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Fanfiction

Twilight of the Gods - Silvester

von Ithelia

Der Kuss

Es war Silvester. Feine weiße Flocken fielen unablässig vom Himmel und schmolzen an den Fensterscheiben des hell erleuchteten Supermarktes, in dem auch abends um neun noch geschäftiges Treiben herrschte. Knaller, Fontänen, Raketen und anderes Feuerwerk, das Festessen aus der Tiefkühltruhe und vor allem die Vorratseinkäufe für Neujahr glitten da übers Band.
Eigentlich war es doch merkwürdig, dass die Leute meinten, riesige Vorräte anlegen zu müssen, wenn die Geschäfte auch nur mal einen Tag geschlossen hatten. Vor jedem Feiertag verhielten sie sich eindeutig wie die Hamster. Mona lächelte über sich selbst. Gerade sie sollte nicht klagen, sicherte ihr dieses irrationale Verhalten doch vermutlich den Arbeitsplatz.
„Das mach siebenundachtzig Pfund und zwanzig.“, flötete sie freundlich der nächsten Kundin entgegen, ohne auch nur auf die Anzeige der Registrierkasse zu blicken. Man konnte zweifellos sagen, dass Zahlen ihre Stärke waren. Irgendwann…
Sie versank in Vorstellungen von besseren Zeiten, in denen sie diesen Ort nie mehr betreten müsste. Wenn sie erstmal ihren Abschluss nachgeholt hatte, würde sich schon etwas Besseres finden. Ihre Hoffnung bezog auch gleich einen Umzug in eine schönere Stadt mit ein, denn dieses Relikt der Industrialisierung war nun wahrlich kein schöner Ort zum Leben.
„Sie sollten nicht hier sein, Mona.“, ermahnte sie die ältere Frau, die gerade ihr Portmonee zückte. „Wann ist Stichtag?“, fragte sie mit einem demonstrativen Blick auf ihren Bauch. Der wölbte sich beachtlich und Mona hatte kaum noch Platz in der Kleinen Kabine.
„Übermorgen.“, seufzte sie. Übermorgen würde sie in Mutterschutz gehen und danach schnell ihren Job verlieren, das war ihr klar. Doch ihr letztes Monatsgehalt mussten sie ihr dann noch auszahlen, dachte sie mit grimmiger Genugtuung. In einer Stunde würde sie es geschafft haben. Dann konnte sie sich es sich in ihrer Wohnung gemütlich machen.
„…Verklagen sollten Sie diese Leute. Es könnte jeden Moment kommen.“, regte Mrs. Green auf. Den ersten Teil der Triade hatte Mona schon gar nicht mitbekommen. Sie war sich der Tatsache bewusst, dass nur vier Prozent aller Kinder am errechneten Termin geboren wurden. Regungslos saß sie da und betrachtete ihr Gegenüber mit müden Augen. Ihre Nachbarin war zweifellos tüchtig und couragiert, wenn es um das Wohl ihrer Mitmenschen ging. Doch leider lebte sie manchmal in einer anderen, und vermutlich besseren Welt, als der Monas.
„Ich werd alles tun, sobald das Kind da ist.“, versicherte sie ihr höflich.
„Das will ich aber auch hoffen, meine Liebe. Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend noch.“, verabschiedete sie sich, als sie die letzten Einkäufe in ihre Taschen packte. Mona hatte natürlich längst den Pudding entdeckt. Ihren Pudding, denn Mrs. Green vertrug keine Milch, selbst wenn sie gekocht war.
Hastig erwiderte die junge Frau: „Danke, Ihnen auch und ein frohes Silvesterfest.“
Schon war die Alte verschwunden und ein scheinbar nicht abreißender Strom neuer Kunden folgte ihr. Sie wünschte noch bestimmt einhundert weiteren Leuten einen schönen Abend, bis ihre Schicht zu Ende war. Dann übergab sie an Svetlana und stand auf. Heftig trat das Kleine sie in den Bauch.
