von Pamiant
Ginny erwachte nach sehr kurzer Zeit wieder mit einem sorgenvollen GefĂĽhl auf. Ihr Wecker zeigt ein Uhr Nachts an. Hermine schlief tief und fest.
„Kevin…“ flüsterte Ginny zu sich selbst. Leise zog sich Ginny ihren Morgenmantel an und bewegte sich barfuss aus ihrem Zimmer. Dann schlich sie die Treppe nach oben an Rons Zimmer vorbei und stand nun vorm Zimmer, in dem Kevin schlief. Sie lauschte an der Tür und hörte kurzes Gemurmel. Sanft öffnete sie die Tür und schlich herein.
„…Gabriel…“ Sie vermutete, das er einen Albtraum hatte. Sie ging zu seinem Bett und bemerkte seine Unruhe. Traurig sah sie ihn an.
„…Gabriel…ich lass dich nicht zurück…!“ Schweißperlen bedeckten seine Stirn. Instinktiv schlug sie seine Decke etwas zur Seite und legte sich neben ihm hin. Da sie merkte, das ihr Morgenmantel etwas unbequem war, zog sie ihn aus und hoffte irgendwie das ihr Freund nicht aufwachte. Weil sie war ziemlich luftig gekleidet. Ein Hauchdünnes Nachthemd und ein äußerst reizvollen Tanga.
„…Gabriel…Nein…“
Ginny kamen die Tränen hoch. Sie stellte sich gerade vor, das er erneut den Tod seines Paten durchlebte.
„…Bellatrix…ich …werde dich…kriegen….das schwöre…“
Sie riss panisch die Augen auf. Wenn sie das gerade richtig verstanden hatte, dann wollte er Rache nehmen.
Sie legte einen Arm um seinen Bauch und lehnte sich mit dem Kopf gegen seine Brust. Augenblicklich wurde Kevin ruhiger. Und auch Ginny beruhigte sich. „Ich bin bei dir…“
Mit diesen Worten schlief sie langsam ein.
„…er ist eine Gefahr für den dunklen Lord….“
„…du wirst meinem Sohn nichts antun…“
„Geh zur Seite…ich will dich nicht töten…“
„…nur über meine Leiche…“
„Dann eben so. Avada Kedavra!!!“
„…KEVIN!!!!“
„MOM!!!!“
Kevin schreckte hoch. Er atmete ziemlich heftig. Sein ganzer Körper war durchgeschwitzt. Was hatte er da gesehen? Es war so undeutlich. „…Kevin…?“ Überrascht drehte er sich nach rechts und erblickt Ginny.
„Ginny…ich…wie kommst du…ich mein. Was machst in meinem Bett.?“
Sofort wurde sie knallrot. Das konnte er selbst durch das schwache Mondlicht erkennen. Vor allem das er sie leicht erschrocken von oben bis unten musterte. Aber sie wollte sich nicht verstecken. Irgendwie hoffte sie, das ihm so schon gefallen wĂĽrde.
„Du hattest einen Albtraum. Und als ich dich umarmt hatte, da wurdest du ruhiger. Du hast den Namen deines Paten gerufen…“
„Ich glaub ich erinnere mich. Der Überfall hängt mir immer noch sehr nach.“
„Ich bin bei dir, vielleicht kann ich dir helfen das durchzustehen.“ Verliebt schaute sie ihm in die Augen und beide küssten sich.
„Aber…was war das eben…?“ fragte sie ihn anschließend sorgenvoll. Er senkte seinen Blick zu seinen füssen.
„Ich weiß es nicht. Ich hörte Stimmen. Es kam mir so vertraut vor…“
„Kevin…du hast nach deiner…Mutter geschrien…“
„Was…? Aber…ich kenne sie gar nicht…ich…“ Kevin schüttelte seinen Kopf, stieg aus dem Bett und zog sich an.
Ginny blickte ihn verwundert an.
