von Ithelia
Meine ersten beiden Kommis *freu*
@ Cheyenne und Suschi vielen Dank für das Lob. Hier nun das das neue Kapitel. Ich hoffe, es gefällt euch. Viel Spaß beim Lesen!
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Die Winkelgasse
Am nächsten Morgen war Elodea so müde wie noch nie zuvor. Ohne sich noch über irgendetwas zu wundern trat sie nach einer kurzen Begutachtung ihrer selbst im großen Wandspiegel in die vom Flohpulver grün gefärbten Flammen des Kamins gegenüber ebenjenem Spiegel. "Winkelgasse.", gähnte sie verschlafen und schon befanden sie und McGonagall sich im tropfenden Kessel. Sie stellte ihr einen kleinen, braunhaarigen und rundlichen Mann namens Daniel Wigworthy vor, der erklärte, er sei der Professor für… es hörte sich wie Muggelkunde an aber Elodea war sich nicht ganz sicher, ob sie ihn richtig verstanden hatte.
Da McGonagall noch viel zu tun hatte, ließ sie sie bei ihm zurück und machte sich mit einem Plop aus dem Staub. „Sie ist Disapperiert.“, erklärte Prof. Wigworthy auf Elodeas fragenden Blick hin.
„Verzeihung, Professor aber was bitte ist Muggel?“, fragte Elodea neugierig.
Entschuldigend sah er sie an und erklärte: „So nennen die Zauberer alle nichtmagischen Menschen wie es z.B. Ihre Eltern waren. Aber lassen Sie das besser nicht allzu deutlich durchblicken. Manche Leute haben ziemliche Vorurteile, wissen Sie?“ Es schien ihm ziemlich peinlich zu sein, mit ihr darüber zu reden und so ließ sie das Thema fallen.
Dann betraten sie durch den Hinterhof die eigentliche Winkelgasse, eine breite, unbefahrene Straße an deren Seiten bemerkenswert schiefe Häuser standen, deren Baustil quer durch alle Epochen ging – auch an ein und dem selben Haus, wie sich verstand. Am Kopfende der Straße ragte ein großer marmorner Bau im viktorianischen Stil gen Himmel. "Gringotts - Zaubererbank" verkündeten die eingemeißelten Buchstaben über der Eingangstür.
„Die Zaubererbank.“, erläuterte Wigworthy auf ihren fragenden Blick hin. „Aber da müssen wir nicht hin. Ihre Bücherliste haben Sie dabei?“, fragte er routiniert.
Elodea zog das Pergament aus ihrer Tasche, welches sie am Vorabend gar nicht bemerkt hatte und gab es ihrem Begleiter. Dort stand:
HOGWARTS SCHULE FÜR HEREREI UND ZAUBEREI
Uniform
Im ersten Jahr benötigen die Schüler
1. Drei Garnituren einfacherer Arbeitkleidung (schwarz)
2. Einen einfachen Spitzhut (schwarz) für tagsüber
3. Ein paar Schutzhandschuhe (Drachenhaut o.ä.)
4. Zwei leichte Umhänge (schwarz)
5. Einen Winterumhang (schwarz mit silbernen Schnallen)
Bitte beachten Sie, dass alle Kleidungsstücke der Schüler mit Namensetiketten an der Krageninnenseite versehen sein müssen.
Lehrbücher
Alle Schüler sollten jeweils ein Exemplar der folgenden Werke besitzen:
- Miranda Habicht: Lehrbuch der Zaubersprüche, Band 1
- Bathilda Bangshot: Geschichte der Zauberei
- Adalbert Schwafel: Theorie der Magie
- Emmeric Wendel: Verwandlung für Anfänger
- Phyllida Spore: Tausend Zauberkräuter und Pilze
- John Diderik van Wales: Grundlagen der Trankmischung
- Newton Artemis Scarmander: Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind
- Galatea Merrytought: Fundament der Abwehr schwarzer Magie
- S.W. Knighthawk: Das Universum im hölzernen Perikarp
Ferner werden benötigt:
- 1 Zauberstab
- 1 Kessel (Zink, Normgröße 2)
- 1 Sortiment Glas- oder Kirstallfläschchen
- 1 Teleskop
- 1 Waage aus Messing
- Federkiele, Tinte und Pergament
Es wird den Schülern zudem freigestellt, eine Eule ODER eine Katze ODER eine Kröte ODER eine Ratte mitzubringen.
DIE ELTERN SEIEN DARAN ERINNERT, DASS ERSTKLÄSSLER KEINE EIGENEN BESEN BESITZEN DÜRFEN.
