloren hatte. Die besorgten Blicke, die ihr in die große Halle gefolgt waren, hatte sie nicht verstanden, sie hatte sie nicht sehen wollen.
„Nymphadora“, hatte sie immer wieder geflüstert, sich umgesehen, doch sie saß nicht bei den anderen an den Tischen. Bestimmt trieb sie sich irgendwo im Schloss herum, half bei der Versorgung der Kranken, hatte sich ein ruhiges Plätzchen mit Remus gesucht, feierte mit den anderen den Sturz des dunklen Lords… doch eine unsichtbare Kraft hatte Andromeda in die Ecke der großen Halle zu getrieben, in der die Leichen, inzwischen würdevoll auf schwarze Decken gebettet, lagen. Sie hatte die Angehörigen der anderen Opfer gesehen, die sich über die Körper der Verwandten gebeugt hatten, schluchzend, es langsam begreifend, dass diese wichtige Person nie wieder für sie da sein würde.
Vorsichtig hatte Andromeda ihren Blick über die Gefallenen schweifen lassen. Was war sie doch für eine schlechte Mutter! Sollte sie ihre Tochter nicht bei den Lebenden suchen? Hatte sie denn so wenig Vertrauen in ihre Fähigkeiten im Kampf?

Einer der Körper war ihr besonders ins Auge gestochen bei ihrer Suche. Hatte Nymphadora nicht genau diesen leichten, grauen Umhang getragen, als sie ihr ihren Sohn anvertraut hatte? Nein, sie musste sich getäuscht haben. Nymphadora war nicht tot. Es war bestimmt eine Verwechslung. Es gab sicherlich viele junge Hexen, die diesen Umhang trugen, wahrscheinlich war er im Moment sehr angesagt und es hatte überhaupt nichts zu bedeuten, dass eine der Toten ihn ebenfalls anhatte. Sie hatte ihren Blick weiterschweifen lassen, doch er war immer wieder zurückgekehrt zu der Stelle, wo die junge Frau mit dem grauen Umhang lag.
Denn plötzlich, wie aus dem Nichts, waren Zweifel aufgetaucht bei Andromeda. Hätte Nymphadora nicht ihren Sohn abgeholt, wenn ihr nichts passiert wäre? Selbst wenn sie im Krankenflügel gelegen hätte, hätte sie nicht jemanden geschickt, um nach ihm zu sehen? Teddy war ihr Ein und Alles…
Benommen hatte Andromeda einen Schritt vor gewagt, und war näher an den Körper getreten, der dem ihrer Tochter so ähnlich sah. Nur sicher gehen… sicher gehen, dass sie es nicht ist…
Die hoffnungsvolle Stimme in ihr war immer leiser geworden, je näher sie an die Leiche getreten war. Sie hatte einen Blick in ihr Gesicht gewagt, hatte in die vor Schreck weit aufgerissenen Augen gesehen, die sie – wie aus Reflex – mit den eigenen Fingern zugeklappt hatte. Sie hatte es nicht gewagt, den offenen Mund zu berühren.
„Nein“, hatte sie immer geflüstert, fassungslos, tonlos, immer wieder. Ohne dabei an etwas zu denken.
Neben dem Körper ihrer Tochter hatte ein Mann gelegen. Remus, war Andromedas erster Gedanke gewesen, und auch wenn sie wusste, dass sie Recht hatte, sie hätte sich am liebsten selbst dafür geohrfeigt.

Sie war aufgestanden, hatte ihre Tochter und Remus ein letztes Mal angesehen, und war, ohne etwas zu fühlen, zurück in das Turmzimmer geeilt, wo Molly Weasley sie mit einem weiteren, sorgenvollen Blick empfangen hatte. Sie wusste es also.
„Es tut mir so leid für dich“, hatte sie geflüstert, ihr die Hand auf die Schulter gelegt. „Soll ich dir irgendetwas bringen? Kann ich noch irgendetwas für dich tun?“
Andromeda hatte nur fassungslos den Kopf geschüttelt und einen Blick zur Tür geworfen. Molly hatte verstanden, war aus dem Zimmer getreten und hatte leise die Tür hinter sich geschlossen.