Eilig bewegte sie sich zur Tür hinaus. Keuchend stand sie auf dem nur spärlich erleuchteten um diese Uhrzeit menschenleeren Parkplatz. Etwa die Hälfte der Straßenlaternen war durchgebrannt. Zwei leuchteten sporadisch für einige Sekunden auf, um dann wieder zu erlischen.
Dichte Nebelschwaden zogen sich über die Fläche und es war entsetzlich kalt. Sie überquerte gerade den Platz, als die ersten Wehen einsetzten. Mit einem schmerzhaften Ziehen machte das Kind seine Ansprüche auf einen Platz an der frischen Luft deutlich.
„Keine Panik“, ermahnte sie sich selbst. Die Senkwehen in den letzten Wochen waren unangenehm gewesen. Dieses ständige Reißen in Bauch, Rücken und Oberschenken hatte sie so reizbar gemacht, wie nie zuvor. Doch war das kein Vergleich zu den jetzt aufwallenden Schmerzen. Ein Gefühl tiefster Ohnmacht überkam sie. Bewegungs- und Handlungsunfähig ging sie in die Knie und würgte. Zwei Mal spuckte sie den Inhalt ihres Magens aus. Der dichte Nebel legte sich eisig um sie herum.
Nach einer knappen Minute war es dann auch schon wieder vorbei. Nicht in dem Sinne, dass es ihr gut ging. Die Übelkeit blieb und die Qualen ebbten nur langsam ab. Aber immerhin war sie nun in der Lage, sich zum Krankenhaus zu begeben. An den kurzen Fußweg wollte sie gar nicht denken. Doch so nah wie sie war, würde es so schneller gehen.
Sie versuchte sich aufzurichten, doch es wollte ihr nicht gelingen. Sie konnte einfach nicht aufstehen! Die Temperatur fiel im Sturzflug, befand sich weit unter null. Verzweiflung überfiel sie und Ängste des Versagens keimten in ihr auf. Was, wenn das Kind nicht gesund war? Was, wenn sie nie wieder Arbeit finden würde und sie deshalb beide in Armut leben müssten? Konnte sie einem Kind überhaupt ein würdiges Zuhause bieten? Sie war siebzehn, wie also sollte sie das je schaffen?
Tief in ihrem Innersten kam sie zu der Erkenntnis, dass sie es nie schaffen würde. Die Kälte von Außen nahm ebenso zu wie die von Innen, als sich etwas schleimig Frostiges um ihre Arme schlang und sie zu Boden drückte. Der Nebel hatte sich nun so weit verdichtet, dass sie nicht einmal die eigene Hand vor Augen, geschweige denn ihren Angreifer erkennen konnte. Ein widerlicher Gestank von Verwesung ging von ihm aus.
Sie bekam kaum noch Luft. Wie Blei senkte sich das Gewicht des Verwesenden auf ihre Brust herab. Sie musste Atmen. Nach Luft japsend riss sie ihren Mund auf. Doch nun näherte sich ihr der dichte Nebel nur noch weiter. Schreie flirrten in der Luft. Vermutlich die letzten Kunden des Supermarktes. „Auch wir können dir nicht helfen. Du bist allein.“, riefen sie ihr zu und verließen sie wieder, vergnügt vor sich hin plappernd. Immer lauter klangen sie im Nebel, der sie gefangen zu halten schien.
Sie konnte es nicht schaffen. Erneut setzten die Wehen ein und ihr wurde zuletzt klar, dass es sinnlos war weiter zu kämpfen. Sie würde es nicht schaffen. Das schmierige etwas benetzte ihr Gesicht. Einen Moment lang sah sie eine in schwarze Lumpen eingehüllte Gestalt, deren klaffende Mundöffnung sich auf ihre eigene herabsenkte. Die widerliche Kreatur berührte sie und in ihrem Kopf explodierten tausende von Feuerwerkskörpern mit einem gequälten Jaulen. Sie hatte das Gefühl, ihr Herz spränge entzwei.
Dann war es vorbei. Ihr Leben hatte keinen Sinn mehr. Sie spürte es mit jeder Faser ihres Körpers. Eine klaffende, blutende Leere erfüllte sie bis ins Mark.


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