von Pamiant
Harry betrat nun sein Verlies und war überwältigt über die Größe. Aber allein auf Entdeckungstour zu gehen machte ihm keinen Spaß. Er schaute flüchtig in verschiedene Richtungen und entdeckte dabei ein kleines silbernes Kästchen das irgendwie leicht zu glühen schien. Als er es öffnete muss er lächeln.
„Die Verlobungsringe meiner Eltern…“
Er beschloss das Kästchen mitzunehmen. Irgendwann in naher Zukunft würde er Hermine die Frage aller Fragen stellen. Und dann wäre er gerüstet. Zufrieden ging er wieder aus seinem Verlies und die Flügeltüren schlossen sich wieder. Griphook geleitete das Paar zum Lorenwagen und nahmen die Fahrt nach oben wieder auf…
Ich konnte es immer noch nicht fassen. Kevin wollte, das ich unsere Hogwarts Sachen mit seinem Verlies belaste. Ich fühlte mich dabei nicht wohl. Wir waren nicht verlobt oder verheiratet. Obwohl mir die Vorstellung dabei sehr gefiel. Inzwischen war ich bei Madame Malkins angekommen und ließ Maß nehmen für meine Hogwarts Kleidung. Nachdem ich fertig war, starrte ich fasziniert vor einem blau glitzerndem Kleid. Ich stellte mir vor es zu einem Ballabend in Hogwarts zu tragen. Anscheinend war so etwas wirklich geplant, da ein Ballkleid auf meiner Liste stand. Aber ich hatte mich für etwas günstigeres schlichteres entschieden. Plötzlich bemerkte ich sanfte Händen, die um meine Hüfte greifen und ich einen Kuss an meinem Hals bekam. Ich erschauderte bei diesem herrlichen Gefühl.
„Du schaust schon lange auf dieses Kleid. Warum nimmst du es nicht?“ fragte mich Kevin.
„Weil ich schon ein anderes geholt habe.“
Ich zeigte ihm ein grünes Kleid mit dünnen Trägern.
„Es sieht gut aus. Aber wenn du wirklich zufrieden wärst, wäre dein Blick nicht auf dieses…“ er deutete auf das blaue „schöne Kleid fixiert.“
„Hast du dir mal den Preis angesehen?“
Kevin schaut kurz zum Preisschild, und rief Madame Malkins zu uns.
„Guten Tag, Mr Creed, ich hab Sie schon erwartet.“
„Guten Tag Madame Malkins, bevor sie mit mir anfangen, möchte ich Sie bitten, Miss Weasly noch mal Maß zu nehmen für das blaue Kleid hier.“
Ich wollte empört aufschreien, doch sein liebliches Lächeln und sein Glitzern in den Augen brachten mich zum verstummen.
„Bitte Ginny, es steht dir bestimmt, und der Preis…ich hab keinen gesehen. Also los.“ Und er grinste mich an.
Ich gab auf. Er gab mir einen innigen Kuss und meinte noch flüsternd.
„Du gibst mir wenigstens den besten Grund mein Vermögen sinnvoll anzulegen.“
Ich wurde puderrot. Ich brauchte nicht sein Geld um mir zu beweisen das er mich liebte, genauso wenig musste ich wissen wie reich er war um ihn zu lieben. Wir haben uns anders lieben gelernt und da hatte Reichtum keine Rolle gespielt. Und dennoch schafft er es mir zu zeigen das ich für ihn das kostbarste bin in seinem Leben. Nach einer langen Zeit noch in der Winkelgasse, in dem wir noch Eis essen gingen und mir eine wunderschöne Rose geholte, musste Kevin noch ins Ministerium. Ich willigte natürlich ein ihn zu begleiten. Ich hatte mich schon gefragt was seine Prüfung und seine Animagusform beinhalten würde. Aber vielleicht würde ich es gleich erfahren. Nach unseren ganzen Anmeldungen wurden wir zur Abteilung für Prüfung und Registrierung geschickt. Dort erwartete uns bereits Amilia Bones, die Leiterin für magische Aufsicht. Ich kannte ihre Nichte Susan sehr gut, da sie im selben Jahrgang in Hogwarts war wie ich.
„Mr. Creed, Ms Weasly, wilkommen.“
„Es freut mich sie kennenzulernen Madame Bones.” grüßte Kevin.
Sie geleitete uns in ihr Büro und wir setzten uns auf die Stühle.
„Zuerst einmal tut es mir leid was in Deutschland passiert ist. Der Krieg wird immer schlimmer. Ich wünsche mir das das bald ein Ende hat.“
„Ich glaube das wünscht sich jeder. Aber vielleicht ist das Ende gar nicht mehr so fern. Verzeihen Sie bitte, ich kann darüber nicht reden. Ich hab darauf ein Eid abgelegt.“
Amilia nickt verstehend.
