von lütfen
„Also, um die Fakten nochmal zusammenzufassen: Blaise Zabini, Slytherin, Malfoys Kumpel und arroganter, schleimiger...“
„Du hast gesagt, nur die Fakten Harry.“
„Das sind die Fakten, Hermine.“
„Nicht wirklich, Potter, das ist deine persönliche Meinung über mich.“
„Das ist die Meinung von jedem, was es zu einem Fakt macht.“
„Ich habe das Gefühl, du weißt nicht, was Fakten und Meinungen sind.“
„Das weiß ich sehr wohl Zabini, nur stimmen in diesem Punkt meine Meinung und die Fakten über dich überein.“
„OKAY! Das war doch ein netter Anfang.“ Cedric klatschte in die Hände. „So, da wir alle unsere Meinung ausgedrückt haben.“
„Ich stimme Harry zu!“
„Welch Wunder Weasley.“ Cedric massierte sich sein Nasenbein und schaute zu Hermine. Sie lachte. Cedric schritt die paar Meter, die sie trennten, auf sie zu und schaute sie eindringlich an. „Wieso lachst du?“ Hermine zuckte die Schultern. „Ich weiß nicht. Situationskomik?“ Cedric schaute zurück auf die drei zankenden Jungs. Seit einer halben Stunde standen sie jetzt in einem unbenutzten Klassenzimmer und diskutierten, ob Zabini ihrer Nachhilfegruppe beitreten dürfe oder nicht. Bisher waren sie zu keinem Ergebnis gekommen. Harry und Weasley waren strickt dagegen, während Hermine sich für den Slytherin ausgesprochen hatte. Cedric wusste noch nicht, wofür er war.
Er mochte die Slytherins nicht unbedingt, aber er hatte kein wirkliches Problem mit ihnen. Und Zabini kannte einen Ort, an dem sie sich ungestört treffen konnten. Und diese Informationen brauchten sie dringend. Erst an diesem Morgen hatte es einen neuen Anhang gegeben, in dem größere Gruppentreffen oder Versammlungen von Schülern ohne Genehmigung Dolores Umbridges streng untersagt waren. Cedric war sich sicher gewesen, dass ein Teil der Schüler unter diesen Umständen abspringen würden, doch stattdessen war einer nach dem anderen zu ihnen gekommen und hatte gefragt, was sie nun tun würden.
Auch Hermine und Harry war es so gegangen und gemeinsam mit Ron hatten sie sich Gedanken gemacht, was sie tun sollten. Hermine hatte schließlich von Zabinis Vorschlag erzählt und darum standen sie nun in dem Klassenzimmer und diskutierten mit ihm über seine Bedingungen. Cedric seufzte. „Leute, ich denke, Granger hat recht. Wir brauchen einen Ort, an dem wir uns treffen können und Zabini kennt so einen Ort.“ Blaise grinste selbstzufrieden. „Richtig, ich weiß Bescheid.“ Hermine verdrehte die Augen. Harry und Ron sahen ungläubig zu Cedric. „Aber, er ist ein Slytherin. Er ist böse. Wer sagt uns, dass er uns nicht verrät?“
Hermine grinste. „Ich versichere euch, er wird uns nicht verraten, oder Zabini?“ Blaise grinste ebenfalls und zwinkerte ihr zu. „Alles was du willst, Liebes.“ Cedric zog die Brauen hoch. Was lief denn zwischen den beiden ab? Bildete er sich das ein oder flirteten sie miteinander? Doch klar, ein leichter Rotstich zeichnete sich auf ihren Wangen ab, als Zabini ihr zuzwinkerte. Harry schaute Blaise misstrauisch an. „Nur weil du ein nettes Lächeln hast, heißt das nicht, dass du uns nicht einfach verraten wirst..“ Hermine unterbrach ihn. „Harry, du vertraust mir, oder?“ Er nickte. „Gut, ich weiß schon, was ich tue. Zabini wird uns nicht verraten. Glaub mir, er weiß, er wird es bereuen, sollte er auch nur ein Wort nach Außen dringen lassen.“
Vielleicht kannte Cedric Hermine noch nicht ganz so lange oder gut wie Harry und Ron, aber selbst er wusste, dass ihr Lächeln nichts Gutes bedeutete. Doch er war klüger, als sie darauf anzusprechen. „Also ist es beschlossen? Zabini ist dabei?“
„Blaise, Liebes.“
„Klappe Zabini!“
Hermine lächelte ihm trotz Rons Worten zu. „Na schön, ich denke, wir sollten allen Bescheid sagen und uns dann an diesem ominösen Ort treffen, von dem Blaise gesprochen hat. Harry, Diggory, ihr solltet euch entscheiden, wann es euch am besten passt und Blaise, du solltest uns sagen, wo wir uns versammeln sollen. Das beste wird sein, wir kommen immer nur in kleinen Gruppen an diesen Ort, sonst erregen wir zu viel Verdacht.“
Die Jungs nickten und besprachen die Einzelheiten der kommenden Nachhilfestunden. „Also, nächsten Samstag halb fünf im dritten Stock, richtig? Gut, dann wars das, schätze ich.“ Hermine erhob sich und schulterte ihre Tasche. „Harry, Diggory, ihr solltet euch vorher nochmal treffen, um eure erste Stunde zu planen. Ich glaube zwar nicht, dass wir eine Menge schaffen werden, aber sicher ist sicher. Ich muss los, wir sehen uns beim Abendessen.“ Sie lächelte den vier Jungs zu und verschwand dann durch die Tür des Klassenzimmers.