„Ginny, ich…ich brauch etwas frische Luft, denkst du ich kann mal allein in euren Garten? Ich hab das Gefühl, als würden mich alle Negativen Dinge im Moment erdrücken.“
„Natürlich kannst du. Wenn du mich brauchen solltest. Ich bin hier.“ Er musste schmunzeln. „Und wenn jemand anderes mal hier reinkommen sollte? Wie erklärst du das?“
„Es würde nicht einfach werden, aber ich bin auch keine zwölf mehr.“ grinste sie ihn verführerisch zu.
Er ging nun mit klopfendem Herzen zu TĂĽr. Bevor er aber rausgehen konnte, merkte er noch wie Ginny ihn am Arm berĂĽhrte.
„Kevin…normalerweise sagt man so was nicht wenn man sich noch nicht lang kennt. Aber es ist seltsam, du kommst mir so vertraut vor. Als ob wir füreinander bestimmt wären. Ich möchte dir nur sagen…ich liebe dich.“
Seine Hand zitterte. Er gab ihr noch einen Kuss und verlieĂź anschlieĂźend sein Zimmer.
Im Garten angekommen, atmete Kevin einmal tief durch. Die Nacht war klar. Eine leichte, kühle Brise wehte durch die Luft. Er ging einige Schritte und setzte sich auf eine Holzbank. Dann legte er seinen Kopf in seine Hände, die Ellbogen auf den Knien abgestützt und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Innerhalb von vierundzwanzig Stunden war eine Menge passiert.
„Kannst du auch nicht schlafen?“
Harry bewegte sich auf ihn zu und setzte sich nebendran auf die Bank.
„Ich komm immer wenn ich einen Albtraum habe. Die Ruhe hier ist einfach göttlich.“
„Ich muss meine Emotionen und Gedanken unter Kontrolle bringen. Das wird alles etwas viel für mich. Sowas hab ich noch nie erlebt. Zumindest nicht in so geballter Ladung. Wut, Hass, Liebe, Trauer, Hoffnungslosigkeit…“
„Bereust du es so schnell mit Ginny…“
„Oh nein. Wir wissen nicht was es genau ist, ich hoffe wir können uns das eines Tages erklären. Aber ich liebe sie. Auch wenn es verrückt ist. Aber das ist genau die Emotion die ich für sie empfinde. Es geht über die Verliebtheit hinaus. Auch ich hatte mich ein paar Mal verliebt. Aber diese Gefühle waren nichts im Vergleich zu jetzt.“
„Ich glaub ich weiß was du meinst. Mir geht es ähnlich…“ murmelte Harry und Kevin musste lächeln.
„Hermine nehme ich mal an. Du liebst sie.“
„Ist das so offensichtlich?“
„Ich kann Blicke deuten. Aber tröste dich, sie hat sich genauso verhalten.“
„Glaubst du wirklich? Ich habe Angst ihre Freundschaft zu verlieren. Sie ist für mich zu wichtig. Sie war die ganzen Jahre immer für mich da…“
„..genauso wie du bestimmt stets für sie da warst. Eure Geschichten sind sehr berühmt. Das goldene Trio…“
Langes Schweigen folgte nun. Beide machten sich Gedanken ĂĽber ihre Zukunft. Dann unterbrach Kevin wieder die Stille.
„Hast du schon mal von deinen Eltern geträumt? In einer dramatischen Situation?“
Harry nickte betrĂĽbt.
„Naja, geträumt eher weniger. Ich hatte so einen Rückblick das erste Mal in meinem dritten Jahr. Die Dementoren waren schuld. Ihre Waffe ist ja pure Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, und sie lassen dich deine Schlimmste Erinnerung sehen. Meine war der Tod meiner Mutter. Wie sie sich Voldemort in den Weg gestellt hat, wie sie verzweifelt gefleht hat, mich am Leben zu lassen…“
Kevin war äußerst schockiert über dieses Detail. Diese Ähnlichkeit war verblüffend.