„Wenn ich Sie Kevin nennen darf, dann bin ich für Sie einfach nur Amilia.“
Sie zwinkerte uns zu. Ich gab ihr auch zu verstehen, das ich lieber mit meinem Vornamen angesprochen werden wollte. Ich mochte sie jetzt schon, obwohl ich sie das erste Mal sah.
„Nun, Kevin. Soll Ginny Sie begleiten? Immerhin sind es ja zwei persönliche Dinge die Sie hier erledigen wollen.“
Mein Freund sah mich lächelnd an und meinte: „Ich wäre begeistert wenn sie das darf.“
Amilia erhob sich und geleitete uns in Apparierzentrum. Mit einer Mappe in der Hand stand sie vor uns und richtete ihre Worte an Kevin.
„Sie haben einen Antrag gestellt auf die sogenannte Personen-Aparation. Diese Art von Aparieren ist schon lange in Vergessenheit geraten und auch nicht wirklich einfach zu meistern. Wie sind Sie darauf gestossen?“
Ich war etwas sprachlos. Kevin erklärte Amilia, das er in Deutschland ein sehr altes Buch über magische Transportmöglichkeiten gelesen hatte und das darin die Personen-Apparation beschrieben war. Die normale Apparation was im Prinzip jeder Zauberer und jede Hexe beherrschte, wurde im Fachkreis Koordinaten-Apparation genannt. Man stellte sich den Ort vor, von dem man ungefähr wusste wo er war und apparierte dorthin. Bei der Personen-Apparation konzentrierte man sich auf die Person zu der man apparieren wollte. Die Schwierigkeit bestand darin das es eine stärkere Konzentration bedarf und eine großes Machtpotential. Man stelle sich die Möglichkeit vor. Jemand schwebte in großer Gefahr und man konnte in unmittelbarere Nähe zur Person apparieren um sie zu retten.
„Ginny, ich schlage vor, Sie gehen jetzt einfach irgendwohin in dieser Abteilung, wenn möglich leicht versteckt. Kevin, Sie versuchen zu Ihrer Freundin zu apparieren, anschließend apparieren sie wieder zu mir.“
Wir nickten beide, ich gab ihm noch einen Kuss und ging los. Amilia gab mir zehn Minuten Zeit, um an irgendeinem Ort zu stehen und zu warten. Ich fand eine gute Möglichkeit in einer Säulenhalle. Nach Ablauf der Zeit hörte ich eine Stimme hinter mir.
„Darf ich Sie mit mir nehmen, bezaubernde Lady?“
Ich erschrak, ich erwartete eigentlich das typische Plopp in meiner Nähe. Doch ich hatte nichts gehört. Er nahm mich an die Hand und wir apparierten hinter Amilia. Auch sie drehte sich erschrocken um als sie unsere Anwesenheit bemerkte.
„Ich bin erstaunt. Eine perfekte und geräuschlose Apparation. Ich kenne niemand der das je geschafft hatte.“ Kevin wirkte verlegen.
„Ok, noch ein Test. Nun wird ich verschwinden und nach zehn Minuten apparieren Sie zu mir und apparieren uns zu Ihrer Freundin.“
Nachdem Kevin nickte, apparierte Amilia mit dem typischen Plopp, das ich normal bisher kannte. Ich wollte die Zeit für ihn überbrücken, legte meine Arme um seinen Hals und versanken in einem leidenschaftlichen Kuss. Widerwillig lösten wir uns nach etwa zehn Minuten und geräuschlos verschwand er vor meinen Augen. Nach nicht mal 30 Sekunden kam er mit Amilia an seinem Arm wieder hier an.
„Bravo Kevin. Die Lizenz haben sie. Sie erhalten die Freigabe dann für den 30. Dezember diesen Jahres, dann dürfen Sie offiziell apparieren. Aber sie sollten die Gesetze achten.“
„Selbstverständlich.“ Gemeinsam gingen wir wieder zurück in ihr Büro. Sie vergrößerte es magisch.
„So, nun zur Registrierung Ihrer Animagusform. Stellen Sie sich in die Mitte des Raums und Verwandeln Sie sich.“
Jetzt kam der Augenblick der Wahrheit. Kevin stellte sich hin mit dem Gesicht zu uns. Innerhalb von Sekunden verwandelte er sich und wir machten sehr große Augen.