„Geht es nur mir so, oder hat sie uns ganz schön um den Finger gewickelt!“
„Halt die Klappe, Blaise.“
XXXXX
Noch nie hatte Cedric so einen Raum gesehen. Er war groß, hatte alles was sie brauchten und war schlichtweg perfekt. „Der Raum der Wünsche, in dem alle Träume wahr werden.“ Hermine runzelte die Stirn. „Blaise, woher kennst du den Raum?“ Blaise grinste sie an. „Anfang Dezember letztes Jahr hab ich meine goldenen Manschettenknöpfe verloren. Sie sind ein Familienerbe und mein Eltern hätten mich dafür gekillt. Ich war nervös und lief wieder und wieder hier vorbei, mit dem einzigen Gedanken, dem einzigen Wunsch, meine Manschettenknöpfe zu finden. Und dann erschien dieser Raum und darin lagen meine Manschettenknöpfe und eine Menge anderer Dinge, die jemand verloren zu haben schien.“
Andächtig hörten sie ihm zu. „Natürlich war mir sofort klar, was das für ein Raum das sein muss...Na schön, ich bin beim Weihnachtsessen zufällig am Tisch der Champions vorbei gegangen, als Dumbledore von seiner Nachttopferfahrung erzählt hat. Danach hab ich ein bisschen experimentiert. Mein Ergebnis, der perfekte Raum für Nachhilfestunden. Und jetzt sagt Onkel Blaise, wie toll er ist!“
Hermine verdrehte lachend die Augen. Sie sah sich in dem Raum um. Es standen Regale mit Büchern über Verteidigung gegen die dunklen Künste an den Wänden, Zielscheiben waren in einer Ecke aufgetürmt, Kissen stapelten sich in einer anderen, Matten lagen überall verteilt. Der Raum war perfekt für ihre Zwecke. Hermine drehte sich lächelnd zu Blaise. „Er ist perfekt!“ Blaise lächelte zurück. „Sag ich doch.“ Harry und Ron verdrehten die Augen. „Gibt es nur arrogante Vollidioten in Slytherin?“ Blaise zog eine Braue hoch. „Ich weiß nicht, gibt es nur minderbemittelte Pseudohelden in Gryffindor?“
Cedric verkniff sich eine spöttische Bemerkung und hob beschwichtigend die Hand. Er war schließlich der Älteste und Schulsprecher. „Beruhigt euch, ihr drei. Wir sollten wirklich dankbar sein, dass Zabini uns diesen Raum gezeigt hat, obwohl er ein Slytherin ist. Also, Danke Zabini, dass du uns diesen Raum gezeigt hast, obwohl du ein Slytherin bis!“ Er sah auffordernd zu Harry und Ron. Harry murmelte ebenfalls ein Danke, während Ron ein Husten ausstieß, was ein Danke lediglich vermuten ließ. Cedric schüttelte den Kopf. Er wandte sich an Blaise. „Noch dankbarer wären wir übrigens, wenn du uns, obwohl du ein Slytherin bist, nicht bei der ersten sich bietenden Gelegenheit verpfeifen würdest!“
Blaise grinste. „Wenn ich nicht wüsste, wie tolerant und unvoreingenommen ihr aus den noblen Häusern Hufflepuff und Gryffindor seid, würde ich fast denken, ihr würdet mir nicht vertrauen, weil ich ein Slytherin bin.“ Hermine verdrehte die Augen und legte Blaise eine Hand auf die Schulter. „Das siehst du falsch Blaise. Wir vertrauen dir, obwohl du ein Slytherin und der Freund von Frettchen...Malfoy bist. Wir wollen nur nicht, dass unser Vertrauen damit endet, dass wir alle von der Schule fliegen.“
Harry und Ron nickten zustimmend. „Wäre nicht das erste Mal, dass ein fieser Slytherin diese Taktik anwendet!“ Hermine sah sie scharf an. „Genug jetzt. Blaise gibt uns sein Wort, dass er niemandem ohne es mit uns abzusprechen, von unserer kleinen, mittlerweile aus rund dreißig Leuten bestehenden, Nachhilfegruppe erzählt. Richtig Blaise?“ Er nickte eilig. Cedric lächelte zufrieden und sah dann zu Hermine. „Hast du die Liste der Mitglieder dabei?“ Sie nickte, stellte ihre Tasche neben sich ab und begann darin zu kramen.
