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Fanfiction

Wenn Eichenholz zerbricht (Gold FF-Award) - Teil 2

von MIR

Danke schon mal fĂŒr die ersten Kommis. Ich beantworte sie im Thread.

***

Entsetzt richtete er sich auf und schlug die TĂŒr des Wandschrankes zu. „Was machst du denn hier, Tom?”
„Es ist aus, ich muss dich anzeigen, Rubeus. Man spricht schon darĂŒber, Hogwarts zu schließen, wenn die Angriffe nicht aufhören.”
„Was m-meinst
”
„Ich glaube nicht, dass du jemanden töten wolltest, aber Monster geben keine guten Haustiere ab. Ich denke, du hast es nur zum Üben raus gelassen
”

AllmĂ€hlich begann Rubeus, den Vorwurf zu begreifen. Es ging nicht darum, dass er sich abends raus geschlichen hatte, auch nicht darum, dass er heimlich eine Acromantula gehalten hatte, nein, Tom glaubte tatsĂ€chlich, Aragog wĂ€re selbst das mordende Monster. Wenn er das jemandem erzĂ€hlte, wĂŒrde das Schicksal der Riesenspinne besiegelt sein.
„Es hat nie keinen umgebracht”, verteidigte er seinen einzigen Freund verzweifelt.
Doch Tom Riddle war unerbittlich: ”Mach schon, Rubeus. Die Eltern des toten MĂ€dchens kommen morgen. Das Mindeste, was Hogwarts tun kann, ist, dafĂŒr zu sorgen, dass das Wesen, das sie getötet hat, geschlachtet wird
”
Geschlachtet!!! Dem Halbriesen drehte sich der Magen um. Wie konnte man so kaltblĂŒtig an so etwas Grausames denken.
„Er war es nicht! Er wĂŒrd‘s nie tun! Er nie!”, brĂŒllte Rubeus jetzt Tom verzweifelt an. Aber es half nichts.
„Geh zur Seite!” Tom Riddle nahm seinen Zauberstab und fuhr fort: „EXPULSO!”
Die Wirkung war unglaublich. Eine Explosion öffnete die SchranktĂŒr und schleuderte Rubeus durch die Luft. Aragog stĂŒrmte aus seinem GefĂ€ngnis und stĂŒrzte sich auf den Angreifer. Nachdem Riddle zu Boden gegangen war, rannte die Riesenspinne nach draußen in die Freiheit. Doch jetzt warf Rubeus sich voller Wut auf den Slytherin und trommelte mit seinen FĂ€usten auf ihn ein.
„Du gemeiner Idiot! Ich hab doch gesagt, er war’s nicht! Er ist harmlos, verstehst du das nicht! Aber ihr Slytherins seid doch alle gleich! Gemein und hinterhĂ€ltig!”

„Mr. Hagrid! Sofort aufhören! Sofort!“, befahl eine Ă€rgerliche Stimme.
Durch den LĂ€rm der Explosion angelockt standen plötzlich der Schulleiter, der Hausmeister und mehrere Lehrer vor den KĂ€mpfern. Erschrocken sah Rubeus sie an und ließ sofort von Tom ab.
„Mr. Riddle! Mr. Hagrid! Was ist hier los?”, wollte Professor Dippet wissen.
MĂŒhsam und etwas angeschlagen richtete der VertrauensschĂŒler sich auf und begann:
„Sir, es tut mir Leid, ich wage es kaum zu sagen, aber ich habe etwas Schreckliches herausgefunden.”
„So?”, Dumbledore sah ihn durchdringend an. Ein leiser Zweifel klang in seiner Stimme mit.
„Die furchtbaren Angriffe, der grausame Mord: Mr. Hagrid steckt dahinter”, fuhr Tom fort.
„Mr. Hagrid?” Jetzt klang auch die Stimme von Professor Dippet zweifelnd.
„Verzeihung, Sir. NatĂŒrlich hat er nicht selbst die Taten begangen. Aber er hat hier in diesem Raum das Monster versteckt, das die Angriffe ausgefĂŒhrt hat. Zu meinem Bedauern ist es soeben entwischt. Es war eine grauenvoll anzusehende Riesenspinne, wenn mich nicht alles tĂ€uscht, eine Acromantula.”
„Das ist eine ziemlich schwere Anschuldigung. Gibt es einen Beweis dafĂŒr?”, fragte Dumbledore und Professor Slughorn setzte hinzu:
„Es ist wohl kaum möglich, eine Acromantula dermaßen zu zĂ€hmen, dass sie den Willen eines Menschen ausfĂŒhrt! Vielleicht geht Ihre Fantasie ein wenig mit Ihnen durch, Tom!”
WĂŒtend starrte Riddle die Lehrer an, doch er beherrschte sich: “Entschuldigung, aber wĂ€re es nicht denkbar, dass ein Zauberer, der wirklich Böses im Schilde fĂŒhrt, den verbotenen Imperius-Fluch benutzt!?”
Rubeus donnerte los: „Ich brauch keine Imperius-FlĂŒche nich! Aragog is mein Freund! Er gehorcht mir aufs Wort, wenn ich was von ihm will!”