Seitdem war Andromeda allein.
Allein mit ihren Gedanken, mit ihren Gefühlen. Allein. Wen hatte sie überhaupt noch?
Ihr Cousin war vor zwei Jahren von ihnen gegangen.
Ihr Mann war der Muggelverfolgung zum Opfer gefallen.
Und nun war ihre Tochter, genau wie Sirius, im Kampf gegen den dunklen Lord umgekommen.
Sie wusste nicht, wie sie sich fühlen sollte. Sie war nach Sirius’ Tod sehr traurig gewesen. Den Tod ihres Mannes hatte sie kaum verkraften können, unendliche Schmerzen hatte es ihrer Seele bereitet. Und nun?
Der Cruciatus-Fluch war nichts gegen das, was Andromeda jetzt fühlte. Wofür sollte sie überhaupt noch leben, wenn sie niemanden mehr hatte? Lohnte es sich überhaupt noch? Immer noch war sie nicht fähig aufzustehen, und immer noch rannen die Tränen ihre Wangen hinunter. Bald würde sie keine mehr haben. Inzwischen war es ein stummes Weinen. Es war vollkommen still.

Sie hätte ihre Tochter davon abhalten müssen, zu kämpfen, notfalls mit einem Fluch, doch wie hatte sie es verantworten können, dass eine junge Mutter in den gefährlichsten Kampf aller Zeiten zog?
Sicher hatte sie ihr davon abgeraten. Doch sie war nicht deutlich genug geworden, hatte ihre Tochter letztendlich seufzend gehen lassen und gesagt, sie solle auf sich aufpassen. Würde sie sich dies jemals verzeihen können? Was würden die anderen nur von ihr denken, wenn sie erfuhren, dass sie nichts weiter unternommen hatte, als Nymphadora beschlossen hatte, mit den anderen gegen die Todesser zu kämpfen?
Sie hätte es verhindern können, verhindern müssen! Was war mit ihr los gewesen? Ihr Kopf schmerzte, so viele Gedanken und Vorwürfe schwirrten in ihm umher und ließen sie nicht zur Ruhe kommen. Doch die Zeit ließ sich nicht zurückdrehen. Es war geschehen, niemand konnte mehr etwas daran ändern.
Und, abgesehen von ihr selbst, wer war Schuld am Tod ihrer Tochter? Wer hatte sie…?
Andromeda wagte nicht einmal, das Wort zu denken. Derjenige, der die Hauptverantwortung für diesen Kampf trug, der an all dem Leid, was sie in den letzten Monaten erfahren hatten, schuld war, lebte nicht mehr. Andromeda hätte sich darüber gefreut, wären die Opfer für den Sieg der guten Seite nicht so groß gewesen.

Doch was war mit dem Mörder ihrer Tochter geschehen? Lebte er noch? Lief er vielleicht irgendwo da draußen herum? Eine gerechte Strafe wäre nur sein Tod gewesen.
Als sie vom Tod des dunklen Lords erfahren hatte, war es ihr so unwirklich vorgekommen. Sie hatte das Ende seiner Schreckensherrschaft nickend zur Kenntnis genommen, ohne zu realisieren, was es wirklich für sie alle bedeutete. Kurz danach hatte der Mann, der geschickt worden war, um nach ihr zu sehen, davon gesprochen, dass ihrer Tochter etwas zugestoßen war, dass sie nicht mehr zurückkommen würde aus diesem Kampf. Seitdem fühlte Andromeda sich wie gelähmt.
Wie sollte es nun weitergehen? Ein Leben ohne Familie zu führen, das war eine unmögliche Vorstellung für sie.

Eines war sicher: Sie würde nicht zurückkehren in ihre Wohnung. Zu viele Erinnerungen waren damit verbunden, Erinnerungen an glückliche Tage, die nun schon eine Ewigkeit her zu sein schienen. Andromeda konnte sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte Mal wirklich glücklich gewesen war. Würde sie es jemals wieder werden können?
Ihre Tochter war ihr ganzer Stolz gewesen. In der Schule hatte sie immer einige Schwierigkeiten gehabt, lange hatte auf der Kippe gestanden, ob sie ihren Berufswunsch verwirklichen konnte. Doch sie hatte es geschafft. Fern schien die Erinnerung an den Tag, als Nymphadora von ihrer Aurorenprüfung nach Hause gekommen war, abgekämpft, aber mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht, und sagte ‚Ich habe bestanden, Mum. Ich bin jetzt eine richtige Aurorin!’
Es war die Erinnerung, an die sich Andromeda immer beim erschaffen eines Patronus geklammert hatte. Nun schien sie nutzlos, wie ein Märchen, das kein glückliches Ende gefunden hatte.