Die Jungs sahen ihr gebannt dabei zu, wie sie einen dicken Wälzer nach dem anderen daraus hervor zog. Blaise schüttelte gespielt entsetzt den Kopf. „Und wieder stellt sich mir die Frage, Warum Granger? WA-Rum?“ Hermine ignorierte ihn und ging das Dutzend Pergamente durch, dass sich ebenfalls in ihrer Tasche befunden hatte. Mit einem triumphalen „HA!“ streckte sie eine der Pergamente in die Luft und reichte sie anschließend Cedric. Er lächelte nur und las die Liste, während Hermine ihre Tasche wieder einräumte.
„Seid ihr sicher, dass sich keiner, der auf dieser Liste steht, verplappern wird?“ Harry sah fragend zu Hermine, die schnell nickte. „Zu fünfundachtzig Prozent bin ich mir sicher. Und allen anderen wird nicht gefallen, was mit ihnen passiert, sollten ihnen doch was raus rutschen.“ Ron und Harry sahen sie alarmiert an. „Was hast du getan?“ Hermine lächelte hinterhältig. „Nur ein kleiner Zauber, der sicherstellt, dass eine Petzt bekommt, was sie verdient.“ Schweigend sahen die Jungs sie an. Blaise schluckte. „Wow, und ich dachte, du würdest mir wirklich trauen Granger! Sollten Gryffindors nicht...ich weiß nicht, vertrauensvoll sein?“
„Wir sind vertrauensvoll, aber nicht naiv.“
„Hey Herms, können wir Malfoy nicht auch aufnehmen? Ich wüsste zu gern, was du gemacht hast.“
„Bitte Weasley, mach eine Ausnahme und sei kein Idiot! Ihr Zauber bestraft Petzen! Du weißt, was eine Petze ist, oder?“ Ron kniff die Augen zusammen, sah aber dennoch fragend zu Hermine. „Er hat Recht Ron, mein Zauber wirkt nur bei Leuten, die uns bereits verraten haben.“ Er ließ die Schultern hängen, allerdings nicht bevor er Blaise noch einen verachtenden Blick zugeworfen hatte.
Cedric schaute wieder auf die Liste, dann rollte er sie zusammen und reichte sie Hermine. „Ich denke, dass reicht fürs erste. Wir sollten uns überlegen, wie wir den Leuten mitteilen, wann die Treffen stattfinden. Einmal können wir sie vielleicht alle einzeln ansprechen, aber jedes Mal könnte verdächtig aussehen. Vorschläge?“ Niemand antwortete. Cedric zuckte die Schultern. „Schön, vielleicht fällt uns ja noch was ein. Also dann, angenehme Nacht.“ Blaise ging als erster aus dem Raum. Harry wartete einen Moment, ehe er, gefolgt von Ron, ebenfalls den Raum verließ.
Hermine lächelte immer noch, glücklich einen so passenden Ort gefunden zu haben und wandte sich vor dem Gehen in Cedrics Richtung. „Du bist anders in der Gruppe.“ Er schaute sie fragend an. „Was meinst du?“ Hermine zuckte die Schultern. „Ich weiß nicht genau, aber es ist mir schon häufiger aufgefallen. Du bist irgendwie...reifer und...vernünftiger.“ Cedric lachte. „Einer muss es ja sein, oder? Ich bin mir nicht sicher, ob es eine so gute Idee war, Zabini aufzunehmen. Ich versuche ihn wirklich vorurteilsfrei zu betrachten, aber...ausgerechnet Zabini? Nur Malfoy wäre slytherin...ischer..er!“ Hermine lachte. „Slytherinischerer? Was ist das? Ein neues Trendwort?“
„Kult-Wort Granger, Kultwort! Und ja, eventuell! Und wenn wir schon bei slytherinischerer sind, wie wäre es mit gryffindorisch?“ Hermine gluckste.
