von Pamiant
In Dortmund auf einem Friedhof hatten Kevin und Tonks Gabriel beerdigt. Der Grabstein war aus weiĂźem Marmor mit goldener Schrift.
Gabriel Kontz
Geb. 5. Mai 1958
Gest. 29. Juli 1997
Stolzer Auror und geliebter Pate
Ich werde dich nie vergessen
In Liebe Kevin
Bei solch rührenden Worten musste Tonks weinen. Sie nahm Kevin in die Arme und trösten sich gegenseitig.
„Es ist schön. Ich bin sicher ihm würde es gefallen. Ich hab aber zur Sicherheit Muggelabwehr draufgelegt, damit es nur von Zauberern gefunden werden kann.“
„Danke, Tonks! Für alles. Es bedeutet mir sehr viel.“
Tonks schreckte auf. Ihr Zauberstab fing an zu vibrieren.
„Oh nein, die Winkelgasse wird angegriffen. Ich vermute Todeser…“
Kevin zückte seinen Zauberstab und meinte entschlossen:“ Worauf warten wir noch?“
Tonks hatte keine Wahl. Normalerweise würde sie ihn erstmal in Sicherheit bringen. Aber jetzt zählte jede Sekunde. Sie nahm ihren Portschlüssel zu Hand und wies Kevin an, ihn mit dem Zauberstab zu berühren. Beide standen nach sehr kurzer Zeit vor einem rauchenden Eiscafe. Hastig schauten sich beide um. Tonks erkannte in der Entfernung Moody und Remus, sie schützten Hermine vor vier Todesern.
„Zeit zum Spielen, Blutsverräter!“
Diese Stimme. Kevin drehte sich in die andere Richtung. In einer abgelegenen Ecke erkannte er Bellatrix, die vergnĂĽgt ihren Zauberstab auf eine junge rothaarige Frau richtete. Ohne zu ĂĽberlegen rannte er zur Todeserin.
„Crucio!“
„PROTEGO REFLECTA!!“
Der Folterfluch prallte am Schildzauber ab und jagte zurĂĽck zu Bellatrix, die mit schmerzverzerrtem Gesicht nach hinten kippte.
Kevin löste seinen Schildzauber auf und blickte nun zur jungen Frau, die in diesem Moment sein Herz höher rasen ließ.
„Ginny…“
„Kevin…“
Er reichte ihr seine Hand. Als sie ihn berührte, überkam beiden eine starke Welle warmer Gefühle. Erleichtert umarmten sich beide…
Ich war glücklich. Der Moment war sehr unpassend, aber diese Gefühle seit ich seine Hand genommen hatte, sie waren so überwältigend. Er war wirklich da, Kevin…mein Kevin…ich hatte Angst das er nur Phantasie wäre. Diese Angst wurde mir genommen.
Wir lösten uns aus unserer Umarmung und ich schaute ihm in seine Augen. Er hatte wirklich diese schönen grün-blauen Augen. Ich lächelte. Doch wir wurden unterbrochen. Bellatrix hatte sich wieder erholt.
„DU!!“
Kevin deutete an, das ich mich hinter ihm stellen sollte. Ă„ngstlich tat ich es.
„Du lebst noch..? Na egal, ich kann das ja jetzt noch ändern.“
„Sei dir da mal nicht zu sicher Trixi!“
„Avada…“
„PROTEGO!“
„Kedavra!“
Der Todesfluch traf auf Kevins Schildzauber, aber anders als vorhin, schien der Schild den Zauber zu halten. Ich merkte, das sich Kevin stark konzentrierte. Er stöhnt leicht und Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Ich drehte mich um um nach Hilfe zu suchen. Tonks kam angestürmt, aber sie war noch weit weg und musste selber noch gegen die anderen Todeser kämpfen.
„Ginny…du…musst…sie gleich…schocken….!“
Ohne zu zögern nahm ich meinen Zauberstab und richtete ihn auf Bellatrix. Auf einmal löste Kevin seinen Schildzauber und im selben Moment brüllte ich noch: „Stupor!“
Bellatrix konnte nicht mehr ausweichen. Sie fiel bewusstlos zu Boden. Aber auch Kevin brach zusammen.
„KEVIN!“
Ich nahm ihn in die Arme. Tonks erreichte uns und aktivierte einen Portschlüssel. Das bekannte ziehen am Bauchnabel spührend, dann standen wir alle im Garten vor unserem Zuhause. Auch Hermine, Moody und Remus waren da und sichtlich abgekämpft. Mom stürmte aus dem Haus.