Jetzt kam Bewegung in die Lehrerschar.
Kesselbrand, Merrythought, Slughorn und Beery machten sich sofort auf, um das Ungeheuer eventuell noch zu erwischen, die SchĂŒler vor neuen Angriffen in dieser Nacht zu schĂŒtzen und das Ministerium zu informieren. ZurĂŒck blieben Direktor Dippet und Professor Dumbledore, Hagrids Hauslehrer, um die VorwĂŒrfe zu klĂ€ren. Auch der Hausmeister stand noch da, unschlĂŒssig, was er tun sollte.
„Sie geben es also zu? Sie haben hier tatsĂ€chlich eine Acromantula gehalten, die Sie aus der Kammer des Schreckens befreit haben, um die SchĂŒler anzugreifen?”, fragte der Schulleiter erbost.
„NEIN! NEIN!”, schrie Hagrid jetzt aus LeibeskrĂ€ften, „Nich um anzugreifen! Er ist nur mein Freund Er tut niemandem nich was!”
Er sah aus als wĂŒrde er sich gleich auf die Lehrer stĂŒrzen. Doch der Hausmeister war schneller. „Incarcerus!”, rief er und dicke Seile schlangen sich um Rubeus und fesselten ihn.
„Was soll das, Mr. Pringle?”, fragte Dumbledore empört, „Es ist in unserer Schule nicht ĂŒblich, Kinder zu fesseln!”
„Es ist ja wohl auch nicht ĂŒblich, dass sogenannte Kinder Leute ermorden”, gab der Hausmeister patzig zurĂŒck, „Und es sieht ja wohl jeder, dass der da Riesenblut oder vielleicht sogar Trollblut in sich trĂ€gt! Eine solche Kreatur muss gestoppt werden, bevor sie weiter Leute angreift! Ein Schockzauber wirkt bei dem nicht.”
Rubeus schrie, heulte und tobte, er versuchte verzweifelt, die Seile vom Körper zu reißen, doch er hatte keine Chance.
Dumbledore war entsetzt vor Empörung, der Schulleiter gab jedoch Mr. Pringle recht. Da man vor lauter GebrĂŒll sein eigenes Wort nicht verstehen konnte, brachte er erst einmal Rubeus mit „Silentio” zum Schweigen, dann wandte er sich an den Gryffindor-Hauslehrer: „Albus, ich denke Apollyon hat durchaus richtig gehandelt. Hier geht es nicht um harmlose RegelĂŒberschreitungen. Die Sicherheit der anderen SchĂŒler hat Vorrang.”
„Und ich dachte immer”, wandte Professor Dumbledore ein, „ein Mensch gilt als unschuldig, solange seine Schuld nicht bewiesen ist.”
„Albus, er hat sich selbst verraten. Er hat zugegeben, eine Monsterkreatur hier gehalten zu haben. Und niemand wird ernsthaft glauben, dass eine Acromantula harmlos ist.”
Der verzweifelte Protest von Rubeus verhallte lautlos.
„Wir können nur hoffen, dass die anderen Lehrer das Monstrum erwischen und beseitigen können. Mr. Pringle, Sie bringen erst einmal den tapferen SchĂŒler hier in seinen Schlafsaal”, ordnete Dippet an und wandte sich dann an diesen: „Tom, Sie haben heute großen Mut bewiesen, und die Schule vor einer der grĂ¶ĂŸten Gefahren seit ihrer GrĂŒndung bewahrt. Bereits jetzt möchte ich Ihnen meinen Dank entgegen bringen. Sollten die Angriffe nun tatsĂ€chlich aufhören, wird Ihr Wunsch, ĂŒber die Ferien in der Schule bleiben zu können, sicherlich erfĂŒllt werden, falls Sie das immer noch möchten.”
„Vielen Dank, Herr Professor. Das ist ja 
 wirklich großzĂŒgig von Ihnen. Danke. Ich weiß Ihr Angebot zu schĂ€tzen”, entgegnete Tom bescheiden.
„Das ist doch das Mindeste, was die Schule fĂŒr Sie tun kann. Wir stehen alle in Ihrer Schuld. Auch wenn es leichtsinnig von Ihnen war, den Angreifer alleine zu stellen. Und jetzt, marsch ins Bett!”
„Ich habe doch nur getan, was getan werden musste”, sagte der angebliche Held und verließ mit dem Hausmeister den Raum.