„Ich versteh nicht, wieso ich diesen Traum auf einmal hatte. Zwei Stimmen…der eine sagte das jemand eine Gefahr wäre für den dunklen Lord. Und die andere hatte sich geopfert. Ich glaube es war meine Mutter…“
Harry schluckte. Allein die Tatsache das beide im Alter von einem Jahr ihre Eltern verloren hatten…das verband irgendwie.
„Hast du ein Bild von deinen Eltern?“
Kevin nickte, kramte in seiner Hosentasche und holte ein zusammengefaltetes Bild heraus. Drei Menschen winkten in die Kamera. Der Mann, groĂź und Blond, die Frau etwas kleiner und mit hĂĽftlangem schwarzem Haar. Und in ihren Armen der kleine Kevin wie er friedlich schlief.
„Mein Vater Salamos, und meine Mutter Nicoletta. Er hatte sie in Deutschland kennengelernt als er auf einer kleinen Aurorenreise war. Beide hatten sich verliebt und er ist für sie in Deutschland geblieben.“
Harry holte aus seiner Tasche zwei Bilder hervor. Er zeigte Kevin seine Eltern.
„James und Lily.“
„Und da der kleine Harry.“ witzelte Kevin.
„Hier hab ich noch was. Es war von dem damaligen Orden des Phoenix. Der erste im Prinzip.“
Beide schauten sich die einzelnen Mitglieder an.
„Meine Eltern, die Longbottoms…oh, das ist doch dein Vater oder?“
Kevin schaute sich das Bild genauer an. Dann entdeckte er ihn neben Alastor Moody, neben Moody stand Gabriel.
„Ich wusste nicht das mein Pate auch im Orden war…moment mal…“
Plötzlich entriss Kevin das Bild aus Harrys Händen und schaute äußerst schockiert.
„…da ist meine Mutter! Was zum…Gabriel sagte mir das sie nie hier in Britannien war, obwohl sie es mal wollte…! Ich muss so schnell wie möglich mit Moody....“
Es wurde eiskalt. Die Luft erstarb. Harry und Kevin stehen panisch auf. Sie schauten nach oben. Der Anblick lieĂź alles gefrieren.
„Dementoren…“
Das Gefühl von Verzweiflung kroch hoch wie eine eiskalte Spinne des Todes. Vier düstere Gestalten schwebten auf sie zu. Beide zücken ihre Zauberstäbe und riefen synchron „Expecto Patronum!“
Der silberne Hisch von Harry preschte auf zwei Dementoren zu und die schattigen Kreaturen flohen. Doch zwei andere wichen aus. Aus Kevins Zauberstab jagte ein groĂźe silberne Schlange auf ihre Beute zu. Die Dementoren waren verschwunden. Aber die Verzweiflung blieb noch da.
„KEVIN, HINTER DIR!“
Doch die Warnung kam zu spät. Ein Dementor flog in rasender Geschwindigkeit auf Kevin zu und riss ihn zu Boden. Und der Kuss erfolgte augenblicklich…
…er ist ein Gefahr für den dunklen Lord! Dein Mann hat schon sein Leben bezahlt! Geh mir aus dem Weg!“
„Mein Sohn wird seine Bestimmung erfüllen. Dein Lord kann nichts dagegen tun. Und du Verräter wirst meinem Sohn nichts antun!“
„Geh endlich zur Seite! Ich muss den Auftrag ausführen. Ich will dich nicht töten!“
„Nur über meine Leiche!“
„Wie du willst. Avada Kedavra!“
„KEVIN!!!“
„Wurmschwanz….die…Auroren kommen……………..“
Kevin erwachte stark geschwächt. Er bemerkte einen zitternden Körper, der seinen Kopf sanft hielt.
„Kevin! Wach auf. Bitte.“ schluchzte die Stimme über ihm.
Er öffnete vorsichtig die Augen. Ein starkes Schwindelgefühl überkam ihn. Um ihn herum besorgte Köpfe. Harry, Hermine, Molly und Arthur und auch Ron.
„Hier Alter, nimm die Schokolade. Dann geht’s dir besser.“
Dankbar nahm Kevin sie gleich in seinen Mund. Er spürt, wie er wieder langsam zu Kräften kam. Er bewegte seinen Kopf etwas nach oben und sah das weinende Gesicht von Ginny.