„Das klingt wie eine Sprache aus einem Fantasyfilm.“ Er schaute sie ratlos an. „Ein Fantasyfilm...nein! Sag mir nicht, dass Cedric Diggory...DER Cedric Diggory keine Filme kennt. Ich...Ich muss mich setzen. Wow! Ich meine...Cedric Diggory. Gebt mir mein Tagebuch, das muss ich aufschreiben. Heute hat meine Welt sich zu drehen gestoppt, um dann hinterher rückwärts weiter zu laufen.Ich meine...“
„Bist du fertig Granger? Nur, weil mir scheint, du könntest ewig weiter quatschen.“ Hermine strahlte ihn an. „Tatsächlich könnte ich das, mein lieber Cedric. Ich könnte dir von den Koboldkriegen erzählen, ich könnte dir von dem neusten Klatsch in der magischen und nicht-magischen Welt erzählen und...jetzt kommt etwas für dich elementar entscheidendes, ich könnte dir von Fantasyfilmen erzählen, von denen du, Cedric Diggory, keine Ahnung hast!“ Cedric stöhnte, was Hermine ein weiteres Lachen entlockte. „Und, soll ich dich erlösen? Willst du deinen Horizont erweitern und wissen, was ein Fantasyfilm ist?“
„Himmel Granger, ich schwöre bei Merlin, wenn du dieses Wort noch einmal sagst...“
„Ein Fantasyfilm oder auch Phantastischer Film ist eine aneinandergereihte Folge von sich bewegenden Bildern, die eine Geschichte von Dingen erzählen, die nur in der, jetzt kommt es, Phantasie von Menschen..oder viel mehr Muggeln existieren. Beispielsweise Hexen, Drachen, Kobolde, Magie im Allgemeinen, Riesen, Vampire...“
„Habs begriffen Granger, du kannst das Lexikon schließen.“
„Aber Cedric, es gibt so viel, was ich dir über das breite Band der Fantasyfilme erzählen kann. Letzten Sommer habe ich zu Hause „Der Herr der Ringe“ im Fernsehen gesehen. Die ganze Trilogie...Vollkommener Blödsinn, wenn du mich fragst...“
„Stopp! Granger, du redest zu viel! Aber trotzdem, was ist..Fernsehen?“
Hermine sah ihn verblüfft an. Dann brach sie in schallendes Gelächter aus.
XXXXX
Ein paar Wochen vergingen. Wochen, in denen sich die Mitglieder der DA, Dumbledores Armee, regelmäßig trafen und zunächst die grundlegenden Verteidigungszauber lernten, wie den Entwaffnungszauber und den Schlildzauber, den trotz des lauten Protests einiger Schüler, viele nicht beherrschten. Das Problem mit der Kommunikation hatten sie kaum eine Woche nach Auffinden des Raums der Wünsche gelöst. Hermine und Cedric hatten gemeinsam in der Bibliothek gesessen und während Cedric die Unterlagen durchgegangen war, die Hermine ihm zum Lernen gegeben hatte, hatte sie selbst in dicken Büchern nach einer Möglichkeit gesucht, einen unauffälligen Weg der Verständigen zwischen den Mitgliedern zu finden.
Schließlich hatte sie die Bücher zugeschlagen und war für eine halbe Ewigkeit verschwunden. Irgendwann hatte Cedric sich gesorgt und sie gesucht. Gefunden hatte er sie in einer abgelegenen Abteilung, in der sie vor einem Haufen Münzen stand und diese wieder und wieder duplizierte. Ein beträchtlicher Haufen hatte schon neben ihr gelegen. „Was tust du da Granger?“ Hatte er gefragt. Hermine hatte sich zu ihm gedreht und ihn erschrocken angesehen. „Ich...“
„Du weißt schon, dass du Geld nicht einfach vermehren kannst, oder? Sobald du damit zu bezahlen versuchst, wird es einfach verschwinden.“
Hermine hatte ihn nur angelächelt. „Weiß ich doch, Diggory. Die Münzen sind nicht für mich, nicht alle jedenfalls. Ich glaube ich habe einen Weg gefunden, wie wir uns untereinander ohne Probleme verständigen können.“ Sie hatte ihm eine der Münzen gereicht, sich selbst eine genommen und dann mit ihrem Zauberstab darauf gedeutet. Cedric hatte eine plötzliche Hitze von seiner Münze ausgehend gespürt und überrascht darauf geschaut. „Sie ahmt meine Münze nach. Ich verändere die Seriennummer auf meiner Münze und deine Münze passt sich an und wird heiß. So wissen alle, wann der nächste Termin für unsere Treffen ist.“
Cedric war noch immer absolut schockiert darüber, dass eine kleine Fünftklässlerin so etwas hinbekommen hatte.