„Und jetzt sollten wir uns um den ÜbeltĂ€ter hier kĂŒmmern”, wandte sich Dippet an Dumbledore.
„Mit allem Respekt, Armando, ich halte Ihr Vorgehen Mr. Hagrid gegenĂŒber nicht fĂŒr fair. Er sollte wenigstens die Gelegenheit bekommen, die Dinge aus seiner Sicht zu erzĂ€hlen”, begann Dumbledore.
„Ich kann mir zwar nicht vorstellen, zu welchem anderen Ergebnis das fĂŒhren sollte, aber bitte
 Mr. Hagrid, ich erwarte, dass Sie uns jetzt nicht wieder die Ohren voll brĂŒllen. Finite Incantatem!”
Aber auch nachdem der Schweigezauber aufgehoben war, brachte Rubeus kein Wort mehr heraus. Er heulte nur und heulte.
„Ich denke, die Sachlage ist klar. Ich hĂ€tte schon frĂŒher darauf kommen sollen. Ein SchĂŒler, der andere durch Werwölfe in Gefahr bringt, ist auch bereit, die Kammer des Schreckens zu öffnen”, folgerte Dippet nun.

Wenig spĂ€ter erschienen Merrythought und Kesselbrand zurĂŒck, im Schlepptau eine SchĂŒlerin, die völlig aufgelöst war.
„Miss Hornby war heute Nacht ebenfalls unterwegs, vielleicht sollten wir die Einhaltung der Regeln strenger ĂŒberwachen”, begann Mrs. Merrythought Ă€rgerlich.
„Darum geht es doch jetzt gar nicht, Galathea”, unterbrach Professor Kesselbrand sie und fuhr fort: „Jedenfalls hat das MĂ€dchen das Monster gesehen. Es scheint in den Wald geflĂŒchtet zu sein. Das Schloss ist gesichert.“
Zur BestÀtigung schluchzte Olive laut auf.
„Was haben Sie genau gesehen, Miss Hornby?”
„Es war grauenvoll! Zuerst hat Myrte mich gejagt und dann
.”
„Myrte?!”
„Ja, ich hatte sie gerade abgehĂ€ngt, da traf ich in der Eingangshalle selbst das Monster. Es sah so entsetzlich aus! Große schleimige Augen, ganz viele, und dann so lange, ekelhafte, haarige Beine und so scharfe Zangendinger, mit denen es mich erledigen wollte! Doch ich versteckte mich und es raste einfach an mir vorbei in den Wald.”

Obwohl die SchĂŒlerin in Bezug auf Myrte ziemlich durcheinander schien, wirkte ihre Aussage ĂŒber die Acromantula ĂŒberzeugend. Mr. Pringle, der gerade zurĂŒckgekehrt war, wurde beauftragt, sie ebenfalls zum Schlafraum zu geleiten.