„Oh, ein Engel…“
Alle mussten darüber lächeln. Das zeigte ihnen das Kevin wieder auf dem besten Weg, sich vom Angriff zu erholen.
„…sind sie weg…?
„Ja, aber es war sehr knapp. Ich hatte nicht mehr die Kraft meinen Patronus zu beschwören. Dann kam Ginny angestürmt und vertrieb den Dementor mit ihren Patronus.“
„Ich..habe…deinen Schmerz gespürt. Ich habe…gespürt das du…in Gefahr….“
„Shhhhh…ich danke dir…jetzt sind wir quitt, Engel…“
Kevin richtete sich auf, drehte sich zu Ginny um und sie umarmten sich voller Freude. Dann lösten sie sich kurz und küssten sich daraufhin.
„Anscheinend haben wir da noch etwas nicht mitbekommen..?“ wunderte sich Mrs Weasly.
„Oh…ähm…ja, ich habe mich in ihre Tochter verliebt…“ kam beschämt von Kevin. Mr und Mrs Weasly lächelten glücklich und Kevin fiel ein Stein vom Herzen. Er dachte schon, er würde sich den Ärger seines Lebens einhandeln.
„Solang sie glücklich ist und du auch, mein Lieber.“
„Ginny…du sagst du hast es gespürt…?“ Sie nickte traurig. „hast du es auch gehört oder gesehen?“
„Was meinst du?“ fragt sie nun überrascht.
„Wer ist Wurmschwanz?!“ fragte Kevin nun in die Runde, während er aufstand und seiner Freundin hochhalf. Ein Keuchen ging durch alle Münder.
„Ähm…Wurmschwanz war sein Spitzname. Eine längere Geschichte. Sein richtiger Name ist Peter Pettigrew. Aber am Ende war er es der Harrys Eltern an Voldemort verraten hat und seinen Paten nach Askaban brachte. Warum?“
„Lebt er noch?“
Ein synchrones Nicken machte die Runde.
„Er war es der meine Eltern ermordet hat….! Ich hab es gesehen. Durch den Dementor!“ erklärte Kevin schockiert.
„Aber wieso?“ fragte Hermine sorgenvoll.
„Ich weiß es nicht. Es geht angeblich um eine Gefahr für Voldemort. Ein Bestimmung die mich betrifft…“
„Ein andere Prophezeihung vielleicht?“ fragte nun Harry aufmerksam.
Kevin ging auf und ab. Seine Gedanken kreisten. Plötzlich fiel ihm etwas ein. Er hasste diesen Moment, den er jetzt beginnen musste, aber er hatte das Gefühl, das seine Vergangenheit ein großes Geheimnis hatte.
„Mr und Mrs Weasly…kannten sie meine Eltern?“
Erstaunt schauten sich beide an. Dann schauten sie zu ihren Kindern, die genauso ratlos wirkten. Nur Harry wurde bleich. Er hielt noch das Foto vom Orden des Phoenix in seiner Hand.
„Wir kannten deinen Vater…Salamos…aber…“
„Bitte, bitte sagen Sie mir die Wahrheit…“
Kevin schossen die Tränen in die Augen. Er war kurz vor der Verzweiflung.
„War Voldemort hinter mir genauso her wie hinter Harry??“
„Kevin…ich weiß nicht wie…“ stottert Mr Weasly.
„Mr Weasly, bevor sie etwas Falsches sagen…bitte…“ Harry überreichte den beiden das Foto. Dabei deutete er auf Kevins Eltern.
Beide mussten sichtlich schlucken. Mrs Weasly schaute flehentlich zu ihrem Mann und dann zu Kevin.
„Mrs Weasly. Meine Eltern waren nie in Deutschland oder?“
„…nein…aber das sollte dir jemand erklären…der es am besten weiß…Professor Dumbledore!“ antwortete Mr Weasly sehr traurig.
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