Was er außerdem nicht verstand, war, dass Hermine sich dafür zu schämen schien, die Münzen hergestellt zu haben und als sie die Münzen der DA vorstellte, wusste er auch wieso.
„Weißt du Hermine, an irgendwas erinnern mich deine Münzen.“ Sie wurde rot bei Harrys prüfendem Blick. „Ehrlich?“ Harry nickte. „Es erinnert mich an die Art, wie Voldemort seine Todesser zu sich ruft. Er berührt eines der Male und alle anderen fangen an zu brennen.“
Hermine ließ den Kopf hängen. „Oh Harry, du hast recht, daher hab ich die Idee. Ich..“
„Hey, ich halte es für eine tolle Idee und immerhin brennen wir niemandem Dumbledores Gesicht auf den Unterarm.“ Hermine lachte und verstummte dann abrupt. „Eigentlich ist das nicht witzig Harry.“ Harry grinste. „Doch irgendwie schon. Witzig oder nicht, ich finde, das ist eine super Idee Hermine, also mach dir keine Sorgen.“
Cedric hatte sich eines Kommentars enthalten. Er stimmte Harry zu. Sie hatte sich selbst übertroffen, egal woher sie die Idee hatte. „Kann jeder jedem mit den Münzen eine Nachricht schicken?“ Hermine nickte. „Theoretisch schon,aber ich halte es für besser, wenn ausschließlich du und Harry das macht. Und jeder der eine Münze hat, bekommt ie Nachrichten, die ihr schickt.“
Cedric nickte nachdenklich. „Meinst du, das könnte man noch ändern?“ Hermine runzelte die Stirn. „Was? Dass nicht jeder die Nachricht bekommt? Wozu sollte das gut sein?“ Cedric zuckte die Schultern. Harry betrachtete nachdenklich seine Münze. „Sag mal Hermine, kann man nur mit einem Zauberstab Nachrichten verschicken?“ Hermine nickte. „Ja, wieso?“ Cedric kam ihm zuvor. „Weil es in diesen Zeiten sehr praktisch wäre, sich ohne Zauberstab verständigen zu können. Stell dir vor, jemandem passiert das, was Harry und mir letztes Jahr passiert ist.“
Hermine überlegte. „Ich...könnte eventuell...Hautkontakt...Hitze...“ Ron sah Harry und Cedric anschuldigend an. „Super ihr zwei, jetzt hat sie sich verabschiedet. Was wetten wir, dass sie gleich in die Bibliothek verschwindet?“ Harry grinste. „Keiner wettet gegen dich Ron.“ Es vergingen nur Augenblicke, dann rief Hermine. „Ich muss in die Bibliothek!“ Und weg war sie. Harry und Ron high fivten (Denglisch-Alarm!) und Cedric schüttelte den Kopf.