„Damit scheint im Augenblick die grĂ¶ĂŸte Gefahr gebannt zu sein. Trotzdem mĂŒssen wir die Acromantula möglichst bald im Wald finden und eliminieren, bevor es doch noch zu weiteren Opfern kommt”, stellte Dippet erleichtert fest.
„Ich bin gar nicht so sicher, ob das Monster aus der Kammer wirklich eine Acromantula war. Warum hat sie eben das Kind nicht angegriffen?“, bemerkte Dumbledore.
Auch Professor Kesselbrand meldete Zweifel an: „Kann sie als Spinne so alt werden? Kann sie Leute versteinern?”
„Nun ja”, wandte Merrythought ein, „sicher ist es nicht ĂŒblich, dass Spinnen ihre Opfer versteinern, aber sie lĂ€hmen sie: Die Beute fĂ€llt in einen todesĂ€hnlichen Zustand und niemand weiß, wie das bei Acromantulas genau aussieht. Es könnte durchaus wie eine Versteinerung wirken.”
„Die Opfer waren richtig versteinert und nicht gelĂ€hmt!”, beharrte Kesselbrand, „Außerdem habe ich Rubeus Hagrid im Umgang mit Tieren aller Art erlebt. Es ist erstaunlich, wie er aus jeder Kreatur das Beste herausholt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er ihnen etwas Böses befiehlt.”
„Und doch war es so!”, entgegnete Dippet.

In diesem Moment kam der Hausmeister mit dem Leiter der magischen Strafverfolgung herein. „Hier ist es, Sir”, erklĂ€rte er dem Besucher.
Mr. Pilliwickle begrĂŒĂŸte die Anwesenden und fuhr dann fort: „Das sind ja wundervolle Neuigkeiten! Sie haben den ÜbeltĂ€ter also gefasst?”
„Ja”, erwiderte Dippet stolz, „ Die Gefahr ist vorbei. Um den Schulbetrieb reibungslos fortsetzen zu können, wĂ€re ich allerdings froh, wenn die Sache nicht vom Tagespropheten aufgebauscht wĂŒrde. Die VorfĂ€lle werfen kein gutes Licht auf Hogwarts.”
„Der Meinung bin ich auch”, gab Pilliwickle zurĂŒck, „Es wird nicht nötig sein, den Zaubergamot einzuberufen. Es reicht, wenn Sie entscheiden, was mit dem Jungen passiert. Soll ich ihn gleich mitnehmen nach Askaban?”
„Nein!”, griff Dumbledore der Antwort des Schulleiters vor, „Sie wollen ein Kind dort einsperren?! Das werde ich mit allen Mitteln verhindern!”
Dippet sah ihn wĂŒtend an, lenkte dann aber widerwillig ein: „Er kann vorlĂ€ufig hierbleiben, wir werden das im Lehrerkollegium besprechen.”

„In diesem Fall ist es dringend erforderlich, dass Maßnahme 17b unverzĂŒglich durchgefĂŒhrt wird”, erklĂ€rte Pilliwickle.
Der Zauberstab von Rubeus hatte die ganze Zeit unbeachtet auf dem Boden gelegen. Mit einem Aufrufezauber ließ der Beamte ihn in seine Hand gleiten und fuhr fort: „Mit diesem Stab sollte kein Unheil mehr angestellt werden. FĂŒr die Sicherheit der Schule und der anderen Zauberer muss er zerstört werden. Wir werden ihn jetzt hier zerbrechen.“
Er reichte den Stab weiter an den Schulleiter.

Rubeus, der die ganze Zeit teilnahmslos vor sich hin geheult hatte, horchte auf:
„Aber 
 aber 
 das geht doch nicht”, wandte er jetzt verwirrt und verzweifelt ein, „Womit soll ich denn dann zaubern? Ich habe nicht genug Geld fĂŒr einen neuen.”
„Du wirst auch niemals einen neuen brauchen, Junge!”, erwiderte Dippet kalt. „Du wirst niemals mehr auch nur ein Streichholz verzaubern, dafĂŒr werde ich sorgen. Ein Verbrecher wie du kann nicht Mitglied unserer Zauberergesellschaft sein. Selbst wenn wir dich nicht nach Askaban schicken sollten, ein SchĂŒler dieser Schule kannst du nicht mehr sein. “
„Ich möchte vor voreiligen Schritten warnen”, rief Dumbledore, aber es war zu spĂ€t.
„NEIIIIIN!”, schrie Hagrid, doch dann hörte er das Holz splittern.
In dem Moment, als sein Zauberstab zerbrach, zerbrach auch sein Herz und starb.
Danach bekam er nichts mehr mit, von dem was passierte.