Sie hätte ihr Leben noch vor sich gehabt. Es hätte so schön werden können, doch das war es nicht. Auch Andromeda hätte nun glücklich werden können. Doch dort war kein Ted mehr, dem sie ihre Liebe schenken konnte, mit dem sie ein beschauliches Leben führte und der sich um sie kümmerte, wenn es ihr schlecht ging. Dort war keine Nymphadora mehr, die man manchmal in den Arm nehmen und sie trösten musste, die manchmal stolz von ihren kleinen Erfolgen im Beruf erzählte, sich über ihren Namen aufregte und ein Sonnenschein im Dunkeln sein konnte.
Sie hatten sich in letzter Zeit nur so selten sehen können.
Ihre Tochter hätte nicht gewollt, dass es ihr so schlecht ging. Wäre sie jetzt hier gewesen, hätte sie sie in den Arm genommen, sie in die Seite geknufft und gesagt ‚Mum, mach dir mal nicht solche Gedanken, das Leben geht auch ohne mich weiter’. Die Situation konnte Andromeda sich lebhaft vorstellen. Als Ted gestorben war, hatte sie auch schweren Herzens überlegt, dass ihr Leben irgendwie weitergehen würde und er hatte immer gesagt, dass er nicht wollte dass jemand ihm nachtrauerte, wenn er nicht mehr unter den Lebenden weilen würde.
Doch Andromeda sah es nun anders. Damals war da noch immer Nymphadora gewesen, die für sie hätte da sein können. Nun war da niemand mehr. Kein Ted und keine Nymphadora. Sie konnte nicht ohne die beiden leben, es war etwas, das sie sich niemals hatte vorstellen wollen und auch niemals hatte vorstellen können. Und daran hatte sich auch jetzt, nach all dem, was geschehen war, nichts geändert.
Nun gab es in ihren Augen endgültig niemanden mehr, für den sich das Leben noch lohnte.

Nachdenklich zog Andromeda ihren Zauberstab. Was wäre, wenn sie ihn gegen sich selbst richtete, einen Schlussstrich unter ihr Leben setzte, wo sie doch sowieso nicht mehr glücklich werden konnte? Würde der Todesfluch auch wirken, wenn sie ihn gegen sich selbst einsetzte?
Vielleicht gab es doch eine Möglichkeit, all jene wieder zu sehen, die sie so vermisste – auch wenn die Angst vorm Sterben groß war, schien die Hürde, die sie nehmen musste um es tatsächlich zu tun, immer kleiner zu werden. Schon seit sie von Teds Tod erfahren hatte, hatte sie sich Gedanken darüber gemacht, ob es nicht eine Lösung wäre, auch das eigene Leben zu beenden und hatte überlegt, wie sie es fertig bringen konnte. Doch sie war immer wieder zu dem Schluss gekommen, dass sie es ihrer einzigen Tochter nicht antun konnte. Der Tod ihres Vaters hatte ihr sicherlich genug Schmerzen bereitet, dabei war sie doch erst vor Kurzem mit Remus so glücklich geworden. Sie mussten gemeinsam stark sein. Doch nun? Nymphadora würde es nicht mehr erleben, und vielleicht würden diese ungeheuren Schmerzen aufhören, wenn sie nur diesen einen Schritt wagte, wenn sie nur…

Alles an ihr zitterte, ihr war heiß und kalt zugleich. Niemand würde sie davon abhalten können. Es war ganz allein ihre Entscheidung. Sie betrachtete ihren Zauberstab – war es das letzte Mal? – und erhob ihn langsam. Es war ungewohnt, ihn so zu halten. Normalerweise hatte sich Andromeda immer bedroht gefühlt, sobald jemand den Zauberstab auf sie gerichtet hatte. Nun konnte es ihre Erlösung sein, kein solches Gefühl kam in ihr auf, fast schon eine innere Zufriedenheit, eine Lösung gefunden zu haben, ein Heilmittel für ihre Wunden. Sie konzentrierte sich, hörte auf zu zittern und räusperte sich. Ihr Leben schien noch einmal vor ihr abzulaufen. Ihre unschöne Kindheit, die vielen Auseinandersetzungen mit Bellatrix und ihrer Mutter, dann, wie sie mit Ted durchgebrannt war und ihre Familie damit verraten hatte, die Geburt ihrer Tochter und das Leben als Familie danach, wie aus Nymphadora langsam eine Erwachsene geworden war, die Rebellion gegen den dunklen Lord, die vielen Treffen des Phönixordens, schließlich die Nachricht von Sirius’ Tod, die schlimme Zeit danach, die unfreiwillige Trennung von ihrem Mann aufgrund seiner Verfolgung und wie sie von seinem Tod erfahren hatte, alles, was bis zum heutigen Tag geschehen war, ging ihr noch einmal durch den Kopf. Sie sah ihren Zauberstab direkt an.
Bellatrix hatte immer gesagt, um die unverzeihlichen Flüche zu gebrauchen, müsse man Hass verspüren. Andromeda tat dies. Sie hasste sich dafür, es so weit kommen gelassen zu haben, sie hatte es nicht mehr verdient, zu leben. Dann erhob sie ihre Stimme, um den Todesfluch auszusprechen, ihr eigenes Todesurteil. Ihre Stimme war klarer und bestimmter denn je, sie hätte es sich nie so einfach vorgestellt, und selbst wenn sie nun sterben würde, es war besser so.
„Avada –“