XXXXX
Mit dem Näherkommen der Prüfungen wurden die Treffen der DA seltener. Die Treffen in der Bibliothek dafür häufiger. Hermine und Cedric sah man beinahe jeden Tag zusammen dort, manchmal in Begleitung Harry und Rons. Wobei die Stimmung zwischen Hermine und Ron stetig angespannter zu werden schien. Als sie wieder einmal zu viert an einem der Bibliothekstische saßen, sprach Cedric die Freunde darauf an. „Hab ich irgendwas verpasst? Weasley?“ Ron warf Hermine einen fiesen Blick zu. „Tja, ich weiß nicht Diggory, frag doch Hermine!“
Hermine verdrehte die Augen, wandte ihren Blick dann aber wieder ihren Unterlagen zu. „Granger?“ Hermine schaute Cedric nicht an. „Tut mir leid Diggory, aber ich weiß nicht, wieso Ron so verärgert ist, ich passe mich ihm lediglich an.“ Cedric sah zu Harry. Dieser seufzte. „Hermine hat ein...“
„Sie verbrüdert sich mit dem Feind...schon wieder!“ unterbrach ihn Ron. Cedric runzelte die Stirn. „Kann einer von euch vielleicht etwas sagen, das Sinn ergibt?“ Harry schaute entschuldigend zu Hermine. „Hermine hat ein Date mit Zabini.“ Cedric sah sie überrascht an. „Granger...du..du hast ein Date? Mit einem Mann?“ Hermine streckte ihm die Zunge entgegen. „Ich würde ihn noch nicht Mann nennen, aber ja, das habe ich.“
„Wow, das heißt die Gerüchte sind wahr...du bist ein Mädchen!“ Hermine kniff wütend die Augen zusammen. Ron schnaubte. „Als hättest du das nicht schon lange bemerkt!“ Cedric warf ihm einen scharfen Blick zu. „Würdest du dich bitte einmal klar ausdrücken, Weasley! Vielleicht bin ich deine Sprache nicht gewöhnt, aber ich verstehe nur selten, was du eigentlich sagen willst.“
Ron stand auf und knallte das Buch zu, dass er gerade las. „Dann mal deutlich für dich, Mr Schulsprecher! Ich bin nicht der einzige, der die Tatsache, dass du mit Hermine mehr Zeit verbringst als mit deiner Freundin, ein wenig verwunderlich findet. Himmel noch mal, sie ist zwei Jahre jünger als du.“ Cedric verschlug es für einen Moment die Sprache. Was sollte das heißen? Sprach man über ihn und Hermine? Gab es Gerüchte über sie. Er versuchte eine Antwort zu formulieren, doch Hermine kam ihm zuvor.
„Ronald, setz dich hin! Du bist im Rückstand mit deinem Lernstoff, also konzentrier dich besser darauf, zu lernen, als auf irgendwelche Gerüchte zu hören.“ Sie hatte das alles gesagt, ohne einmal von ihrem Buch aufzusehen und schrieb dann eine Notiz auf ihr Pergament. Ron knallte seine Faust auf den Tisch. „Tu nicht so, als würde dich das alles nichts angehen! Dein bescheuerter Lernplan ist mir schnuppe. Harry und ich machen das nur mit, um dir einen Gefallen zu tun!“
Hermine sah auf und zog eine Augenbraue hoch. „Tatsächlich? Harry?“ Er schüttelte rasch den Kopf. Hermine schenkte ihm ein schiefes Grinsen, zog ihren Zauberstab und ließ den Plan, den sie mühsam für Ron erstellt hatte aus seiner Tasche zu sich fliegen. „Du brauchst mir keinen Gefallen zu tun, Ronald! Ich denke, du wirst auch ohne meine Hilfe hervorragend abschneiden oder? Du hast es doch bisher auch ohne meine Hilfe geschafft.“ Sie lächelte ihn an, allerdings entging weder Harry noch Cedric der Schmerz und die Verletzlichkeit, die ihre Augen widerspiegelten, packte ihre Sachen in ihre Tasche und schulterte sie.
„Wir sehen uns später Harry. Cedric, morgen wieder hier?“ Er nickte stumm und sah ihr dann hinterher. Harry knallte Ron seine Hand auf den Hinterkopf. „Merlin Ron, du bist so bescheuert! Wieso sagst du solche Dinge immer?“
„Weil sie stimmen. Ich brauche ihren dämlichen Plan nicht. Wir lernen immer viel mehr, als wir dann brauchen.“
„Weil wir vorher nicht wissen, was tatsächlich ran kommt. Hermines Pläne sind super. Sie plant uns immer genügend Freizeit ein und es stehen immer Tipps zum Lernen am Rand.“
Ron schenkte seinem Freund einen ungläubigen Blick. „Aber du sagst selber immer, dass sie übertreibt!“
„Natürlich sag ich das! Das ist ein Witz Ron, ein Witz den wir seit Jahren machen. Ohne Hermine stünden wir beide ganz schön blöd da.“
Cedric sah den beiden Jungs eine Weile zu und konnte selbst nicht fassen, wie dämlich Weasley sich aufführte. „Weasley, du bist ein Vollidiot. Nur weil du eifersüchtig bist, machst du Hermine schlecht. Weißt du, wie viel Arbeit in diesen Plänen steckt?“
Ron schnaubte. „Dass gerade du redest, Diggory!“
„Ich weiß nicht, wieso du das ständig sagst, aber ich bin sicher, selbst du hast bemerkt, dass ich keinen Anfall bekommen habe, nur weil Hermine eine Verabredung hat. Was hast du denn erwartet? Dass sie immer nur für dich und Harry da ist? Dass sie irgendwann zu dir kommt und dir ihre Liebe gesteht? Das wird nicht passieren!“
„Aber du denkst, zu dir wird sie kommen? Weil du Cedric Diggory bist? Hermine sieht dich nur als Bruder, Diggory, genau wie Harry.“
„...und dich!“
„NEIN!“
„Oh! Du denkst, Hermine ist in dich verliebt?“
Ron wurde knallrot. Teils der Scham wegen, teils, weil er so wütend auf Cedric war. „Hör mal zu, ich weiß, dass Hermine und ich eine andere Beziehung zu mir hat, als zu Harry oder zu dir!“
Harry seufzte. Er hütete sich davor, Ron zu sagen, dass er und Hermine ein viel innigeres Verhältnis hatten, als sie und Ron. Hermine fürchtete sich immer davor, Ron zu nahe zu kommen, weil sie wusste, wie Ron über sie dachte. Und was mit Cedric und Hermine war...er glaubte es steckte mehr hinter der Beziehung, als Freundschaft. Doch weder Hermine noch Cedric schienen das herausgefunden zu haben. Na ja, Cedric vielleicht...