„Wow, ein Schneewolf.“ Das faszienierendste an dieser Form war aber nicht nur sein hübsches weißes Fell, nein. Seine Augen, sie glühten richtig als würden sie von innen bestrahlt. Amilia ging um den Wolf herum, notierte sich einige Angaben und forderte Kevin auf für die Rückverwandlung. Als eine Art Bonus aber heulte Kevin kurz auf. Das jagte mir eine echte Gänsehaut über den Rücken. Dann stand Kevin wieder in seiner menschlichen Gestalt da und wir verschränkten unsere Hände ineinander.
„Ihre Animagusform ist nun registriert. Herzlichen Glückwunsch.“
Wir bedankten uns bei Amilia und verließen beide glücklich die Abteilung. Auf dem Weg zu den Aufzugen stoppte Kevin plötzlich. Er schaute besorgt durch die Gegend.
„Schatz, was hast du…?“
Doch er sagte nichts. Wir gingen an den Aufzügen vorbei und standen in einem Saal mit vielen Glasvitrinen. Jede enthielt eine merkwürdige Kostbarkeit aus unserer magischen Welt.
„Ich kann es spüren…“ Ich schaute ihn erwartend an.
„Dunkle Aura.“ Meine Blicke durchstreiften die Vitrinen, aber Kevin und ich gingen kreuz und quer durch den Saal. Dann blieben wir vor einer stehen und ich erstarrte.
„Orte die für ihn bedeutsam sind…war ja klar.“
In der Vitrine stand der Becher von Helga Hufflepuff. Beige Farbe, die bekannten Doppelhenkel und das Wappen mit dem Dachs. Ein weiterer Horcrux.
„Das Ministerium bedeutet Macht. Macht zu kontrollieren. Ich denke mal eine der Ziele von Voldemort.“
„Was sollen wir tun?“
„Nichts, leider. Wenn wir den jetzt versuchen zu stehlen, haben wir eine Menge Auroren am Hals. Hier sind diverse Schutzzauber.“ Kevin seufzte.
„Wir müssen uns einen Plan ausdenken, wir den Becher entwenden können.“
Ich schlug vor das auf jeden Fall mit dem Trio zu besprechen. Was allerdings auch noch schwirig war, selbst wenn wir den Becher jetzt hätten nehmen können, wir hatten weder das Schwert von Gryffindor noch einen Basiliskenzahn zur Hand um den Horcrux zu zerstören…
Zu Hause angekommen, kam ein sichtlich erstaunter Harry auf uns zugestürmt und schrie auch gleich los.
„KEVIN, ich hoffe doch sehr das das ein Scherz ist?!“
Kevin und ich schauten in die Richtung, die uns Harry deutete. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, war aber auch erstaunt. Auf dem Boden lag ausgepackt der neue Feuersturm. Und auf dem Stiel war eine goldene Gravur mit seinem Namen drauf.
„Ähm, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Harry.“
Harry bedankte sich sehr herzlich bei Kevin und deutete uns an ihm zu folgen.
„Kevin…ich hab da etwas was für dich wichtig sein könnte. Etwas das deine Eltern betrifft.“
Das Lächeln von meinem Liebsten verschwand abrupt. Harry überreicht ihm einen Brief.
„Es ist ein Brief von meiner Mutter wegen der Erbschaft der Potters. Wenn du magst kannst du ihn dir gerne durchlesen, aber die entscheidende Stelle ist eher gegen Ende des Briefes.“
Harry, Hermine, Kevin und ich setzten uns im Wohnzimmer auf die Couch. Auch Ron hat mitbekommen das was nicht stimmte. Er sah besorgt zu Kevin. Hermine und Harry fassten sich an die Hände. Ich musste grinsen, es sah einfach so süss aus. Dann blickte ich wieder zu Kevin der fassungslos den Brief fallenlässt und schockiert zu Harry schaute.
„Was…soll…das…….? Wurde ich die ganzen Jahre etwa belogen…?“
Er kniff die Augen zusammen und ich konnte Tränen sehen. Ich nahm den Brief in die Hand und achtete darauf nur den Schluss zu lesen. Harrys Reichtum ging mich nichts an. Aber der letzte Abschnitt raubte mir fast den Atem.
„Ich muss nach Hogwarts!! Ich will die Wahrheit!!!“
Plötzlich kam erschrocken Mom reingestürzt.
„Kevin, was ist passiert?“
„Das soll Ihnen besser Harry erzählen. Ich muss weg!“
„Und ich gehe mit.“ sagte ich bestimmt.
„Was? Wohin…?“
Kevin nahm mich an die Hand, wir gingen zum Kamin. Nach etwas Flohpulver rief Kevin noch: „Hogwarts Schulleiterbüro!“
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