„Nun, ich denke, wir sollten mit dem Zauberstab beginnen.“, beschloss Wigworthy nach Begutachtung der Liste und führte sie zu einem kleinen Laden. Elodea hatte mit allem gerechnet, als McGonagall ihr angekündigt hatte, ihr einen Ort zu zeigen, an dem es ein ganzes Sammelsurium an magischen Gegenständen zu erwerben gab. Man konnte zweifellos behaupten, dass sie von der Winkelgasse nicht enttäuscht wurde.
Es schien so, als habe dieser Ort nur ihre Ankunft in der magischen Welt gewartet. Hatte sie die Lehrerin am Vorabend augrund ihrer Kleidung als exzentrische Persönlichkeit eingeordnet, im Vergleich zur hier vorherrschenden Mode war sie geradezu spießig gekleidet gewesen. Die meisten von ihnen waren lediglich in lange Umhänge aller Farben gewandet und trugen die seltsamsten Kopfbedeckungen und Schuhe. Allerdings brauchte Elodea eine Weile, bis sie sich an Erscheinung mit drei Armen oder zwanzig Fingern so weit gewöhnt hatte, dass sie nicht mehr jedes Mal bei ihrem Anblick zurückschreckte.
Sie erreichten einen kleinen Laden Namens „Olivanders“, in dessen Schaufenster auf einem roten Samtkissen ein einzelner Zauberstab lag. Die goldenen Lettern über dem Fenster verkündeten, dass der Laden seit dem Jahr 382 v. Chr. beste Zauberstäbe aus eigener Herstellung anbot, was Prof. Wigworthy sogleich bestätigte.
Im Innenraum war nur wenig Platz. Die Wände waren von zahlreichen Regalen verdeckt in denen noch viel mehr kleine Schachteln übereinander gestapelt waren. Sie waren mit seltsamen Runen etikettiert, die Elodea nicht entziffern konnte. Eine Glocke ertönte und sogleich erschien ein hochgewachsener älterer Mann mit weißem Haar in einem schlichten dunkelblauen Umhang. Seine blassen silbergrauen Augen musterten sie neugierig.
„Guten Tag.“, begrüßte er sie mit sanfter Stimme. „Mein Name ist Olivander und ich vermute, Sie wollen ihren Zauberstab finden?“, fragte er unumwunden.
Elodea nickt nur, verwirrt, als Mr Olivander bereits auf sie zukam und fragte: „Welche ist ihre Zauberstabhand?“ Er wartete eine Antwort gar nicht erst ab, sondern war ihr ohne Ankündigung eine gläserne Kugel zu.
„Die Linke also.“, stellte er fest, als sie intuitiv mit dieser Hand geschnappt hatte. Nun holte er ein Maßband hervor und begann allerlei Maße an ihr zu nehmen. Körpergröße, Armspannweite, Augenabstand, Verhältnisse und Proportionen. Das Maßband verselbständigte sich, während Olivander aus den Regalen eine Pappschachtel nach der anderen zog, ihr einen Zauberstab in die Hand drückte, ihn ihr dann wieder wegnahm und unbeirrt weiter machte.
Scheinbar schien er sich überhaupt nicht daran zu stören, dass sie bisher kein Resultat erzielt hatten. Tatsächlich sollte es noch fast eine ganze Stunde dauern, bis er sich zufrieden stellte. Ein weiteres Mädchen hatte bereits den Laden betreten und warte nun auf einem storchbeinigen Stuhl. Sie lächelten sich immer wieder einmal freundlich an. Elodea bemerkte nach einer Weile, dass sie ihre Haarfarbe mehrmals geändert hatte aber sie war zu sehr mit den Zauberstäben beschäftigt, die sie hin und her schwang und wusste außerdem nicht so genau, ob eine solche Frage nicht unhöflich gewesen wäre.
Schließlich aber erklärte Olivander: „Ich denke, ja… das müsste die Lösung sein.“
Schon eilte er zu einem der hinteren Regale und reichte ihr einen weiteren Stab. „Blutbuche und Drachenherzfaser, zehndreiviertel Zoll, geschmeidig und biegsam. Den hat meine Urgroßmutter noch hergestellt. Vielseitig, wissen Sie?“
Dann reichte er ihn ihr. Eine angenehme Wärme breitete sich in ihrem Arm aus und ein kleines Feuerwerk entflammte aus der Spitze. Die Funken hinterließen so manchen Brandfleck auf dem Holzboden, doch Mr Olivander war höchst zufrieden mit sich und der Welt.
„Großartig.“, rief er aus uns wippte von einem Bein auf das Andere, als wollte er ein Freudentänzchen aufführen. „Großartig. Sie werden sicherlich beeindruckende Ergebnisse mit diesem erzielen.“
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