„Himmel Weasley, du bist wirklich erbärmlich. Wenn du dir so sicher bist, dass Hermine etwas für dich empfindet, wieso fragst du sie denn dann nicht, ob sie mit dir ausgeht? Deine bescheuerten Anfälle sind einfach albern. Hatten wir das nicht schon letztes Jahr?“ Ron warf Cedric einen letzten wütenden Blick zu, dann schnappte er sich seine Tasche und rauschte aus der Bibliothek.
Für einen Moment herrschte Stille, dann drehte sich Cedric zu Harry. „Hermine und Blaise, ja?“ Harry grinste wissend und nickte. „Hat sie vor ein paar Tagen gefragt. Meiner Meinung war es ziemlich offensichtlich, dass er sie mag, oder?“
„Was? Oh! Pah...klar, das hat doch ein Blinder mit nem Krückstock gesehen.“ Harry legte den Kopf schief. „Sicher, dass es dir nicht geht, wie Ron?“ Cedric sah ihn schräg an. „Harry, ich hab eine Freundin.“
„Hm. Wie geht es der eigentlich, ich hab sie eine Weile nicht mehr bei dir gesehen.“
Cedric kratzte sich am Kopf. „Du bist nicht subtil Harry. Ich habe Cho erst gestern gesehen. Sie war bei mir in meinem Zimmer und nach den Ereignissen, die sich dort hinter verschlossenen Türen abgespielt haben, kann ich dir versichern, dass es bei uns gut läuft.“ Abgesehen davon, dass Cho ihm tierisch auf die Nerven ging! Harry gab ein grunzendes Geräusch von sich. Cedric lachte. „Ach Harry, du bist so jung. Du hast noch so viel zu lernen!“
Harry sah ihn nur genervt an. „Ich bin fünfzehn, nicht zwölf, Diggory. Hermine und ich sind beide keine Kinder mehr.“ Cedrics Gesicht wurde ernst. „Hermine und du...habt ihr zwei etwa..?“
„WAS? Nein! Nein natürlich nicht, ich meinte nur, dass wir mehr Erfahrung haben, als du uns zutraust. Ehrlich mal Diggory, das ist einfach widerlich..Hermine und ich...“ Harry erschauderte. Cedric lächelte entschuldigend. „Sorry, aber ihr zwei seid so eng miteinander befreundet, da stellt man sich diese Fragen schon mal.“
Harry sah ihn skeptisch an. „Ich hab noch nie irgendjemanden getroffen, der sich das gefragt hat. Sie ist meine Schwester!“ Cedric lachte. „Ist ja schon gut. Merlin, wer hätte gedacht, dass dich das so aufregt.“ Harry ließ das Thema fallen und sah wieder in sein Buch. Cedric schaute ihn nachdenklich an. „Wirst du Ron helfen? Mit Lernen meine ich?“ Harry seufzte und stieß dann nachdenklich Luft aus. „Ich weiß nicht, aber ich denke, langsam sollte er wirklich lernen, seine Eifersucht in den Griff zu bekommen. Ich meine, er ist mein Freund und alles, aber er verletzt Hermine andauernd, meistens absichtlich, und im Endeffekt muss sie ihm doch wieder helfen.
Ich denke, es ist Zeit, dass Ron lernt, seinen großen Mund zu beherrschen.“ Cedric nickte. „Ich finde das gut. Hermine hat das wirklich nicht verdient.“ Harry grinste. „Du warst ganz schön wütend auf Ron, oder? Vielleicht bist du doch nicht so schlau, wie alle immer sagen.“ Cedric hob seine Brauen. „Ich versichere dir Potter, ich bin sogar schlauer. Allerdings verstehe ich nicht, was das mit der Situation zu tun hat!“ Harry zuckte die Schultern. „Ich misch mich nicht ein, Diggory, du kommst da schon selbst drauf, da bin ich sicher.“
Er verstaute seine Bücher in seiner Tasche und schaute dann auffordernd zu Cedric. „Kommst du mit zum Essen runter?“ Cedric nickte, packte ebenfalls seine Sachen und folgte ihm aus der Bibliothek. Harry sah ihn nach einer Weile nachdenklich an. „Wieso spielst du eigentlich kein Quidditch? Deine Beine sind doch wieder heile.“ Cedric verkniff sich ein Kommentar über Harrys Wortwahl und antwortete ihm. „Madam Pomfrey will nicht, dass ich meine Beine zu sehr strapaziere. Außerdem haben wir in diesem Jahr einen neuen Sucher und es wäre wirklich unfair, wenn ich ihn zwingen würde, wieder auf die Ersatzbank zu verschwinden.“
Harry dachte darüber kurz nach. „Verstehe. Ziemlich nobel von dir. Ich bezweifle, dass ich so selbstlos wäre. Ich liebe Quidditch.“ Cedric lachte. „Tja, ich habe eben auch ein Leben neben dem Quidditch.“
„Oh, du meinst Hermine?“ Cedric schüttelte genervt den Kopf. „Ach Harry, du bist wirklich noch sehr unreif.“
„Und du willst ES einfach nicht wahrhaben.“
„Es existiert kein ES. Gerade du solltest doch verstehen, dass Männer und Frauen einfach nur befreundet sein können, ohne dass da was zwischen ihnen ist.“
Harry zuckte die Schultern. „Ich...“ Ein nur allzu bekanntes Räuspern unterbrach ihn und er drehte sich in die Richtung, aus der es gekommen war. „Mister Potter, Mister Diggory, wieso sind sie während des Essens mitten auf dem Gang? Sie sollten in der großen Halle sein. Ansonsten drängt sich die Vermutung auf, sie würden irgendetwas aushecken! Ich denke ein Punktabzug...“
„Oh hallo Professor Umbridge!“ Umbridge sah auf und erblickte Hermine. „Miss Granger, Sie befinden sich ebenfalls nicht beim Essen.“ Hermine lächelte breit und falsch. „Ja nun, ich war gerade auf dem Weg in die Bibliothek, um Cedric und Harry zu holen. Seit die Prüfungen näher rücken, sind sie kaum aus der Bibliothek zu holen.“
„Ich denke dennoch, ein Punktabzug wäre angebracht. Wir wollen nicht, dass die Abwesenheit während der Mahlzeiten zur Gewohnheit wird, oder?“
Hermine legte den Kopf schief. „Ich befürchte, ich kann Ihnen nicht folgen, Professor. Als Vertrauensschülerin ist es meine Pflicht, die Regeln in Hogwarts zu kennen und nirgendwo ist ersichtlich, dass es Pflicht ist, zu den Mahlzeiten zu erscheinen. Ein Punktabzug wäre also vollkommen ungerechtfertigt.“
Harry und Cedric sahen gespannt bei dem Wortgefecht der beiden zu. Harry staunte, wie sehr Hermine sich unter Kontrolle hatte, er wäre schon längst ausgerastet und hätte über die Ungerechtigkeit eines Punktabzuges geschimpft. „Nun, es stehen einige Dinge nicht im Regelwerk dieser Schule, die definitiv hinein gehören.“
„Allerdings stehen sie nicht im Regelwerk, weshalb es den Schülern unmöglich ist, sie zu befolgen.“
„Nun, dass wird es Zeit, dass die Schüler sensibilisiert werden und ein Gefühl dafür bekommen, was sich gehört und was nicht.“
„Wonach sollen wir Vertrauensschüler uns dann zukünftig richten? Alles bestrafen, was uns nicht gefällt?“
„Werden Sie nicht frech, Miss Granger.“
„Ich werde nicht frech, Professor, ich versuche sensibel zu sein und mich Ihren gefühlten Regeln anzupassen.“
„Gehen Sie jetzt in sie Große Halle, Miss Granger, Mister Diggory, Potter!“
Die drei lächelten und bewegten sich dann auf die Halle zu. Als sie außer Hörweite waren, sagte Harry: „Hey, wieso bekommt ihr ein Miss und Mister und ich nicht?“
TBC
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