Er hörte nur das Holz splittern, immer und immer wieder.
Er sah, wie der Stab zerbrach, immer und immer wieder.
Er sah seinen Vater strahlend und begeistert zuschauen, damals, als Rubeus den Stab zum ersten Mal in der Hand hielt und der Stab ihn erwÀhlte. Auch dieses Bild kehrte immer und immer wieder.
Er hörte die Abschiedsworte seines Vaters: „Du wirst ein großer Zauberer werden, ich weiß es. Glaub an dich!” Schonungslos wiederholten sich auch diese Worte wieder und wieder in seinem Kopf.

Grausam, erbarmungslos verdrĂ€ngten die Erinnerungen jedes andere Denken. UnertrĂ€glich war die Verbindung von zerberstendem Eichenholz und dem glĂŒcklichen Gesicht des Vaters beim Kauf.
„Eiche, sechzehn Zoll, recht biegsam, eine gute Wahl” – „Du wirst niemals mehr auch nur ein Streichholz verzaubern!” – „Mr. Hagrid steckt dahinter!” – „Wir werden ihn jetzt hier zerbrechen” – „Du wirst ein großer Zauberer werden, ich weiß es” - Und wieder das knirschende, splitternde Holz – „Eiche, sechzehn Zoll, recht biegsam, eine gute Wahl” – „Du wirst niemals mehr auch nur ein Streichholz verzaubern!” – „Mr. Hagrid steckt dahinter!” – „Wir werden ihn jetzt hier zerbrechen” – „Du wirst ein großer Zauberer werden, ich weiß es” - Und wieder das knirschende, splitternde Holz - „Eiche, sechzehn Zoll, 
.”
Rubeus wollte, dass es aufhörte, doch es gelang ihm nicht. WÀhrend die Zeit schildkrötengepanzert voran kroch, quÀlten ihn die Bilder und GerÀusche weiter und weiter.
Er hatte das BedĂŒrfnis, seinen Kopf gegen die Wand zu stoßen immer wieder und wieder, bis es vorbei war, bis es zu Ende war, doch selbst das war ihm verwehrt. Er konnte sich nicht bewegen.
TrÀnen hatte er keine mehr.

Der Kerkerraum, in dem sich Rubeus sowieso befand, wurde mit starken Sicherheitszaubern versehen und so zur Haftzelle umfunktioniert. Kesselbrand wurde als vorlĂ€ufiger Wachposten Gang positioniert, da er sich als Einziger zutraute, mit dem Monster fertig zu werden, falls es hierhin zurĂŒckkehrte. Vorher musste er jedoch versprechen, den Gefangenen trotz seiner Zweifel nicht zu befreien.
„Ich hoffe, Sie wissen, was Sie der Schule schuldig sind, Silvanus. Ihre Probezeit ist sonst endgĂŒltig vorbei”, ermahnte ihn der Schulleiter.


Schlafen konnte Rubeus in dieser Nacht nicht. Die Bilder verfolgten ihn auch noch im Morgengrauen. In den Kerker drang ohnehin kein Sonnenstrahl, aber er hörte wie es im Schloss wieder lebhafter wurde. Essen wurde ihm gebracht, doch er hatte keinen Hunger.
Nur wenige RĂ€ume weiter wĂŒrde gleich sein ZaubertrĂ€nkeunterricht beginnen. Gestern Abend hatte Rubeus sich noch besonders angestrengt, um den Aufsatz ĂŒber Bezoare zu schreiben. Hatte sich vorgestellt, wie der Lehrer ĂŒber seine Kenntnisse staunen wĂŒrde. Der Aufsatz lag noch oben im Schlafsaal.
Professor Slughorn wĂŒrde ihn niemals mehr lesen.