Plötzlich durchbrach etwas die Stille.

Es waren Schreie, keine Schmerzensschreie, sondern das überaus natürliche Geschrei eines jungen Wesens. Andromeda sah auf, beinahe überrascht, fassungslos, das sie in ihrem Plan eine Sache nicht bedacht hatte. Wie hatte sie das nur vergessen können?
Die ganze Zeit über war sie nicht alleine gewesen. Es gab einen Mensch, der all das Leid mit ihr teilte, der zu diesem Zeitpunkt sogar im selben Raum war und nun danach schrie, von ihr versorgt zu werden. Es gab einen Menschen, der sie brauchte, für den sie wichtiger als jeder andere sein würde.
Sie konnte Teddy nicht alleine lassen, sie würde es nicht übers Herz bringen. Sie konnte und wollte ihn aufnehmen wie ihren eigenen Sohn. Ihre Tochter hätte es so gewollt, da war sie sich sicher, dafür brauchte sie kein Testament. Sie hätte sich darauf verlassen, dass Teddy in ihren Händen gut aufgehoben war. Es gab jemanden, für den es sich lohnte, nicht aufzugeben, weiter zu leben und das Beste daraus zu machen. Auch er würde irgendwann erwachsen werden, würde Fragen und Sorgen haben und musste die Hürde meistern, ohne Eltern aufzuwachsen. Einen überaus verständnisvollen Paten hatte er, doch egal wie sehr Andromeda Harry Potter schätzte, nach allem was er getan hatte, er würde nicht fähig sein, die Familie des Jungen zu ersetzen, die nun nur noch aus ihr selbst bestand.

Sie spürte, wie der Schmerz ein wenig nachließ. Ted hatte immer gesagt: „Geteiltes Leid ist halbes Leid.“ Nun verstand sie, wie er es gemeint hatte. Es war nicht nur ein Sprichwort gewesen, das jeder benutzte, es war die Wahrheit.
Langsam schaffte Andromeda es, wieder aufzustehen und hinüber zu der Wiege zu gehen, in der das Baby lag. Sie strich ihm sanft über die Wange, nahm es auf den Arm und wiegte es leicht hin und her. Selbst, wenn sie nicht die Mutter war, fühlte sie sich doch so sehr mit ihm verbunden.
Teddy hatte aufgehört zu schreien. Doch nicht nur er war ruhig geworden – auch seine Großmutter hatte aufgehört zu weinen und stand, bis auf das sanfte Wiegen ihrer Arme, still da, die Augen auf ihn gerichtet und die Melodie des Schlafliedes summend.
Sie hatte sich, trotz allem, für das Leben entschieden. Und derjenige, der sie davor bewahrt hatte, sich selbst aufzugeben, lag nun still in ihrem Arm, die Augen geschlossen. Als hätte er gewusst, was sie vorhatte, hatte er sie auf den Fehler, den sie begehen wollte, aufmerksam gemacht, und dafür war sie ihm unendlich dankbar.
Er hat sein Leben noch vor sich, dachte Andromeda und empfand zum ersten Mal so etwas wie Erleichterung, dass nun eine schwierige Zeit vorbei war. Teddy hatte die Möglichkeit, ein glücklicher Mensch zu werden, der sich nicht verstecken musste.

Und auch, wenn das Leben ohne Ted, ohne Nymphadora und all die anderen, die in diesem Kampf gefallen waren, nicht einfach werden würde, war ihr Tod kein Grund, selbst die Lust am Leben zu verlieren.
Es gibt immer noch Menschen, für die es sich lohnt, weiterzuleben, sagte Andromeda sich.
Egal was passiert, ich bin nicht alleine.


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