„Schnell wir müssen ihm helfen. Er ist zusammengebrochen!“ rief ich. Remus rannte ohne zu zögern zu uns und nahm Kevin in die Arme.
„Ginny, zeig mir wohin.“
Ich rannte los. Durch die Küche, die Treppe hoch, an meinem Zimmer vorbei den zweiten Stock hoch. Ich öffnete die Tür zu Bills Zimmer, Remus war hinter mir und legte Kevin sanft ins Bett. Er war völlig kraftlos.
„Tonks, schnell, du musst Poppy holen!“
Tonks rannte die Treppe runter, ich nahm an zum Kamin um nach Hogwarts zu kommen. Inzwischen waren Mom, Moody und Hermine auch in Bills ehemaliges Zimmer. Ängstlich stand ich vorm Bett. Ich nahm Kevins Hand und hoffte das er mich irgendwie spüren konnte. Ich bemerkte einen Arm an meine Schulter und erblickte Hermine mit dem gleichen sorgenvollen Blick. Nach etwa zehn Minuten erschien Madame Pomfrey mit einem Trank in der Hand. Sie flöste es Kevin in den Mund. Kurz darauf fing er an zu husten. Dann machte er langsam seine Augen auf.
„Guten…Morgen…“
„Kevin Salamos Creed! Was haben Sie sich dabei gedacht!!“ fing die Krankenschwester an zu schimpfen.
Erschrocken schaute er in ihr erzĂĽrnten Blick.
„Entschuldigung, ich habe versucht Ginny zu retten. Bellatrix wollte sie gerade mit dem Cruciatus belegen!“
Ihr finsterer Blick wandelte sich augenblicklich in Besorgnis um. Sie bemerkt leicht grinsend wie ich immer noch seine Hand hielt.
„Geht es Ihnen gut, Ms Weasly?“
„Ja, Kevin kam noch rechtzeitig.“
„Und was ist genau passiert, Mr. Creed?“
„Das gleiche wie beim Angriff in Deutschland. Der Todesfluch…ich habe ihn mit meinem Schildzauber absorbiert. Aber ich merkte wie meine Kräfte nachließen. Ich habe Ginny gesagt sie soll Bellatrix schocken wenn ich den Zauber fallen lasse.“
„Ich glaube durch den Abbruch wurde der Fluch von Bellatrix unterbrochen. Dann hatte ich sie geschockt und Tonks stürmte auf uns zu.“
Madame Pompfey ging im Zimmer auf und ab. „Ich würde sie gerne in den Krankenflügel mitnehmen, Mr Creed. Zur Sicherheit.“
Ich war schockiert. Nein, ich wollte Kevin nicht verlassen. Ich schaute traurig zu Kevin. Sein Gesicht sagte aus, das er auch keine Lust darauf hatte.
„Poppy, wir kümmern uns um ihn, ich hätte ihn schließlich morgen früh eh abgeholt. Wenn irgendwas sein sollte werde ich dich sofort rufen.“ sagte nun Mom ganz schnell.
„Außerdem muss er mal was kräftiges Essen. Kevin, wann hast du zuletzt was gegessen?“
Er musste überlegen. Dann zog er die Augenbrauen hoch „Wenn ich genau nachdenke…war es das Abendessen…mit Gabriel…vorm Angriff..“
Traurig schloss er seine Augen. Es musste sehr hart fĂĽr ihn sein sich immer wieder daran erinnern zu mĂĽssen. Ich drĂĽckte sanft seine Hand um ihm zu zeigen das ich bei ihm war.
„Und in Hogwarts soll er auf die Beine kommen?? Wenn ihr ihm nicht mal was zu essen gebt?? Also es ist beschlossen, Kevin bleibt hier!“ donnert nun Mom.
Madame Pomfrey erkannte nun das sie keine Chance mehr hatte und fing an zu grinsen.
„Also gut. Ich hoffe doch sehr das ich Sie so schnell nicht mehr sehen muss Mr. Creed.“
Sie zwinkerte Kevin zu und begab sich wieder die Treppe nach unten. Meine Mom folgte ihr hinterher und sagte noch, das sie was zum Essen vorbereiten wĂĽrde. Nur noch Hermine blieb bei uns und grinste uns an.
„Gibt es etwas das ich wissen sollte?“
Wir beide wurden rot. Aber ich hielt immer noch seine Hand fest in meiner.
„Vielleicht später.“ zwinkerte ich Hermine zu und sie verstand, das Kevin und ich etwas Zeit für uns haben wollten.
