
von BlackVanilla
Ich spürte den Puls, spürte das unglaublich leckere Blut.
Ich wollte es.
Ich konnte es auf meiner Zunge spüren, konnte spüren,
wie es mir die Kehle hinablief, denn in diesem Moment hatte ich unglaublichen Durst.
,,Nein", rief das Kind ängstlich.
,,Oh doch, Kind, oh doch", dachte ich.
Ich ließ meinem Jagdinstinkt freie Bahn.
Er hatte die Macht übernommen.
Ich dachte einfach nur an das köstliche Blut, das in seinen Adern pulsierte, und das bald mir gehören würde.
Nur noch ein kleines Stück, dann war es soweit...
Ich näherte mich dem Jungen, bleckte meine Reißzähne und packte mit meinen Wolfskrallen den Hals des Jungen.
Er zitterte.
Doch nicht mehr lange.
Denn dann schrie er, als meine Zähne sein Fleisch durchbohrten.
"Glaub mir, Remus, das war sehr gutes Blut...", dachte ich genüsslich.
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,,Mila, komm wir gehen zum Spielplatz!", rief ich
glücklich.
Mila folgte mir.
Ich ließ mich auf eine Schaukel gleiten.
Auf einmal zögerte ich, ein Gespräch mit meiner besten Freundin anzufangen.
Irgendetwas hier stimmte nicht...
Die Schaukel quietschte.
Ein beängstigender Wind strich über die Bäume und ließ sie erzittern.
Da ertönte ein greller Schrei.
,,Was war das?"
Erschrocken fuhr ich hoch und wirbelte herum.
Und da stand er.
Ein Geschöpf, riesig, behaart, schrecklich.
Blutige Reißzähne ragten aus dem großen Maul und das
Tier hatte sich über Mila gebeugt.
Eine überdimensionale Wunde klaffte an ihrem Hals.
Die rachsüchtigen, durstigen Augen des Werwolfes verrieten mir,
dass ich der nächste sein werde.
Der nächste, der die Reißzähne spüren musste, die sich in meinen Hals bohrten.
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Der dunkle Lord stand vor mir, seine roten Augen funkelten mich an.
,,Du hast dich also dazu entschieden, mir deine
Dienste zu erweisen", sprach er.
Ich grinste hämisch.
Der dunkle Lord musterte mich fragend, doch ich schwieg.
Ihm meine Dienste zu erweisen, das war falsch ausgedrückt.
Ich dachte eigentlich nur daran, was für mich raussprang.
Kinderblut, köstliches, reines Blut, das nur mir gehören würde.
,,Du erhältst einen Todesserumhang", sagte der Lord mit leiser Stimme.
Ich hörte empörendes Geflüster.
Lucius Malfoy warf mir einen grimmigen Blick zu.
Ich konterte mit einem überheblichen Gesichtsausdruck.
,,Und ich erwarte von dir, dass du dich würdig erweist, meine Dienste erfüllst und immer auf meiner Seite stehen wirst.
Wenn es anders sein wird..."
Er machte eine schneidende Handbewegung an seinem Hals.
,,Wirst du mir Treue erweisen?"
Ich lächelte süffisant.
Ich hatte mein Ziel erreicht.
Sie hatten alle keine Ahnung...
Und ich, ich war der Gewinner von Blut und Menschenfleisch.
Fenrir, du bist der Beste.
,,Ja, das werde ich, Herr", antwortete ich und starrte Malfoy mit einer Mischung aus Hohn und Abscheu an.
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