Was die anderen SchĂŒler wohl jetzt dachten? Inzwischen mussten es alle wissen. Ob Eileen es auch glaubte? Gestern war sie so nett zu ihm gewesen, doch jetzt wĂŒrde sie ihn wahrscheinlich auch fĂŒr den gesuchten Verbrecher halten.
Die meisten SchĂŒler und auch Lehrer wĂŒrden wahrscheinlich denken, dass sie es eigentlich schon immer gewusst hatten. Dass sie ihn zu Recht verachtet hatten.
Besonders weh tat es, an Professor Dumbledore zu denken. Er hatte Rubeus vertraut, hatte ihm immer helfen wollen. Auch gestern Nacht hatte er ihn vor den anderen Erwachsenen verteidigt, doch Rubeus hatte ihn zuvor angelogen. Vielleicht wÀre ja alles anders gekommen, wenn er dem Hauslehrer mittags von Aragog erzÀhlt hÀtte.
Wenn er doch nur den Mund aufgemacht hÀtte
!
Oder wenn er schon frĂŒher auf Aragogs Wunsch, ihn freizulassen, gehört hĂ€tte
!
Doch jetzt war es zu spĂ€t. Sein Leben war zerstört und wĂŒrde wahrscheinlich in Askaban enden. Er konnte nur hoffen, dass sein Vater, dort, wo er jetzt war, nichts von all dem mitbekam.

***

Die Suche nach der Acromantula blieb auch in den nĂ€chsten Tagen erfolglos. Es gab keine Spur der Riesenspinne und sie kehrte nicht mehr ins Schloss zurĂŒck. Gleichzeitig stoppten die Angriffe. Der Tod von Myrte blieb das letzte tragische Ereignis, das auf das Monster der Schreckenskammer zurĂŒckgefĂŒhrt wurde.
Dadurch verhĂ€rtete sich der Verdacht gegen Rubeus Hagrid. Er blieb vorlĂ€ufig im Kerker, wĂ€hrend Tom Riddle eine Auszeichnung fĂŒr besondere Dienste zum Wohl der Schule ĂŒberreicht bekam.

Am letzten Schultag vor den Ferien, dem Tag, als die Slytherins triumphierend den Hauspokal errangen, besuchte Professor Dumbledore Rubeus erneut in seinem GefÀngnis.
Obwohl ihm ausreichend Essen zur VerfĂŒgung gestellt wurde, wirkte der Halbriese abgemagert und krank. Seine Augen lagen in tiefen grauen Höhlen und er zitterte unkontrolliert.
Der Besucher nahm die riesige Hand des Eingesperrten in seine und sagte: „Hör mir zu, mein Junge. Die Lehrer haben ĂŒber deine Zukunft entschieden.”
„Zukunft?”, fragte Rubeus verstĂ€ndnislos, als habe das Wort keinerlei Bedeutung fĂŒr ihn.
„Du wirst nicht nach Askaban ausgeliefert”, fuhr Dumbledore fort, „Du wirst zwar kein SchĂŒler mehr sein, aber du darfst in Hogwarts bleiben. Es gibt Menschen, die dich mögen, Rubeus. Ich gehöre dazu, Mr. Kesselbrand und auch Mr. Ogg, der WildhĂŒter. Er hat zugestimmt, dass du als sein Gehilfe bei ihm bleiben kannst. Du wirst bei ihm wohnen und ihm bei all seinen TĂ€tigkeiten zur Hand gehen, wenn du das möchtest. Eines Tages wird er sich zur Ruhe setzen und dir den Posten ĂŒbergeben, wenn du so weit bist. So wird Hogwarts dein Zuhause bleiben.”
Rubeus nickte stumm. Das war mehr als er erwarten durfte. Viel mehr. Dennoch konnte er sich nicht freuen. Zu mĂ€chtig waren die Bilder von dem Leben, das er verloren hatte. Von dem Leben, das sein Vater sich fĂŒr ihn ertrĂ€umt hatte. Von dem Leben, das auch er selbst sich so sehr gewĂŒnscht hatte und das er gerade erst neu gewagt hatte, bevor Tom Riddles Irrtum alles zerstörte.

Doch er ĂŒberlebte. Irgendwie.


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Am schwierigsten fand ich, das Tauchen technisch zu bewĂ€ltigen und dabei auch noch zu spielen. Ich durfte nie vergessen, dass Harry Kiemen hat, also gar nicht atmet. Also hatte ich sorgsam darauf zu achten, dass ich keine Luftblasen ausatmete. Um mich herum konnte ich ĂŒberhaupt nichts erkennen, ich hörte nur Jamies völlig unwirkliche Stimme. Ein absolut bizarres Erlebnis, aber ich fand es echt toll.
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