Hermine ging zur Tür und sagte zu uns noch: „Ron und dein Dad holen grad Harry ab. Also wundert euch nicht wenn später plötzlich die Tür aufgestoßen wird.“
Mit einem halben Lachen verschloss sie die Tür und nun waren wir allein. Glücklich lächelnd schaute ich in Kevins Augen. Und Kevin sah mich an mit einer Mischung aus Neugier, Erleichterung, und Glückseligkeit.
„Schön dich wiederzusehen, Ginny.“
„Find ich auch. Ich hab so sehr gehofft das ich dich finden würde.“
„Also ist es wirklich wahr? Es war nicht nur ein Traum?“
„Irgendwie war es einer. Diesen Traum hab ich schon seit Jahren. Aber es war das erste Mal das du aufgetaucht bist und mich gerettet hast.“
„Was war das alles überhaupt?“
Ich erzählte ihm von der Kammer des Schreckens in Hogwarts, was damals alles passiert war. Das Harry das Tagebuch zerstört hatte. Und dann wie ich diese Albträume hatte.
„Also ist Tom Riddle oder war die jüngere Version von Voldemort.“
Ich nickte. Nun wollte ich wissen wie er es geschafft hatte in meinem Traum zu kommen. Er erzählte mir genau vom Angriff in Deutschland. Und als die Decke ihm auf den Kopf gefallen ist. Dann wachte er in meinem Traum auf. Er sah uns und kam mir dann zur Hilfe.
„Sag mal, fühlst du es auch?“ ich wollte unbedingt wissen ob es nur einseitige Gefühle waren oder nicht. Ich wusste, das ihn damit etwas überforderte. Es wirkte so als hätte ich mich in jemanden verliebt und dabei kannten wir uns eigentlich gar nicht.
„Wenn du dieses Kribbeln meinst…ja. Es ist sogar noch stärker geworden. Sind wir verliebt?“
„Ich weiß es klingt merkwürdig. Aber normalerweise ist das so ein Gefühl wenn man verliebt ist. Aber ich glaube es ist noch mehr.“
Kevin richtete sich auf das er nun mehr im Bett sitzen konnte. Er schaute mich verwundert an.
„Was ist wenn es unser Schicksal ist? Wenn wir füreinander bestimmt sind? Ich hab noch nie für jemand anderem so empfunden.“
Unsere beiden Gesichter näherten sich.
„Du meinst du möchtest eine Beziehung beginnen, obwohl wir uns erst seit heute richtig gesehen haben?
Unsere Lippen näherten sich weiter. Mein Herz raste.
„Ich denke die Gefühle sind eindeutig oder? Ich will es…“
Unsere Lippen waren nur noch wenige Milimeter entfernt. Unsere Augen waren geschlossen. Und dann…PENG! Die Tür wurde aufgerissen. An der Tür stand mein Bruder, mit einem wildrotem Gesicht. Wir hörten noch jemand hochpoltern.
„Ronald Weasly! Du bewegst dich jetzt sofort nach unten!“
Hermine klang sehr sauer. Ich vermutete, sie hat versucht ihn noch aufzuhalten. Leider erfolglos. Und zu allem Ăśberfluss bekam Kevin eine leichte Panikattacke.
„Oh Weia…“
Voller Wut lieĂź ich die Hand von Kevin los, stĂĽrmte auf meinem lieben Bruder zu.
„Verschwinde…!“
„Aber…
„Sofort…!“
„Du bist meine Schwester. Und er ist grad mal erst heute hier. Und er fängt schon gleich an dir rumzumachen…!“
„Ähm…“ Kevin wollte etwas sagen, aber irgendwie fehlten ihm die Worte.
„Du hast keine Ahnung was los ist. Das geht dich nichts an! Verschwinde!! Und wenn du wieder normal wirst können wir es dir vielleicht erklären. UND NUN RAUS HIER!“
Diese Worte hatten gereicht. Erschrocken und erstaunt stolperte Ron raus und ich knallte die TĂĽr zu. Ă„uĂźerst bedrĂĽckt schaute Kevin zu Boden.
„Na Klasse, mit deinem Bruder hab ich es wohl schon vermasselt…“
Eilig setzte ich mich neben Kevin und nahm wieder seine Hand.
„Er wird es noch verstehen. Mach dir keine Sorgen. Er hat diesen typischen Beschützer Instinkt. Aber er wird es noch verstehen. Und jetzt…wo waren wir stehen geblieben…?“
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel